Gedanken und Entscheidungen

Ja I know das da ^ ist Morgoth, aber ungefähr so könnt ihr in euch vorstellen
~~~~~~~~
Pov Glamordûr
Lächelnd lief ich durch die übertrieben langen Gänge des Palastes. So lange war es her, dass mich meine Beine durch diese Hallen getragen hatten, und dennoch kam mir alles so bekannt vor. Es schien sich nicht viel verändert zu haben, wie ich mit einem leisen Schnauben feststellte. Aber was hatte ich auch erwartet? Ich wusste ja, dass man hier kein wirklicher Freund von Veränderung war, egal in welcher Hinsicht. Und prompt musste ich wieder an den hübschen blonden Elben denken, welcher in dieser Sekunde in den Gemächern des Königs saß, und auf meine Rückkehr wartete. Mir war bewusst, dass er sich dort genauer umsehen würde, doch was sollte passieren? Ich hatte den Raum persönlich überprüft, außer Kleidung und Schmuck würde er dort nichts finden.

Wenn ich an ihn dachte, wurde mein Lächeln jedes Mal zu einem glücklichen Grinsen. Ich spürte einen unglaublichen Triumph in meinem Innern, wie nach einer großen Errungenschaft. Und das war er ja auch. Doch liebte ich ihn überhaupt, oder wollte ich bloß Rache nehmen? Ich wusste es schon nichtmal mehr. Doch was für einen Unterscheid würde es machen? Ich hatte gewonnen! Und als Zeitvertreib eignete er sich allemal, besonders wo er doch gerade anfing sich mit seinem Schicksal abzufinden. Irgendwann würde ich vollkommen unter Kontrolle haben, und diesen Tag konnte ich kaum erwarten.

Ich hatte kein bestimmtes Ziel, welches ich gerade ansteuerte, die erste kurze der vielen kommenden Besprechungen würde erst in fast zwei Stunden anfangen, bis dahin hatte ich noch genug Zeit, um mich in Ruhe umzusehen. Wie von selbst trugen mich meine Füße nach draußen, über die nasse, stellenweise schlammige Wiese, zu dem großen Garten der Königsfamilie. Trotz der einsetzenden Kälte und dem starken Regen erblühten hier vereinzelt noch Blumen, in allen möglichen Farben, Formen und Größen. Ich ließ langsam meine Finger über die zarten Blätter streichen, bevor ich mich zu dem großen, weißen Pavillon begab, welcher in der Mitte des Gartens stand.

Dort setzte ich mich auf eine der Bänke, und betrachtete den dunklen, verregneten Himmel. Er sah fast genauso aus, wie zu dem Zeitpunkt, als ich mein Ziel endlich erreichte. Eine unbändige Freude begann mich zu erfüllen, wenn ich an die leider wenigen Minuten seines Todes dachte. Wieso hatte ich mir nicht einfach mehr Zeit genommen, seinem viel zu kurzen Todeskampf zuzusehen? Wo ich doch so viel Arbeit und Zeit aufgebracht hatte, um dies endlich zu erreichen. Ob er wohl einen milchigen Schleier auf seinen Augen getragen hatte? Ich würde es wohl nie erfahren. Und das nur, weil ich zu ungeduldig gewesen war.

Wutentbrannt schlug ich mit meiner Faust gegen die nächststehende, dicke weiße Säule des Überdachs. Doch ein so gravierender Fehler würde mir nicht noch einmal unterlaufen, das versprach ich mir. Nun sollte ich mir jedoch zunächst überlegen, wie es weitergehen sollte. Ich hatte den Düsterwald eingenommen, ja. Doch was wäre der klügste Zug danach? Vermutlich erst einmal meine Truppen wieder zu regenerieren, und neue Orks zu züchten. Unter diesen Hallen würde ich gewiss einen geeigneten Ort finden, da war ich mir sicher. Das wohl erste Thema, das ich gleich bei der ersten, hofentlich schnellen Zusammenkunft ansprechen würde.

Noch eine ganze Weile blieb ich auf der glatten Steinbank so sitzen, bis es mehr als Zeit für mich war, zu gehen. Ich erhob mich, und schritt den Weg, welchen ich gekommen war, langsam zurück. Ich fühlte große Genugtuung und Freude bei dem Gedanken, dass ich nun dieselben Pfade beschritt, wie der mächtige Elbenkönig einst. Es dauerte aufgrund meines Tempos länger als gedacht, den richtigen Raum zu erreichen. Schon von weitem konnte ich laute Geräusche hinter dem dicken Holz vernehmen, als wenn die schon anwesenden Menschen bereits lautstark über etwas diskutieren würden, doch was das war, konnte ich nicht verstehen.

Doch auch das war typisch Mensch. Es schien in ihrer Natur zu liegen, entweder vollkommen in Panik zu verfallen, oder ausgiebig zu feiern. Dazwischen schien es nichts zu geben. Ein weiterer Grund warum ich froh wäre, wenn ich sie endlich los sein würde. Als ich endlich vor der Tür stand, schubste ich sie mit einem einzigen, kräftigen Stoß nach hinten, sodass sie mit einem lauten Knall gegen die Wand prallte. Schnellen Schrittes lief ich an den schon besetzten Stühlen vorbei, hin zu dem größten, samtbezogenen, letzten freien Platz am Kopfende des langen Tisches. Mit jedem Schritt genoss ich die sofortige eingetretene Stille mehr und mehr, bis ich mich demonstrativ langsam auf dem thronartigen Stuhl niederließ.

Ich ließ meinen Blick langsam einmal über jedes anwesende Gesicht schweifen, wobei kein Augenpaar dem meinen entgegenblickte, sonder sich sofort gen Boden senkte, als ich es streifte. Ich liebte es, diese Wirkung zu erzielen. ,,Können wir beginnen, oder hat noch jemand etwas wichtiges vorzutragen?", fragte ich in die schweigende Runde, wobei ich zufrieden feststellte, wie meine Stimme einen freundlichen, kalten Ton annahm. Weder traute sich jemand etwas zu sagen, noch den Blick zu heben, was wohl auch besser war, sollten sie keinen Dolch in der Kehle stecken haben wollen. ,,Gut, dann fange ich an. Als erstes müssen wir unsere Armee wieder aufrüsten. Zwar hat der Kampf weniger Opfer gefordert als gedacht, doch will ich trotzdem, dass jeder einzelne Kämpfer neu ausgestattet wird. Verstanden?", warf ich als erstes in die Runde, und sah dabei zu einem dunkelhaarigen, trainierten Menschen.

,,Soronto, dies ist eure Aufgabe. Sucht euch einen geeigneten Ort unter diesem Palast für die Zucht der Orks. Dann sorgt dafür, dass mein Befehl ausgeführt wird. Verstanden?'', wies ich ihn an, wobei er seinen Kopf noch mehr senkte. ,,Ja Herr. Wie ihr wünscht, Herr.'', gab er leise und unterwürfig zurück, wobei ich mich nie entscheiden konnte, ob ich es mochte, wenn man mir so begegnete, oder ob ich es hasste. ,,Gut, dann will ich, dass du dich um alles weitere kümmerst, Maharí. Sorg dafür, dass die Orks und Krieger in geeigneten Räumen unterkommen, Verpflegung zur Verfügung steht, und es keine Unzufriedenheiten gibt.'', befahl ich dem rothaarigen, welcher sich im sitzen leicht verneiget.

,,Es ist mir eine Ehre, Herr!'', erwiderte er fest, wobei ich schon ein freudiges, sadistisches Funkeln in seinen Augen sehen konnte. Er würde seine Sache gut machen, und jeden der sich meinem Befehl widersetzte töten. Eine Eigenschaft, welche ich sehr zu schätzen wusste. ,,Ich werde gleich noch einmal mit jedem einzeln seine Aufgabe besprechen, bei dieser Gelegenheit solltet ihr euch überlegen, ob es Fragen oder Forderungen gibt. Die Sitzung ist beendet.'', verkündete ich, und erhob mich mit einem freundlichen Lächeln.

Langsam schritt ich zu Tür, und tat dabei so, als wenn ich mich nicht einmal im geringsten für meine Umgebung interessieren würde, wobei ich in Wahrheit jede einzelne der Bewegungen der Menschen im Auge behielt. Doch keiner wagte es sich zu rühren, bis ich durch die Tür getreten, und mich entfernt hatte. Ich machte mich auf den Weg in den Thronsaal, wo ich erst einen kurzen Moment stehenblieb, um den großen, geschnitzten Thron zu bewundern. Langsam schritt ich die wenigen stufen hinauf, und ließ mich dann auf das glatte Holz gleiten.

Es fühlte sich unglaublich an. Ein freudiges Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit, welches an das eines kleinen Kindes erinnern konnte. Es fühlte sich einfach herausragend an, dass ich mein Ziel endlich erreicht hatte. Doch die größte Hürde hatte ich noch immer vor mir. Wie sollte ich es schaffen, Sauron zu besiegen?

~~~~~~~~
Das erste mal aus seiner Sicht🌚 Ich hoffe es hat euch gefallen und ich hab's einigermaßen hinbekommen😅

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top