Die eisernen Berge ~FSK 16~
PoV Glamordûr
Genüsslich streckte ich mich auf dem, aus hartem Stein gehauenen, Thron aus, welcher aus einem einzigen Stück gefertigt worden war und sich in das Innere des Berges grub. Wir hatten nicht lange gebraucht, um die Zwerge in die Knie zu zwingen, da der Herrscher Mordors schon Vorarbeiten geleistet hatte wofür ich dankbar war. Andernfalls hätte ich niemals die Stärke aufbringen können, den Berg einzunehmen und seine Bewohner zu vernichten. Und wenn ich meinen Spähern glauben schenkte, dann würde auch der einsame Berg schon bald mir gehören. Doch würde ich wohl keine Zeit haben um es mir dort auf dem Thron bequem zu machen, da mir die Zeit fehlte.
Ich wollte so schnell es mir möglich war, wieder nach Süden marschieren, worauf ich mich bereits freute. Denn dieser Ort erinnerte mich an nichts gutes, etwas, dass schon weit zurücklag und von dessen Existenz in meinen Erinnerungen ich nichts gewusst hatte. Oder zumindest hatte ich mich so sehr angestrengt es zu vergessen, dass es mir am Ende gelungen war. Unter mir spürte ich den rauen, harten und kalten Stein, welcher sich langsam unangenehm in meinen Körper bohrte. Genau wie die Stühle im Haus meiner Jugend. Auch wenn ich versuchte es zu verhindern, und die Flut an Erinnerungen auf mich zurollen sah, so konnte ich ihr nicht ausweichen.
Sie schlug über mir zusammen wie eine Flut aus unendlichen Fetzen, welche mein Gedächtnis tränkten und ich drohte in ihnen zu ersticken. Ich versuchte verzweifelt an der Oberfläche zu bleiben, was mir zunächst gelang. Ich versuchte den äußeren Schein zu waren, doch wusste ich nicht, wie gut es mir gelang. Vor mir tauchten immer schneller immer mehr Bilder auf, von einem dreckigen Zimmer, einer blonden Elbin und einem großen, dunkelhaarigen Elben. Doch auch von einem großen, in bunten Farben leuchtenden Wald, welcher majestätisch vor mir aufragte. Ein blonder Elb in einer aufwendigen Lederrüstung und einem Köcher mit Pfeilen.
Der Palast des Königs, überschwemmt von Elben. Eine Zielscheibe, die ein beschnitzter Pfeil exakt in die Mitte traf. Eine Faust, welche auf mich zuflog. Mein Spiegelbild in einer dreckigen Pfütze, welches mir schwach und geschunden entgegenblickte. Dieses Bild, mein jüngeres ich, welches schwach, verletzlich und verstoßen wurde, war schließlich der Tropfen der das Fass zu überlaufen brachte. Unkontrolliert begannen zunächst meine Hände zu zittern, gefolgt von dem Rest meines Körpers, während mein Atmen immer schneller ging. Meine Muskeln krümmten sich zusammen, sodass ich von dem steinernen Thron auf den dreckigen Boden rutschte.
Ich musste hier weg. Sofort. Schwer atmend raffte ich mich auf, und rannte so schnell es meine steifen Beine zuließen durch den Berg und aus dem großen, mit eckigen, für die Zwerge typischen Mustern, bearbeiteten Tor hinaus unter den sternengesprenkelten Himmel. Erst als ich eine kleine Baumgruppe erreicht hatte, welche einige hundert Meter weit weg stand, erlaubte ich mir, stehenzubleiben. Ich war dankbar, dass sich zu dem Zeitpunkt meiner Flucht weder jemand im Thronsaal, noch am Tor befinden hatte, da alle mit ihren Aufgaben für den bevorstehenden Aufbruch nach Süden beschäftigt waren.
Zitternd ließ ich mich mit dem Rücken gegen einen der rauen, abgebrannten Baumstämme fallen, wobei sich die Nieten meiner Rüstung in der Rinde verhakten, und kleine Bröckchen aus ihr lösten. Mein Hinterkopf fiel ebenfalls gegen den Stamm, während ich mir mit geschlossenen Augen und zittrigen Fingern an meine Stirn fasste. Verzweifelt versuchte ich wieder Herr über mich selbst zu werden, Kontrolle zu erlangen über die Gefühle und Erinnerungen in mir. Doch es gelang mir nicht, was ein grauenvolles Gefühl war. Immer wieder zwang mich mein Verstand dazu, mich den schmerzhaftesten Erfahrungen in meinem Leben zu stellen, welche eine endlose Schleife bildeten.
Mein Vater welcher auf mich einschlug, meine Mutter welche mich ansah und mir sagte wie wertlos ich sei. Doch schon bald würde ich das nicht mehr sein. Weder wehrlos oder schwach, noch unbedeutend und klein. Ich würde es ihr beweisen, auch wenn sie nicht mehr in dieser Welt wandelte. Und ich hatte es schon begonnen, mit meinem Sieg über den Düsterwald, nun über die Zwerge und über den blonden Prinzen, welcher in dieser Minute in den Räumen des Königs wartete und welchen ich als Trost Spender nutzen könnte. Immer wenn ich ihn ansah, sah ich meinen Sieg, wie bei einer goldenen Trophäe.
Dieser Gedanke erlaubte es mir, wieder mühevoll an die Oberfläche der Flut zu gelangen und ein glückliches Lächeln auf meinen Mund zu malen. Er gehörte mir. Der Prinz war der Beweis für meinen Sieg, der Beweis meiner Stärke. Mein Leben hatte einen Wert, welchen ich ihm gegeben hatte. Ich hatte es geschafft mich aus der Flut meiner Vergangenheit zu befreien und ich war so kurz davor das rettende Ufer vor mir zu sehen. Ich wollte Gondor und Lorien, Rohan und Imladris. Selbst Mordor hinter den bedrohlichen, dunklen Bergen sollte mir gehören. Ich wollte es, ich brauchte es. Die Dunkelheit und der Schatten in der verfluchten, trockenen und heißen Einöde gab mir ein Gefühl von Heimat.
Ich fühlte mich von ihr beschützt, geliebt. Es war, als wäre meine Mutter wieder an meiner Seite, welche mich anschrie, und mein Vater neben ihr. Noch immer spürte ich, wie seine Hand hart auf mein Gesicht prallte, doch sahen sie mich. Sie beachteten mich, schenkten mir Zuneigung. Und dieses Gefühl war das schönste was ich je gespürt hatte, bis ich den blonden Prinzen das erste mal getroffen hatte. Wie von selbst trugen mich meine Beine wieder zum Berg zurück und obwohl sich jede Faser meines Körpers dagegen sträubte sich wieder unter die Massen an tödlichem Stein zu begeben, lief ich durch die tiefen, langgezogenen Gänge zu den Gemächern von mir und dem Prinzen.
Als ich die metallene Tür aufstieß, blickten mir die gräulich gelben Augen des verblassenden Elben entgegen, welche sich bei meinem Anblicken leicht erhellten. ,,Komm zu mir!'', befahl ich ihm harsch, was einen überraschten Gesichtsausdruck bei ihm verursachte, jedoch kam er der Aufforderung sofort nach und stellte sich mit einer Falte auf seiner Stirn vor mich. ,,Zieh dich aus.'', hallte meine nächste Anweisung von den Wänden wieder, welche durch die Stille zwischen uns kalt und verlangend klang, was ich in vollen Zügen genoss.
Nach kurzen Zögern begann der blonde seine Kleidung abzustreifen, und neben sich auf den Boden rutschen zu lassen. Ich beobachtete jede seiner Bewegungen genau, achtete auf sein leichtes Zittern und die stockenden Bewegungen. Mit jeder Sekunde wuchs meine Begierde nach ihm. Ich wollte ihn sehen, berühren können in seiner gesamten Schönheit. Ich wollte meinen Verdienst berühren können, spüren und für meine Arbeit belohnt werden, welche ich jahrelang geleistet hatte. Schließlich stand er bloß noch in einer leichten Hose aus grünen Leinen vor mir, was mir zunächst genügte.
Ich hob meine Hände, und strich ihm langsam über seinen Mund, dann über seine Wange bis hin zu seinem Haaransatz. Ich löste seine geflochtene Frisur, sodass seine aschblonden Haare offen über seine Schultern fielen, und sein eingefallenes, und dennoch hübsches Gesicht umrahmten. Ein angenehmes Kribbeln machte sich in meinen Fingerspitzen breit, welches sich seinen Weg bis in meine Schultern bahnte, und meinen Hals hinaufkroch. Ich lehnte mich nach vorne, und küsste die dunkler werdenden Lippen des Elben mit so viel Hingabe, wie mir nur möglich war. Er wusste, was ich von ihm verlangte, weshalb er seine kalten Hände sanft an meinen Hals legte, während ich die noch immer definierten Muskeln seines Oberkörpers betastete.
So oft schon hatte ich seine Haut gespürt, und doch fühlte es sich jedes Mal ein bisschen anders an. Ich wusste, dass meine Nana mich sehen konnte. Sie beobachtete mich von ihrem Platz in Valinor aus. Und ich machte sie stolz. Ich konnte ihr zeigen was ich erreicht hatte, sowohl den Elben, den ich liebte, als auch zwei der stärksten Reiche in Mittelerde. Sie gehörten mir. Vorsichtig tastete ich mit meiner Zungenspitze die Lippe des Elben ab, welcher meiner Bitte augenblicklich nachkam. Ich spürte, dass er sich immer mehr Mühe zu geben schien, da er wusste was passieren würde sollte er es nicht tun. Und morgen wären wir schon wieder auf dem Weg nach Süden, um meinen perfekten Plan in die Tat umzusetzen. Gemeinsam.
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Heyy, tut mir leid das es so lange gedauert hat ... ich bin mit dem ganzen Schreibstil irgendwie nicht zufrieden und hab es deshalb schon überarbeitet, aber etwas stört irgendwie 🙈
Ich würde mich wirklich sehr über Verbesserungsvorschläge freuen 🥰
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