Afraid of storms

Harry saß gerade im Wohnzimmer und sortierte die Notenblätter. Louis war oben, um die anderen Ideen wieder aufzuräumen. Die beiden hatten bis vor fünf Minuten an einem neuen Song geschrieben. Nach einer Weile haben sie alle Lichter an geschalten, weil es draußen dunkel wurde. Eigentlich sollte es erst in ein paar Stunden dunkel werden, aber fast komplett schwarze Wolken sind plötzlich aufgetaucht und haben alles in eine gruselige Stimmung versetzt. Mittlerweile hatte es angefangen, heftig zu regnen. Harry machte sich Sorgen. Was, wenn ein Gewitter kommen würde? Er selbst hatte ja keine Angst, aber Louis. Er liebte es zwar, ihn dann ganz dicht an sich gekuschelt zu haben, aber gleichzeitig tat es seinem Herz weh, ihn so zu sehen. Er war dann immer völlig aufgelöst und beruhigen konnte er sich nur an Harrys Seite, was manchmal trotzdem schwierig war. Er bückte sich, um einen Zettel unter dem Sofa hervor zu holen, als er ein leises Grollen hörte. Sofort richtete er sich wieder auf. Das konnte jetzt nicht wahr sein. Gerade hatte er noch gehofft, dass es kein Gewitter wäre und jetzt kam doch eines. Dann war es ein paar Minuten lang still. Vielleicht hatte er es sich aber auch nur eigebildet. Er drehte sich um und wollte eben die Blätter in der Schublade verstauen, als er wieder dieses Geräusch hörte - und zwar dieses Mal lauter. Er lief zum großen Fenster im Wohnzimmer und sah hinaus. Gleich darauf war noch ein Donnern zu hören, ein Blitz zuckte über den pechschwarzen Himmel und tauchte alles in eine ungeheuerliche Atmosphäre. Jetzt würde es bestimmt nur noch ein paar Sekunden dauern, bis Louis zu ihm gerannt kommen würde. Ja, gerannt. Er hasste Gewitter, aber noch mehr hasste er es, dabei alleine zu sein. Harry wollte sich gerade umdrehen, als plötzlich die Lichter ausgingen. Auch das noch! „Harry?!", hörte er die panische Stimme seines Freundes durch das Haus hallen. Das Unwetter machte ihm jetzt schon zu schaffen und mit dem Stromausfall würde es nicht besser werden. „Ich bin hier, Lou! Im Wohnzimmer!", rief er zurück und versuchte sich seinen Weg zur Tür zu bahnen, um Louis entgegen zu gehen. Laute und schnelle Schritte polterten die Treppe herunter. Kurz bevor sie die Tür erreichten, hörte man es scheppern und Louis fluchen. „Au! Dieser verdammte Schrank! Hazza, wo bist du?" „Hier, Boo, komm her!", sagte Harry, der schlussendlich doch das Wohnzimmer überwunden hatte, und hielt seine Arme auf. In dem Moment, als Louis die Tür öffnete erhellte wieder ein Blitz den Raum und er schrak zurück. Als es donnerte rannte er in Harrys Arme. Ihm lief eine einzelne Träne über sein Gesicht. „Harry, das ist unfair! Wieso muss ich Angst vor Gewittern haben?" „Du brauchst keine Angst, zu haben, ich bin bei dir! Dir kann nichts passieren!", flüsterte er und strich seinem Freund sanft über den Rücken, um ihn zu beruhigen. Nach ein paar Minuten hatten sie es schließlich geschafft, sich auf das Sofa zu setzen. Louis lag in Harrys Armen und erschrak sich jedes Mal, wenn es donnerte oder der Raum von einem Blitz erhellt wurde. „Haz, es ist so dunkel!", flüsterte der Kleinere schließlich. Harry hatte es angenehm gefunden, im Dunkeln zu sitzen, aber da es seinem Freund anscheinend anders ging musst er sich etwas überlegen. Der Strom war ausgefallen und eine Taschenlampe besaßen sie nur eine einzige, die würde nicht allzu viel Licht spenden. Bevor er darüber noch mehr nachdachte, würde er jedoch zuerst diese holen. Vorsichtig stand er auf und zog Louis dabei mit sich, da dieser sich an ihm festklammerte. „Keine Angst, ich hole bloß die Taschenlampe!", sagte er sanft, ging dann aber mit ihm zusammen, da es keinen Sinn machen würde, ihn alleine zu lassen. Zum Glück musste er nur in die Küche nebenan gehen. Nach einigem Suchen fand er sie schließlich und schaltete sie an. Enttäuscht musste er jedoch feststellen, dass die Batterie schwach war und eine passende hatten sie nicht im Haus. Na toll. Auch Louis schien das zu merken und klammerte sich noch fester um die Hüften seines Freundes, als ein weiterer Donner die Stille durchbrach. Sie machten sich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer und der Lockenkopf dachte angestrengt darüber nach, was er tun könnte. Noch ein Blitz zuckte über den Himmel und plötzlich hatte er den verhofften Geistesblitz. Kerzen. Sie hatten noch so viele vom letzten Weihnachten übrig, weil sie sich nicht abgesprochen hatte, wer die Kerzen kaufen würde und Liam ihnen auch noch Unmengen gebracht hatte, da sie sich auch bei ihm zu Hause auch häuften. Sie hatten sie dann irgendwo in Schachteln geräumt und ich die Abstellkammer gebracht. Und genau da mussten sie jetzt auch hin. „Louis, ich hab' eine Idee! Erinnerst du dich noch an die vielen Kerzen vom letzten Jahr?", fragte er schließlich. „Natürlich! Wir haben Tonnen von denen!" „Stimmt, und genau die holen wir jetzt!" Also machten sie sich auf den Weg durch das dunkle Haus. Glücklicherweise hatten sie die Taschenlampe dabei, sonst wären sie bestimmt schon zehn Mal gestolpert. Diese gab aber langsam den Geist auf, also mussten sie sich beeilen. Mit jeweils einer Kiste voller Kerzen kehrten sie ins Wohnzimmer zurück und stellen sie auf, wobei Louis vor Schreck manche von ihnen fallen ließ, als es wieder donnerte. Sie standen überall, auf dem Fensterbrett, dem Kaminsims, dem kleinen Glastisch, dem Boden. Zum Schluss holte Harry Streichhölzer und sie zündeten alle Kerzen an. Es sah herrlich aus. Die kleinen Flammen leuchteten und versetzten alles in eine harmonische Stimmung. Manche Kerzen dufteten leicht und ließen es noch besser wirken. „Das ist wunderschön, Harry!", flüsterte Louis und sah ihn an. „Nicht so schön, wie du!", flüsterte Harry zurück und sah, dass sein Freund leicht errötete. Aber was sollte er denn sagen. Im Schein der Kerzen wirkte Louis noch viel hübscher als sonst, aber auch dieser dachte das Gleiche von Harry. Die kleinen flackernden Lichter versetzten sie in eine wundervolle Welt. Langsam ließen sie sich wieder auf der Couch nieder. Louis' Kopf lehnte an Harrys Schulter und Harry hatte einen Arm um Louis geschlungen. Hin und wieder tauschten sie kleine Küsse aus. Alles wäre perfekt gewesen, wenn das Gewitter nicht noch stärker geworden wäre. Ein Donnern grollte laut durch die Nacht und Louis klammerte sich wieder fest an seinen Freund. Wie sollte er das überleben, es war doch so schön gewesen. Aber da hatte er nicht mit Harry gerechnet. Dieser hatte schon wieder eine Idee. Er stand kurz auf und ließ seinen geschockten Freund alleine sitzen. Aber nach nicht einmal einer Minute kam er wieder zurück - und hatte einen uralten Plattenspieler auf dem Arm. Den stellte er auf dem Boden ab und legte eine Schallplatte auf. Kurz darauf schwebten die ersten ruhigen Töne durch den Raum. Er ging wieder zur Couch, auf der Louis alles mit offenem Mund beobachtet hatte. Woher kam auf einmal dieses Ding? Woher kannte Harry sich damit überhaupt aus? Dieser schien seine Gedanken lesen zu können. „Das war mal ein Geschenk von meinem Großvater", begann er. „Als ich noch klein war, haben wir jedes Mal, als ich bei ihm war, alte Schallplatten gehört und weil mir das immer so gefallen hat, hat er mir das alles vermacht" Louis nickte, zu mehr war er nicht im Stande, es war einfach so wunderschön. Die Kerzen, die schöne Melodie, es war wieder perfekt. Bei vereinzelten, besonders lauten Grollen zuckte Louis zwar noch leicht zusammen, aber es wurde besser.

Schließlich stand Harry auf und hielt seinem Freund eine Hand hin, die dieser etwas verwirrt ergriff. Er wurde hoch gezogen und Harry stellte sich mit ihm in die Mitte des Raumes. Er nahm die Hand, in der er Louis' hielt leicht nach oben und seine andere legte er auf dessen Hüfte. Jetzt erst verstand Louis, sie würden tanzen. Also legte er seine noch freie Hand sanft auf Harrys Schulter. Langsam begann sie, sich im Takt der Musik zu bewegen und allmählich fingen sie an, richtig zu tanzen. Am Anfang waren es noch kleinere vorsichtige Schritte, die mit der Zeit immer sicherer wurden, aber genauso sanft und ruhig blieben. Das hatten sie schon öfters zusammen gemacht und es war jedes Mal wieder schön, aber dieses Mal war es anders. Es war wie in einem Traum und beide wünschten sich, nicht aufzuwachen. Die Kerzen standen überall um sie herum und tauchten alles in ein magisches Schimmern. Die Melodie wurde immer leiser und das Lied klang aus. Sie stoppten und Louis legte seine zweite Hand um Harrys Nacken und Harry seine um Louis Hüfte und verschränkte sie an seinem Rücken mit der ersten. Sie blieben immer noch ineinander verschlungen stehen, als schon das nächste Lied begann. „Ich liebe dich, Harry! So sehr!", flüsterte Louis. „Ich dich auch, Love, ich dich auch!", bekam er als Antwort und musste sich anstrengen, nicht auf einmal zu weinen. Es war so wunderschön, was Harry immer tat, damit es ihm gut ging. Dabei müsste er nichts tun, er müsste einfach nur bei ihm sein. Vorsichtig näherten sich ihre Gesichter einander und schließlich trafen ihre Lippen sanft aufeinander. Beide schlossen die Augen und konzentrierten einzig und allein auf ihren Kuss und darauf, in den Armen des anderen zu sein.                                                                                                    

Dass das Gewitter vorüberzog und es schon längst Nacht war, bekamen sie nicht mehr mit. Sie waren in ihrer eigenen kleinen Welt, die nur ihnen gehörte.

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So, hier mal wieder ein fluff One Shot

Ich hoffe, er gefällt euch :)

Thank you,  Hearts <3





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