...über die Geschichte, die ich nicht schreiben werde

Im Moment schreiben einige Leute, deren Meinungsbücher ich verfolge, über Kritik und Hate und dass es Mist ist, einander gegenseitig zu beleidigen. Diesem Trend widersetzte ich mich. Über Kritik habe ich bereits mehrfach geschrieben und ich gehe davon aus, dass euch allen klar ist, dass es Mist ist, einander gegenseitig zu beleidigen und warum.
Stattdessen möchte ich lieber über etwas anderes reden, das mich beschäftigt und das mir bei weitem mehr Spass macht.

Meine Twitter-Timeline, kennt sie schon: Die Geschichte, die ich nicht schreiben werde.
Warum ich sie nicht schreiben werde?
Nun ja, ich arbeite derzeit immer noch an der Überarbeitung von "Zwei fingerbreit Salz" und am Horizont zeichnet sich eine Fortsetzung dazu ab.

Ich bin also mehr als ausgelastet und habe eher nicht so die Zeit, auch noch die "Vorgeschichte" eines Hauptcharakters aus der Fortsetzung aufzuschreiben. Vorallem, weil daraus definitiv nicht nur eine Kurzgeschichte werden würde.
Aber ich greife vor, worum würde es denn in der Geschichte gehen, wenn ich sie schreiben würde?
Nun es würde um Miss Amanda E. Hale gehen, die gezwungenermassen Mr. Eugen Gladstone heiraten müsste, der sich zu allem Überfluss auch noch als veritabler Arscheimer (man möge mir den saloppen Ausdruck verzeihen) erweist.
Die Idee, Amanda diese Backstory zu verpassen, gibt es schon länger und vielleicht ist es so ne "Schau mal, Günther, Edgyness!"-Nummer... Denn ganz ehrlich, eine Frau, die von ihrem Mann getrennt lebt, war im 19. Jahrhundert schon verdammt edgy. So etwas kam einem sozialen Todesurteil gleich, ganz zu Schweigen von der rechtlichen Situation der Frauen damals...
Und das wäre genau der Punkt, der diese Story so verdammt interessant machen würde.
Dazu kommt noch, dass "Zwangsheirats"-Stories hier auf Wattpad fast schon sowas wie ein eigenes Subgenre sind. Viele dieser Geschichten gefallen mir nicht, weil die Protagonistinnen immer so verdammt passiv sind und schlussendlich allesamt von einem Märchenprinzen aus der Zwangsehe gerettet werden.
Da kommt bei mir der Schreiberlingsstolz durch, so ein Gefühl von "Das könnte ich besser!"
Kurzum: Es reizt mich extrem.
Und ich habe auch schon einige Ideen dafür.
Ich mag Amanda sehr und habe auch schon einige Ideen für Symboliken, die ich in dem Text verwenden möchte: Bittermandeln, Libellen und Schlüssel zum Beispiel.

Aber wie gesagt, ich hab mit der Überarbeitung von "Zwei fingerbreit Salz" schon eine Menge um die Ohren und ich komme da schon nicht so gut voran, wie ich eigentlich möchte...
Hinzu kommt, dass Amandas Geschichte sich über einen Zeitraum von geschlagenen 10 Jahren erstreckt, die ich aber natürlich nicht alle bis ins kleinste Detail erzählen will oder muss... (Mir fehlt ein bisschen eine deutsche Entsprechung für den englischen Ausdruck "in crippling, agonizing detail"...)
Ich habe zwar eine Vorstellung von den Episoden aus Amandas Ehe mit Eugen, die ich erzählen möchte/muss, aber tu mich ein bisschen schwer mit den grossen "Zeitsprüngen" dazwischen. Ich befürchte, dass dieses "Episodenhafte" schnell unzusammenhängend und langweilig wirken könnte und der Charakterentwicklung eher ab- als zuträglich ist...
Biographien waren nie etwas, was ich gern gelesen habe und ich habe entsprechend nicht viel Erfahrung damit...

Dass ich nicht so recht weiss, was eine Frau, die ihren Mann im viktorianischen Zeitalter verlässt, überhaupt tun kann, um zu überleben (abgesehen von der Möglichkeit, sich zu prostituieren) , ist auch so ein Punkt, wenn auch ein eher zweitrangiger. Das lässt sich mit Recherche herausfinden und wenn ich eines gern tu, dann ist es recherchieren.

Ich sitze ein bisschen in der Patsche.
Denn meine Twitter-Timeline weiss es schon: Die "Geschichte, die ich nicht schreiben werde", ist ein Running Gag. Ich sage zwar, dass ich sie nicht schreiben werde, aber ich arbeite daran. Ich plotte, arbeite Charaktere aus, heck, ich hab sogar ein halbfertiges Cover:

Ich glaube, ich brauche grad mal einen Rat...

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