Sie steht mir im Weg, 
sie lähmt mich. 
Diese ständige, immer wehrende Angst. 

Und ich bekomme sie nicht weg, egal was ich tue, denn sie ist immer da, 
als wolle sie mir als Schatten überall hin folgen, 
als wolle sie mich von Innen heraus verschlingen, bis ich nur noch aus Dunkelheit und dieser ständigen, immer wehrenden Angst bestehe.

Denn sie ist immer da, sie lähmt mich und ich bekomme sie nicht ab, egal wie sehr ich meine Haut schrubbe, denn sie sitzt unter meiner Haut, in meinen Knochen und lähmt mich.

Sie nimmt mir die Luft zum Atmen, bis ich ersticke.
Sie ertrinkt mich, bis ich ganz versinke.
Sie verbrennt mich, bis ich nur noch ein Haufen Asche bin.

Aber, verdammt, sie ist eine Lüge. 
Sie spielt mir dieses Gedanken alle nur vor.

Sie ist wie eine Stimme in meinem Kopf, die mir immer und immer wieder zuflüstert, egal wo ich bin und was ich tue.

Denn sie sagt mir immer wieder:
Du schaffst das eh nicht.
Das ist viel zu gefährlich.
Bleib mal lieber Zuhause sitzen.
Du traust dich doch eh nicht.
Du kannst das nicht, das weißt du doch.

Langsam fing ich ihr an zu glauben,
doch irgendwann begriff ich,
verdammt noch mal sie ist eine Lüge.

Ich sehe sie mir an, meine Angst, und sie schaut mich mit schreckend geweiteten Augen an und klammert sich immer weiter an mich ran, dringt in mich ein, als wolle sie sich in mir verstecken. 
Doch ich nehme sie und schubse sie von mir weg, ganz weit weg. 
Kämpfe gegen sie an, bis sie nicht mehr ich ist, bis sie ein kleines bisschen kleiner ist und ich endlich wieder atmen, wieder leben kann.

Ich schreie sie an, die Stimme in meinem Kopf, meine Angst, bis ich lauter bin, als sie, bis ich sie nicht mehr höre, sondern nur noch mich.

Gegen sie kämpfen, rebellieren, bis ich gewinne und sie nicht mehr über mich bestimmen kann.
Denn es liegt an mir, ob ich Angst habe oder nicht.
Es liegt an mir.

zuschauen oder leben
schweigen oder reden
lieben oder hassen 
aufgeben oder kämpfen
weg laufen oder bleiben
nichts erleben oder riskieren
Risse kriegen oder heile bleiben
verlieren oder gewinnen
Ungewissheit oder neues entdecken
schwach sein oder mächtig
sicher sein oder gefährlich leben
geschützt oder schutzlos sein
entschlossen oder zögerlich sein
frei sein oder unterdrückt
Angst oder Leben 

Denn hey, Angst.
Du bist eine Lüge und ich bin stärker als du.
Denn es liegt an mir, ob ich Angst habe oder nicht.
Ich lasse mich nicht mehr von dir bestimmen. 
Denn du bist nicht ich.