11. One-Shot

Und wieder einmal liege ich in meinem Bett und mache mir seit einer gefühlten Ewigkeit Gedanken. Ich weiß nicht, wieso ich immer und immer wieder wach liege und mir es nicht mehr aus dem Kopf geht. Irgendwann spüre ich, wie mir Tränen über die Wange laufen.

Doch ich weine still und wie immer bemerkt es niemand. Es ist eigentlich egal, denn es interessiert niemanden und ich will nicht, dass jemand so tut, nur weil er Mitleid mit mir hat, oder weil es sich so gehört. Ich hätte nichts dagegen, wenn sich jemand genau jetzt um mich kümmert, aber dann soll es bitte ehrlich sein, auf alles andere kann ich verzichten.

Normalerweise würde ich jetzt meine Musik aufdrehen, laut. Ich würde mitsingen, auch wenn es sich schrecklich anhören würde und dann würde ich tanzen; meinen ganzen Frust raus tanzen. Für viele mag es absolut bescheuert klingen, aber mit hilft es. Tanzen hilft mir seit gefühlt immer schon unglaublich sehr und ich denke, dass wird sich nicht ändern. Ich tanze nicht nach irgendeiner Choreographie oder so, ich tanze, wie es mir passt; ohne Regeln, ohne Normen und ohne, dass es irgendjemand bewertet. Es ist mir egal, was die Leute, die mir nichts bedeuten von mir denken. Wieso sollte ich mich für sie verstellen oder mich darum sorgen, ob es so passt, wie es ist? Ich gewinne nichts, wenn ich das tue, im Gegenteil; ich bleibe mir selbst nicht Treu und ich weiß mittlerweile, dass es nicht gut für mich ist und nie sein wird.

Früher als es allen noch wichtig war, beliebt zu sein und viele Freunde zu haben, ja, da habe ich mich verstellt und ich dachte damals auch wirklich, dass es meine Freunde gewesen wären. Schön dumm von mir, oder? Mehr kann ich dazu nicht sagen. Mir wurde vom einen auf den anderen Tag die Freundschaft gekündigt und ich stand in der Schule praktisch komplett alleine da.

Das ist ein paar Jahre her und es ist mir egal; ich denke nicht, dass es mir geschadet hat. Die zeit die darauf gefolgt ist, war verdammt nicht einfach für mich, aber sie hat mich doch beeinflusst und ich bin mittlerweile froh, dass es so und ich anders geschehen ist. Ich kann den Leuten, die mich nicht mögen, die sagen ich sollte etwas anders machen, einfach sagen, dass es mich nicht im geringsten interessiert, was sie von mir wollen und dass es mir egal ist, wenn ich ihnen nicht passe, denn ich bin mit mir deutlich zufriedener, als ich es damals war.

Wenn ich sei heute ansehe, dann scheint es mir, als hätte sich bei ihnen nichts geändert. Wenn einer von ihnen nicht da ist, wird sofort über denjenigen hergezogen und wenn er wieder kommt, ist es wieder die schöne, heile Welt. Im Grund verarschen sie sich also nur alle gegenseitig. Es bringt ihnen nichts. Einer von ihnen hat die Schule gewechselt. Es hieß von allen Seiten „Wir halten auf jeden Fall Kontakt! Wir blieben Freunde!"

Zwei Wochen später hieß es überall wie schlimm derjenige noch war und wenn ich es richtig mitbekommen habe, gab es den Kontakt schon lange nicht mehr.

Ich bleibe dabei, dass ich liebe wenige gute Freunde habe, als viele, die mich im Grunde nicht kennen. Ich fühle mich seit dem weniger allein, auch wenn das Verhältnis zu meiner Mum nicht das beste ist und ich meinen Vater praktisch nicht kenne.

Aber ich habe Menschen zu denen ich gehen kann, wenn etwas ist und genau das ist es, was mich Tag für Tag aus meinem Bett aufstehen lässt. Außerdem habe ich über das Internet ein paar Leute kennengelernt. Ich gehe immer noch zur Schule und habe mittlerweile auch dort Freunde, doch es sind und werden sie so gute sein, wie die, die ich außerhalb der Schule habe. Ich habe im Internet ein paar Menschen kennen gelernt und ich kann mich ihnen mehr anvertrauen als eben diesen Freunden. Sie wissen, dass ich Internetfreunde habe, aber sie sagen alle, es bringt nichts, dass sind keine echten Freunde und teils auch, dass es nur Pädophile sind.

Ich weiß, dass es anders ist und ich schmunzle jedes mal darüber, denn sie sind dann auch keine richtigen Freunde. Wie auch? Ich kann ihnen eigentlich nur wenig vertrauen, zugegeben es gibt zwei oder drei von ihnen, die wissen ein wenig mehr über mich, aber ob das so gut ist, kann ich nicht sagen.

Und dann gibt es noch zwei Leute die mir wirklich die Welt bedeutet. Zum einen ist es meine beste Internetfreundin. Ich kenne sie noch nicht ganz so lange, aber ich weiß, dass ich froh sein kann, sie zu haben. Sie ist für mich da und ich versuche genau dies auch für sie zu sein, auch wenn es nicht immer klappt. Und irgendwann treffen wir uns.

Aber dann gibt es noch jemanden den ich persönlich kenne. Ich bin in keiner Beziehung, man darf das auf keinen Fall falsch verstehen und auf diese Weise bin ich nicht verliebt. Abgesehen davon bin ich auch ungeküsst und ich denke, das bleibt erst einmal so. ich bin lieber Single, als mit einem Idioten zusammen, den ich nicht wirklich liebe. Gut, er muss ja kein Idiot sein, aber ich glaube an wirklich echte Liebe und daher warte ich auch weiterhin.

Aber diese Person, ich nenne sie einfach mal X hat mich mehr als ein mal gerettet und genau da ist das Problem. Ich wollte niemals abhängig von jemandem sein und ich will es auch weiterhin nicht sein, doch momentan ändert sich etwas. Ich kann nicht genau sagen, ob ich es mir einbilde oder nicht, aber es sind immer mehr kleine Augenblicke da, die mir zu denken.

So auch heute Nacht wieder, in der ich wachliege und mir einrede, dass nichts ist. Doch es ist etwas und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Neben X fühle ich mich klein, dumm und unscheinbar und ich verstehe immer noch nicht, wie ich jemanden, wie diese Person in meinem Leben verdient habe. Ich denke, ich werde es nie verstehen. Vielleicht ist es aber auch gut so.

Jedenfalls ist X wirklich wunderschön, feinfühlig, einfühlsam, klug, weiß scheinbar immer, was zu sagen ist und dabei sympathisch und macht den Eindruck, als wäre es ein leichtes so durchs Leben zu gehen.

Dagegen gibt es mich: Ich sage dumme Sachen, bin alles andere als feinfühlig, hübsch auch nicht wirklich und sympathisch kann man absolut von der Liste meiner Eigenschaften streichen. Klug? Vielleicht ein wenig, aber dennoch schaffe ich, immer das falsche zu sagen. Natürlich versuche ich es mir nicht anmerken zu lassen, aber innerlich geht es mir nicht ganz so gut.

X hat mich schon mehr als einmal aufgefangen und ich weiß, dass X sicher eigene Probleme hat. Ich habe oft genug gesagt, dass es nicht nötig ist, sich mit mir herum zu schlagen, da ich weiß, dass ich verdammt anstrengend bin, aber mir wurde immer nur geantwortet, dass ich Quatsch rede.

Vermutlich mögen es viele nicht verstehen; nicht verstehen wo mein verdammtes Problem liegt, aber das ist eigentlich ganz einfach zu erklären:

Ich habe Angst.

Ich habe unglaubliche Angst vor Verlusten und diese Angst wird seit geraumer Zeit immer stärker. Ich wollte darüber sprechen, aber dann hieß es nur, dass es nicht stimmen würde und dass ich mir darüber keinen Kopf machen sollte. Das war's, das Thema war vorbei. Und ich weiß, dass X langsam aber sicher von mir und meiner verkorksten Psyche genervt ist und ich weiß, dass es absolut legitim ist und dass ich es auch wäre, aber dennoch tut es immer wieder weh.

X ist eigentlich die einzige Person die ich im „realen" Leben habe. X ist die einzige Person die mich absolut zu 100% kennt und versteht und ebenso die einzige Person die mich einfach in den Arm nimmt; ernst gemeint und länger als zweieinhalb Sekunden.

Und langsam weiß ich nicht mehr weiter: Es sind kleine Kleinigkeiten, die mich immer wieder zum Nachdenken bringen. Ich weiß genau, dass es von mir ausgeht, aber ich fühle dennoch so; obwohl ich es besser weiß.

Ein Beispiel:

X hält mich im Arm, und doch schaut X über meine Schulter, um eine Nachricht jemanden zu schicken. Ich denke, dass ich deutlich übertreibe, aber in diesen Augenblicken frage ich mich wirklich, ob es nicht für X viel einfacher ohne mich wäre. Also sicher wäre es einfacher, aber ob es nicht wirklich besser für X wäre.

Ich liebe X, nicht, als würde ich mit X zusammen sein wollen; einfach wie jemanden, den ich niemals missen möchte und genau das ist es.

Irgendwann schlafe ich ein, stehe am nächsten Tag auf, schaue in den Spiegel und dann in den Spiegel in meinem Zimmer, wo in der Ecke eine Karte in einer Folie klebt, wo die Bedeutung des Wortes „Best Friend" Handgeschrieben steht und darunter ein „aka" und mein Name, die ich zu meinem Geburtstag von X bekommen habe, ehe ich mich in einen neuen Tag aufmache, der mir nichts bringen wird, wenn wir mal ehrlich sind.

nennt es larry friendship oder setzt irgendjmd anderen als pov und x  ein, macht daraus was ihr gerade möchtet :)) ich musste nur einfach mal etwas loswerden, (wenn irgendjemand überhaubt bins hier gelesen hat, wenn nicht ist auch egal, denn ich weiß das X meines lebens es nie lesen wird) der nächte one shot kommt bald  und natürlich müsst ihr zu diesem nichts sagen, aber könnt ihr natürlich gerne

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