Die Hölle - Erinnerung Teil 1

Kurze Info: Immer wenn ich die Vergangenheit wie in diesem Kapi schreibe (also das ganze Kapi lang) wird die Überschireft wie in diesen Kapi aussehen (z.B. Schmerz . Erinnerung Teil 2, Angst - Erinnerung Teil 3, etc.) Viel spaß beim lesen :)


Allwissende Sicht:


Kurz nachdem Grace auf Bens Schoß eingeschlafen ist, fielen auch den Blondschopf die Augen zu und er fiel in einen unruhigen Schlaf, genauso wie das Mädchen, dessen ruhigen Atemzüge immer schneller und unregelmäßiger wurden.

Denn in dieser Nacht hatte nicht nur Grace, wie sonst auch immer, einen Albtraum, einen Traum von dem was geschehen war, nein, sondern auch Ben, der schon geglaubt hat das alles hinter sich gelassen zu haben. Denn was die zwei über sich gegenseitig nicht wissen ist, dass beide einen Teil ihrer Kindheit an einen Ort verbracht haben, fernab von einen normalen zu Hause, in einer Hölle, die beide verändert hat.


Grace:

Ich stehe in einen großen Korridor. Es ist eisig und nur spärlich beleuchtet. Die Lampe über mir flackert, lange machen würde sie es nicht mehr. Der Boden ist grau, die Wände in einen schmutzigen weiß. Eine kräftige Frau, in einen weißen Rock und einen weißen Kragenshirt, schiebt einen metallisch schimmernden Medizinwagen vor sich her. Ihr dunkel blondes Haar ist zu einen strengen Zopf in ihren Nacken zusammengebunden und sie trägt eine weiße Kappe. Ihr Gesicht ist zu einer missmutigen Grimasse verzogen und gerade hebt sie ihren Arm, klopft an einen der vielen Zelltüren und sie öffnet die kleine Luke, die in allen Türen reingelassen ist.

,,Schlucken.", murrt sie gelangweilt und reicht eine kleine Schachtel mit Pillen und danach einen Plastikbecher gefüllt mit Wasser. Dann schließt sie die Luke wieder, trottet schwerfällig auf ihren Füßen weiter.

Aus einer anderen Zelle kommt gerade ein anderer Krankenpfleger, auch ganz in weiß und mit einer Halbglatze. Unter seinen Arm sind weiße Laken geklemmt.

,,Und ist er immer noch so widerspenstig?", gackert die rundliche Frau.

,,Keineswegs.",der Mann grinst, ,,ich sage dir, nach meiner Therapie gestern wird er in meiner Gegenward nie wieder einen Mucks sagen." Beide Lachen. Die alten Bettlaken werden in einen großen, grünen Rollcontainer geworfen und von meiner rechten wird wieder an eine Tür geklopft.

Eine Gänsehaut bildet sich auf meinen Arm. Ich kenne diese Szene nur allzu gut.

Am einen Ende des Korridors, die Frau mit den schwarzen, zerzausten Haaren und den leeren Blick, die von einen dritten Krankenpfleger zurück in ihre Zelle gebracht wird. Und als sie auf einmal plötzlich anfängt zu lachen, ein verrücktes, welches aus ihren Munde schallt als ihre Augen etwas auf der anderen Seite des Korridors entdecken. Und das Lachen verblasst auch nicht, als die Tür hinter ihr ins Schloss fällt.

Ich weiß genau was sie dort gesehen hat. Warum ihr lachen noch immer in meinen Ohren den langen Korridor entlang hallt. Aber ich kann nicht anders, ich muss mich umdrehen.

Von fern beobachte ich dieses kleine Mädchen, mit ihren ängstlichen, wassergefüllten, blauen Augen. Starr in meine, nein in die Richtung der Zellentür der Frau starrend. Unter ihren dünnen Armen lediglich einen Teddy. Neben ihr zwei Ärzte, die sich unterhielten.

Meine Hände krallen sich in meinen Unterarm, fester und fester.

Doch ich spüre den Schmerz nicht. Nur ein Traum, nur ein Traum. Ein Traum der mal Realität war ...

Keiner der beiden älteren merken der kleinen ihre zittrigen Hände an, ihr gebrochenes Herz, da ihre Eltern sie einfach so weg gaben und ihr Bruder vor kurzem erst gestorben ist. Keiner Blickt sie auch nur richtig an, scheren sich nicht darum was für eine Szene sie gerade zu sehen bekommt.

,,Das hier ist der Frauentrakt.",sagt die alte Stimme des weißhaarigen. ,,Hier wirst du die nächste Zeit dein Bett vorfinden." Seine große Hand legt sich auf ihre schmale Schulter und ihr nicken ist kaum zu erkennen.

,,Jo!", ruft er dann lauter zu den Mann mit der Halbglatze. ,,Wärst du so gut sie zu ihren Bett zu bringen? Sie scheint mir erschöpft, morgen werde ich mit ihr mein erstes Gespräch haben."

Der Greis klopft ihr noch zweimal stumpf auf die Schulter, lächelt ihr zaghaft zu und verschwindet dann mit den etwas jüngeren Arzt um die Ecke.

Jo geht auf ihr zu, mit schnellen Schritten und ich will ihn folgen, will sie vor ihn beschützen, doch ich kann nicht. Meine Füße sind mit den Boden verschmolzen.

So muss ich zusehen wie er das ängstliche Mädchen an ihren braunen, lockigen Haar packt, sie angrinst und mit einen Ruck hinter sich her zieht.

,,Na kleine und wie ist dein Name?" Seine Stimme ist spöttisch, für mein damaliges Ich furchteinflößend.

Und so kommt den Kind auch nur ein wimmern als Antwort.

,,Ich habe dich was gefragt!" Seine Stimme ist herrisch und nur zwei Sekunden später ist ein klatschen zu hören. Tränen kullern der nun roten Wange herunter. ,,Gr-gra-ace."

Ich höre sie nicht, aber ich weiß es noch ganz genau. Wie ich viel zu leise meinen Namen gemurmelt habe und er mich deswegen fester an meinen Haaren packte.

,,Du wirst dich auch noch zu benehmen lernen.",zischt er, schließt eine schwere Tür auf und schubst sie in die Kabine. Ich sehe mich selber stolpern und die Tür dann wieder ins Schloss fallen.

Ich schlucke.

Das war mein erster Tag in der Hölle gewesen. Der erste von insgesamt 2922 langen Tagen, die nur schleichend vorbeizogen. Genau 8 Jahre.

Und auf einmal falle ich. Ich falle durch ein schwarzes Loch, der die ganze und grausame Kulisse endlich mit sich zieht.


Ben:


,,Siebzehn.", pressen meine Lippen stumpf hervor. Meine Augen sind zusammengekniffen. Meine Finger graben sich in die Erde vor mir. Von neuen höre ich das zischen der Luft, als der schwere Ledergürtel sie zur Seite drängt, direkt auf die nackte Haut meines eh schon vernarbten Rückens.

,,Achtzehn.", schreie ich schon fast her raus, schaffe es gerade noch so meine Stimme zu senken. Er hat mir befohlen mitzuzählen.

,,Was sollst du?!", ruft mein Peiniger drohend her raus.

,,Gehorchen.", röchelt meine Stimme.

,,Und wen?"

Ich erinnere mich. Ich konnte nicht antworten, meine Stimme blieb weg, wie jetzt auch.

,,Uhm." Ich breche zusammen als der nächste Hieb mich trifft. Der Schmerz durchzieht meinen ganzen Körper.

Wie kann das sein? Wie kann das sein das ich wieder hier bin? Das ist doch alles vorbei, Jahre her.

,,De-en Master. Der S-sekt-te." Mechanisch kommt dieser Satz über meine Lippen.

,,Hast wohl doch was gelernt, hum? Aber du hast das zählen vergessen!"

Bevor ich den nächsten Schlag auf meinen Rücken spüre, werde ich aus meinen Körper geschmissen und sehe plötzlich aus der Sicht meines Peinigers. In der Hand dieser grausame Gürtel, vor meinen Augen mein Zehnjähriges Ich.

,,Zähl!" Und wieder hebt sich der Arm und auch wenn ich es versuche, zurückhalten kann ich es nicht.

,,Stopp!", schreit eine mir vertraute Stimme.

Oh nein. Nein. Ich will das nicht. Ich will das nicht wieder erleben.

,,Was hast du gesagt?", der schwere Männerkörper dreht sich um. Direkt vor mir steht ein Mädchen, 16 Jahre mit einen schmalen Gesicht, leuchtend blauen Augen und langen blonden Haaren.

Zu einen dreckigen Grinsen zieht sich das Gesicht dieses Monsters, die Zunge streift er hungrig nach diesen Mädchen über seine spröden Lippen.

,,Ich mag es nicht wenn man sich in etwas einmischt was einen nicht angeht, Lucy. Wie ungezogen du doch nur bist."

Wach auf. Ich muss aufwachen. Es kann nur ein Traum sein, es muss einfach nur ein Traum sein.

,,Komm zu mir Lucy. Muss Daddy dir erst wieder Manieren beibringen?"

Ihre Hände ballen sich zu Fäusten, ihr Kiefer ist zusammengepresst, in ihren Augen bilden sich Tränen. Tränen der Wut.

,,Erstens bist du nicht mein Vater, mein Vater ist tot. Zweitens bin ich nicht deine verdammt Hure!, zischt sie.

,,Nein? Und wieso ist dann in deiner so wundervollen Muschi mein Name eingeritzt?"

Mit drohenden Schritten bewegt sie sich auf das Monster zu. In ihren Gesicht liegt nur die pure Verachtung. ,,Rede nicht über das was du mir angetan hast, wenn mein Bruder hier ist du Bastard. Es ist eine Sache wenn du mir innerlich und äußerlich Narben zufügst, aber das gleiche wirst du.

nicht meinen Bruder antun."

,,Wie hast du mich gerade genannt?" Die Drohung ist kaum zu überhören. ,,Zur Strafe wirst du dich gleich ausziehen dürfen und dann deine Beine vor mir breit machen.", lacht er dreckig.

,,Nein. Denn ICH. Gehöre. Dir. Nicht." Und rotzt ihm direkt vor die Füße.

,,Du kleine miese Schlampe. Ich dachte du wärst vernünftig." Ich spüre die Wut dieses Körpers in den ich stecke, er dreht sich um und packt mein 10 Jähriges Ich am Hals. Seine Hände beginnen sich immer weiter zusammenzudrücken.

,,Stopp! Nein! Bitte, nicht. Tu ihn nicht weh! Tu mir weh, ich habe mich dir widersetzt, aber nicht ihn! Ich tue auch alles was du willst!"

Ich will mich übergeben, einfach aufwachen.

,, Wenn das so ist." Der kleine wird losgelassen und gierig wird meine Schwester gepackt. Mit seinen Lippen fährt er ihr über ihre Hals beuge.

,,Bist du mir willig Lucy?", stöhnt er.

,,Ja." Ihre Augen sind bei dieser Antwort geschlossen, ihr ganzer Körper zittert. ,,Ben geh."

,,Lucy, nein ich- ich." Mein kleines Ich beginnt zu stottern, fängt an zu Schluchzen.

,,Geh!", schreit sie nun lauter, verzweifelter.

Der 10 Jährige versucht aufzustehen, doch er fällt immer wieder zurück. Sein Körper ist wie gelähmt.

Die Hände des Alten wandern zu seinen Reißverschluss und seine Hose fällt ihn bis zur Kniebeuge. Lucy wimmert leise, ihre Klamotten werden ihr vom Körper gerissen.

Und dann werde ich endlich aus den Körper rausgezogen, in ein großes schwarzes Loch, weg von der Hölle auf Erden. Weg von der Erinnerung wie ich zusehen musste, wie meine Schwester wegen mir wieder Vergewaltigt wurde.

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