Ein kurzes Danke an @JuliasMusic :)
Du hast mich motiviert endlich mal weiterzuschreiben und ich hoffe es gefällt dir ^^
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,,Frodo!", hallte mein Ruf durch die zerfurchte Landschaft, während ich mich durch die Berge an toten Blättern wühlte. Immer wieder rief ich nach dem Hobbit, vorbei sich ein kaltes Gefühl der Angst in mir breit gemacht hatte. Leise keuchend erreichte ich schließlich die Überreste eines alten Turmes, dessen verfallene Mauern von Moos überzogen waren. Ich legte meine Hand angespannt um den Griff meines Schwertes, um mich bei drohender Gefahr augenblicklich verteidigen zu können. Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich die alten Mauern, wobei mein Misstrauen vor unbekanntem Terrain anhielt.
Plötzlich fiel von meiner rechten Seite ein Körper vor meine Füße, welcher mich aufschreckte und meinen Puls schlagartig in die Höhe trieb. Verstrubbelte, dunkle Haare voller Blätter bedeckten den Kopf, welcher auf einem kleinen Körper mit haarigen Füßen und einem grün-grauen Umhang saß. ,,Frodo?'', sprach ich den Hobbit vorsichtig an, welcher so wie zuvor in Panik verfiel und auf dem Rücken panisch von mir weg rutschte. Die hellen Augen des Ringträgers waren weit aufgerissen und schrieen vor Panik, welche sich auch in seiner Stimme festgesetzt hatte: „Er hat sich Boromirs bemächtigt!"
Das Gefühl der Überraschung schaffte es nicht in meinen Körper, da ich diesen Verdacht schon gehegt hatte. „Wo ist der Ring?", wollte ich von ihm wissen, und trat einen Schritt auf ihn zu, was ein Fehler gewesen war. Sofort begann der Hobbit panisch zu quicken und versuchte sich noch weiter von mir zu entfernen, wobei er jedoch von einer der brüchigen Mauern aufgehalten wurde. „Bleib wo du bist!", fauchte er mich an und hob in einer drohenden Geste seine kleinen Hände. Ich versuchte ihn zu beruhigen, hob mein Hände locker und nahm eine möglichst friedliche Position ein: „Frodo, ich habe geschworen, dich zu beschützen!"
„Kannst du mich auch vor dir selbst beschützen? Würdest du ihn vernichten?" Die Frage des Hobbits brachte mich zu meiner Sorge kurz zum Grübeln, da ich die Macht des Ringes ebenfalls spürte. Vorsichtig näherte ich mich dem Hobbit, welcher nicht mehr nach hinten ausweichen konnte. Mit jedem Schritt hört euch die lockenden Worte des Ringes deutlicher, wie er verführerisch und versprechend meinen Namen flüsterte. Nur mit Mühe konnte ich meinen Verstand von der Verlockung des Ringes lösen, doch schaffte ich es.
„Ich wäre bis zum Ende mit dir gegangen", versicherte ich dem Hobbit, dessen Anspannung sogleich ein wenig von ihm abzufallen schien, „bis in die Feuer Mordors hinein." Mich selbst überraschten diese ehrlichen Worte, doch spürte ich, dass es die Wahrheit war. ,,Ich weiß. Kümmere dich um die anderen, besonders um Sam, er wird es nicht verstehen.'', bat mich der Ringträger, wobei ein zugleich sehnsüchtiger, als auch trauernder Ausdruck in seinen Augen Platz nahm. Ich begann die Last, welche auf seinen unschuldigen Schultern lastete immer mehr zu verstehen.
Er verdiente das Leid nicht, welches ihm durch das dunkle Artefakt zugefügt wurde. Freundschaftlich legte ich ihm meine Hand auf seine Schulter, und lächelte ihn mit einem leichten Nicken sanft an. Ich wollte mich wieder erheben, als mein Blick unwillkürlich auf einen hellen, schmalen Lichtschein fiel, welcher unter dem Schaft des Schwertes am Gürtel des Hobbits herausquoll fiel. ,,Geh! Lauf!'', zischte ich ihn an, sprang auf und zog mein eigenes Schwert. Augenblicklich schoss heißes Adrenalin durch meine adern, gejagt von Angst und Freude zugleich. Ich konnte ich leugnen, dass es mir manchmal mehr Spaß machte Orks zu töten als gut für mich wäre.
Hinter mir hörte ich bloß noch ein leises, erschrockenes Keuchen, als der Hobbit den Schein selbst bemerkte, und die schnellen, beinahe lautlosen schritte des Hobbits als er so schnell rannte wie seine kurzen Beine es erlaubten. Ich tart in der entgegengesetzten Richtung aus den vermoorten Mauern heraus, und sah mich einer gewaltigen Zahl an Orks gegenüber. Doch waren dies keine normalen Ungetüme aus den Tiefen Mordors. Diese waren größer, hässlicher, bewegten sich auch im Licht der Sonne und hatten ein noch grausameres Funkeln in ihren hässlichen Augen.
Ich machte mir nicht die Mühe mein Lächeln zu verbergen, da bald keines der Monster mehr am leben sein würde, um davon zu berichten. Der erste rannte, dumm wie er war, auf mich zu und wurde mit einem geschmeidigen Schlag geköpft. Selbst ich war von so viel Dummheit überrascht. Vielleicht hatten sie ihre gewonnene Größe gegen den winzigen Rest an Intelligenz endgültig eingetauscht.
Ich war mir nicht sicher, wie viele der Monstren ich getötet hatte, als der, welcher als nächsten an der Reihe wäre, von hinten von einem Pfeil durchbohrt wurde, der aus der Augenhöhle wieder austrat.
Schnell erkannte ich die dunklen, langen Haare des den Elben und die struppigen, rötlichen des stämmigen Zwerges. Es wirkte auf mich trotzdem noch so, als würden die Orks darauf warten mich anzugreifen, bis sie an der Reihe wären. Sie taten sich nicht in Gruppen zusammen um uns zu überrumpeln, sie griffen einzeln an und bewiesen dabei erschreckend präzise Kampftechniken. Ich war so auf das Kampfgeschehen konzentriert, dass ich den dumpfen, laut wiederhallenden Klang des Horns fast überhört hätte.
,,Das Horn Gondors!'', rief mir der Elb zu und gab mir mit einem Nicken zu verstehen, dass er und der Zwerg hier nun allein zurecchtkommen würden, besonders da sich. Die zahl der Angreifer beträchtlich dezimiert hatte. So schnell mich meine beine trugen rannte ich dem Geräusch entgegen, welches immer öfter durch die zerklüftete Landschaft hallte, und auf mich immer dringlicher und panischer wirkte. Die Müdigkeit, welche sich in meine Muskeln zu setzten begann spürte ich nicht, da dieser Kampf noch nicht vorbei war.
Schon vom weiten erblickte ich die drei anderen Gefährten, Boromir lediglich von hinten, wie er erschöpft, und augenscheinlich verletzt auf der Erde kniete, während sich Merry und Pippin mit einem Schrei mutig der Menge entgegenwarfen. Doch es waren zu viele. Sie wurden gepackt und fortgeschleppt, noch bevor ich in Rufweite hätte sein können. Bloß noch ein einzelner Ork stand vor dem Menschen, spannte eine schwarzen Bogen und bereitete sich auf den schuss vor. Augenscheinlich schien er absichtlich einen Moment zu warten, um den Ausdruck im Gesicht des Menschen genießen zu können.
Von der Seite warf ich mich auf den Angreifer, sorgte so dafür, dass er den Pfeil verschoß un warf ihn zu Boden. Ich hatte keine zeit um mich nach dem wohlbefinden des Gondorianers zu erkundigen, da das riesige Tier genauso schnell auf den Beinen stand, wie es auf dem Boden gelegen hatte. Doch so gut er auch im Kampf zu sein schien, lag sein Kopf nach einem kurzen Gefecht neben seinem toten Körper. Ich spürte die kleinen Wunden, welche ich mir zugezogen hatte noch nicht, da ich mich sofort nach dem anderen Menschen umsah.
Boromir lag einige Meter entfernt auf dem Boden, einige Pfeile steckten tief in seinem Oberkörper. So schnell ich konnte stolperte ich zu ihm hin und hockte mich neben ihn. Panisch suchten seine Hände halt an meinen schultern, wobei seine panischen Blicke die meinen kreuzten. ‚,Sie haben die Kleinen in ihrer Gewalt.'', brachte er zitternd und angstvoll über seine Lippen, weshalb sich seine Augen mit Schuld, Angst und Reue füllten. ,,Bleib ruhig!'', wies ich ihn an, in der Hoffnung doch noch etwas für ihn tun zu können. Doch in meinem Herzen wusste ich, dass dies nicht möglich war.
,,Wo ist Frodo?'', verlangte er keuchend zu wissen, weshalb ich ihm knapp von dem Fortgang des Hobbits berichtete. Von ihm erfuhr ich , was ich schon geahnt hatte. Der Ring war stärker gewesen als er, hatte seine größte Angst als Schwäche missbraucht und gegen ihn verwendet. Taten, für die er nicht verantwortlich war. ,,Verzeih mir. Ich konnte es nicht ahnen.'', flüsterte der Mensch, wobei seine stimme fast zerbrach: ,,Ich hab euch alle verraten!'' och wusste, wie er empfand doch konnte ich nicht anders als zu widersprechen: ,,Nein Boromir, du hast tapfer gekämpft. Du hast deine Ehre bewahrt.''
Ich wollte vorsichtig einen Pfeil aus dem Körper desMenschen ziehen, in dem kläglichen Versuch ihm doh irgendwie wieder zum leben zu verhelfen. Doch seine langsam blutbefleckten Lippen und Worte hielten mich davon ab. ,,Lass! Die Welt der Menschen wird untergehen. Alles versinkt im Dunkel und unsere Stadt liegt in Trümmern.'', flüsterte der Sterbende mit einer trauernden Akzeptanz, welcher ich jedoch widersprechen wollte: ,,Ich weiß nicht, welche Kraft ich aufbringen kann, aber weder wird die Weiße Stadt fallen, noch wird unser Volk versagen.''
,,Unser Volk! Unser Volk!", wiederholte er lächelnd und übertrug ungewollt ein Stück seiner Hoffnung auf mich. Seine Hand tastete nach seinem Schwert, welches jedoch zu weit entfernt lag, als das er es hätte erreichen können. Schnell gab ich es ihm in seine Hand, sodass er es sich in einer uralten Geste auf die Brust legen konnte: ,,Ich wäre die gefolgt mein Bruder, mein Hauptmann, mein König!" Der letzte, kraftlose Ansatz eines Lächelns versuchte sich auf seine blutverschmierten Lippen zu setzten, bevor das Feuer seiner Seele für immer aus seine Augen verschwand.
Eine stechende Trauer machte sich in meinem Herzen breit, welche sich jedoch mit Wut und Bedauern mischte. „Friede sei mit dir, Sohn Gondors.", flüsterte ich ihm zu, und gab ihm eine letzten, kurzen Kuss auf seine erkaltende Stirn.
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