❆ 20. Türchen: steps toward tomorrow ❆
Die wundervolle _Hazzabear_ hat für euch das 20. Türchen geschrieben 💛 nicht nur hat sie einen eigenen Kalender, in den ihr auf jeden Fall reinschauen solltet, sondern auch ganz viele andere Bücher die euch das Leben bereichern werden ✨ Abseits ihres unglaublichen schreibtalents ist sie einer der wundervollsten Menschen, die ich jemals kennenlernen durfte und die sich zu meinen Lieblingsmenschen entwickelt haben. Danke dir, dass du in meinem Leben bist und danke dir, dass du in diesem Jahr dabei bist 💛✨
Dies ist eine Fortsetzung zu dem One Shot in ihrem Kalender, der gestern online gegangen ist (sie meinte aber, er ist auch einzeln lesbar und verständlich 🤭♥️) Schaut da auf jeden Fall vorbei und jetzt viel Spaß beim lesen 🥰💛
Lots of love xx
1989 Words
"Each small step toward tomorrow is a victory over yesterday's shadows."
"Soll ich dir seine Nummer geben?" fragte Liam, als wir spät abends zurück in unsere Wohnung kamen.
"Ich weiß nicht," erwiderte ich, zog mir im Flur die Schuhe und Jacke aus und ging direkt weiter in die Küche.
"Ich schicke sie dir einfach, und dann kannst du entscheiden, was du damit anfängst. Entweder speicherst du sie ein und meldest dich bei ihm, oder du lässt es," rief Liam mir aus dem Flur zu.
Seufzend füllte ich den Wasserkocher und lehnte mich an die Arbeitsplatte. Mit verschränkten Armen dachte ich über den heutigen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt nach – und über Harry. Wie sehr er an mir interessiert schien. "Ich weiß nicht mal, was ich von ihm halten soll," murmelte ich und strich mir durch die Haare. Hoffentlich machte er sich keine falschen Hoffnungen...
"Dann wäre es doch gut, wenn ihr euch verabreden würdet," meinte Liam, der offenbar nicht mein Zögern verstand.
"Liam..."
"Na, was denn? Was möchtest du von mir hören? Dass Harry ein Arschloch ist und man ihm am besten aus dem Weg gehen sollte? Er ist ein lieber Kerl, aufrichtig, und hat ein großes Herz. Manchmal auch ein bisschen zu großes. Er ist die Art Mensch, die schlecht Nein sagen kann, wenn jemand Hilfe braucht. Ihn als Freund zu haben, ist eine wirkliche Bereicherung. Und ganz ehrlich? So jemand würde dir gut tun, egal ob es mehr als eine Freundschaft wird oder nicht. Aber du könntest wirklich noch ein paar Menschen in deinem Leben vertragen, Louis. Das meine ich wirklich ernst."
Während Liam sprach, sah ich zur Seite und biss mir auf die Lippe, als er den letzten Satz sagte.
"Du bist echt-"
Ich brach den Satz ab, doch mein bester Freund lachte nur. "Ich liebe dich auch."
Ich rollte mit den Augen und goss mir meinen Tee auf. "Möchtest du auch eine Tasse?" fragte ich, doch Liam lehnte ab. "Ich schick dir einfach mal seine Nummer, und dann kannst du ja sehen, was du damit machst," griff er das Thema erneut auf und lächelte zufrieden, als ich ihm mit einem Nicken zustimmte. "Danke."
"Möchtest du heute wieder in meinem Bett schlafen, oder versuchst du es bei dir?"
"Ich nehme heute das Sofa," erwiderte ich und ging mit meiner Tasse ins Wohnzimmer. Ich holte meine Bettdecke und Kissen und machte es mir bequem.
"Okay, dann gehe ich mal ins Bad."
Ich nickte nur, griff nach meinem Handy und speicherte Harrys Nummer unter 'Harry Styles' ein. Als Bild wählte ich das Gruppenselfie, das wir vor ein paar Stunden auf dem Weihnachtsmarkt gemacht hatten.
Da ich mich nicht traute, sofort zu schlafen, blieb ich wach und scrollte lustlos durch mein Handy. Als die ersten Sonnenstrahlen das Zimmer erhellten, seufzte ich leise, legte mein Handy beiseite und zog die Bettdecken ein wenig höher. "Wen will ich eigentlich verarschen? Als würde ich jetzt noch schlafen können," murmelte ich leise, drehte mich vorsichtig auf die Seite und griff wieder nach meinem Handy.
Vermutlich war es die Müdigkeit und der Wahnsinn, der damit einherging, aber ich tippte auf Harrys Nummer und begann eine Nachricht zu schreiben.
Hey, hier ist Louis. Liam hat mir deine Nummer gegeben :) xx
Ich überlegte noch einen Moment, doch schließlich schickte ich die Nachricht ab. Als ich Liams Schritte hörte, fühlte ich mich sofort ertappt, also legte ich mein Handy schnell zur Seite und richtete mich auf.
"Morgen, Lou", begrüßte er mich mit seiner rauen Morgenstimme und strich sich verschlafen durchs Gesicht.
"Morgen", erwiderte ich und gähnte, was ihn ansteckte. "Du hast nicht geschlafen, oder?" hakte er direkt nach, kam zu mir herüber und ließ sich am Ende des Sofas nieder.
"Du wärst sonst nicht so ruhig", fügte er hinzu, weshalb ich nickte. "Konnte nicht."
"Konntest oder wolltest nicht?" fragte er mit einem ernsten Blick, und ich streckte mich ein wenig und trat kraftlos gegen seinen Oberarm.
"Hey! Ich versuche nur, ein guter Freund zu sein!" Doch was ich nicht erwartet hatte, war, dass er nach meinem Fußgelenk griff und mich mit einem Ruck näher zu sich zog.
"Liam!" beschwerte ich mich lauthals und musste lachen, als er seinen Griff verstärkte und andeutete, mich weiter zu ziehen. "Ah, Lachen kannst du also noch", grinste er und löste seinen Griff.
"Du hast seine Nummer gespeichert?" fragte er nach einem Augenblick.
"Wieso fragst du?" Ich schlug die Decke beiseite, setzte mich auf und sah, dass er mein Handy in der Hand hielt.
"Er hat dir geantwortet", lächelte er leicht und entsperrte mein Handy.
"Li, du weißt, dass ich das nicht leiden kann, wenn du an meine Sachen gehst", brummte ich und nahm ihm mit viel Mühe mein Handy ab. Liam entschuldigte sich, ließ sich zur Seite kippen und klaute sich ein Stück meiner Decke.
"Musst du nicht aufstehen?" hakte ich mit hochgezogener Augenbraue nach und entriss ihm die Decke.
"Keine Lust. Ohne dich sind die Einsätze nicht mal ansatzweise so angenehm. Man merkt wirklich, wie sehr du das ganze Team zusammenhältst", sprach er plötzlich, was mich ein wenig in Verlegenheit brachte.
"Naja, so richtig kannst du auch nicht von Zusammenhalt sprechen. Es interessiert kaum jemanden, dass ich noch eine Woche krankgeschrieben bin... Ich habe selbst bei den Jungs nachgefragt, wie es ihnen geht. Schließlich war ich nicht der einzige, der angeschossen wurde, aber ich habe nur einsilbige Antworten erhalten..."
Wir sprachen noch eine Weile über den Job, bis ich mich dazu aufraffen konnte aufzustehen. Während Liam sich für die Arbeit zurechtmachte, war ich in der Küche beschäftigt, Kaffee zu kochen und zu überlegen, was ich auf Harrys Nachricht antworten sollte.
Guten Morgen,
du warst aber noch lange wach :O
Möchtest du dich mal auf nen Kaffee treffen?
-H
- 06:23 a.m.
Da ich tatsächlich nicht vollkommen abgeneigt war, jemand Neues näher kennenzulernen, stimmte ich seinem Vorschlag zu. Vielleicht war es wirklich mal an der Zeit, dass ich meine Zeit nicht immer nur mit den gleichen Menschen verbrachte. Und wenn Liam schon so von Harry überzeugt war?
Tatsächlich kam innerhalb weniger Minuten eine Antwort und ein Vorschlag für einen Tag. Direkt sagte ich dem zu und war tatsächlich zufrieden, dass ich den Schritt gewagt hatte. Wir verabredeten uns für Freitagvormittag zum Frühstücken.
"Wahnsinn, ich wusste gar nicht, dass Liam so sein kann?", lachte Harry und stellte seine Tasse ab. „Doch doch, er ist so ein richtiger Papa", grinste ich und blickte auf Harrys Hand, die ihren Weg auf meinen Oberschenkel gefunden hatte. Doch es störte mich nicht im Geringsten, weshalb ich meine Hand einfach zu seiner legte und weiter über Liam und seine "väterlichen Angewohnheiten" sprach. "So war er aber schon in der Schule", erzählte Harry und sprach von den Klassenfahrten, bei denen Liam alle möglichen Verantwortungen übernommen hatte. "Ich glaube, meine Schulzeit wäre ohne ihn bei weitem nicht so schön gewesen."
"Kann ich verstehen, mit der Arbeit ist es genauso. Wäre er nicht in der gleichen Einheit wie ich... keine Ahnung, ob ich den Job so lange ausgeübt hätte", stimmte ich ihm zu und lehnte mich ein wenig nach vorne, um nach der Karte zu greifen. Dadurch kam ich Harry ziemlich nahe, was mein Herz ein wenig höher schlagen ließ. Zu meiner Überraschung spürte ich, wie seine Hand höher wanderte und er sie auf meiner Hüfte platzierte. "Harry", hauchte ich leise, war ein wenig von der etwas intimeren Berührung überfordert, aber es war keineswegs unangenehm. Ganz im Gegenteil.
Wir sahen uns für einen Moment an. Ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren, schloss meine Augen und spannte mich leicht an, als ich seine Lippen in meiner Halsbeuge spürte. Seine sanften Berührungen waren so angenehm, dass ich mich ein wenig zu ihm lehnte. Ihm schien es ebenfalls zu gefallen, denn er verfestigte seinen Griff an meiner Hüfte und hauchte mir einen weiteren Kuss in den Nacken.
Es war überhaupt nicht unangenehm, als ich mich etwas von ihm löste und ihn ansah. Ich erkannte das leichte Rot auf seinen Wangen. Es brachte mich zum Lächeln, dass ich dafür verantwortlich war. Ich legte meine Hand auf seine Wange, strich mit meinen Fingerspitzen über seine weiche Haut und tat einfach das, was sich gerade richtig anfühlte.
Ich legte meine Lippen auf seine, genoss den kurzen Moment und löste mich auch schnell wieder. Harry erwiderte meinen Blick, schloss jedoch seine Augen und lehnte sich für einen zweiten Kuss zu mir herüber. Es fühlte sich einfach so richtig an, dass ich es gar nicht weiter hinterfragte.
"Das kam überraschend", wisperte er, weshalb ich nickte und einen Schluck von meinem Kaffee trank. Uns schien tatsächlich keiner Beachtung zu schenken, weshalb ich ihm wieder einen kleinen Kuss auf die Lippen hauchte. "Deine Nähe fühlt sich gut an", ließ ich ihn wissen und lächelte, als er seine Hand von meiner Hüfte löste und sie wieder zurück auf meinen Oberschenkel legte. "Kann ich nur zurückgeben. Ich bin froh, dass Liam dir meine Nummer gegeben hat."
Wir blieben noch eine Weile im Café, bestellten noch Kuchen und weiteren Kaffee und genossen einfach die Zeit zu zweit. Wir sprachen auch über seine Arbeit, über unsere Interessen und stellten einige Gemeinsamkeiten fest. Es fühlte sich so gut an, sich mit jemandem auszutauschen, Berührungen zu teilen und dabei nicht alles zu hinterfragen.
Es einfach mal darauf ankommen zu lassen.
Es war bereits nachmittags, als wir das Café verließen. Da wir uns auch nicht verabschieden wollten, gingen wir eine kleine Runde durch einen angrenzenden Park und entschlossen uns, zu Harrys Wohnung zu gehen. Er lebte nicht weit von Liams und meiner Wohnung entfernt, und dennoch schien mir die Gegend ein wenig unbekannt.
Bei ihm angekommen, wurde ich direkt von einer kleinen weißen Fellnase begrüßt, die sich maunzend an meine Beine schmiegte. "Das ist Flöckchen", stellte er mir die Katze vor und kniete sich zu ihr hin. Ich tat es ihm gleich, hielt ihr meine Hand hin und lächelte leicht, als sie mit ihrer Nase gegen meine Finger stupste und sich anschließend kraulen ließ. "Ich hoffe, du bist nicht allergisch?"
"Nein, alles gut", verneinte ich die Frage direkt und strich durch ihr weiches Fell. "Sie ist aber wirklich klein", stellte ich fest und betrachtete sie ein wenig.
"Bleibt sie auch. Sie hatte einen nicht so erfreulichen Start in ihr Leben und war auch sehr oft krank", erklärte er und richtete sich wieder auf.
Ich kraulte Flöckchen noch einen Moment, bis ich meine Schuhe auszog und Harry ins Wohnzimmer folgte. Meine Jacke und meinen Schal legte ich über die Lehne des Sessels und sah mich ein wenig um. "Es ist echt eine schöne Wohnung", murmelte ich und legte meinen Kopf leicht in den Nacken, um den Stuck an den hohen Decken zu betrachten.
"Kostet auch ein kleines Vermögen, aber das war es mir tatsächlich wert. Ich habe sie vor gut zwei Jahren gekauft."
"Oh, wow...", sprach ich beeindruckt und blickte von der Decke hinüber zur Fensterfront. "Ich habe hier über ein Jahr lang renoviert, bis es so war, wie ich es gerne haben wollte. Ich fand die Kombination aus moderner Einrichtung und Altbau schon immer faszinierend, und da ich handwerklich einiges auf dem Kasten hatte, konnte ich glücklicherweise einiges selbst machen."
"Es ist echt schön hier", lächelte ich und trat ans Fenster. Es wurde schon langsam dunkel, und dennoch konnte man einiges von der Aussicht erkennen.
Kurz hielt ich die Luft an, als ich Harrys Arme um meine Taille spürte. Seine Umarmung war sanft, ohne Druck. Ich genoss seine Nähe, lehnte mich mit meinem Rücken an seine Brust und schloss meine Augen für einen Moment.
"Es würde mich wirklich freuen, wenn wir uns in Zukunft öfter sehen würden", sagte er leise und legte seinen Kopf sanft an meinen. "Mich auch, Harry." Ich drehte mich in seinen Armen, legte meine Hände an seine Hüfte und sah zu ihm hinauf. "Deine Nähe tut mir gut", gestand ich und merkte, wie wenig ich in den letzten Tagen an meinen Dienstunfall gedacht hatte. Harry lenkte mich einfach ab, und das war etwas Gutes. Ich vergaß nicht die Schwere des Unfalls oder die Bedeutung für meinen Job bei der Sondereinheit, aber es ließ mein Leben wieder normal erscheinen – nicht so gezwungen, als müsste ich mich schnell von etwas erholen, das mir mit Absicht angetan worden war.
Harry erwiderte nichts darauf. Stattdessen küsste er meine Wange und verstärkte seine Umarmung, was für mich Antwort genug war.
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