Kapitel 1

Schon als kleines Kind wusste ich, dass ich anders bin als all die anderen. Es war dieser innerliche Stress mit dem ich nicht umgehen konnte. Meine Eltern fuhren mit mir von einer Therapie zur anderen. Ängste die vielleicht einige hatten, wie über hohe Brücken zu gehen. Klettern gehen und hoffen das man es bis ganz nach oben schafft. Es waren lange Tage und Stunden die ich nicht zu Hause verbrachte. Irgendwelche fremden Menschen die mir helfen wollten. Ich war zu klein um zu verstehen was passierte. Ich wusste nicht warum das alles so auf mich zu kam, wie es war. Ich weiß nur, dass diese Menschen mir zeigten wie ich mit meinen Ängsten umgehen sollte. Sie haben zum überwinden der Ängste Spiele mit mir gespielt, Zeichnungen gemacht und mit mir gesungen. Ich liebte es zu tanzen. Jedes Mal wenn ich Musik gehört habe ging mir das Herz auf. Ich habe dazu getanzt und so mein Selbstbewusstsein bekommen. Wenn ich mir selbst eingestehe war Zeichnen nie eine stärke von mir. Ich habe lange gebraucht meinen eigenen Namen und Menschen zu zeichnen. Ich wusste mit der Zeit, dass ich etwas mit Musik machen wollte. Die Therapeuten haben mir schon immer gesagt "Du wirst definitiv mal Musikerin werden", meine Augen leuchteten als ich das gehört habe.

Dann kam der Kindergarten. Ich war die meiste Zeit alleine und spielte in einer Ecke. Die anderen wollten nicht mit mir spielen. Es machte mich traurig, weil ich nicht wusste warum nicht. Weil ich anders war? Weil ich lauter als sie war? Weil ich mich für andere Dinge interessiert habe?
Ich habe versucht mich mit ihnen zu verstehen, wollte Freunde kennenlernen doch sie lehnten es ab. Ich war oft traurig und wollte nach Hause, weil es mir keinen Spaß mehr machte dort zu bleiben. Meine Betreuung sagte damals schon zu meiner Mutter, dass es schwer für mich sei mich mit Leuten zu verstehen. Aber warum war das so? Das sind Dinge die ich nie beantwortet bekommen werde. Offene Fragen. Immer wenn wir gesungen haben und meine Betreuung mit der Gitarre gespielt hat kam dieses Gefühl. Diese plötzliche Freude und dieses Selbstbewusstsein in mir. Ich hatte Spaß daran, sang laut mit und keiner konnte mir in dem Moment diese innerliche Freude nehmen. Diese fröhlichen Kinderlieder die jeder kennt. Unsere Geburtstage wurden immer gefeiert, dann kamen plötzlich diese "Freunde" die mir danach andauernd das Leben schwer gemacht haben als ich älter wurde. Ich hatte zu der Zeit immernoch Freude an allem, auch wenn ich alleine war. Ich hatte immernoch dieses Leuchten in den Augen das mir niemand nehmen konnte. Ich war trotz allem ein fröhliches Kind und freute mich auf alles was mir noch wiederfahren wird. Neue Dinge ich entdecken durfte. Von irgendwo her kam dann plötzlich meine ehemalige beste Freundin. Meine erste wirkliche Freundin. Mit der ich mein essen teilte, mit der ich lachte und spielte. Wir erlebten so viel zusammen. Ich frage mich selber wie lange diese Freundschaft gehalten hat, irgendwann haben wir uns dann aus den Augen verloren... Mein großer Bruder und meine großen Schwestern waren teilweise schon erwachsen, zu der Zeit und arbeiteten. Dann wäre da noch mein kleiner Bruder. Als er im Kindergarten war hatte er mehr Glück als ich. Aus irgend einem Grund hatte er sowieso mehr Glück als ich. Er hatte sofort Freunde gefunden und sich nichts daraus gemacht wenn ihn welche nicht fair behandelten. Ich war einfach sensibel von Anfang an und habe mir mehr Sorgen darüber gemacht. Er war einfach von Anfang an ein Mensch den es nicht interessiert hat was andere von ihm denken und das wurde mir zum Verhängnis. Ich war ein fröhliches Kind aber ich musste feststellen, dass sich das änderte...

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