❆ 15. Türchen: Memories of Christmas Past ❆
Die wundervolle daydreamer_00_ hat für euch das 15. Türchen geschrieben ♥️ Ich danke dir vielmals das es doch noch geklappt hat, das dreht mich unfassbar ♥️schaut unbedingt bei ihr vorbei und lasst ihr auch hier ganz viel Liebe da 🥰♥️
Lots of love ♥️
1269 Words
♫♪ Songinspiration: ♫♪
Memories of Christmas Past
- Philip Wesley
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Es war ein kalter Novemberabend, kurz vor dem ersten Advent, als Harry und ich durch die verschneiten Straßen Londons spazierten. Die Lichter der Stadt flimmerten in der Dämmerung, und die ersten festlichen Dekorationen tauchten die Welt in einen magischen Schimmer. Hand in Hand gingen wir durch die engen Gassen, während das leise Knirschen des frisch gefallenen Schnees uns begleitete. Wir waren auf dem Weihnachtsmarkt unserer Stadt gewesen und hatten den Abend zwischen Glühwein, dufteten Essen und der Vorfreude auf Weihnachten verbracht. Es war unser erster Besuch des Weihnachtsmarktes seit vielen Jahren, den wir nur zu zweit verbracht hatten. Unsere Freunde hatten keine Zeit gehabt und für unsere Kinder waren wir mittlerweile zu uncool, damit sie gemeinsam mit uns zwischen den Buden des Marktes herumschlenderten. Also hatten mein Mann und ich kurzerhand entschlossen, uns zu zweit auf den Weg zu machen und die Stunden, die nur uns gehörten, umso mehr genossen.
"Es war schön, dass wir mal wieder nur Zeit für uns hatten", sprach Harry meine Gedanken aus und blickte mich an. In seinem Haar glänzten einzelne Schneeflocken. Der Schnee fiel bereits seit mehreren Stunden und tauchte die Welt in ein winterliches Märchen. "Finde ich auch", stimmte ich meinem Mann zu und streckte mich im Gehen etwas, um mir einen Kuss zu stehlen. Mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht kam Harry meiner Bitte nach und legte seine Lippen auf meine. Er schmeckte nach einer Mischung aus Glühwein und gebrannten Mandeln, die wir uns eben noch gekauft hatten.
"In der Adventszeit muss ich immer an früher denken", unterbrach Harry die angenehme Stille zwischen uns nach einer Weile. "An damals, als wir noch in der anderen Welt waren." Ich sah meinen Mann an und erblickte ein Lächeln, das ebenso sanft wie traurig war.
"Ich auch", stimmte ich ihm in Erinnerungen schwelgend zu. "Ich erinnere mich noch genau, wie ich mich immer gefühlt habe. An die unglaubliche Freude und Neugierde auf die Menschenwelt, aber auch an die Nervosität und Angst, die ich verspürt habe, falls ich etwas falsch machen oder uns verraten würde", sprach ich nachdenklich. "Es war alles so ... anders. Ich hatte immer nur meine Aufgabe vor Augen. Und trotzdem ... Ich glaube, ich wusste schon damals, dass es nicht für immer so bleiben würde, wie ich annahm."
"Bereust du es, wie es gekommen ist?", fragte mein Mann. Sein Blick suchte meinen und als er ihn fand, breitete sich augenblicklich das warme Kribbeln in mir aus, was ich alleine bei Harry verspürte.
"Nein, ich bereue es nicht", antworte ich ihm und umfasste seine Hand fester. "Nichts, was zu unserem jetzigen Leben ... nichts, was zu dir geführt hat, könnte ich jemals bereuen." Als das Glitzern in Harrys Augen trat, spürte ich, wie unsere Herzen im Gleichklang schlugen. Mit nur einem Herzschlag waren sie wieder zu einem geworden und erinnerten uns daran, dass es damals keinen anderen Weg gegeben hatte. Unsere Herzen hätte man nicht trennen können. Sie waren schon verbunden gewesen, als wir es noch nicht einmal gewusst hatten.
Eine Weile gingen wir schweigend weiter, jeder in seine Gedanken versunken. Vielleicht lag es an der Kälte, die die Luft klar und scharf machte, oder vielleicht an der Stille, die die Nacht umhüllte. Es war, als ob der Winter selbst die Zeit verlangsamte, um uns einen Moment des Innehaltens zu schenken und uns an das zu erinnern, was die Weihnachtszeit in sich trug.
Eine Zeit voller Magie. Eine Zeit, die kleine Wunder für die Menschen preisgab und ihnen Licht und Freude schenkte. Eine Zeit, die die Menschen in einer Welt eintauchen ließ, die ihre Herzen im Alltag vergaßen.
Jedoch war die Weihnachtszeit auch eine Zeit voller Dunkelheit. Eine Zeit der Kälte und Einsamkeit. Eine Zeit, die die Menschen krank machen konnte, wenn sie ihre Herzen nicht beschützten.
"Wenn wir uns nicht entschieden hätten, was dann?", fragte Harry schließlich und drehte sich zu mir herum. "Würden wir noch immer in unserer alten Welt leben? Hätten wir uns im nächsten Jahr wiedergefunden?"
"Ich weiß es nicht", sprach ich ehrlich und lächelte nachdenklich. Harry und ich hatten viel durchgemacht. Wir hatten viel gesehen und wussten, dass wir nicht die Gleichen waren, die wir vor all dieser Zeit gewesen waren. Als wir uns damals für die Menschenwelt entschieden hatten, hatten wir alles hinter uns gelassen: unsere alten Leben, unser Zuhause, unsere Freunde und unsere Bestimmung.
"Vielleicht hätten wir uns wiedergefunden im nächsten Jahr. Vielleicht aber auch erst Jahre später. Unsere Herzen haben von Anfang an gewusst, dass sie zusammengehörten, aber vielleicht hätten wir dann nie die Wahl gehabt."
Harrys Augen funkelten im schwachen Licht. "Du hast recht. Auch, wenn wir nie wirklich wussten, was das für uns bedeuten würde, haben unsere Herzen das Richtige getan. Sie haben sich entschieden, zusammen zu sein. Und auch, wenn wir nicht mehr in unserer magischen Welt leben, bleiben wir doch immer noch ... verbunden mit ihr. Es sind mehr als nur unsere Erinnerungen an sie. Ich spüre es. Da draußen ist immer noch unsere Aufgabe, die wir zu erfüllen haben."
Ich nickte und sah wieder nach vorne, als ob ich in der Dunkelheit etwas entdecken könnte, was für andere Menschen unsichtbar war. "Es gibt Zeiten, da spüre ich die Magie noch immer. Ganz leise und schwach, fast wie ein Flüstern oder Schimmern."
"Manchmal würde ich gerne die Magie wie damals spüren", wisperte Harry. "Wie es sich anfühlte, die Magie unter den Menschen zu verteilen. Aber vielleicht ist das der Preis für das Leben, was wir gewählt haben."
Ich zog den Mantel enger und senkte den Kopf, als die Worte meines Mannes in mir nachhalten. Wir hatten unsere alte Welt verlassen, um die Menschenwelt zu betreten und für immer beieinander zu sein. Dafür hatten wir alles aufgeben müssen. Selbst unsere magischen Fähigkeiten. Und doch war die Magie noch immer ein Teil von uns. Wir konnten sie nicht abschütteln, selbst wenn wir wollten. Sie würde immer ein Teil von uns bleiben und wir würden sie bis an unser Lebensende mit so vielen Menschen wie wir konnten, teilen.
"Wir schützen sie", sagte ich schließlich, als ich meine Gedanken aussprach. "Die, die noch da sind. Die, die nicht vergessen werden sollen."
Harry hielt inne und drehte sich in meine Richtung. Er legte seine Hand auf meine Wange und blickte mir in die Augen. "Und sie werden niemals vergessen. Die Magie wird nicht erlöschen. Dafür sorgen wir. Das ist unsere Aufgabe."
Der Gedanke daran brachte eine gewisse Ruhe, aber auch ein wenig Beklommenheit. Wir hatten uns auf diese Aufgabe eingelassen, aber mit jedem Tag, den die Menschenwelt mit sich brachte, schien es schwieriger zu werden. Noch immer wusste niemand in der Menschenwelt, wie wichtig unsere Aufgabe war und warum wir eine Verbindung zu etwas hatten, was niemand sehen konnte. Was manche Menschen noch nicht einmal fühlen konnten. Und vor allem, was es wirklich bedeutete, diese Aufgabe - die Magie unter den Menschen zu bewahren – zu erfüllen.
"Was ist, wenn irgendwann eine Zeit kommt, wo noch nicht einmal die Weihnachtszeit den Menschen beweisen kann, wie viele Wunder und Magie es gibt?"
"Das wird nicht passieren, Love." Harrys Stimme war ganz zart und sein Blick wurde so liebevoll, dass meine Knie ganz weich wurden. "Wir sind der lebende Beweis für Wunder. Wir hätten niemals am selben Ort auftauchen dürfen und doch kam alles so, wie es sollte. Es wird immer Magie und Wunder geben. Denn es wird immer Menschen geben, die an sie glauben und sie dadurch schützen, so wie uns." Er machte eine kurze Pause und strich mir sanft eine Schneeflocke von der Wange. "Weihnachten ist das Fest der Liebe. Was könnte jemals mehr Magie in sich tragen als ein Fest der Liebe?"
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