4. Evening

Niall Pov

Bestimmt an die zehn Minuten stand ich dumm dort herum und starrte auf die Gasse in der er verschwunden war. Law. Irgendwie war er mehr als nur gefährlich aber ich hatte keine Wahl. Wenn er mir nicht half, wer dann? Wer sollte mir sonst helfen den Mörder meiner Eltern zu finden?

Ich beschloss in die alte Lagerhalle zu gehen in der ich Fechten lernte um meinen Degen zu holen. Was ich bisher unter dem Schutz der Panther von der See mitbekommen hatte, war nichts im Vergleich zu dem was Law mir zumuten würde, da er ja nicht so überfürsorglich war.

Mit meinem Degen in dessen Hülle an meinem Rücken, ging ich also wieder hinaus und trat unter das helle Sonnenlicht. Zwei schwere Aufgaben stellten sich mir. 1. Ich musste den ganzen Tag bis zum Abend hier herumschlagen. 2. Ich durfte Mr Girolle nicht noch einmal begegnen. Nischt dass er misch noch 'eimbringt.

\(^-^)/

Irgendwie hatte ich den Tag mit trüb in die Gegend starren, grübeln und Shoppen gehen herumgebracht und befand mich derzeitig auf dem Weg hinunter zum Hafen, wo ich Law treffen sollte. Ich hoffte es war nicht allzu schwer ihn zu finden.

Unten an der Schiffsbucht sah ich mich um. Marineschiffe, Fischerboote und Yachten. Mehr entdeckte ich auf den ersten Blick nicht. Verwirrt, enttäuscht aber auch erleichtert ob er es vergessen hatte, suchte ich die anlegenden Schiffe erneut nach dem Symbol ab. Nichts. Gerade wollte ich mich traurig abwenden, als ich ganz in der Ecke am Felsen, ganz versteckt eine schwarze Flagge mit diesem eigenartigen Symbol darauf sah. Ich war mir sicher. Das war es.

Was mich wunderte, war, dass da nur die Flagge, ein Stückchen gelb lackiertes Metall und ein komischer Kreis in diesem aus dem Wasser guckten. Also ein Schiff war das nicht. Festen Schrittes ging ich aber darauf zu. Ich hatte beschlossen mich mit ihm einzulassen und jetzt musste ich das auch vollenden. Ich machte jetzt keinen Rückzieher.

Erst als ich direkt vor dem Metallstreifen stand, verstand ich. Das war eine Einstiegsluke. Vor mir lag ein U-Boot, ich sah es nur im dämmrigen Licht nicht. Glücklich dass er es ganz offensichtlich war, stieg ich vorsichtig auf das Metall, öffnete die Luke und spähte in die Dunkelheit.

Dort unten herrschte tiefe Schwärze und ich hatte keinen blassen Schimmer wie tief das war. Aber wenn die Piraten hier jederzeit ein und aus gingen, konnte es gar nicht zu tief sein, oder? Ängstlich biss ich die Zähne zusammen und hielt die Luft an, bevor ich meine Beine über den Rand schwang und mich fallen ließ.

Wohlbehalten kam ich mit einem dumpfen Laut auf und landete sicher auf meinen Füßen. Wieder Luft holend sah ich mich um und klammerte mich fest an den Riemen meines Rucksacks. Hier war es kalt, und dunkel. Es war gruselig. Und es war niemand hier.

Unentschlossen stand ich da. Sollte ich hier warten oder weitergehen? Wenn ja, welche Richtung? Hier gab es zwei.

Der dumpfe Klang von Schritten auf Metall ließ mich mich erschrecken und hastig wandte ich mich um, nur um eine wandelnde Lichtquelle zu sehen die auf mich zukam. Angespannt wartete ich bis er nah genug dran war um ihn zu erkennen. Erstmal: es war nicht Law. Law war viel größer. Zweitens: es war ein Mann, der mich breit angrinste. Woah was ist hier los? Ich dachte auf diesem Schiff sind alle wie ihr Kapitän. Eisklötze.

"Hiiiiiii! Bist du Niall? Der Captain hat dich angekündigt!", rief er überschwänglich und schüttelte meine Hand und mich halb mit. "J-Ja, der bin ich.", stotterte ich überrumpelt von seinem Auftritt. "Cool dass du gekommen bist. Ich bin Penguin.", stellte er sich vor und deutete an seine Mütze, auf der tatsächlich sein Name stand. Ansonsten trug er nur einen weißen Overall mit dem Zeichen der Crew auf die linke Brust genäht.

Sprachlos nickte ich nur und folgte ihm, als er mir wank mitzukommen. "Weißt du, als der Captain von deiner Geschichte erzählt hat, kamste du mir nicht so mutig rüber herzukommen. Aber jetzt finde ich dich doch viel besser.", lachte er und schwang fröhlich seine Petroleumlampe hin und her.

Noch immer etwas überrascht hoffte ich nur, dass er sie nirgends anschlug, das würde böse enden.

"Also. Hier ist der Captain drinnen. Ich glaube er müsste gerade lesen oder so, geh einfach rein.", plauderte Penguin fröhlich und zeigte auf eine Tür wo in Regenbogenbuchstaben 'Captain' drüberstand. Na wenigstens konnte ich die Tür nicht verfehlen. Dankbar nickte ich Penguin zu der auch schon fröhlich pfeifend weiterschlenderte und schüttelte nur verwirrt den Kopf. Ich wusste nicht was schlimmer war, dieser ewig fröhliche Typ oder sein Stein von Captain.

Angespannt atmete ich nochmals tief durch und drehte dann das Rad für die schwere Eisentür hinter der Law sich aufhalten sollte. Dieses U-Boot war schon ziemlich cool.

Als die Tür weit genug auf war, schob ich mich in den Raum und drückte das schwere Metall wieder zu. Ich hörte wie ein Riegel einrastete und drehte mich um. Der Raum war nett. Bücherregale zierten die Wände, ein Schreibtisch stand unter einem Guckauge, ein riesiges Bett beherrschte das halbe Zimmer. Oh und Law las nicht, er schlief.

Unsicher trat ich ein wenig näher ans Bett um ihn ansehen zu können. Sein Schwert lehnte neben seinem Kopf an einem kleinen Nachtschrank, seine Mütze hing an dem Schwertknauf. Seinen Pullover entdeckte ich mehr oder weniger ordentlich über den Bertrand geschmissen, was bedeutete dass er oben ohne war.

Ich schaute seine schlafende Gestalt an und war hingerissen. Zwar sah er etwas schmal und verloren auf dem risigen Bett aus, doch wunderschön war er trotzdem. Er erinnerte mich schmerzhaft an Zayn.

Die schwarzen Haare in denen eine Hand lag, die Ohrringe die er auch nachts nicht abnahm, die gebräunte Haut. Alles war bei beiden gleich. Aber ich wollte Zayn vergessen, weshalb ich ihn zur Seite schob. Ich konzentrierte mich ganz allein auf den hübschen Mann vor mir.

Er schlief wie gesagt auf dem Rücken, eine Hand lag un seinen Haaren, die andere neben ihm auf dem Bett. Seine Decke war bis zu seinem Hals hochgezogen und entblößte zwar nochmals die Tatsache dass er obenrum nackt war, aber zu meinem Bedauern nur wenig Haut. Trotzdem war er heiß. Ohne Frage.

"Hast du mich jetzt lange genug angeschaut oder muss ich anfangen zu gähnen weil mir langweilig wird?", fragte unmittelbar seine raue, verschlafene Stimme und träge öffnete er ein Auge während ich errötete. "T-Tut mir leid.", schämte ich mich, da ich ihn immerhin angestarrt hatte wie ein lüsterner Molch.

Unsicher schaute ich auf den Boden während er mit seiner Decke herumhandtierte. Auch als ich seine bloßen Füße über den Holzboden auf mich zukommen hörte, sah ich nicht auf. Doch ich schnappte nach Luft als er mein Kinn it der Hand anhob damit ich ihn ansah. Er war sowas von gutaussehend.

Seine Brust zierte ein weiteres Tattoo. Es war herzförmig und an den oberen Bögen liefen Linien ab, sodass es so aussah, als würde das Herz brennen. In der Mitte, wo die oberen Bögen zusammenliefen, war erneut das Zeichen seiner Crew. Und auch an seinen Schultern befanden sich Herzen.

Mit offenem Mund starrte ich seinen Körper an. Die definierten Bauchmuskeln die in eine scharfe V-Linie übergingen, die Tattoos die seine Haut verzierten und seine braune Haut die dem ganzen noch einen besonderen Unterton gaben. Er war mehr als verführerisch.

Als ich in sein Gesicht sah, bemerkte ich das amüsierte Funkeln in seinen Augen und einen Hauch von Humor in seinen Zügen. Mein Blick war also nicht besonders heimlich gewesen. Wenigstens hatte ich nicht auch noch gesabbert, das wäre peinlich geworden.

Meine Wangen färbten sich abermals dunkler als er mich so ansah, aber diesmal konnte ich nicht weggucken, da er mein Kinn noch immer gefangen hielt. Also beobachtete ich erstarrt, wie r sich immer weiter zu mir hinunterbeugte und unsere Lippen nurnoch Zentimeter voneinander entfernt waren.

"Was tust du da?", wisperte ich zu abgelenkt um lauter zu reden. "Ich genieße deine Reaktion auf mich.", antwortete er mit dieser verruchten Stimme und grinste leicht. Erst jetzt bemerkte ich wie verdammt nah wir uns waren und erwachte aus meiner Trance. Leicht stieß ich ihn von mit weg und wich gleichzeitig zurück.

Nun lachte Law rau auf und kam mir gar nicht mehr so gefühllos wie anfangs vor. "Das wird ein lustiger Deal. Komm mit mir, Niall-ya.", lächelte er und leckte sich über die Lippen. Was hatte ich jetzt schon wieder angestellt?

*****

Tada! Wenn ich keine Hausaufgaben hab, schreib ich heute noch irgendwo ein kapitel.

Wir wissen alle, das ich es nicht schaffe mich mehr auf meine anderen Storys zu konzentrieren, deshalb werden hier auch weiterhin Kapitel kommen :D

Widmung geht an denjenigen der errät, welche zwei Personen Niall im nächsten kapitel wiedersieht.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top