13. One Shot
Meine Hände schwitzen und zittern, während ich versuche meine Gedanken zu ordnen. Ich bin so bescheuert. Ich schüttle nur den Kopf, jetzt kann ich sowieso nichts mehr daran ändern, aber wieso sollte ich auch? Ich denke es war die beste dumme Entscheidung die ich jemals getroffen habe.
Ich steige aus dem Flugzeug und sehe mich um. Auf den ersten Blick sieht der Flughafen nicht anders aus, als die meisten anderen auch. Ein kleiner Unterschied ist einfach, dass er auf der anderen Seite der Welt liegt; in Los Angeles.
Der Flughafen ist um einiges größer, als der in Doncaster, aber das ist gerade egal, denn meine Gedanken kreisen um etwas ganz anderes. Ich gehe schnellen Schrittes durch die Gänge, aber ich muss dann doch noch gute 30 Minuten auf meinen Koffer warten, die mir fast den letzten Nerv rauben.
Ich bin seit guten 20 Stunden wach. Okay, ich habe ein oder zwei mal im Flugzeug geschlafen, aber das war nie mehr als zwei Stunden. Wir sind außerdem in Paris zwischengelandet, was ebenfalls extrem stressig war, aber jetzt ist mir das alles egal.
Zugegeben, ich habe mein Ticket mehr als spontan gebucht, ich glaube das ist eine gute Woche her und bis heute morgen wusste nicht einmal mein bester Freund, dass ich für zwei Wochen nach Los Angeles fliege, aber ändern lässt es sich jetzt nicht mehr und das ist auch gut so. Ich grinse jetzt bereits schon wie ein Irrer, aber mir ist es gleichgültig wie die Leute um mich herum schauen.
Schließlich kommt mein Koffer über das Band und schnell nehme ich ihn herunter. Ich kenne mich hier absolut nicht aus und als ich aus dem Gebäude trete, scheint mir erst einmal die Mittagssonne ins Gesicht. Das erste, was mir auffällt, ist, dass hier Rechtsverkehr ist und dass das verdammt komisch aussieht, aber was soll's. Ich werde mich schon daran gewöhnen.
Mit einem Taxi fahre ich zu einem kleinen Hotel. Ich bin nur eine gute Stunde dort, ehe ich durch diese riesige Stadt laufe, auf der Suche nach einem bestimmten Café.
Es dauert etwas, aber schließlich habe ich es gefunden und dort sehe ich auch schon den blonden Jungen sitzen und sich suchend umsehen.
Ich gehe zu ihm und spreche ihn an. „Niall?" frage ich vorsichtig und er nickt. „Du bist Louis?" fragt er und ich nicke.
Er mustert mich einmal und ich setze mich. „Dass du wirklich hier bist..." er seufzt und sieht mich erstaunt an. „Meinst du das ist keine gute Idee?" frage ich sofort etwas verunsichert, aber er winkt sofort ab.
„Er wird sich freuen, dass du hier bist." versichert sein bester Freund mir und gerade will ich zu einer anderen Frage ansetzen, aber er unterbricht mich sofort und beantwortet sie direkt „Nein, er weiß natürlich nichts. Er weiß ja nicht einmal, dass wir uns kennen." sagt er grinsend.
„Danke." sage ich nur und lächle sofort. Ich habe gerade Semesterferien. Ich bin in meinem ersten Studienjahr. Ich habe vor fast drei Jahren jemanden kennengelernt, da er die falsche Nummer angeschrieben hat. Wir sind ins Gespräch gekommen und mittlerweile ist er mein Freund, also fester Freund.
Ich liebe diesen jungen Mann mittlerweile mehr als alles andere. Es hat ein gutes Jahr gedauert, bis ich denn Mut hatte, ihm zu sagen, was ich fühle und dann hat es nur zwei Wochen gedauert, bis ich ihn meinen Freund nennen konnte.
Harry Styles verdreht mir also schon seit Ewigkeiten den Kopf. Es ist eigentlich kaum zu glauben, dass ich ihn noch nie, also wirklich noch nicht ein einziges mal gesehen habe, oder? Er wohnt hier, in Los Angeles und ich in Doncaster und wir haben es nie hinbekommen, dass ich zu ihm komme oder anders herum. Aber ich habe jetzt Ferien und er hat auch nur noch eine Woche Schule. Harry ist drei Jahre jünger als ich, er ist süße 18 Jahre alt und ich bin 21. Meine Mum war erst etwas skeptisch, aber als ich Harry ihr dann über Videoanruf vorgestellt habe, hat sie sich für uns beide gefreut. Harry ist das beste, was mir jemals passieren konnte und dennoch hasse ich es, dass er so unendlich weit weg wohnt.
Wir haben erst recht spät darüber gesprochen. Ich glaube, es war so drei oder vier Monate nachdem wir angefangen haben zu schreiben und uns mit jedem Tag besser verstanden haben. Ich weiß noch genau, wie traurig wir beide waren. Ich hatte gehofft, wenn er schon in einer weiter entfernten Stadt wohnt, es könnte London sein, aber nein, es musste eine Stadt sein, die auf einem anderen Kontinent liegt. Wäre sonst schließlich langweilig oder?
Nein im ernst, es war echt schwierig manchmal, weil wir beide anfangs immer wieder daran gezweifelt haben, ob es wirklich etwas bringt, wenn wir so eine Fernbeziehung führen, da wir uns nicht einmal gesehen haben. Also klar über Video oder so, aber eben nicht richtig live. Doch wir haben das alles überstanden und ich könnte nicht glücklicher sein.
Ich hatte schon vor ein paar Monaten ab und zu mit Niall, Harry's bestem Freund geschrieben und er war auch der erste, der wusste, dass ich das Ticket wirklich gekauft habe.
Ich wollte Harry Bescheid sagen, dass ich zu ihm komme und Niall gefragt, wie ich das am besten machen soll, aber dieser meinte nur, dass ich es gar nicht machen sollte, sondern Harry überraschen müsste, wenn es schon so spontan ist und er nichts davon weiß.
Es ist Sonntag und wir beschließen, dass ich ihn morgen überrasche.
„Also wir haben morgen bis drei Uhr Unterricht. Du könntest ihn abholen oder so?" überlegt Niall, aber dann schüttelt er den Kopf. „Nein, das ist doof, wir haben die letzte Stunde nicht zusammen Unterricht und ich weiß nicht, ob Harry dann nicht früher Schluss bekommt oder so."
„hat er morgen überhaupt Zeit?" will ich wissen und Niall nickt. „Wir treffen uns um vier, weil ich gesagt habe, wir gehen ins Kino, aber die Zeit dazwischen reicht aus, dass er nach Hause gehen könnte." erklärt mir mein Gegenüber mir.
„Ich habe... in der fünften und sechsten Stunde mit ihm Bio ... der Lehrer ist wirklich nett, ich kann ihn fragen, ob du nicht einfach irgendwann rein kommen könntest oder so? Also ich frag den morgen früh direkt und hole ich dann in der Pause oder so am Eingang ab. Ich meine, es ist die letzte Woche vor den Ferien, da machen wir eh nichts." schlägt Niall vor und ich stimme grinsend zu.
Am nächsten Tag stehe ich aufgeregt wie noch nie vor Harry's Schule und der Gedanke, dass er jetzt gerade da drin sitzt und ich einfach zu ihm kann, macht mich verrückt. Vereinzelnd laufen Schüler über den Schulhof, aber ich denke, die meisten haben gerade Unterricht.
Ich sehe auf meine Uhr und bemerke, dass es nur noch ein paar Minuten bis zur ausgemachten Zeit mit Niall sind.
Gerade, als ich es wieder weg packen möchte bekomme ich eine Nachricht. Ich sehe verwundert auf mein Handy, als ich gesehen habe, von wem sie stammt.
MyWorld: Louuu! Mir ist langweilig :((
Me: Müsstest du nicht im Unterricht sitzen?
MyWorld: Wir schauen nur einen Film :))
Ich sehe wieder in Richtung der Eingangstür, aber Niall lässt sich noch nirgendwo blicken.
Me: Aber vielleicht ist der Inhalt des Films wichtig? :'D
MyWorld: Es ist Jurrasicworld.
Ich sehe irritiert auf mein Handy und schmunzle etwas.
Me: ??
MyWorld: Wir haben doch als Thema Gene und so was. Der meinte das passt schon so. Außerdem habe ich doch nur noch ein paar Tage Schule.
Ich sehe aus dem Augenwinkel Niall auf mich zu kommen und laufe ihm entgegen.
Me: Ich muss offline, tut mir leid :( Ich liebe dich.
MyWorld: Oh man. Was soll ich jetzt machen? Egal. Ly!
Ich packe mein Handy weg und begrüße Niall kurz.
„Schaut ihr nicht einen Film?" frage ich und kurz sieht er mich irritiert ab, aber dann scheint ihm klar zu werden, weswegen ich gerade noch an meinem Handy war.
„Ja, wir schauen die kleine Pause zwischen den Stunden durch. Ich hab gesagt, ich muss auf Toilette." erklärt er mir kurz und ich nicke. „
„Ist auch besser so, denn sonst wäre Harry schon längst hier." fügt er hinzu und wir betreten das Gebäude. Es ist eine klassische Highschool und ich bin sicher, wenn Niall nicht hier wäre, würde ich ewig brauchen, um den Raum zu finden.
Niall öffnet eine Tür langsam und der Lehrer schaut zu uns. Er sieht mich und nickt mir leicht zu, ehe er sich wieder auf den Film konzentriert. Er hat also kein Problem, dass ich hier bin und meinen Freund überraschen will. Der Raum ist abgedunkelt und die Blicke der Schüler auf der Leinwand und den Bildern des Films.
Niall geht wie selbstverständlich durch den Raum. Ich bleibe erst einmal an der Tür stehen und sehe zwischen den Schülern hin und her. Niall setzt sich wieder hin und er sitzt neben Harry, welcher sich kurz zu seinem besten Freund dreht. Damit dreht er sich von mir weg. Dieser kleine Augenblick fühlt sich für mich an, wie eine unendliche Ewigkeit. Es ist dunkel und ich sehe ihn nur von der Seite, aber Harry ist noch wunderschöner, als auf jedem einzelnen Bild, das ich von ihm je gesehen habe.
Einige sehen mich nun irritiert an. Schnell deute ich ihnen leise zu sein. Ich denke, den ersten wird klar, wer ich bin, aber das könnte auch damit zu tun haben, dass ich einen großen Strauß Rosen in den Händen halte.
Ich grinse bereits die ganze Zeit und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich atme tief durch und gehe nach vorne. Harry unterhält sich immer noch leise mit Niall und irgendwie scheint es, als wäre er der einzige, der mich bisher nicht gesehen habe. Nun stehe ich neben dem Pult und kurz darauf stoppt der Film. Nun liegt die gesamte Aufmerksamkeit endgültig auf mir, doch Harry und Niall reden weiterhin. Niall sieht mich einen kleinen Augenblick an und mir ist nun auch klar, dass er Harry extra ablenkt. Alles ist still und man kann die beiden deutlich verstehen.
„Deine Lieblingsblumen sind Rosen oder?" fragt Niall und Harry nickt. „Aber das weißt du doch, wieso fragst du?" will er wissen und ich schmunzle.
„Weil da so ein komischer Typ vorhin vor der Schule mit Rosen stand." sagt Niall nur und zuckt mit den Schultern. Ja danke.
„Was soll das denn bitte mit mir zu tun haben?" will Harry wissen und ich sehe, dass nun viele ebenfalls schmunzeln.
Ich blicke die ganze Zeit meinen Freund an und mein Herz scheint sich fast zu überschlagen, so schnell schlägt es.
„Was weiß ich denn, könnte ja sein!" sagt Niall und hält dabei die ganze Zeit sein Pokerface. Harry hat bisher nicht einmal bemerkt, dass der Film seit ein paar Minuten schon nicht mehr läuft.
„Du bist verrückt." sagt er nur, aber Niall verdreht nur die Augen. „Das sagst du mir oft genug, aber sorry, dass ich jetzt einfach denke, dass es was mit dir zu tun hat." antwortet er meinem Freund welcher seinen Gegenüber daher nur verwirrt ansieht.
„Aber vielleicht ist es auch nur Zufall, dass dieser Typ jetzt mit einem Strauß Rosen in unserer Klasse steht." sagt Niall und sieht mich nun grinsend an.
Harry scheint nun mehr als verwirrt zu sein und sieht nach vorne. Das Licht ist immer noch aus, aber man kann genug sehen.
Im ersten Moment werden seine Augen groß und er sich mich direkt an. Dann öffnet sich sein Mund ein kleines Stück, aber er sagt nichts. Es ist komplett still im Raum. Dann schlägt er sich die Hände vor den Mund und sieht Niall wieder an.
„Das ist nicht real." sagt er nur und schüttelt den Kopf. „Das passiert hier nicht!" sagt er und atmet einmal durch. Einige lachen nun etwas und ich kann ebenfalls nicht anders.
„Doch, das passiert hier gerade." sagt Niall grinsend und ich lege die Rosen auf das Pult neben mir.
Ich sehe meinen Freund genau an und dieser steht langsam auf. Er sieht sich im Raum um und blickt mich dann wieder an.
„Hey Hazza." sage ich leise und öffne meine Arme ein kleines Stück. Da realisiert er scheinbar, dass ich wirklich hier bin, denn ein hohes kreischen verlässt seine Kehle und er rennt durch den Raum auf mich zu.
Keine zwei Sekunden später springt er mir in die Arme und schlingt seine Beine um meine Hüfte.
Sofort lege ich meine Arme um ihn und halte ihn so fest, wie ich gerade kann.
Ich gehe einige Schritte, damit wir nicht beide umfallen, doch meine Augen sind geschlossen und mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben. Er weint in mein T-Shirt und nun verlassen auch einige Freudentränen meine Augen.
Ich lasse ihn wieder auf seine Füße, aber ich lege einen Arm um seine Taille. Ich sehe ihn an und er ist wunderschön.
„Ich liebe dich so sehr." sage ich und er lächelt unendlich glücklich. „Du bist hier." sagt er erneut und ich nicke ebenso glücklich.
„Ich liebe dich!" erwidert er sofort und dann lege ich nach eineinhalb Jahren Beziehung das erste mal meine Lippen auf seine. Sofort verfalle ich ihm und verliere mich in diesem Kuss. Er ist perfekt; Harry ist perfekt!!
ich komme bei oceanloce nicht weiter und deswegen dieser OS. ich hoffe er gefällt euch. wie wäre es wenn ich darauf nach oceanlove ne ganze story mache?
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