17. One Shot

Ich atme noch einmal tief durch und betrete das das Gebäude. Diese Schule ist mir nicht unbekannt, doch es sind mehrere Jahre vergangen, seit ich das letzte mal hier war. Jetzt bin ich in der Abschlussklasse. Nein ein guten Jahr und ich bin fertig mit der Schule, doch jetzt muss ich erst einmal zu meinem erste Kurs.

Ich betrete den Raum und setze mich einen freuen Platz, ohne viel Aufsehen zu erregen.Im Mittelpunk zu stehen, mochte ich noch nie. Ich sehe gelangweilt auf die Uhr, die über der Tür hängt, doch dann betritt plötzlich jemand den Raum.

Es ist nicht irgendjemand; es ist Louis Tomlinson, auch bekannt als mein ehemaliger Freund. Wir waren damals erst 13, beziehungsweise er war 14, ob man das als eine richtige Beziehung bezeichnen kann, ist fraglich, doch wir waren immerhin fast ein halben Jahr zusammen, und in dem Alter ist das wirklich verdammt lang. Er hatte mir versprochen, dass wir auf jeden Fall Kontakt halten und dass er mich liebt, Nicht einen Monat später war es das dann mit dem „wir halten Kontakt". Man muss schon sagen, wir waren beide Schuld, aber es ist doch so, dass ich nicht so schnell aufgeben habe, wie er. Ich habe erst aufgegeben, als ich nach einem Monat erfahren habe, dass er eine neue Freundin hat und mich damit ersetzt.

Im Nachhinein betrachtet war es fast klar, dass wir es nicht hinbekommen würden, doch jetzt, wo ich ihn nach so langer Zeit das erste mal wieder sehe, frage ich mich, wieso ich den den Kontakt weitergeführt habe.

Louis betritt die Klasse und wird sofort von fast allen begrüßt. Er ist beliebt, so wie früher auch und er ist noch gutausehender und heißer geworden, doch ich bezweifle, dass ich noch eine Chance bei ihm habe, Ich bin nicht mal sicher, ob er überhaupt noch weiß, wer ich bin; um ehrlich zu sein bezweifle ich es.

Es scheint niemanden zu interessieren, dass ich neu bin, doch dann kommt plötzlich jemand auf mich zu

„Du bist neu. Hi, ich bin Liam." stellt sich mein Gegenüber vor und ich mustere ihn. Wo ist der schlaksige, dünne und unsichere Junge geblieben? Doch vielleicht ist es besser, wenn ich erst einmal die Rolle des Neuen annehme, weswegen ich nur erwidere „ja, ich bin neu. Ich bin Harry."

Die Stunden vergehen und ehe ich mich versehe beginnt die Mittagspause. Ich gehe in die Kantine und sehe mich um.

„Harry! Komm zu uns!" höre ich Liam rufen und gehe zu ihrem Tisch Dort sitzen noch Jane und Nick, wie ich erfahre, als ich mich setze.

„Hey." sage ich nur und sehe durch die Runde.

„Du kommst aus Irland, oder?2 frage Jane und ich nicke.

„Ja, aber meine Mum hat hier vor ein paar Wochen ein wirklich gutes Jobangebot bekommen." antworte ich.

Wir unterhalten uns weiter und ich erzähle ein wenig von meiner alten Heimat und von diesem komischen Kobold, der dort lebt.

Dann setzt Louis sich an den Tisch und begrüßt seine Freunde, ehe er mich etwas irritiert ansieht, aber er sagt nichts.

„Das ist Harry." stellt Liam mich vor, aber der gebürtige Doncaster zuckt nur mit den Schultern.

„Und was bringt mir diese Information jetzt?" fragt er genervt und Jane seufzt.

„Sei doch einfach mal freundlich. Du kannst doch nicht immer noch wegen Eleanor angepisst sein." sagt sie und Louis sieht sie etwas wütend an.

„Wurdest du betrogen, oder ich?"

„Louis, es ist fast vier Monate her. Erzähl mir dich nicht, dass du deswegen so schlecht gelaunt bist!" wirft jetzt auch Liam ein und gerade spiele ich mit dem Gedanken, hier abzuhauen, da es mir schon eher privat vorkommt.

Es fühlt sich einfach nicht richtig an, hier zu sein. Dann sieht Louis mich an und blicke geradewegs in diese eisblauen Augen, die mir schon damals den Atem genommen haben. Ich dachte wirklich, das wird schon alles nicht so schlimm, aber in diesem Augenblick erkenne ich, wie sehr ich ihn in den letzten Jahren vermisst habe und dass ich ihn verdammt nochmal immer noch liebe, auch wenn wir es damals nur ein paar mal wirklich ausgesprochen haben.

„Kann dir doch egal sein!" faucht er nur zurück und auch wenn Louis immer noch aussieht wie Louis, hat er sich doch stark verändert. Er war früher immer gut gelaunt und freundlich und er hätte nie so mit seinen Freunden gesprochen. Sofort wandert meine Hand zu dem Papierflieger, welcher an meiner Kette hängt und welchen ich zum Abschied von Louis bekommen hatte. Ich habe es nie über's Herz gebracht, ihn weg zu tun und gerade frage ich mich, ob es nicht absolut falsch gewesen ist, diesen Anhänger zu behalten.

„Louis" Nick sieht ihn etwas geschockt an. „Verdammt du kannst nicht die ganze zeit in Selbstmitleid versinken." sagt er und Louis lacht bitter.

„Du kannst das so leicht sagen, Nick." erwidert er nur. „Ganz abgesehen davon, dass ich das nicht tue, betrügt Jane dich doch auch nicht, oder?" fragt er und alle sind still.

„Was denkst du nur von mir, natürlich nicht!" sagt Jane nach einem kurzen Augenblick nur und auch ohne, dass ich die anderen wirklich kenne, ist mir klar, dass Louis damit zu weit gegangen ist.

„Und was sagst du dazu, Harry?" will Louis dann wissen und sieht mich an, während ich etwas überrascht antworte „Ich weiß nicht, was soll ich dazu sagen? Wie soll ich etwas dazu sagen?"

Was soll ich auch sonst antworten? Klar, ich hätte ihn auch fragen können, wieso er sich so verändert hat, aber dann wüsste er, wer ich bin.

„Also findest du es nicht schlimm, mit den Gefühl anderer zu spielen?" fragt er und ich schlucke, denn genau das hat er dich mit mir gemacht, indem er mich so schnell ersetzt hat, obwohl er mir genau das Gegenteil versprochen hatte.

„Nein, ich finde es nicht gut, aber es passiert nun mal." sage ich trocken und die Stimmung an diesem Tisch spannt sich immer mehr an.

„Wer hat dich betrogen?" fragt Louis und ich blicke ihn fragend an.

„Du scheint Erfahrung damit zu haben." sagt er nur und ich schüttle den Kopf.

„Nein, damit nicht." sage ich und er nickt nur. Er ist mir so fremd geworden.

„Naja, jetzt weiß ich jedenfalls, dass es definitiv angenehmer ist das Arschloch, als der Betrogene zu sein." sagt er monoton und trocken und das ist der Augenblick, wo ich mir das nicht länger anhören kann.

Ich stehe auf, nehme meine Tasche und gehe.

„Harry?" höre ich Liam noch verwirrt fragen, aber ich ignoriere es. Ich verlasse das Gebäude und setze mich auf die Mauer des Schulhofes. Dass Louis wirklich so herzlos ist, hätte ich nicht gedacht. Eigentlich war meine Hoffnung, das er mich erkennt und dass wir wenigstens wieder Freunde werden würden, aber so kann ich das vergessen.

Es kommt alles wieder hoch; die Enttäuschung und die Traurigkeit und die Wut auf ihn, wobei ich immer noch etwas für ihn empfinde.

Wieso kann ich ihn nicht einfach vergessen? Und wieso muss ich ihn nach so langer Zeit wiedersehen?

Ich atme einmal durch und fahre mir durch die Haare, womit ich sie mir aus dem Gesicht streiche.

„Harry!" sagt plötzlich jemand und ich sehe verwundert auf. Jane kommt auf mich zu und setzt sich neben mich.

„Was war das gerade?" will sie wissen, doch ich schüttle nur den Kopf.

„Nichts..." erwidere ich zögere einen Augenblick.

„Es hat mich nur an etwas erinnert." füge ich hinzu und sie sieht mich fragend an. „Wer hat dich verletzt?" fragt sie und ich verfluche mich gerade selbst dafür, dass es immer noch so offensichtlich ist, dass ich verletzt wurde, sobald dieses Thema aufkommt.

„Es ist unwichtig. Zu ändern ist es so wieso nicht mehr." sage ich nur, aber Jane schüttelt den Kopf.

„Nein, das stimmt nicht, oder hast du es versucht?" will sie wissen, aber ich verneine.

„Dann versuch es erst einmal!" sagt sie sicher. „Danach, falls es nicht klappen sollte, kannst du immer noch sagen, dass es nicht geht!" erklärt sie und ich lasse mir diese Worte einmal durch den Kopf gehen. Wenn ich nichts riskiere, dann habe ich schon verloren, war dieser Spruch nicht irgendwie so?

Es klingelt und ich handle schnell, denn ich kenne mich; wenn ich weiter darüber nachdenke, dann würde ich es nicht mehr machen sondern sein lassen.

Jane will zurück zum Gebäude gehen, aber schnell halte ich sie auf.

„Kannst du das Louis geben?" frage ich sie und drücke ihr meine Kette in die Hand. Sie versteht es nicht, doch als sie meinen bittenden Gesichtsausdruck sieht, nickt sie.

„Okay, mach ich."

„Danke!" antworte ich und gehe zu meinem nächsten Kurs, in der Hoffnung, dass es kein Fehler war.

comments? macht harry das richtige? und forsetzung?

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