Kapitel 22
Mir warm warm.
Verdammt warm.
Und das lag bestimmt nicht an den Blicken, die Jiyong mir andauernd über den Tisch her zuschickte.
Nein, es lag an Sangwoo, der neben mir saß und mein Glas andauernd nachfüllte.
"Komm Thea, noch eine Runde.", rief besagter etwas zu heiter und hob sein Sojuglas nach oben.
Alle anderen am Tisch stimmten ein, als wäre das nun ein Schlachtruf und mir blieb nichts anderes übrig, als mitzumachen.
Jiyong hatte nie erwähnt, dass seine Freunde so trinkfest waren. Zumindest die, welche mit uns um den Tisch herum saßen und versuchten, dass Fleisch nicht anbrennen zu lassen, weil alle damit beschäftigt waren zu reden oder zu trinken.
Wir waren vor zwei Stunden angekommen und wurden ziemlich fröhlich empfangen. Okay, Jiyong wurde fröhlich empfangen, ich dagegen etwas zu höfflich oder zu offen.
Zuerst war da Soojoo, eine wunderschöne Frau mit platinblonden Haar, welche äußerst glücklich aussah, als sie mich erblickte und dann kommentierte, dass sie es liebte, nicht die einzige Frau zu sein. Sie saß neben Jiyong und diskutierte mit einem Typen namens Bajawoo über die Fashion Show in New York.
Bajawoo hatte seine Gesichtsmaske während des Essen hinuntergezogen, aber anscheinend war das nur eine Ausnahme. Ebenfalls hatte er schwarz umrandete Augen und war ziemlich dick angezogen. Mir wurde gesagt, dass er eine Marke hatte, die 99percentis hieß und zwar recht verrückt aussah, aber der Engel in der Gruppe war. Ich ließ das einmal offen, bis ich es selbst bestätigen konnte.
Ebenfalls neben Jiyong saß Xin, dessen Augenbrauen ich liebte. Er war recht ruhig und sorgte dafür, dass jeder immer wieder etwas auf den Teller hatte, um es zu essen. Seine einzigen Sätze bisher waren "Iss, sonst wird dir schlecht." und "Soojoo du sollst nicht nur Fleisch essen." gewesen. Momentan war er mir am liebsten, da er mich nicht zum Trinken überredete.
Der letzte war Sangwoo, welcher mich gleich neben sich auf den Stuhl gezogen und mit tausenden Fragen bombadiert hatte. Er war ebenfalls ein Model und hatte sehr starke Gesichtzüge. Sangwoo hatte absolut keine Ahnung, dass ich was mit Jiyong hatte. Aber er schien auch nicht in die Richtung interessiert zu sein, sondern einfach nur die Neue in der Gruppe etwas abzufüllen zu wollen. Mein Glück, dass ich etwas Übung im Trinken hatte.
"Was machst du überhaupt beruflich?", fragte mich Sangwoo nachdem er sein Glas geleert hatte und zufrieden auf seinem Fleisch herumkaute.
Ich unterdrückte mir ein Gesicht, aufgrund des Alkohols in meinem Mund zu verziehen und räusperte mich kurz.
"Ich bin momentan auf der Suche nach einer Stelle, um mein Studium zu beenden.", erklärte ich und aß schnell etwas von den grünen Bohnen um den Geschmack endgültig zu verdecken.
Zu meiner Überraschung hörten nun alle mit und schauten mich interessiert an. Nur Jiyong schmunzelte etwas und blickte auf seinen Teller. Ihm schien es zu amüsieren.
"Studium?", fragte Soojoo begeistert.
"Äh ja, Lehramt um genau zu sein.", erklärte ich etwas irritiert.
"Wow!", kam es wie auf einmal aus allen Münden.
Nun war ich endgültig ratlos. Xin kam mir jedoch zu Hilfe und erklärte das Verhalten der Anderen.
"Die meisten Menschen mit denen wir abhängen, oder Kontakt haben sind meistens in der kreativen Schiene drinnen."
"Die harte Wahrheit.", stimmte Sangwoo zu und kippte den Inhalt seines Glases hinunter.
"Aber jetzt mal ehrlich, hast du die ganze Zeit studiert? Ich meine, du bist zwar jünger als wir, aber dennoch nicht mehr im Studentenalter und dein Outfit ist auch nicht gerade günstig.", mischte sich Bajawoo ein.
Nun schauten sich tatsächlich alle mein Outfit an. Sogar Jiyong?
"Stimmt. Die Chaneltasche ist recht neu und auch nicht günstig." Soojoo scannte besagtes Stück.
"Ich habe nach meinem Exam eine Pause gemacht und mit jemanden ein Cafe eröffnet. Das hielt für ein paar Jahre an und nun möchte ich weitermachen.", erklärte ich zögerlich und hoffte, dass keine weitere Fragen kommen würden.
Ich hatte Glück, denn die anderen fragten tatsächlich nicht weiter, sondern fingen aufgeregt an zu diskutieren, was sie gemacht hätten, wenn sie nicht Erfolg gehabt hätten. Ich nahm die Chance wahr und trank schnell etwas aus meinem Glas, um die Aufregung loszuwerden. Solche Gespräche erinnerten mich immer zu sehr an früher.
Jiyongs Augen waren fest auf mich fokussiert, nun wo alle abgelenkt waren und ich konnte die Frage, ob es mir gut ging, förmlich hören.
Knapp nickte ich und schenkte ihm ein Lächeln, welches er erwiderte.
Das restliche Essen ging ungestört weiter und wir tranken, dank Sangwoo, noch einige Gläser leer. Als wir dann bereit waren zu gehen, hatte Jiyong schon bezahlt und ich war ernsthaft etwas angetrunken, was dem Übeltäter neben mir gefiel. Zum Glück war ich aber erst auf dem Level, wo ich viel redete und lachte, weswegen ich eingehackt bei Soojoo nach draußen lief und über Hunde sprach.
"Ich wollte schon immer ein Corgi. Ihre kleinen Füße und Popos finde ich so süß. Aber dann habe ich meinen Kater auf der Straße gefunden und ab da war es vorbei." Etwas traurig darüber schaute ich hinunter.
"Thea, du sprichst mir aus dem Herz. Wäre ich nicht die ganze Zeit am Reisen, dann hätte ich auch einen Hund. Aber ich will ihn nicht dauernd woanders hinbringen müssen, sondern meine ganze Liebe schenken und das kann ich momentan nicht."
Tröstend klopfe sie mir auf den Rücken.
"Ich dachte du magst Choco?"
Jiyong hatte anscheinend zugehört und schien etwas verwirrt.
"Ja, schon. Jedoch mag er mich nicht so richtig und hasst es, wenn ich ihn wieder mitnehme, da er meine Mutter verehrt."
"Dann lass ihn doch einfach bei ihr?", meinte Soojoo trocken.
"Aber dann bin ich nicht besser, als alle anderen Leute, die ihre Tiere hergeben."
"Ach Thea." Lachend kniff mir Jiyong in die Seite, was mich aufkeuchen ließ.
"Hör auf damit.", jammerte ich genervt.
"Genau, lass sie in Ruhe.", mischte sich Sangwoo ein, der mit den anderen Beiden nun endlich auch rauskam.
Wie als hätte jemand ein Zeichen gegeben, zündeten sich alle Männer eine Zigarette an. Es sah aus, wie in einer Tabakwerbung.
"Laufen oder Taxi?", fragte Xin nachdem er etwas Rauch ausgepustet hatte.
"Taxi.", antworteten alle einheitlich.
Also rauchten alle Männer zu Ende und Sangwoo hielt ein Taxi an. Nach einer kurzen Diskussion saßen wir drinnen und sprachen wild durcheinander über den Club, welchen wir besuchen würden.
Er war neu geöffnet worden und hieß "Strang WorlD". Der Besitzter hatte schon mehrere Clubs in Seoul und wollte es nun mit einem versuchen, der auf Hip Hop und RnB spezialiesiert war. Ich war äußerst zufrieden mit der Auswahl und hörte gespannt zu, bis wir angekommen waren.
Als wir ausstiegen, bemerkte ich sofort, wie viele anstanden und dass die Schlange ewig lang war. Jiyong bemerkte meinen Blick und grinste mich breit an.
"Keine Sorge, wir können einfach vorgehen."
Langsam nickte ich und wollte den anderen schon folgen, als jemand nach Jiyong rief.
Wir drehten uns um und sahen, wie zwei Männer auf uns zukamen. Jiyong lief sofort auf die beiden zu und umarmte sie glücklich. Zu dritt kamen sie dann zurück und wurden von den anderen begrüßt.
Ich stand etwas unbeholfen daneben, bis sich einer der beiden Zugänger zu mich wand und sich vorstellen wollte. Doch er schaute mich stattdessen überrascht an.
"Du bist doch die Barkeeperin?"
Erst jetzt erkannte ich das Gesicht. Es war der Typ, welcher mit Jiyong bei uns trinken gewesen war und dann gehen musste.
"Du kennst sie schon, Taeyang?", fragte Sangwoo neugierig.
"Ja, sie hat sich um Jiyong gekümmert, als er zuviel getrunken hat."
Nun schauten mich wieder alle an, aber diesmal aus einem ganz anderen Grund. An Jiyongs Blick konnte ich sehen, dass er auch etwas unbeholfen war.
Shit.
_______________________________________
Hello!
Ein neues Kapital, da ich mit der Ferienarbeit fertig bin und nun frei sein kann!
Ich werde versuchen, dieses Wochenende noch mehr zu schreiben, da ich von Mittwoch bis Montag auf Splash bin und nicht weiß, wie die Lage sein wird (Internet und so)
Hier noch ein kleiner Überblick von den ganzen Personen, welche oben genannt worden sind:
Soojoo
Bajawoo
Xin
Sangwoo
Viel Spaß beim Lesen!😙
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top