1. Dezember °EDITED°
PoV: Harry
07:30 AM zeigt der Digitalwecker in weißen Ziffern an, als ich die Augen aufschlage und die Vibration abstelle indem ich einfach auf den Knopf oben in der Mitte dieses ‚Freundes' drücke. Früher hatte ich meinen Handywecker benutzt, aber in Anbetracht dessen, dass ich mein Handy sowieso fast nicht nutze und Abends des öfteren vergaß es anzustecken, hatte ich mir diesen zugelegt.
Seufzend setze ich mich auf, fahre mir durch die Locken und reibe mir etwas den Schlaf aus den Augen. Wie schön wäre es doch, neben einer Person aufzuwachen, die ich liebe und die mich liebt? Vor allem in der Weihnachtszeit wünsche ich mir das immer besonders, irgendwie kommt es mir vor als ob ich jetzt besonders einsam bin. Meine Mutter und meine Schwester leben in England, ich in Amerika. Meistens habe ich den ganzen Tag Shootings und dank der Zeitverschiebung wurde aus Telefonaten per Skype oder Facetime meistens nichts. Aber ich habe mich nach meiner Ausbildung hierfür entschieden und bereue diese Entscheidung auch nicht, nur sehne ich mich, natürlich, nach Liebe.
Schon etwas wacher stehe ich auf, fange dann an etwas vor Kälte zu zittern, als ich barfüssig den Boden meines Penthauses berühre und mache mir gedanklich eine Notiz, das Fenster ab jetzt Nachts geschlossen zu lassen. Mit einer Skinny Jeans, Calvin Kleins Unterhosen, Socken und einem Hoodie von Gucci mache ich mich auf den Weg in mein Badezimmer, wo ich erst einmal auf Toilette und danach duschen gehe.
Während das warme Wasser auf meine Schultern prasselt und Ariana Grande "Just a little bit of your heart" zum Besten gibt, fange ich an nachzudenken.
Heute ist der erste Dezember, ich muss auf jeden Fall noch einkaufen, am Besten tue ich dies bevor ich mich um 12:00 PM mit Liam Payne, dem Vertreter von Adidas und meinem Model für den relativ umfangreichen Auftrag treffe. Wir treffen uns in einer alten Lagerhalle, was genau der Auftrag ist, weiß ich nicht, aber deshalb treffen wir uns ja heute. Wer wohl das Model sein wird? Ich weiß noch nicht mal ob es ein männliches oder ein weibliches Model ist, nur kann ich hoffen, dass es keines von den komplett arroganten ist, denn mit so einem Model 20 Tage arbeiten? Das würde keine schöne Weihnachtszeit werden, ganz gewiss nicht.
Um Punkt 08:30 AM verlasse ich mein Penthouse und sitze in meinem Wagen, meine Kamera habe ich wie immer mit dem Laptop unter dem Beifahrersitz verstaut, damit von außen niemand das gute Stück sieht und klaut.
Natürlich dauert der Einkauf länger als gewöhnlich, die Adventszeit hat nun offiziell begonnen. Zuerst besorge ich Zweige für meinen Adventskranz und weil ich mich letztes Jahr verschätzt habe und zu wenige hatte, nehme ich nun so viele, dass sie fast nicht in die Jute Tasche passen. Was soll's, mit dem Rest dekoriere ich einfach meine Wohnung und das Treppenhaus, falls etwas übrig bleibt. Danach muss ich in die Stadt, innerlich seufze ich auf, da ich es einfach hasse, wenn so viele Menschen unterwegs sind und nur drängeln. Ich bestelle ein Buch über das Geheimnis darüber wie man seine innere Mitte findet, eines über Mode im Wandel der Zeit und ein Kinderbuch mit verschiedenen Detektivgeschichten. Das werden die kleinen Geschenke zu den offiziellen. Meiner Mutter schenke ich ein Smartphone und das Finde-deine-innere-Mitte-Buch, da der einzige Grund warum sie sich weigert ein iPhone zu benutzen ist, dass sie Angst hat ihr Leben fällt aus dem Gleichgewicht, der Vertrag ist auch schon ausgehandelt, das hat meine Schwester Gemma gemacht. Sie bekommt das Mode Buch und eine super Nähmaschine, die sie sich schon etwas länger wünscht, ihr fehlt dazu aber das Geld. Ihre Tochter, Eden, bekommt das Kinder Buch und etwas von dem Wunschzettel, den sie mit Gemma schreiben wird.
Der Lebensmitteleinkauf dagegen geht erstaunlicherweise schnell von statten, trotzdem habe ich keine Zeit mehr nach Hause zu fahren um die Sachen, welche gekühlt werden müssen in meinen Kühlschrank zu räumen, weshalb ich meine Kühltruhe am Auto einstecke, welche ich vorsorglich immer dabei habe und die Lebensmittel dort einräume.
Um 11:50 AM parke ich an der alten Lagerhalle und werde direkt begrüßt, als ich aussteige „Hallo Mr. Styles! Ich bin Liam Payne von Adidas, schön, dass Sie hier sind. Ich bin ein bisschen im Zeitdruck weil ein Kollege ausgefallen ist und werde Ihnen erklären was wir uns vorstellen. Ist das ok?" Ich schüttele seine Hand und erwidere „Gerne Mr. Payne, sehr erfreut Sie kennen zu lernen. Je eher wir anfangen, desto schneller sind wir fertig würde ich sagen." zum Ende hin lachen wir beide etwas. Fotoshootings und schnell fertig? Dafür braucht man a) einen super Fotografen und b) ein super Model und da dieses hier anscheinend auf den letzten Drücker kommt, bete ich im Stillen um ein nicht arrogantes.
Wir betreten die Lagerhalle und ich staune nicht schlecht. Wie versprochen wurden Hilfsmittel für die Beleuchtung und Ablichtung zu Verfügung gestellt, des Weiteren wurde die Halle in ein kleines "Sportparadies" umgebaut. Es gibt einen Rasen, ein Fußballtor, Skateboards und kleine Rampen, einen Spiegel der an eine Tanzschule erinnert und eine Tischtennisplatte, natürlich auch die benötigten Hilfsmittel für die Sportarten. "Wir möchten einen Kalender. Die Klamotten liegen dort hinten in der Kiste. Das Model soll am Besten auf jedem Bild mit einem dieser Dinge agieren, ansonsten dürfen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen, nur bitte schicken Sie mir jedes einzelne der Fotos in allen angegebenen Größen, damit wir das mit dem Kalender entwerfen können wie es uns vorschwebt." erklärt Mr. Payne. "Haben sie noch Fragen? Der Schlüssel steckt innen, sie haben bis zum 20. Dezember Zeit, das Model weiß schon über alles Bescheid, er ist einer meiner besten Freunde." zum Ende hin lächelt Mr. Payne etwas "Eigentlich sollte er auch schon da sein" merkt er weiter an und genau in diesem Moment öffnet sich die große Tür.
„Guten Tag. Entschuldigt die Verspätung, ich musste einen Umweg fahren weil in der Harlem Street ein Unfall gebaut wurde" entschuldigt sich der Mann, der sich nun als Louis Tomlinson entpuppte. Heilige Maria, Mutter Gottes, ein Shooting mit ihm war seit meinem Aufstieg ein scheinbar unerreichbarer Traum gewesen und jetzt steht er mit mir im gleichen Raum. Träume ich? Dieser Mann ist so unfassbar schön.
Inzwischen hat er uns erreicht und redet mit Mr. Payne, während ich ihn nur ungläubig ansehen kann. "Also dann, ich muss weiter. Auf Wiedersehen und gute Zusammenarbeit." verabschiedet sich Mr. Payne und wir geben uns die Hand, kurz später fällt die Türe zu und ich bin mit Louis Tomlinson alleine.
Wir sehen uns an, seine blauen Augen schimmerten und ich habe das Gefühl er liest direkt aus meiner Seele. Was er wohl über meine grünen Augen denkt? Mag er sie? Findet er sie vielleicht sogar hübsch? Seine haselnussbraunen Haare sind wuschelig, hängen teilweise in sein Gesicht, er ist knapp einen Kopf kleiner als ich und trotzdem hat er unglaubliche Armmuskeln, die man durch sein eng anliegendes Hemd mehr als gut erkennen konnte, seine Jacke hat er schon auf einen Tisch gelegt. Zusammenfassend er ist wunderschön. Gleichzeitig räusperen wir uns und lächeln dann verlegen.
"Hi, ich bin Louis, können wir uns bitte duzen?" fragt er direkt und ich lächle, seine Stimme ist so schön rau... "Natürlich, ich bin Harry, nett dich kennen zu lernen."
„Wir können uns ja erstmal setzen und durchsprechen wie wir alles umsetzen wollen, wir haben ja bis zum 20.12 Zeit die Bilder abzugeben." rede ich weiter und er nickt.
„Schreibst du das auf?" fragt Louis erstaunt, als ich mein Notizbuch aus der Jackentasche ziehe. "Wenn es dich nicht stört, würde ich es gerne aufschreiben, dann gehen die Ideen nicht verloren und ich kann mir zu Hause noch Gedanken machen wie ich das Foto machen will und sowas." erkläre ich ihm dann. "Kein Problem, das klingt einleuchtend. Aber uhm, hast du zufällig was zum Trinken dabei?" fragt er mich und wird etwas rot. "Klar. Magst du Tee? Ich hab Yorkshire. Oder Wasser? Da hab ich aber nur eines mit Sprudel, und Softdrinks hab ich keine, ich mag das nicht-" "Yorkshire Tee ist mein Lieblingstee, danke" unterbricht er mich und diesmal bin ich derjenige, der rot wird, weshalb ich schnell die Thermosflasche aus meiner Tasche nehme und etwas in Tee in den Becher von Starbucks, den ich immer in meiner Tasche hatte, gieße. Ich achte sehr auf die Umwelt und Plastikbecher für jeden Tee den ich unterwegs trinken möchte, sind definitiv nicht im Sinne von Umweltschutz. Mir selbst schenke ich etwas Tee in den Deckel der Flasche und gebe Louis 'seinen' Becher. "Dankeschön, Harry" Wir trinken einen paar Schluck bevor er wieder anfängt zu reden.
"Also ich soll ja immer mit etwas auf dem Foto agieren. Ich spiele seit ich denken kann Fußball, deswegen hatte ich gedacht etwas damit zu machen?" es klingt eher fragend als eine Aussage, doch als ich nicke, fällt etwas Anspannung aus seinem Gesicht.
"Das ist gut, wenn du mit dem Element schon vertraut bist, dann sieht es nicht so verkrampft und gestellt aus, auf Fotos. Wir brauchen Bilder für Sportschuhe, Kniesocken, kurze Hosen, lange Hosen, T-shirts, Trainingsjacken, Fußballhandschuhe, Jogginghosen, Hoodies, normale Schuhe, Tops und Knieschoner im Vordergrund. Das meiste sollte mit Fußball super gehen. Nur bei den Alltagsklamotten, weiß ich nicht was wir machen könnten." erkläre ich und überlege, wie man normale Klamotten und Fußball unter einen Hut bringen kann.
Nach vielleicht 20 Minuten macht Louis ein Geräusch, dass an ein Kind erinnert, welches gerade eine Idee hat. "Ich weiß was! Also meine Freunde und ich waren oft draußen und wenn wir uns getroffen haben, dann immer auf dem Bolzplatz, wir haben uns immer auf das Tor drauf gesetzt. Ich weiß nur nicht ob ich, naja, uhm heraufkomme." er kratzt sich verlegen am Kopf, ich stehe auf und halte ihm meine Hand hin. Verdutzt sieht er mich an. "Komm schon ich beiße dich nicht." Wie laufen zum Tor und er versucht sich hochzuziehen was, auf Grund seiner Körpergröße, ein bisschen nach hinten losgeht, weshalb ich ihm im Endeffekt auffange. "Danke, Harry. Ich glaube das wird nichts" murmelt er. "Quatsch. Die Idee ist gut. Lass mich dir helfen, ok?" Er nickt, zwar mit roten Wangen und immer noch etwas verunsichert, aber er nickt. Somit hebe ich ihn hoch und wer sagt's denn? Natürlich kommt er hoch. "Bleib mal bitte oben. Ich möchte nur ein paar Testfotos machen, damit wir schon mal wissen wie es auf den Bildern aussieht." Er nickt wieder und ich fange an zu knipsen. "Ok. Das sollte reichen spring mir in die Arme." sage ich nach vielleicht 10 Minuten und halte die Arme auf. "Sicher? Ich bin doch zu-" "Mach einfach Louis. Ich möchte doch auch ein Model das unverletzt ist auf den Fotos." er nickt und springt in meine Arme. Ihn zu fangen ist eine Leichtigkeit.
"Für das Shirt, das Top und den Hoodie, kann ich mich ja hinstellen." schlägt Louis beim Ansehen der Bilder vor.
"Ja. Das ist eine gute Idee. Du bist echt gut. Ich mein, selbst ohne Anweisungen siehst du auf den Bildern perfekt aus." komplimentiere ich ihn.
"Danke, Harry. Für alles heute" ich lächele ich an und fing an meine Sachen zu packen. Es ist spät geworden, wir haben viel geredet und Pläne gemacht.
Ich meine ein 'Komm schon. Du schaffst das' gehört zu haben, bevor Louis tief durchatmet und sich vor mich stellt. "Uhm Harry?" fragt er. "Was gibt's?" antwortet ich und stellt den gepackten Rucksack auf einen Stuhl. „Darf ich dich auf ein Dinner einladen? Also heute? Sprich jetzt? Ehm...A-Also wenn du heim möchtest kann ich das v-verstehen ich dachte nur, weil so als sagen wir Danke für den Tee und so?"
„Liebend gerne Louis. Aber nicht als Danke für den Tee, das Wasser und die Cookies. Dafür möchte ich nichts, ja?" Wir haben vorhin Cookies gegessen und danach war der Tee leer, weswegen ich ihm Wasser hingestellt habe.
„Also ja?" fragt er und ich nicke, weswegen er lächelt. "Okay. Weißt du zufällig wo ich meine Jacke hin habe?" "Da vorne" zeige ich auf den Tisch am Eingang. "Danke" nuschelt er verlegen. Als wir kurz später draußen stehen, ist es schon dunkel, was ein Wunder im Dezember um 06:00 PM. "Magst du italienische Küche?" fragt mich Louis. "Ich liebe italienische Küche"
Im Endeffekt fuhren wir mit meinem Auto, da Louis näher an dem Italiener wohnt als ich und ich ihn somit dort absetzen kann.
Der Italiener sieht edel aus, ist das erste was mir auffiel als wir das Restaurant betreten, es ist nicht zu gehoben, dass man sich unwohl fühlt, nein, es ist edel, aber irgendwie auch sehr familiär. "Einen wunderschönen Abend, Louis. Heute in Begleitung?" fragt ein netter, älter aussehender Mann, mit starkem italienischem Akzent. "Guten Abend, Luigi. Ja, das ist Harry, wir würden gerne etwas Essen, habt ihr noch einen Tisch für zwei?" begrüßt Louis den Mann, anscheinend isst er öfter hier. "Guten Abend Harry, ich bin Luigi, der Chef dieses Restaurants" wir schütteln uns die Hand und ich erwidere dies. Dann werden wir zu unserem Tisch gebracht, es ist fast wie ein Date. Rosen stehen auf dem Tisch, er ist rund und man sitzt nebeneinander, zumindest ist so gedeckt. Das Licht ist gedimmt und man ist durch einen relativ dichten, goldenen Perlenvorhang von den anderen Besucher abgeschirmt. "Es ist sehr schön hier" spreche ich meine Gedanken aus, als wir uns setzen und einen Moment alleine sind in denen der Kellner die Karten holt. "Ja, das ist es auch wenn ich hier noch nie saß" kichert Louis. "Wie meinst du das? Du scheinst hier öfters zu sein." bevor Louis jedoch antworten kann, kommt der Kellner und erklärt uns die tägliche Weinempfehlung, doch da ich Auto fahren muss, lehne ich diesen ab, obwohl er sich sehr gut anhört. Louis lehnt den Wein ebenfalls ab und der Kellner verschwindet wieder. "Wollen wir uns 1,5 Liter Wasser Speziale teilen?" fragt Louis mich und ich sehe ihn fragend an. "Das ist Wasser mit ganz viel Obst drinnen, dementsprechend schmeckt das Wasser dann fruchtig und das ist immer so viel Obst, das würde locker zwei Portionen Obstsalat ergeben." "Das hört sich sehr gut an. Was soll ich nehmen? Ich schwanke zwischen Lasagne und Nudeln mit Lachs." frage ich ihn. "Das ist irgendwie witzig" kichert Louis "Ich nämlich auch, weil ich beides kenne und lecker finde. Bestellen wir beides und probieren dann beim anderen oder teilen uns es oder was auch immer dir besser schmeckt." Ich bejahe und Louis übernimmt die Bestellung, der Kellner bedankt sich und geht. "Also wie hast du das vorhin gemeint, dass du hier noch nie gesessen bist, weil der Chef kennt dich beim Vornamen und ihr klangt vertraut, auch du und der Kellner, also zumindest vertrauter als wenn du ihn das erste Mal mit ihm reden." bemerke ich, da mich das echt interessiert. "Naja ich wohne hier ja ziemlich nah dran, normalerweise bin ich alleine hier essen, weil ich halt echt nicht kochen kann. Meistens komme ich so spät von meinen Jobs nach Hause, dass nur noch Fast Food Restaurants offen haben und das kann ich mir echt nicht leisten, wenn ich auf Dauer als Model leben will. Ich esse, wenn ich hier bin immer mit den Angestellten an dem großen Tisch kurz vor der Küche. Dort drüben" Er zeigt in Richtung Küche und ich nicke. "Und in dem letzten Jahr haben wir uns angefreundet und gut kennengelernt. Aber ich möchte etwas über dich erfahren! Erzähl mir mehr von dir als das was man durch Interviews erfährt, ich habe solange ein Fotoshooting mit dir gewollt." verlangt er und diesmal lache ich etwas, dann kommt das Wasser Speziale und der Gruß aus der Küche, eine Kürbis-Ingwer Suppe, die wirklich sehr gut ist. "Ich wollte auch schon lange ein Fotoshooting mit dir haben." erkläre ich mein Lachen von vorher und dann frage ich "Was genau möchtest du wissen?" "Hmmm. Familie, du kommst aus Holmes Chapel. Lebt deine Schwester auch noch da oder ist sie mit dir umgezogen, weil sie hat ja in Los Angeles studiert oder? Hast du eine Beziehung, du hattest ja auf jeden Fall einen Freund, aber hast du den immer noch, weil irgendwie hat man so lange nichts mehr gehört. Oh Gott, kommt das jetzt rüber als wäre ich ein Stalker? Tut mir leid falls die Fragen unangebracht sind." Louis redet schnell und ich lächle. "Alles gut, ich glaube ich weiß genauso viel über dich wie du über mich. Also mein Papa hat meine Mum verlassen als ich fünf Jahre alt war, aber das war okey. Kurz darauf hat Mama nämlich Robin kennengelernt, er ist mein Stiefvater und ich liebe ihn als wäre er mein eigener Papa. Meine Schwester Gemma hat die Hälfte ihres Modedesign Studiums in Los Angeles verbracht, danach ist sie nach London, wo sie kurz vor ihrem Abschluss schwanger wurde. Der Kindesvater ist aber abgehauen, weswegen Mum und Robin eine Zeit in London gelebt haben, damit sie in Gemmas Nähe sind, falls etwas passiert. Eden ist jetzt vier Jahre alt und ein echter Sonnenschein. Als darum ging, dass sie in den Kindergarten soll, ist Gemma wieder zu Mum und Robin nach Holmes Chapel gezogen, da ihr die Großstadt für Eden zum Aufwachsen zu gefährlich war. Außerdem hat sie in Holmes Chapel die Möglichkeit bekommen mit zu arbeiten und nebenher mit ihren Freundinnen eine Boutique zu eröffnen, da Mum und Robin ja auf Eden aufpassen können. Aufgrund der Zeitverschiebung und den oft echt langen Jobs kann ich fast nicht bei meiner Familie anrufen, aber ich liebe trotzdem alle. Und ja Alex und ich waren knapp zwei Jahre zusammen, ich habe mich aber schon im Oktober letztes Jahr von ihm getrennt. Es wurde einfach zu viel." erzähle ich. "Wie meinst du das?" fragt Louis in dem Moment in dem das Essen serviert wurde. "Er hat mich eingesperrt, Kontakt zu anderen Menschen verboten und es war halt einfach nur eine sehr anstrengende Beziehung, weil er mich dauerhaft überwachen wollte. Zum Glück hat mein bester Freund, Niall, mich daraus geholt. Ich habe da wirklich an meiner Kariere gezweifelt und wollte alles hin schmeißen, aber wir hatten genügend Beweise und Alex wurde vor Gericht geführt. Was genau passiert ist, weiß ich nicht, aber er lebt wieder in Brasilien, wo er ursprünglich her kommt, also ist es mir egal. Seitdem habe ich keinen Freund mehr gehabt. Wie ist es bei dir?" frage ich dann. "Oh Gott, wie kann man so etwas machen? Das ist ja unmenschlich. Das tut mir so Leid für dich." Louis klingt total geschockt. "Naja es war halt die erste Liebe. Außerdem ist es lange her und ändern kann ich es sowieso nicht mehr" "Also ich bin der älteste in der Familie, meine Mum und mein Dad haben sich auch getrennt, aber meine Mum hat auch einen neuen Mann, er heißt Mark. Meine ältesten Halbschwestern sind Lottie, sie ist 23 und lebt in London, arbeitet auch als Model und Feli, sie ist 18 und hat gerade in London ihr Geschichts-Studium begonnen. Meine anderen Halbgeschwister sind die 14 jährigen Zwillinge Daisy und Phoebe und die Fünfjährigen Doris und Ernest. Sie leben alle natürlich noch bei den Eltern in Doncaster. Als ich 21 Jahre alt war hatte ich meinen ersten Freund, ich habe ihn nie in der Öffentlichkeit gezeigt und wir haben uns ebenfalls nach knapp zwei Jahren Beziehung getrennt, wir haben oft gestritten, weil ich ja auch Shootings mit anderen Männern habe und er das nicht wollte, ich dagegen wollte meinen Beruf nicht hinschmeißen. Ich bin ja selbst auch eifersüchtig, aber irgendwann hat es halt nicht mehr geklappt." "Man muss das richtige Maß an Eifersucht finden. Wenn man dauerhaft keinerlei Eifersucht zeigt, dann übermittelt man das Gefühl, als wäre einem der Partner egal, zeigt man aber dauerhaft Eifersucht, dann zeugt das von einem mangelndem Vertrauen." "Eben und genau so ist das mit der Freiheit. Natürlich muss man als Paar Zeit miteinander verbringen, aber dauerhaft tut das auch nicht gut." "Das stimmt allerdings." um nicht weiter an Alex denken zu müssen, frage ich Louis ob wir uns ein Tiramisu teilen wollen und er bejaht. Das Essen ist nämlich wirklich sehr lecker hier.
Gegen 9:30 PM sind wir mit dem Essen fertig und ich verlange die Rechnung, Louis zückt seinen Geldbeutel. "Ich lade dich ein." sagt er, doch ich schüttle den Kopf. "Das ist lieb Louis, aber ich habe die Rechnung verlangt, dann zahle ich" bestimme ich. "Ich habe dich hergeführt und deine Kekse gegessen." "Ich habe dir schon gesagt, dass ich dafür nichts möchte." "Du gibst nicht auf, oder?" "Definitiv nicht, du aber auch nicht, stimmt's?"
Im Endeffekt haben wir uns geeinigt und ich habe das Wasser und die Lasagne bezahlt, während Louis das Tiramisu und die Nudeln übernahm. Lächelnd liege ich am Abend, bei geschlossenem Fenster, im Bett und freue mich auf morgen, wo ich Louis wider sehen werde.
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