20.2 One Shot

Wir sind nun seit drei, mittlerweile fast vier Monaten zusammen und ich so glücklich, wie schon sehr lange nicht mehr.

Louis schenkt mir wieder mehr Aufmerksamkeit und auch wenn ich mich immer noch nicht ganz daran gewöhnt habe, dass ich ihn küssen kann und dass er mich liebt, fühlt es sich unglaublich richtig an.

Er hat sich noch gefühlte 100 mal entschuldigt, dass er mich immer weniger beachtet hat, aber nun ist es gut, wie es ist und ich will es nicht anders haben.

Louis holt mich jeden Morgen ab und gibt mir jeden Morgen direkt einen Kuss.

Nun stehe ich vor dem Bioraum, da er nun Schulschluss hat und meine letzte Stunde entfällt, doch er weiß es noch nicht.

Ich lehne an den Spinden seufze. Wann kommt er denn endlich mal da raus?!

Schließlich öffnet sich die Tür und ich halte Ausschau nach meinem Freund. Es dauert noch etwas, aber dann sehe ich ihn und seine Freunde aus dem Raum kommen. Ich zöger nicht lange und gehe auf ihn zu. Ich umarme ihn einfach direkt und er erwidert dies sofort.

„Was machst du hier?" fragt er und ich zucke mit den Schultern, ehe ich antworte. „Meine Letzte Stunde entfällt."

Seine Freunde mustern mich. Ich komme mit ihnen nur gezwungen klar. Ich komme nur mit ihnen klar, weil Louis sie mag und das war es auch schon. Ansonsten habe ich nichts mit ihnen zu tun. Sie stehen ebenso zu mir und es ist kein Geheimnis dass wir, wenn Louis nicht da wäre, nicht ein Wort miteinander wechseln würden.

Gut, wir reden auch so kaum, aber sie sagen wenigstens nichts gegen mich, also ist es okay. Louis hat ihnen erklärt, dass ich ihm wichtig bin und dass sie es akzeptieren müssen, denn wenn sie es nicht tun, würde er sich für mich entscheiden.

Ich stand nicht daneben, aber einer seiner Freunde hat es mir erzählt. Ich weiß nicht genau, weswegen er es getan hat, aber nun weiß ich es eben und es hat mich wirklich glücklich gemacht und das macht es auch immer noch, zu wissen, dass es einfach so ist, dass Louis sich für mich entscheiden würde.

Ich sehe ihn an und möchte ihn küssen, aber schnell weicht er aus.

Ich seufze und stelle mich wieder normal neben ihn; tue so, als wäre nicht gewesen und als wäre alles ganz normal.

Dass das zwischen Louis und mir irgendwie etwas besonderes ist, dürfte jedem hier bekannt sein, der Augen im Kopf hat, aber niemand weiß, dass wir nicht nur beste Freunde sind, also niemand in der Schule. Gemma hat es schnell herausgefunden und vor Lottie kann Louis auch nichts geheim halten, jedenfalls nicht lange. Sie weiß es außerdem, weil sie in sein Zimmer geplatzt ist, weil sie ihr Ladekabel nicht gefunden hatte und Louis' leihen wollte. Doch zu diesem Zeitpunkt lag ich auf seinem Bett und er lag über mir. Wir hatten zwar noch Klamotten an, aber er hat mich geküsst, also so richtig geküsst und da hat Lottie nur gelacht, gesagt, dass sie eigentlich erwartet hätte, so etwas früher zu sehen und mit dem Kabel wieder verschwunden.

Ich schlucke, sehe zum Gang und dann wieder zu Louis, welcher sich mit seinen Freunden ganz normal unterhält und lacht.

Ich gehe still mit ihnen zum Ausgang und überlege, ob ich nicht einfach Louis' Hand nehmen soll, aber dann lasse ich es. Das letzte Mal, als ich es getan habe, hat er seine Hand weggezogen und mich danach, als wir bei mir Zuhause waren, gefragt, wieso ich das getan hätte und dass ich doch wüsste, dass seine Freunde es nicht wüssten, dass sie das mit uns nicht wüssten.

Das war vor einem Monat und eigentlich hatte ich gedacht, dass er es ihnen nun endlich gesagt hat, aber hätte er es, hätte er mich geküsst.

Wir stehen am Tor der Schule und ich höre, wie sie darüber sprechen feiern zu gehen, immerhin ist Freitag. Ich atme einmal durch. Louis kann wirklich nicht immer bei mir sein und es ist okay, denn er hat nun einmal einfach andere Freunde und nur weil er jetzt mit mir zusammen ist, heißt das noch lange nicht, dass er sich mit diesen nicht mehr treffen kann.

"Also eigentlich-" fängt er an und ich weiß, was er sagen möchte, doch ich unterbreche ihn.

"Er geht gerne mit." antworte ich für ihn, weswegen er mich nur verwundert ansieht, aber ich winke ab. Darüber, dass wir heute Abend eigentlich ausgehen wollten, denke ich jetzt nicht nach.

"Wir sehen uns dann Montag, Lou." sage ich noch und zögere kurz, möchte ihn eigentlich küssen, aber er sieht mich nur bittend an, weswegen ich mich nur noch umdrehe und gehe.

Ja, es tut weh, dass er mich immer noch leugnet, also dass er unsere Beziehung leugnet. Man könnte jetzt sagen, dass er einfach nur nichts sagt, aber das stimmt so nicht, denn wir wurden bereits ein paar mal angesprochen, ob wir nicht zusammen wären, doch Louis hat direkt klar gestellt, dass ich sien bester Freund bin, nicht mehr, nicht weniger.

Ich weiß nicht, ob ich es nicht doch vielleicht einfach übertreibe, aber ich verstehe es langsam nicht mehr. Es sind zwei weitere Monate vergangen. Louis und ich sind jetzt seit einem halben Jahr zusammen und wir verstecken uns immer noch.

Ich habe Louis ein paar mal darauf angesprochen, wann er es ihnen denn sagt, aber er hat ziemlich schnell vom Thema abgelenkt und seine Antwort war immer nur "Bald".

Ich sitze Zuhause und denke darüber nach. Ich weiß, dass es ansich nichts "schlimmes" an unserer Schule ist, schwul zu sein, denn es haben sich bereits ein Juneg und zwei Mädchen geoutet und niemand hat etwas dagegen gehabt oder sie anders behandelt oder angesehen. Genau daher verstehe ich Louis einfach nicht. Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, weswegen er es nicht sagen will.
Ich will ihn nicht zwingen oder so, aber langsam kommt mir immer wieder der Gedanke in den Sinn, dass er sich für mich schämt. Ich meine, wieso sonst hat er mich, als ich noch wirklich sein bester Freund war, immer weniger beachtet und sich am Ende praktisch kaum mit mir abgeben?

Ich zweifle nicht daran, dass er mich liebt, aber ich denke einfach mittlerweile, dass er mich nicht als seinen Freund vorstellen will.

Ich habe die Blicke schon mitbekommen, als ich einfach nur mit im zur Schule gekommen bin und in den Pausen bei ihm und seinen Freunden war. Ich seufze. Wieso kann ich nich einfach normal sein, Freunde haben und in der Schule besser integriert sein? Wieso muss ich so komisch sein, dass Louis sich für mich schämt.

Schnell wische ich meine Tränen weg und gehe ins Bad. In einer dreiviertel Stunde holt Louis mich wie jeden Morgen zur Schule ab und ich will nicht, dass er sieht, dass es mich doch so verletzt.

Er mekt es nicht und wir gehen ganz normal zur Schule.
Es vergehen ein paar weitere Tage und ich merke, dass ich das nicht mehr lange kann. Ich habe es satt, dass Louis mich versteckt, weswegen ich ihn eines Nachmittags auf dme Weg nach Hause zur Rede stelle.

"Wieso wissen sie es immer noch nicht?" fragte ich ihn gerade raus, denn es ergibt für mich keinen Sinn mehr drum herum zu reden.

"Haz, das ist kompliziert, das weißt du doch." erwidert er nur und langsam kommt es mir vor, als hätte er ich diesen Satz irgendwo aufgeschrieben und ihn dann auswendig gelernt.

"Nein, ich weiß es nicht, denn es sind deine Freunde, Louis!" ich werde ungewollt etwas lauter und er sieht mich verwundert an.

"Was hast du auf einmal?" will er irriterit wissen, aber ich schüttle nur den Kopf.

"Harry." seufzt er genervt, da wir beide wissen, dass er es nicht mag, wenn ich nicht einfach sage, was ich meine.

"Ich habe keine Lust mehr darauf, Louis. Ich kann das einfach nicht mehr."

"Was meinst du?" will er sofort wissen und ich atme einmal tief durch.

"Dieses Versteckspiel. Ich weiß, ich sollte dir Zeit geben, aber ich warte seit einem halben Jahr darauf, dass ich dich einfach überall als meinen Freund vorstellen kann und ich habe es einfach satt, verstehst du?" versuche ich ihm zu erklären und er nickt.

"Ich werde es ihnen sagen, versprochen." sagt er, aber ich schüttle nur den Kopf.

"Ich würde gerne, aber ich kann es dir nicht mehr glauben, du hast es mir einfach zu oft versprochen." sage ich nur.

"Haz.." versucht Louis es erneut, aber ich unterbreche ihn sofort.

"Ich wollte das nie, aber ich komm nicht mehr damit klar, dass du dich anscheinend so sehr für mich schämst, dass du es niemandem sagen willst. Entscheide dich Louis, denn ich glaube kaum, dass mein Herz das noch sehr lange mit macht." sage ich nur und gehe dann nach Hause, gehe weg von ihm und werfe mich kurz darauf in mein Bett, nur damit meine scheinbar unendlich vielen Tränen in den Stoff des Kissenbezugs einziehen.

Mir geht es in den nächsten tagen verdammt dreckig und in der Schule weiß ich nicht, wie ich Louis gegenüber treten soll. Ich habe lange mit Gemma darüber gesprochen und sie meinte, dass ich jetzt auf jeden Fall warten sollte, bis er mir seine Entscheidung mitteild, auch wenn es verdammt schwierig werden wird.

Und sie hat recht, es ist verflucht schwierig, doch schließlich kommt Louis auf mich zu. Er holt mich von einem meiner Kurse ab und zieht mich fast schon mit auf den Schulhof.
Natürlich frage ich ihn, was das soll, was er tut und was das wird, aber er antwortet mir nicht.

Wir stehen mitten auf dem Schulhof bei seinen Freunden, doch ich verstehe immer noch nicht, was hier los ist.

"Was wird das, Louis?" will ich wissen, aber er ignoriert die Frage, ignoriert die Fragen seiner Freunde und sieht mich einfach nur durchdringend an.

"Denkst du das wirklich?" fragt er lediglich und erst möchte ich erwidern, was er meint, aber dann weiß ich sofort, worum es geht. Es geht darum, ob ich denke, dass ich ihm peinlich bin.

"Schon, also ich sehe einfach keinen anderen Grund," sage ich, lasse bewusst das Wort "Beziehung" oder "Freund" raus, da seine Freunde immer noch neben uns stehen.

"Denk bitte nie wieder so!" sagt er und ich seufze.

"Würde ich wirklich gerne, aber -"

"Nein!" unterbricht er mich sofort. "Du bist das Beste, was ich überhaupt habe, also denk nicht so!" antwortet er mir und ich sehe mit einem kurzen Seitenblick, dass ihn seine Freunde und nun auch viele andere verwundert mustern, doch Louis sieht die ganze Zeit nur mich an.

Ich will zu einer Antwort ansetzen, aber da küsst Louis mich. Er küsst mich, hier vor allen, mitten auf dem Schulhof.

"Lou-" fange ich perplex an, als wir uns kurz darauf wieder lösen, aber er unterbricht mich erneut.

"Ich liebe dich, Harry und es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis ich es einfach so vor allen sagen konnte, bis ich den Mut dazu hatte, aber denk niemals wieder, dass ich mich in irgendeiner Weise für dich schämen würde!" sagt er und ich falle ihm ohne weiter darüber nachzudenken um den Hals.

Er hat sich für mich entschieden, er hat sich wirklich für mich entschieden. Alle wissen es jetzt und er ist offiziell Meins.

"Ich liebe dich doch auch, Lou." murmle ich, löse die Umarmung, aber nicht. Er hört es trotzdem, denn er verstärkt den Griff um mich.

Dann küsst er mich erneut und in diesem Moment fühlt es sich zu 100% richtig an und es fühlt sich an, als wäre alles perfekt und da ist es auch!

comments? :) rechtsschreibung schau ich morgen, habs am handy geschrieben, also sry falls fehler drin sind


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