❆ 1. Türchen: Love, Harry xx ❆
Hello hello meine lieben ♥️
Am heutigen Tag starten wir in den 1. Dezember wieder mit meinem One Shot, so wie eigentlich jedes Jahr. Dieses Mal ist er etwas anders aufgebaut also lasst mir gerne einen Kommentar da, wie ihr ihn fandet 🥰
Ab jetzt kommen die Kapitel auch wieder pünktlich um 00:00 Uhr, ich habe nur tatsächlich bis gerade noch dran gesessen 🫣
Vielen Dank an alle die als Leser:in oder Autor:in oder als beides dabei sind. Es ist unfassbar, dass ich dies nun schon das 7. Mal machen darf und es jedes Jahr aufs Neue so gut ankommt 🥺😭 danke euch ♥️
Lots of Love
Michelle xx
Words: 2415
Dear Louis,
Ich erinnere mich noch genau an das erste Mal, als ich dich gesehen habe. Wir waren gerade erst in die neue Stadt gezogen und ich kannte niemanden, weswegen der erste Tag in der Schule wie der schlimmste Tag in meinem Leben wirkte. Doch ich hatte das große Glück, dass du mich direkt a die Hand genommen (im wahrsten Sinne des Wortes) und jedem Kind vorgestellt hast, was an uns vorbeigelaufen war. Und irgendwie wusste ich schon ab diesem Moment, dass ich immer an deiner Seite sein wollte.
Durch deine Leidenschaft zum Fußball, konnte ich herausfinden, dass dieser Sport mir auch ganz gut lag und im Gegenzug dazu, dauerte es nicht lange, bis du mich zum Klavierunterricht begleitetest. Doch wir waren nicht nur durch unsere Hobbys jeden Tag zusammen, sondern, weil wir es sein wollten.
Unsere stetigen Verabredungen sorgten dafür, dass auch unsere Mütter zu guten Freundinnen wurden. So wussten sie immer, wer von ihnen nun eine Portion mehr kochen musste, wenn wir nach der Schule zusammen nach Hause gingen. Wie oft es zu kurzfristigen Verabredungen kam, konnte ich schon alsbald nicht mehr zählen und trotzdem waren sie jedes Mal wieder etwas besonderes. Die selbst-gebackenen Kekse deiner Mum und die frischen Waffeln von meiner Mum; egal ob wir morgens zur Schule mussten oder am Wochenende ewig in den Federn lagen, weil es viel zu schön war, sich gemeinsam unter der Bettdecke zu verstecken und auf meinem GameBoy abwechselnd Mario Kart zu spielen.
Mit dir verging die Zeit wie im Flug und ehe ich mich versah, waren die ersten in unserem Freundeskreis so richtig verliebt. Jede Woche in ein anderes Mädchen und jedes Mal so, als würden sie für den Rest ihres Lebens zusammenbleiben. Ich habe immer geliebt, wie wir stetig über sie schmunzeln mussten und uns dann irgendwie das wissende Lächeln zuwarfen, dass wir beide wirklich für immer sein würden.
Doch auch du kamst irgendwann a den Punkt, wo dich die Liebe als Konstrukt interessierte; viel früher als ich. Und ich verfluchte sie, auch wenn ich es dir nie gesagt habe. Der Grund war, dass es für mich nicht nötig gewesen war, dir davon zu erzählen, weil sich an unserer gemeinsam Zeit nicht viel änderte. Dies war auch letztendlich ausschlaggebend für so ziemlich alle deine; und auch später meine, Beziehungsabbrüche. Nicht so, als hätte dich, oder mich, irgendeine davon wirklich traurig gemacht.
Tatsächlich war es erst der Tag meines siebzehnten Geburtstages, als mir bewusst wurde, dass ich dich liebe. Das ich nicht nur verliebt war, wie man so schön sagte, sondern das es Liebe sein musste. Plötzlich wurde mir das Strahlen in deinen Augen noch bewusster, wie mein Herz flatterte, sobald ich dich lachen hörte und deine schlagfertige Art, die so charmant war, dass dir trotzdem niemand böse sein konnte. Selbst unsere Lehrer hattest du damit um den Finger gewickelt. Und mich, wie es schien, ebenfalls.
Es traf mich wie ein Schlag, so sehr, dass ich mich genau an den Abend meines siebzehnten Geburtstags zurückerinnerte, den ich weinend in den Armen meiner Mutter verbracht hatte. Jahre später erzählte sie mir, dass sie es irgendwie schon immer geahnt hatte und mir dennoch meine Zeit geben wollte. Vielleicht hätte ich es ihr damals direkt sagen sollen, denn dann hätte ich mehr Sicherheit darin bekommen, wie ich nun mit dieser Erkenntnis umgehen sollte.
Du warst gar nicht sauer, dass ich mich plötzlich verkroch und gabst mir nur stetig das Gefühl, dass du an mich denkst. Das ich dir immer schreiben oder vorbei kommen könnte, du dir zwar Sorgen machen, aber mir meine Zeit geben würdest. Die Zeit, die ich gebraucht hatte, um mir klarzumachen, dass ich einfach in deinem Leben sein würde; egal als was. Etwas, was ich geschafft habe.
Erinnerst du dich an Zayn's Outing? Wir saßen alle gemeinsam am Feuer, unsere halb verbrannten Stockbrote in der Hand und dann haut er raus "Ich glaube, ich stehe auf Typen". Und dann hat er bitterlich geweint. Und dann haben wir ihn alle umarmt und ich dachte mir nur "Ich auch", und hab mich dennoch nicht getraut. Und wie als wäre es nichts, sprachst du die Worte aus, die mir auf den Lippen lagen und zwischen all den Tränen haben wir plötzlich alle gelacht und in mir keimte eine Hoffnung auf, die ich mir niemals zu träumen gewagt hatte.
Nach diesem Abend wurdest du nun auch offener mit deinen Bekanntschaften und ich gebe zu, dass mich die Männer wesentlich eifersüchtiger machten, als die Frauen. Verbittert fand ich mich in dem Wunsch wieder, dass du doch endlich meine Gefühle für dich bemerkst und dann die unrealistische Situation auftauchte, dass du diese Gefühle erwiderst. Ich bildete mir so unglaublich viel auf die kleinen intimen Momente ein, die wir beide teilten und für mich bedeutsamer wirkten, als alles, was du mit den anderen Männern tatest. Obwohl ich dies ebenso wollte. Zusammengefasst einfach alles von dir.
Und dann ist der Tag gekommen, von dem ich niemals erwartet hätte, dass er kommt. Du stolzierst auf mich zu, absolut atemberaubend in deinem blauen Anzug und mit einem strahlenden Gesichtsausdruck und glitzernden Augen. Vor dem Altar bleibst du stehen, schenkst mir noch ein glückliches Lächeln und drehst dich zu dem Mann um, den du vom jetzigen Zeitpunkt an deinen Ehemann nennen würdest. Drehst dich weg von mir und an diesem Tag; in diesem Moment, ist alles in mir zerfallen. Es hat mich alles gekostet, nicht auf den Boden zu sinken und mir die Seele aus dem Leib zu schreien, als ich dir mit einem Lächeln deinen Ehering übergab und du ihn mir mit zitternden Händen abnahmst.
Wie gerne hätte ich mich von meinem Stuhl erhoben und damit klargemacht, dass ich sehr wohl etwas gegen diese Hochzeit hatte, doch das konnte ich dir nicht antun. Ich wusste, dass du Max liebst und ich wusste, wie sehr du diese Hochzeit und ein gemeinsames Leben mit ihm wolltest. Ich wusste, dass er dich gut behandelt und gut behandeln wird und ich wusste, dass du mit ihm glücklich sein konntest.
Doch alles in mir schrie, dass diese Dinge bei uns beiden noch wundervoller sein würden. Das ich dich noch besser behandeln würde; dass wir glücklicher miteinander sein könnten; dass wir das Beste waren, was jemals passieren könnte. Doch an diesem Tag bröckelte etwas in dieser Vorstellung und das zog sich auch so über die nächsten Jahre weiter.
Danke, dass ich so viele Jahre dein bester Freund sein durfte und es tut mir Leid, dass du all diese Dinge nun so erfahren musstest. Aber ich konnte es dir nicht persönlich sagen, wenn schon diesen Brief zu verfassen, mich ingesamt fast zwei Wochen und unzählige Taschentücher gebraucht hat.
Anders als kommuniziert, wird dies jedoch ein Abschied für immer sein, und nicht nur für ein halbes Jahr. Ich werde dauerhaft in Deutschland bleiben, denn so sehr wie ich immer in deiner Nähe sein wollte, so sehr brauche ich nun Abstand, um nicht mit jedem Tag noch mehr zu zerbrechen.
Ich liebe dich, Louis. Mit jeder Faser meines Körpers und ich kenne nichts anderes, als dich zu lieben. Es tut mir leid, dass ich diesen egoistischen Zug tun und diese Zeilen so kurz vor deinem Geburtstag an dich richten musste, aber es war wichtig, dass du all dies weißt. Ich werde immer dein bester Freund sein; immer für dich da sein, wenn du mich brauchst. Meine Gefühle haben nie etwas daran geändert und werden es auch nicht.
Falls wir uns davor nicht mehr sprechen sollten, wünsche ich dir ein schönes Weihnachtsfest mit deinen Liebsten. Ich werde an dich denken und hoffe, dass auch ich in deinen Gedanken sein darf.
Love, Harry xx
*****
Es war nun sieben Tage her, dass ich diesen Brief in Louis' Briefkasten warf und da er mich bis jetzt nicht kontaktiert hatte, ging ich davon aus, dass er ihn erhalten und auch gelesen hatte. Und obwohl ich damit gerechnet hatte, dass keine Antwort kommen würde, konnte ich die Enttäuschung dennoch nicht aus meinem Körper vertreiben, als ich mich in das Taxi setzte und von dort aus auf die verschneiten Straßen unserer Stadt blickte.
Der Fahrer hatte die Heizung angenehm aufgedreht, weswegen ich mich lediglich aus meinem grauen Trench-Coat schälte und diesen neben mir platzierte, sobald ich ihm den Flughafen als mein Ziel genannt hatte. Ein letzter Blick auf mein Handy, bevor ich dieses mit einem leisen Seufzen beiseite legte und meine Augen schloss.
"Den Blick kenne ich. Geht es um eine Frau?" Der dunkelhäutige Mann sah durch den Rückspiegel zu mir und trug einen warmen Gesichtsausdruck, als ich traurig schmunzelte und den Kopf schüttelte.
"Meinen besten Freund."
"Der mehr ist, als nur ein bester Freund, nehme ich an." Darauf brauchte ich nichts erwidern, er nahm mein Schweigen an und interpretierte es richtig. "Wo ist dieser beste Freund?"
"Bei seinem Mann, wahrscheinlich. Glauben Sie mir, Sie wollen das alles wirklich nicht hören."
"Oh doch, und wem kann man das besser erzählen als einem Mann, dem man nie wieder begegnet? Wir haben, den Verkehr einberechnet, ungefähr eine halbe Stunde. Wie viel schaffen wir?"
Ich lachte, merkte ein aufgeregtes Kribbeln in meinem Bauch, da mir nun so richtig bewusst wurde, welches Leben ich zurückließ. Doch dann lehnte ich mich zurück und tauschte durch den Rückspiegel noch einen Blick mit dem Fahrer, bevor ich anfing.
"So ungefähr ein Viertel der Geschichte."
Der Fahrer behielt mit seiner Zeiteinschätzung Recht und eine halbe Stunde später fuhr er am Flughafen auf den Parkstreifen, bevor er mit mir gemeinsam ausstieg und meine Koffer aus dem Taxi holte. Sobald ich sie dann annehmen wollte, gab er mir seine Hand und in jenem Moment landete eine Schneeflocke auf seinen krausen Haaren.
"Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Harry. Und alles erdenklich Gute."
"Danke, dass wünsche ich Ihnen auch. Und schöne Weihnachten."
Er erwiderte meine Worte und winkte mir aus seinem Taxi noch einmal zu, bevor er wieder abfuhr und ich noch ein letztes Mal durchatmete, ehe ich ins Flughafengebäude trat.
Sofort erreichte mich die typische Stimmung, die auf Flughäfen herrschte. Menschen, die vor Stress nicht wussten, in welche Richtung sie zuerst laufen sollten und jene, die fünf Stunden zu früh dort waren und deswegen ewig durch die Geschäfte schlenderten. Da in zwei Tagen Weihnachten anstand, schien die Stimmung noch ein wenig angespannter als sonst und auch wenn es doch eigentlich das Fest der Liebe sein sollte, fühlte es sich an diesem Ort zumindest ein wenig so an, als müsste ich meine trübe Stimmung diesbezüglich nicht alleine erleben.
Auf den Anzeigetafeln suchte ich nach meinem Flug nach Berlin und wurde relativ schnell fündig. In dreieinhalb Stunden würde es für mich losgehen; in ein ganz neues Leben. Verdammt... wie sollte mein Herz dies mitmachen?
Bevor ich mich durch die Kontrolle quälen würde, versuchte ich noch einen Kaffee und ein Croissant runter zu kriegen, doch die Nervosität stieg mit jeder erdenklichen Minute. Irgendwann begann ich schon damit die Schneeflocken zu zählen, die an das Fenster vor mir fielen und als das nicht mehr funktionierte, die Weihnachts-Sweater, die in allen möglichen Formen und Farben an mir vorbei getragen wurden.
Es war eine Stunde später, als ich beschloss, mich nicht länger davor drücken zu können und genau dieser Moment sorgte ebenfalls dafür, dass mein Leben einen ganz anderen Weg gehen würde, als ich gedacht hatte.
"Wissen Sie zufällig, wie ich zu Gate B28 komme? Ich muss einen Flug nach Berlin erwischen."
Mein Herz rutschte mir in die Hose, als ich mich umdrehte und in das schüchterne Gesicht von Louis sah, welches ich in all den Jahren a seiner Seite bisher noch nie gesehen hatte. In seiner linken Hand hielt er einen kleinen Koffer und in der rechten ein Flugticket, welches meinem bis auf den Sitzplatz glich.
"Louis?"
"Hi?" Er lachte und plötzlich wurden seine Augen feucht, woraufhin ich einen Schritt auf ihn zuging und nun direkt vor ihm stand.
"Was machst du hi- du hast dich nicht gemeldet?"
"Ich weiß, aber ich musste... so viel regeln. Nachdem ich deinen Brief gelesen habe, habe ich direkt Rotz und Wasser geheult und Fizzy war gerade bei mir und sie hat mich einfach nur gefragt, was ich in diesem Moment tun wollte. Und meine Antwort war, dass ich ein Flugticket kaufen muss, weil ich mit dir mitfliegen werde. Und dann haben wir auf gut Glück geschaut und tatsächlich eins gefunden und... jetzt stehe ich hier."
"Aber... Max?" Mein Herz raste noch immer, konnte nicht so ganz glauben, was hier passierte und irgendwas in mir glaubte auch immer noch, dass dies nur ein Scherz war. Oder ein Traum.
"Nachdem ich das Ticket gekauft habe, konnte ich noch mit Fizzy reden und dann den Abend mit Max. Und den nächsten Tag... und den nächsten. Es gab viel Klärungsbedarf, aber ich wollte ihn nicht anlügen und dementsprechend kam schnell auf den Tisch, dass ich dich immer geliebt habe. Auch wissentlich, also Max zwar auch, aber... wir sind Harry und Louis. Auch ich will immer an deiner Seite sein, nur hatte ich bisher nie daran geglaubt, dass du mich zurücklieben würdest. Max war zwar kein Rebound und natürlich habe ich auch Gefühle für ihn, aber ... lieben tue ich dich, Harry."
"Ich weiß nicht, was ich..." Ich stoppte und zuckte vollkommen überfordert mit den Schultern, als Louis stattdessen den Kopf schüttelte und mir noch etwas näher kam. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass mir Tränen über die Wange liefen, bis er sie mir sanft von der Wange wischte und seine Augen ebenfalls wässriger wurden.
"Ich liebe dich und will dieses Weihnachtsfest nicht nur an dich denken, sondern es mit dir verbringen. Lässt du mich mit dir nach Berlin fliegen und mir die Chance, mit dir ein gemeinsames Leben aufzubauen?"
"Ja." Ich konnte es nicht glauben und das musste man mir auch ansehen, da Louis unter Tränen erleichtert aufatmete und sein Ticket in die Jackentasche stopfte, damit er nun beide Hände frei hatte. "Darf ich dich küssen?"
"Ich bitte dich drum. Da warte ich seit über fünfzehn Jahren drauf."
Meine Hand legte sich um seine Wange und ein letztes Mal sah ich in diese wunderschönen blauen Augen, bevor ich einen tiefen Atemzug nahm und mit meinen Lippen vorsichtig über seine strich. Das überwältigende Kribbeln schoss in diesem Moment wie ein Blitz durch meinen gesamten Körper, als unsere Lippen zueinander fanden und wir den Kuss wenig später intensivierten. Unzählige Male trafen sie aufeinander, weil wir beide gar kein Ende finden konnten.
Bis unser Flug aufgerufen wurde und wir uns mit roten Wangen voneinander trennten. Die Glücksgefühle hüllten uns in eine rosarote Wolke und schnell griff ich nach seiner Hand, um sie nun wirklich nie wieder loszulassen. Nach der Hand, die endlich nicht mehr den Ehering eines anderen trug und hoffentlich irgendwann meinen tragen würde.
Denn nein, dies war kein Scherz. Und auch kein Traum. Dies war mein persönliches Weihnachtswunder.
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