--30-- / Epilog
Der Bus fährt um halb zwölf am nächsten Vormittag an der Jugendherberge ab.
Die letzten Stunden waren seltsam. Toni und ich, wir haben einfach weiter Musik gehört, bis die anderen kamen.
So getan, als wäre nichts gewesen.
Und uns heimlich angegrinst.
Wir sitzen nebeneinander, natürlich sitzen wir nebeneinander.
"Musik?", frage ich.
Ohne eine Antwort abzuwarten, beuge ich mich zu meinem Rucksack herunter und beginne, nach dem MP3-Player zu kramen.
"Klar", sagt Toni.
Ich werde fündig und richte mich wieder auf.
"Kannst du 'A Thousand Suns' anmachen?"
Der Bus fährt an, die Musik beginnt.
Die Magie hüllt uns ein.
Wir sitzen auf den gepolsterten Sitzen, ein Stöpsel in meinem Ohr, einer in ihrem.
Unsere Fingerspitzen berühren sich.
Ich sehe aus dem Fenster, ein Dauergrinsen im Gesicht.
Ich habe noch einiges vor mir.
Irgendwann werde ich mich vor meinen Eltern outen müssen und vor allen anderen.
Ich werde mich mit Luna aussprechen müssen.
Und mit Toni, die ja eigentlich gar nichts dafür konnte, die ja eigentlich genau so wenig Ahnung von allem hatte wie ich.
Fünf Tage.
Fünf Tage, eine Woche Wahrheit, die hinter uns liegen.
Und Ereignisse eines ganzen Jahres.
Mindestens.
Aber das ist mir jetzt egal.
Jetzt habe ich Toni.
Und das reicht mir.
Auch wenn sie nicht für immer mein Zwischending bleiben wird, für den Moment ist es genug.
"Clara? Kann ich dich was fragen?"
"Hm?"
"Willst du meine Freundin sein?"
Ein Feuerwerk aus Kribbeln bricht in meinem Bauch aus.
Und ich sage, "Ja."
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