08.12. ~ Bitte nicht rauchen

Drinnen ziehe ich meine Stiefel gleich bei der Tür aus, woraufhin Kakuzu mich seltsam beäugt.
,,Sie müssen Ihre Schuhe nicht ausziehen. Die Fließen können kalt sein."
Langsam schaue ich zu ihm hoch.
Meine Eltern haben mir immer fast den Kopf abgerissen, wenn ich meine Schuhe angelassen habe.
Auch mal was neues für mich.

Beim Hochschauen erblicke ich eine ziemlich beeindruckende Einrichtung.
Dagegen war mein Zuhause ja eine echte Bruchbude.

,,Kommen Sie. Ich zeige Ihnen Ihr vorrübergehendes Zimmer. Dann können Sie sich ein bisschen ausruhen. Ich würde Ihnen in einer Stunde Bescheid geben, da ich dann etwas zu Essen bestellen wollte, wenn Ihnen das recht ist."
Dieser Mann war in diesen paar Stunden netter zu mir, als meine Eltern mein ganzes Leben.
Ich möchte weinen. Ich glaube, ich bin auch kurz davor.

,,Selbstverständlich. Mir ist alles recht. Ich möchte ja keine Umstände machen."
Er winkt bloß ab.
,,Machen Sie nicht. Ein bisschen Gesellschaft wird mir bestimmt nicht schaden. Und wenn Sie schonmal hier sind, können wir beide auch miteinander auskommen oder etwa nicht?"
Das stimmt definitiv.

Kakuzu bedeutet mir, ihm zu folgen und wir gehen eine ziemlich hübsche breite Wendeltreppe nach oben.
Dort führt er mich durch den Flur, zeigt mir wo sich was befindet und letztendlich bringt er mich ins Gästezimmer.
Ich hab jetzt sogar einen Balkon! Ist das geil.
,,Es wirkt so, als würde es Ihnen gefallen." Sein Schmunzeln kann man fast schon hören.
Damit geht er zur Balkontür und öffnet sie.
Aus seiner Tasche zieht er eine kleine Schachtel.
Zigaretten.

Ohne wirklich darüber nachzudenken, schlage ich ihm die Schachtel aus der Hand.
Entsetzt sieht er mich an.
,,Warum haben Sie..."
,,Keine. Zigaretten. In. Meiner. Gegenwart."
Etwas panisch nehme ich Abstand zu ihm.
,,Ist etwas damit nicht in Ordnung?"
Langsam schüttel ich den Kopf.
,,Packen Sie die Schachtel bitte wieder weg. Entschuldigen Sie bitte, dass ich so reagiere. Ich möchte keine Zigaretten mehr sehen..."

Es dauert eine Weile, bis er mir wieder antwortet. Er schien in Gedanken zu sein. Aber das hat mir wenigstens Zeit gegeben, um mich ein wenig zu beruhigen.

,,In Ordnung. Beim Essen besprechen wir die Regeln hier. Meine Regeln und auch Ihre eigenen. Dazu gehört das auch. Ich werde aufpassen, dass Sie mich nicht rauchen sehen oder dass ich meine Schachteln nicht irgendwo liegen lasse. Versprochen."

Vorsichtig hebt er die Schachtel auf und verlässt das Zimmer wieder.
So langsam wird es unrealistisch.
Er ist ja fast schon zu nett zu mir.
Wann kommt der Haken?

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