1000' mal berührt

Es war eigentlich ein Abend wie jeder andere. Ich saß auf meinem Bett, den Laptop auf dem Schoß und gerade dabei, die nächste Serie zu Bingen die Netflix zu bieten hatte. Ich war mir nicht wirklich sicher, ob ich der Meinung war, irgendwann jede Serie auf dieser Welt geschaut haben zu wollen - was wahrscheinlich unmöglich ist; aber ich hatte bereits einige auf dem Buckel.

Es war auch nicht wirklich erschreckend, als plötzlich mein Handy klingelte und der Name meines besten Freundes auf dem Bildschirm erschien. Um ehrlich zu sein, telefonierten wir zwar wenig aber sahen uns so ziemlich jeden Tag, weswegen ich eigentlich damit rechnete, dass er mich zu einem nächtlichen Spaziergang einlud bei dem wir über unseren Tag reden würden. Abgesehen davon, dass seine meist viel spektakulärer waren wie meine, hörte ich sowieso lieber zu.

"Einen schönen guten Abend der Herr", begrüßte ich Louis und konnte ihn förmlich grinsen spüren, als ich ein lachen am anderen Ende der Leitung hörte.

"Schönen guten Abend Mister. Dürfte ich Sie fragen, was Sie denn in dieser wunderschönen, Sternenklaren Nacht so vor haben?"

Ich hatte bereits die Serie gestoppt und meinen Laptop zugeklappt, als meine Füße den Boden berührten und ich mich zum aufstehen bereit machte.

"Nicht viel. Hätten Sie denn einen Vorschlag für mich?"

"Naja...", nun klang Louis' Stimme doch etwas unsicher und meine Augenbrauen zogen sich augenblicklich zusammen. Erst dann nahm ich die lauten Hintergrundgeräusche wahr, welche mich doch etwas nervös machten. "Ich bin auf dem Geburtstag meiner Nana und mir ist langweilig. Du bist doch wie ein Enkel für sie und ich dachte ich frage dich einfach, ob du nicht auch vorbeikommen möchtest?"

"Lou", obwohl er Recht hatte, klang ich doch etwas beschämt. "Ich bin doch gar nicht eingeladen. Ich kann nicht einfach so auf eurer Familienfeier auftauchen und mich bedienen."

"Doch!", unterbrach er mich schnell, "Nana hat es sogar vorgeschlagen und war dann ganz böse auf Opa, dass sie nicht daran gedacht haben, deine Familie und dich mit einzuladen. Na los, jetzt komm schon."

"Und was soll ich da?"

"Na.. mir meine Zeit vertreiben. Und wir wollten doch schon länger mal wieder zusammen Party machen gehen." Kurz herrschte Stille, nachdem er das gesagt hatte und nachdem ich die Augen verdrehte, hörte ich ihn lachen. "Ach komm, du hast doch gerade eh nichts anderes zu tun und gammelst nur in deinem Zimmer herum und schaust eine Serie. Wir können auch schnell abhauen und danach bei mir weiter schauen. Ich muss nur wenigstens bis zehn bleiben."

Mein Blick fuhr zur Uhr, welche kurz nach acht anzeigte und geschlagen gegeben nickte ich, obwohl er es nicht sehen konnte.

"Gibt es einen Dresscode?"

*****

Tatsächlich war es so, dass Louis und ich schon seit Ewigkeiten befreundet waren. Beide sogar öffentlich als Schwul geoutet, was unser Umfeld schon etwas schräg fand. Trotzdem hat dies Louis' und meine Freundschaft noch nie in irgendeiner Art und Weise gefährdet. Wir standen noch nie auf den selben Typen oder gar aufeinander, es war eben so, wie man sich eine beste Freundschaft unter Kerlen nunmal vorstellte.

Unsere Mütter waren bereits seit ihrer Schulzeit befreundet und da Louis und ich Einzelkinder sind, war es schon immer normal, dass wir unsere komplette Zeit miteinander verbrachten. Wenn unsere Eltern zusammen Kegeln gefahren sind, waren wir mit der Babysitterin Zuhause geblieben und immer wenn Louis vor dem Fernseher einschlief, deckte ich ihn zu. Das war ein Ritual, was sich bis jetzt noch so durch die Zeit zog.

Ich war zwar ein Jahr älter wie er, aber das hat uns noch nie gestört. Naja, wen juckt schon ein Jahr? Trotzdem war er für mich immer bei allem dabei gewesen und wir sind wie Geschwister aufgewachsen. Geschwister, die sich nie streiten sondern immer alles miteinander teilen. Es war schon seltsam, seinen Seelenverwandten nicht durch Zufall, sondern durch das zusammenbringen der Eltern gefunden zu haben, aber naja, besser so wie nie.


Bereits eine halbe Stunde später, stand ich bei den Tomlinson's im Garten und hörte die Musik bereits bis nach draußen. Es ist witzig, da sich keiner daran stören wird, immerhin waren Louis' Großeltern mit der ganzen Nachbarschaft befreundet und diese Leute waren dann entweder gerade sowieso mit auf der Party oder würden sie niemals anschwärzen. Die beiden fühlten sich noch sehr Jung, weswegen es mich nicht überraschte, sie über die Tanzfläche fegen zu sehen, sobald ich das Zelt betrat.

Der erste der mich sah, war Louis. Nicht zuletzt, weil er wie ein verrückter auf die Tür gestarrt hatte und vor Freude aufsprang, sobald ich auch nur einen Schritt getan hatte.

Ich hielt den Blumenstrauß, den ich noch extra bei der Tankstelle für seine Oma gekauft hatte und das Foto von Louis und mir als Kinder, zur Seite, da sich der Wuschelkopf kurz darauf an meine Brust drückte, um mich zur Begrüßung zu umarmen. Natürlich gab ich diese so gut es ging zurück, ehe ich ihm einen Kuss auf den Kopf drückte und mich dann von ihm löste, um seiner Oma Alles Gute zu wünschen und die beiden zu umarmen. Dann begrüßte ich noch Louis' Eltern, bevor ich von seiner Nana zum Buffet geführt wurde.

Zum Glück durfte ich mich selber bedienen, immerhin hatte ich schon zu Abend gegessen und wurde so nicht dazu gezwungen, mir den ganzen Teller voll zu laden. Deswegen griff ich auch nur nach ein paar Käsespießen und einem Stück Torte, ehe ich mich auf einer Bank niederließ und kurz darauf meinen besten Freund neben mir sitzen hatte.

"Das wäre zum Beispiel ein Tag gewesen, an dem ich mir Geschwister wünsche. Einen Haufen davon", seufzte er und lehnte sich zurück.

"Wenn du sie hättest, würdest du dich konstant über sie aufregen."

"Wieso denkst du das?", empört sah er mich an und brachte mich damit zum schmunzeln.

"Weil du gerne für dich bist. Du könntest es nicht leiden, wenn noch mehr Füße durch euer Haus trampeln, dein Zimmer ohne weiteres betreten oder du dir deine Sachen teilen müsstest. Ganz abgesehen davon, dass der kleine Engel nicht mehr die alleinige Aufmerksamkeit seiner Eltern haben würde."

"Du bist ein Idiot." Louis verdrehte die Augen. "Warum habe ich dich eigentlich hierhin eingeladen?" Er stand ohne weiteres auf und ging zur Tanzfläche, doch nicht ohne sich vorher nochmal zu mir umzudrehen und mir die Zunge rauszustrecken, ehe ich ihm den Mittelfinger zeigte und ihm dann lachend dabei zusah, wie er die Hand seiner Mutter schnappte um dann mit ihr zu tanzen.

Ich hingegen sah zu Louis' Oma, welche sich mit ihrem Mann das Foto ansah, welches ich ihr mitgebracht hatte. Es zeigte Louis' und mich als Kinder an Fasching. Wir hatten uns immer als Indianer verkleidet und uns dann in den Büschen versteckt, damit unsere Eltern uns suchen müssen. Natürlich, haben sie sich immer extra etwas doof angestellt aber als Kinder, haben wir das geliebt. Er hatte immer eine Grüne und Ich eine Blaue Feder an unserem Kopfband gehabt und noch mehr Spaß hatten wir, als wir in das Alter kamen, an dem wir uns unsere eigene Indianer-Schminke machen durften.

Als ich Louis so über die Tanzfläche wirbeln sah, dachte ich darüber nach, wie unsere Familien schon immer versuchten, uns miteinander zu verkuppeln. Und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mir nicht schon selber ab und zu Gedanken darüber gemacht hatte. Doch genauso schnell wie diese Gedanken kamen, hatte ich sie auch schon wieder beiseite geschoben. Es war Schwachsinn, wir waren wie Brüder und hatten nie etwas in diese Richtung gefühlt. Nur weil wir beide schon seit gefühlten Ewigkeiten Single waren, war dies kein Grund, der Einsamkeit zu verfallen und diese Freundschaft kaputt zu machen. Unseren Eltern konnten wir diesen Gedankengang zwar noch nicht so ganz klar machen, aber wir lächelten es einfach immer weg und dann ging das auch.

Der schnelle Takt veränderte sich und langsame Musik ließ mich meinen Teller beiseite stellen. Dann sah ich bereits Louis' Nana vor mir und nickte auf die unausgesprochene Frage, ob ich mit ihr eine Runde tanzen würde. Gott sei Dank, hatten Louis und ich vor einem Jahr einen Tanzkurs belegt, damit wir auf den Schulbällen nicht total abkacken und konnte deswegen ein paar Schritte, um mit der geübten Tänzerin mitzuhalten. Doch es dauerte nicht allzu lange, bis wir neben Louis und seiner Mum standen und wir beide merkten, dass die Frauen uns zusammen tanzen lassen wollten.

Dies ließ Louis sich nicht zweimal sagen und wir wechselten die Partner, bis der kleine Wuschelkopf dann vor mir stand, ich spielerisch seinen Handrücken küsste und er sich verbeugte, bevor wir unseren Tanz starteten.

Natürlich, waren wir nicht besonders gut. Aber wir konnten es definitiv besser, wie noch vor ein paar Jahren, wo wir uns auf solchen Familienfeiern immer nur zum Affen gemacht hatten. Es tat gut, mal etwas gut zu können, wobei das andere natürlich auch Spaß gemacht hatte.

Die angenehmen Töne in meinem Ohr, trieben so langsam die Müdigkeit in mit hoch. Obwohl ich in der kurzen Zeit lediglich zwei Sekt und ein Bier getrunken hatte, hätte ich jetzt nichts dagegen, mich so langsam in mein Bett zu begeben. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es auch bereits kurz vor Zehn war und ich fragte mich, wo eigentlich die Zeit hingerannt war. Es kam mir vor, als wäre ich erst vor zehn Minuten hergekommen und nun stand ich hier auf der Tanzfläche und tat mit Louis einen Partnertanz zum Besten.

"Ich bin beruhigt, dass wir das noch so gut können", sprach Louis meine Gedanken aus und brachte mich so dazu, meinen Blick seinen blauen Augen zuzuwenden.

Verwirrung stieg in mir auf, als ich seine Anwesenheit plötzlich viel klarer zu spüren schien, wie noch vor ein paar Minuten oder gar immer. Seine Augen schienen mehr zu leuchten, seine Wangen hatten aufgrund des Alkohols eine rötliche Farbe angenommen und sein Gesicht schien so ruhig und gelassen, dass es mir direkt besser ging.

Ich entdeckte jede Unebenheit, jede nicht perfekte Kleinigkeit, die ihn doch so perfekt machten und während ich mich fragte, wo diese ganzen Gedanken so plötzlich herkommen, merke ich gar nicht, wie das Lied wechselte und wir immer langsamer wurden.

Ich hatte ihn bereits so oft angesehen. So viele Nächte hatten wir miteinander verbracht, geredet. Noch nie war er mir auf allen Ebenen so nahe gewesen, wie er mir in diesem Moment schien. Das Gefühl, ihm näher zu kommen, machte sich zum ersten Mal seit ich denken konnte in mir breit und fast hätte meine Hand an seiner Hüfte etwas fester zugegriffen, als mich die Angst einholte.

Was passierte hier? Bekam Louis die Verwirrung mit, die gerade in meinem Kopf herrschte? Ich verstand sie ja beim besten Willen selbst nicht.

Ich sah eine lose Wimper auf seiner Rosanen Wange und riss mich innerlich so sehr zusammen, meine Hand nicht zu heben und an eben diese zu legen.

Mir fiel ein, wie oft wir uns beieinander ausgeweint hatten. Nächtelang hatten wir nebeneinander geschlafen, wenn mal wieder eine Beziehung zu Bruch gegangen war und man nicht alleine sein wollte. Wie oft wir einander dabei zugehört hatten, wie einem das Herz gebrochen wurde und es durch den jeweils anderen wieder geflickt wurde. Immer wieder hatte ich mich gefragt, was mir fehlt und bis zu diesem Moment, wäre mir nie der Gedanke gekommen, dass es doch Louis sein könnte. Denn er war ja immer da, er war mein bester Freund. Doch gerade jetzt schien es mir so, als wäre er der Schlüssel zu all diesen Problemen. Als hätten wir eigentlich die ganze Zeit doch nur diese eine Grenze überschreiten müssen, um zu unserem Glück zu kommen.

"Lou", hauchte ich irgendwann, wusste selbst nicht so ganz, wo das herkam, doch es schien auch ihn aus seiner Trance zu holen, in welcher er sich befunden hatte.

"Vielleicht sollten wir gehen", murmelte er direkt und holte mich erst aus meinen Träumen, sobald seine Hand meine verließ und er von mir weg ging, um sich bei seiner Familie zu verabschieden.

Ich brauchte noch einen Moment, musste mich kurz sammeln, da mein ganzer Körper immer noch so seltsam zu kribbeln schien. Meine schweißnassen Hände, wischte ich kurz an meiner Jeans ab und ging dann hinter Louis her, um mich ebenfalls zu verabschieden und für die Einladung zu danken - auch wenn sie recht spät kam.

Dann verließen Louis und ich gemeinsam das Zelt und liefen durch den Garten bis auf die Straße, nur um diese zu überqueren und dann bereits vor dem Haus von Louis' zu stehen. Immer noch, spürte ich dieses komische Knistern zwischen uns, welches niemals vorher da gewesen war und es machte mir Angst. Doch im selben Moment, gab es mir das Bedürfnis, dieses Gefühl auszubauen und herauszufinden, was dahinter steckte, ohne es groß zu hinterfragen.

Es war seltsam, dass Louis und ich uns anschwiegen und doch gab es mir die Hoffnung, dass er dieses veränderte Gefühl zwischen uns beiden auch spürte und vielleicht ebenfalls herausfinden wollte, was es zu bedeuten hatte. Ich hatte noch den Glauben, dass Louis' und meine Freundschaft so eng war, dass wir so etwas austesten konnten, ohne das es im Nachhinein Probleme geben sollte.

Er schloss seine Zimmertür hinter uns und machte lediglich seine Nachttischlampe an, ehe sein Blick zum ersten Mal wieder meinen fand, seitdem wir die Feier verlassen hatten.

"Ich gebe dir bequeme Sachen von mir."

Ich nickte, schaute ihm dabei zu, wie er zu seinem Kleiderschrank ging und ein paar Sachen für mich raussuchte. Währenddessen, schien die Spannung immer mehr zu werden und alles wollte mich näher bei ihm haben. Das war auch der Grund, wieso ich wenig später bereits hinter ihm stand und er sich schon fast erschreckte, sobald er sich zu mir umdrehte.

"Ich glaube das sollte dir passen?" Seine Stimme zitterte, während seine Aussage wie eine Frage klang und dieser unsichere Blick, ließ mich meine Sorgen über Bord werfen.

Ich nahm ihm also die Klamotten aus der Hand und warf sie auf sein Bett, während wir beide uns immer noch tief in die Augen schauten und vor seinem geöffneten Schrank standen.

"Sollte es?", fragte ich also zurück, ließ meine Stimme etwas spielerischer klingen und konnte es nicht lassen, meine Hand nun doch auf seine Wange zu legen. Ich sah ihn einmal fest schlucken, sobald meine kalte Hand seine warme Haut berührte und sofort, schien er noch mehr zu erröten. Mein Bauch wusste nicht mehr wohin mit den ganzen Schmetterlingen, die ihn in einem Moment auf den anderen vollkommen überforderten und ich versuchte schon gar nicht mehr, die ganzen Gedanken zu ordnen, die mir durch den Kopf gingen.

Wir beide schienen nicht zu wissen, was hier passierte. Doch niemand tat etwas dagegen, als meine Stirn ganz vorsichtig seine fand und ich wenig später seine Hand spürte, die sich auf meinen unteren Rücken legte. Nie waren wir uns auf intime Weise nahe gekommen und erst jetzt merkte ich, wie eine Last von mir abfiel, die ich vorher nie bemerkt hatte. Als wäre der Wille schon immer da gewesen, hatte sich aber noch nie bemerkbar gemacht.

"Harry.." Seine Stimme klang etwas ängstlich, was wahrscheinlich der Situation zu verschulden war und erneut, strich mein Daumen sanft und beruhigend über seine rote Wange.

"Ich weiß es nicht", beantwortete ich seine unausgesprochene Frage und rappelte mich dazu auf, mit meinen Lippen vorsichtig über seine zu streifen. "Darf ich dich küssen?"

Die Sekunde, die ich auf eine Antwort warten musste, kam mir wie eine Ewigkeit vor, doch dann bejahte er und viel mehr brauchte es nicht, damit unsere Lippen sich endlich richtig miteinander verschmolzen. Schauer fuhren durch meinen ganzen Körper, ich schien Louis einfach überall zu spüren. Seine Nase die meine leicht streifte, die Lippen auf meinen, seine Hand die sich in mein Hemd krallte und mir das Gefühl gab, dass er dies genauso sehr wollte, wie ich.

Wenn ich dachte, dass meine Gedanken eben schon verrückt gespielt hatten, war das nichts gegenüber diesen Sekunden und ich wusste nicht, ob sie oder doch mein Herz, einen Marathon in Rekordzeit hinter sich bringen wollten. Kurz dachte ich sogar, in Ohnmacht zu fallen, da das schwummrige Gefühl der Feier mich wieder überrumpelte. Doch dann fiel mir ein, dass dies vielleicht an dem Luftmangel lag, den Louis und ich uns aussetzten und langsam, löste ich meine Lippen von seinen.

Wir schienen die Gedanken des jeweils anderen zu lesen, als ich seine Hand in meine nahm und wir die wenigen Schritte zu seinem Bett gingen.

In dieser Nacht verschwendeten wir keinen Gedanken daran, dass wir nur Freunde waren. Wir dachten nicht an die Zeit zurück, wie wir zusammen Indianer gespielt haben oder uns in den Büschen versteckt hatten. An die Abende als Kinder zusammen vor dem Fernseher. Wir dachten an das hier und jetzt. An das, was uns beiden immer irgendwie unbewusst gefehlt hatte und wir endlich wussten, was es gewesen war.

*****

So aufgewühlt hatte ich dich noch nie gesehen.

Das aufwachen war komisch gewesen. Die Spannung und die Wolke aus 'Wir geben einen Scheiß drauf' waren verschwunden und hinterließen einen seltsamen Schleier von Ungewissheit. Wir wussten, dass wir darüber reden müssten und ich war mir sicher, dass er das Selbe fühlte und gefühlt hat, wie ich es tue. Doch aus irgendeinem Grund, machte es uns das nicht einfacher.

Schamgefühl kam in mir hoch. Wir wollten doch nur ein wenig auf der Feier seiner Großeltern tanzen und plötzlich, aus dem Nichts, passiert etwas, was in den Jahren die wir miteinander verbracht hatten, nie eine Andeutung gehabt hat.

"Wir müssen reden", gab er dann schließlich zu und ich traute mich endlich wieder, von meinen Händen aufzusehen.

Das was mich erwartete, war ein Louis, der mir den Rücken zugedreht hatte und Löcher in die Wand zu starren schien. Zustimmend nickte ich, ehe ich allen Mut zusammennahm und mich an seinen Rücken kuschelte. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Schultern, wurde durch ein lächeln seinerseits belohnt und ließ das Gefühl, welches nun durch meine Adern floss, auf mich einwirken.

Alles war so vertraut und jetzt ist alles Neu. Wir kannten uns immer noch besser wie jeden anderen Menschen auf der Welt, aber die Situation und wir waren Neu. Die letzte Nacht hatte dazu geführt, dass wir unsere jetzigen Gefühle, ebenfalls vertraut machen sollten und ich konnte es gar nicht abwarten, das dies geschieht. Doch jetzt genoss ich erstmal die Anfänge der Verliebtheit in meinen besten Freund.

[...]

Der ist länger geworden wie geplant und wahrscheinlich, bekommt man nicht alle Tage durch einen Schlagersong eine Idee für einen One Shot, aber naja :D

Hinterlasst mir einen kleinen Kommentar und genießt noch euren Sonntag ❤️

Lots of love, Michelle c:

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