19. Say 'hello' to Daddy, Zayn
Harry Pov
Wir hatten gerade den Anker ausgeworfen und waren ich mit Niall auf dem Rücken und Louis mit drei Jacken unter dem Arm auf der Winter Insel gelandet. Schon von weitem sah man die rote Blutspur die sich von der Küste ins Landesinnere zog. Wir vermuteten, da kein anderes Schiff in der Nähe war, dass das das Blut von einem unserer Leute war. Es war nicht schwer der Spur zu folgen, doch es fing langsam wieder an zu schneien, deshalb mussten wir uns beeilen.
Niall war immer noch nicht aufgewacht. Als er sich den Kopf angeschlagen hatte, war das wohl ziemlich heftig, aber er war ja auch an Deck gewesen und hatte das Seeungeheuer das uns angegriffen hatte, vermutlich gesehen. Wir vermuteten dass er wegen dem Schock noch nicht erwacht war, jedoch waren beide unserer medizinkundigen Männer nicht da u uns diese Hypothese zu bestätigen. Also hofften wir auf gut Glück, dass er bald schon von selbst erwachen würde.
"Harry? Kommst du?", fragte Louis mich leise und fragend sah ich auf. Offenbar war ich während dem Nachdenken immer langsamer geworden und wir hatten es eilig. Mit großen Schritten schloss ich zu dem kleineren auf und schweigend gingen wir nebeneinander her.
Man konnte nicht behaupten dass es ein gutes Schweigen war. Wir hingen beide trübsinnig unseren dunklen Gedanken nach. Unwissend ob unsere Freunde am Leben waren. Man konnte sagen es war zwar angenehm nicht mit dem anderen reden zu müssen, aus Angst etwas falsches zu sagen. Aber gerade darüber zu reden hätte uns wahrscheinlich etwas erleichtert. Doch das war unwichtig. Wir mussten unsere Freunde finden.
Liam und Zayn hatten zwar Jacken an gehabt, aber die mussten vom Wasser völlig durchweicht und eisigkalt sein. Law bereitete uns am meisten Sorgen. Er war ganz ohne Jacke ins Meer gesprungen und war höchstwahrscheinlich auch derjenige der verletzt war. Wir wussten nicht was auf uns zukam, jedoch mussten wir einsehen, dass es für ihn vielleicht zu spät sein könnte.
Law Pov
In Smokers Mantel und eine Decke eingekuschelt saß ich am wärmenden Feuer und schlürfte meine Suppe. Wie versprochen hatte er für mich gekocht und die inzwischen mollig warme Höhle hatte sich soweit erhitzt, dass ich hätte nackt rumlaufen können, aber darauf legte ich es nicht an.
Smoker saß gegenüber von mir, zwischen uns die prasselnden Flammen. Seine grauen Augen verließen nie meine und er aß seine Suppe zwar etwas langsamer als ich, aber mit vollem Elan. So wie ich. Sobald ich fertig war, stellte ich die Suppenschüssel auf den Boden und verbesserte mich dabei ungeschickt mit meinen langen Ärmeln. Meine Güte wie groß war dieser Mantel? Der passt wahrscheinlich nicht einmal einem Riesen!
"Danke, Smoker-ya.", sagte ich höflich und beobachtete ihn aus dunklen Augen. Der Hauch eines minimalen Lächelns zeichnete seine Lippen und ich war zufrieden mit mir selbst. Auch wenn er mir nicht vertraute. "Gerne, Law.", meinte er und aß weiter. Ich mummelte mich tiefer in den Mantel und schaute schläfrig in das Feuer. Die Wunde machte mir zu schaffen und entzog meine Kräfte. Ehe ich mich versah, war ich eingeschlafen.
\(^-^)/
Kühle Hände kitzelten an meinem Hals und schlafend murmelte ich nur irgendwas was man noch nicht einmal mit viel Fantasie als irgendetwas interpretieren konnte. Es war einfach nur Gebrummel. Doch die furchteinflößenden Geräusche verschreckten die kühlen Hände nicht. Nein, sie glitten tiefer und öffneten vorsichtig den Mantel den ich trug.
Etwas lauter aber dennoch tief schlafend knurrte ich die Hände an, doch diese miesen Teile knöpften einfach weiterhin den Verschluss auf. "Jehwech.", murmelte ich und schubste die Finger halbwegs zur Seite, doch sie kehrten zurück und setzten ihre Arbeit fort. Wie jetzt? Die hören nicht auf Geh weg? Was für miese, kleine Ratten waren das denn?
Als die miesen kleinen Ratten die vermutlich nur so taten als wären sie Hände, jedoch den Stoff des Mantels von meiner Schulter schoben und über meine nackte Haut strichen war es genug. Hellwach fuhr ich in die Höhe, die Augen vor Müdigkeit geschlossen. Ich fuchtelte blind in Richtung der Ratten um diese zu verscheuchen.
"Hey, hey. Ganz ruhig.", brummte eine rauchige Männerstimmer und ich schlug in seine Richtung, traf jedoch nur die Luft die weinend wegflog. "Bleib von mir du Perversling!", rief ich und machte ein Kreuz mit den Fingern. "Ich will noch nach deiner Verletzung sehen." Wagte der Typ es auch noch sich herauszureden? Es gab genug Beweise!
Mit einem kriegerischen Aufschrei der sich wahrscheinlich nach einem sterbenden Huhn anhörte warf ich mich auf ihn und schaffte es tatsächlich den schweren Körper umzureißen. Aber nur weil er in der Hocke gesessen war. Im Flug öffnete ich die Augen und staunte nicht schlecht als ich mich auf Smokers harter Brust wiederfand.
"Was machst du denn da, alter Mann?", wollte ich verdutzt wissen, da er einfach auf dem Boden rumlag. "Was wohl du Brot? Schlafen!", grunzte er genervt und hob leicht den Kopf um mich anzusehen. Warum schlief der auf dem Boden und mit mir obendrauf? War das bei der Marine so üblich?
Verwirrt krabbelte ich von ihm herunter. So toll war er auch nicht dass ich irgendwelche abergläubischen Rituale mit ihm durchführen wollte. Sobald ich wieder still auf meiner Matratze saß, richtete er sich auf und rieb sich den Hinterkopf. Kein Wunder dass das wehtut wenn er auf dem kalten, harten Boden liegt.
"Zeig mal.", meinte er und griff nach meinem Arm. Ich bemerkte dass mein Mantel auf wundersame Art und Weise so hinuntergerutscht war, dass meine Schultern entblöst waren. Warum saß ich hier rum wie eine Schlampe?!
Smoker jedoch störte das nicht, denn er wickelte mit aller Seelenruhe den dicken Verband um meinen Arm ab. Als er fertig war hörte ich einen Pfiff. "Dein Karnickel hatte ja ganz schöne Hauer, hm?", staunte er übertrieben und gerade wollte ich mir das Ausmaß an Zerstörung angucken, als er sanft, aber gleichzeitig hat meinen Kopf wieder wegdrehte.
"Schau nicht hin, ich will nicht dass du mit deinen schwachen Nerven hier einen Herzinfarkt erleidest.", ordnete er an und wütend knurrte ich auf. "Ich bin Chirurg.", erinnerte ich ihn finster, sah aber nicht hin. Wenn er meint, soll er es doch selbst machen. "Ja, Chirurg des Todes. Ich glaube der Tod besteht nur aus Knochen und Sense, nicht aus blutigen Fleischwunden." Ich glaube er hatte da irgendwas falsch verstanden.
"Ich muss etwas Schnee zum Kühlen holen. Warte hier.", kündigte er an und erhob sich. Den blutigen Verband nahm er mit sich. Gelangweilt saß ich rum und schaute mir den grauen Stein der Höhle an und bewunderte das Spiel der Schatten die das Feuer warf. Was man da alles sehen konnte! Zacke, Zacke, Zacke, Zacke...
"Hey, Trafalgar!", rief jemand der eindeutig nicht Smoker war und schnell wandte ich mich um. Ich glaub mich tritt ein Rhinozeross! Warum standen da Zayn und Liam in der Höhle?! "Ehm... hi?", gab ich verdattert von mir und grinsend sah Zayn auf mich herunter. "Du siehst sexy aus!", meinte er und leckte sich über die Lippen. Dankeschön, aber ich wusste schon vorher dass du auf Schlampen stehst.
"Lass das du Penner!", rief ich aus und wollte ihm am liebsten das Grinsen aus dem Gesicht schlagen. Aber nein, ich bin zu nett für sowas. Liam hatte sich derzeit neben mir niedergelassen und inspizierte meine Wunde. "Das sieht übel aus Zayn. Er sollte tot sein.", stellte er fest und machte irgendwas was wehtat, woraufhin ich ihn wütend wegkickte. "Das tut weh!", fauchte ich und er lächelte entschuldigend.
"Warum bist du denn heute so störrisch, Trafalgar?", fragte Zayn und eine Hand an meinem Kinn drehte meinen Kopf zu ihm. Was war verdammt nochmal los mit denen? Die sollten gefälligst von selbst von mir wegbleiben wenn ich unfähig war ihnen ins Gesicht zu treten! "Warum bist du heute wie betrunken?", stellte ich die Gegenfrage und Zayn lachte auf.
"Ich bin vollkommen nüchtern.", flüsterte er und wollte mich küssen, doch etwas schleuderte ihn von mir weg und auf die Seite. Furios sah er auf und begegnete dem eiskalten Blick von Smoker, der ein ungutes Lächeln im Gesicht hatte. "Sag Hallo zu Daddy, Zayn.", grinste er und stürmte auf ihn los. Blitzschnell zog Zayn sein Schwert und ihre Waffen prallten klirrend aufeinander.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top