❆ 7.12.2022: „Of course not, Idiot!" - or how a flu saves love ❆
Mitte der Woche gibt es einen One Shot von der lieben Tauperle für euch ♥️
Danke das du in diesem Jahr dabei bist und etwas wundervolles beigesteuert hast 🥰 schaut auf jeden Fall bei ihr vorbei und lasst auch ihr ein wenig Liebe da ♥️ ich bin mir sicher einige von euch kennen sie bereits und wissen das sie Tolles erwarten können ✨♥️
Lots of love xx
Wörteranzahl: 2955
Ein tiefer Seufzer verließ Harrys Mund, als er aus dem Küchenfenster sah.
Graue Wolken, kahle Bäume und eine verlassene Straße.
Die sonst so belebte Wohngegend erstreckte sich am heutigen Tag in gähnender Leere.
Alle waren bei ihren Familien.
Alle waren im Inneren ihrer Häuser, saßen beisammen und genossen die wohl schönste Zeit des Jahres mit ihren Liebsten.
Nur er nicht. Er war heute alleine.
Das Klicken des Wasserkochers ließ Harry zusammenschrecken.
Er nahm seine Wärmflasche, goss das kochende Wasser hinein und kippte den Rest in seine geliebte Marveltasse, in welcher ein Teebeutel wartete.
Es war nicht seine Tasse und doch gehörte sie irgendwie ihm. Zumindest nutzte er sie immer.
Mit der Wärmflasche unter dem dicken Rollkragenpullover kuschelte er sich wieder auf das Sofa. Er hatte sich seine Bettdecke aus dem Bett geholt und den Kamin angezündet. Dennoch war ihm kalt.
Der Schüttelfrost hatte Besitz von seinem Körper genommen und als seine Nase erneut zu war, schnäuzte er sie sich zum hundertsten Male an diesem Tag. Ein Hustenanfall folgte.
Ausgerechnet dieses Jahr hatte er eine Grippe. Die stärkste seines bisherigen Lebens. Und das, wobei er dieses Jahr einen Besuch bei seiner Mutter und Schwester dringend brauchen könnte.
Aber nun saß er an Weihnachten alleine in seinem viel zu großen Haus.
Er wollte seine Familie nicht anstecken und so traf er am gestrigen Tag die Entscheidung, die dazu führte, dass er alleine war.
Sein Blick glitt zu dem großen Weihnachtsbaum, welcher am Fenster zur Straße stand. Er war nicht geschmückt, das hatte er einfach nicht übers Herz gebracht. Sie hatten es immer zusammen gemacht und irgendwie hatte Harry eine Blockade, als er mit der Schachtel des Weihnachtsschmucks vor dem Baum stand.
Es ging einfach nicht.
Wieder überrannte ihn ein Hustenanfall.
Dieses Jahr war bis jetzt einfach nur eine Katastrophe.
Er startete den Fernseher und wählte sich einen neuen True-Crime-Fall aus, den er noch nicht kannte. Eigentlich war er nie ein Fan solcher Serien gewesen. Aber... mittlerweile mochte er sie und so etwas zu schauen, ließ ihn zumindest für einen kleinen Moment das Gefühl von etwas Vertrauten haben.
Erneut musste er sich die Nase schnäuzen und er griff nach seinem Tee.
Bedrückt dachte er an das letzte Jahr zurück. Letztes Jahr an Weihnachten war noch alles in Ordnung. Niemals im Leben wäre er zu dem Zeitpunkt auf die Idee gekommen, dass er jemals alleine in diesem Haus sitzen würde.
Ihre Familien waren hier, hatten das Haus mit so viel Harmonie und Liebe gefüllt, und die Weihnachtstage noch wundervoller werden lassen, als sie bisher waren.
Es wurde viel gegessen, Geschenke wurden verteilt und niemand dachte nur im Traum daran, seinen Pyjama auszuziehen. Den ganzen Tag waren sie darin herumgelaufen und Harry hatte es geliebt.
Doch dieses Jahr war er alleine. Nicht in einem Pyjama, sondern in der Jogginghose, die er seit drei Tagen anhatte und die eigentlich dringend in die Wäsche musste.
Wieder musste er husten und dieses Mal faste er sich schmerzerfüllt an die Brust. Es fühlte sich an, als wenn abertausende Nadeln durch seine Lunge bohrten und ungewollt traten ihm die Tränen in die Augen. Er kannte diesen Husten. Er wusste, dass er spätestens morgen keine Stimme mehr haben würde.
Traurig sah er zum Weihnachtsbaum.
Warum er ihn gekauft hatte, wusste er selbst nicht. Eigentlich wäre er ja nicht mal zu Hause gewesen.
„Das sind viel zu viele Lichterketten, Hazza", meckerte Louis augenrollend und besah sich den imposanten Baum.
„Es gibt niemals zu viele Lichterketten", entgegnete der Lockenkopf freudestrahlend und zog eine weitere Kette aus dem Karton.
Bei Harrys strahlendem Gesicht, konnte Louis nicht anders als zu lächeln. Sein Mann liebte Weihnachten und für ihn gab es einfach nicht genug Deko.
„Nachher backen wir noch die Zimtkekse", versprach Louis also und bekam ein aufgeregtes Nicken seines Mannes.
Als der Baum dann schließlich vollkommen überladen fertig war und Harry voller Stolz sein Werk begutachtete, schloss Louis seine Arme von hinten um den Oberkörper des Lockenkopfes, hauchte diesem einen Kuss in den Nacken und ließ sich von der wohligen Stimmung anstecken.
„Ich liebe dich, Haz", flüsterte er leise, hauchte einen weiteren Kuss in Harrys Nacken, als dieser sich umdrehte, seinen Mann mit einem Leuchten in den Augen ansah und ihm das liebste Lächeln auf Erden schenkte.
„Und ich liebe dich, Love."
Schniefend schnäuzte Harry sich erneut die Nase und wischte sich die verhassten Tränen weg.
Niemals im Leben hätte er damit gerechnet, dass Louis ihn eines Tages verlassen würde. Sie hatten sich doch geliebt und sich geschworen, immer beisammen zu sein.
Aber wenn Harry ehrlich zu sich war, hätte er es kommen sehen müssen. Die Anzeichen waren da.
Er selbst hatte viel zu viel gearbeitet, hatte Louis mehr als einmal vertröstet und hatte sich am Ende nur selten an ihre Zwei-Wochen-Regel gehalten.
Louis hatte ihm mehrmals gedroht, dass er das nicht mehr lange mitmachen würde. Doch Harry hatte es als harmlos abgetan. Immerhin hatten sie in all den Jahren so viel durchgemacht, dass sie auch diese Krise meistern würden.
Dachte er zumindest.
Vermutlich war es dann aber sein PR-Stunt, der ihrer Ehe den letzten Rest gab.
Harry kam wunderbar mit Louis' PR-Beziehung zu Recht. Er mochte Eleanor und würde sie mittlerweile als gute Freundin betiteln.
Und eigentlich hatte das Paar vor, sich im nächsten Jahr zu outen.
Louis und Eleanor hatten inoffiziell Schluss gemacht. Es stand nirgends, aber aufmerksame Fans hatten dies bereits gemerkt.
Doch dann kam Harrys Manager mit Olivia an. Sie sollten eine PR-Beziehung eingehen, damit sich der neue Film besser vermarkten ließ.
Harry stimmte zu und auch Louis schien am Anfang keinerlei Probleme damit zu haben.
Womit Louis allerdings Probleme hatte, waren die gestellten Bilder. Gestellte Bilder, auf denen die beiden sich küssten.
Und das war für Louis ein absolutes No-Go.
Von ihm und Eleanor gab es so gut wie keine Bilder, auf denen sie sich küssten. Doch als Louis die Bilder auf der Yacht gesehen hatte, war er zum ersten Mal in ihrer gesamten Ehe ausgerastet.
Harry versprach, dass es nie wieder vorkommen würde, doch lange hielt sein Versprechen nicht.
Die Streitereien wurden immer mehr und als Harry dann anfing und nicht mehr regelmäßig nach Hause kam, sie sich nicht mehr nach spätestens zwei Wochen sahen, hatte Louis ihn vor die Wahl gestellt.
Und Harry, der an diesem Tag nach einem erneuten Streit so furchtbar wütend war, hatte Louis an den Kopf geworfen, dass er doch verschwinden sollte, wenn es ihm nicht passte.
Womit der Lockenkopf allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass Louis wirklich verschwand.
Für immer.
Er zog die Bettdecke enger um sich und stellte die leere Tasse auf den kleinen Beistelltisch neben der Couch.
Eine weitere Welle des Schüttelfrosts kroch durch seinen Körper und erschöpft schloss er seine Augen.
Die letzten drei Wochen war er durch die Hölle gegangen und vermutlich rächte sein Körper sich nun mit dieser elenden Grippe damit.
Vielleicht sollte er seine Augen nur ein paar Minuten geschlossen lassen.
Nur kurz, damit er sich ausruhen konnte.
Ein lauter Knall ließ Harry erschrocken aufscheuchen. Senkrecht saß er auf der Couch, seine Nase verstopft und sein Hals rau und kratzig. Draußen war es mittlerweile dunkel und der Lockenkopf ahnte, dass er nicht nur kurz die Augen geschlossen hatte.
Er hörte Schritte und merkte, wie Angst in ihm hinaufkroch.
Ein Einbrecher?
„Harry Edward Tomlinson!", motzte Louis, als er das Wohnzimmer betrat.
„Warum zum Teufel muss ich von deiner Mutter erfahren, dass du mit einer Grippe zu Hause liegst?!"
Harry rührte sich nicht.
Träumte er?
Stand tatsächlich Louis hier im Wohnzimmer?
Sein Louis?
„Muss ich dich daran erinnern, was das letzte Mal passiert ist, als du eine Grippe hattest?", wütete Louis weiter und betrat den Raum.
Harry war vor zwei Jahren bei seiner letzten Grippe die Treppe heruntergefallen und hatte sich dabei zwei Rippen gebrochen. Sein Kreislauf war damals komplett im Eimer und er wollte einfach nicht auf Louis hören und war aus dem Bett gestiegen. Allerdings war die Grippe damals ein Witz, zu der, die er gerade hatte.
Als Louis vor Harry stehen blieb und diesen musterte, verflog allerdings sein wütender Ausdruck und wich einem besorgten Blick.
„Du hast Fieber."
Harry, der einen erneuten Hustenanfall bekam und sich wieder an die Brust fasste, zuckte nebenbei mit den Schultern.
Einen Fiebertraum vermutlich.
Louis stand sicherlich nicht wirklich hier.
Als sich eine kühle Hand auf Harrys Stirn legte, schloss er seine Augen und war den Tränen nahe.
„Verdammter Idiot", kam es grummelnd von dem Älteren, als er das Wohnzimmer verließ und einen kurzen Abstecher ins Badezimmer machte, aus dem er nach wenigen Minuten mit einem Fieberthermometer zurückkam.
„Aufmachen!"
Harry gehorchte und öffnete seinen Mund, schloss ihn dann wieder, als das Fieberthermometer unter seiner Zunge lag und sah mit glasigen Augen in das Gesicht von Louis.
Seine wunderschönen Augen musterten ihn besorgt und als das Thermometer endlich ein Signal von sich gab, zog Louis dieses ohne Umschweife aus Harrys Mund und sah hinauf.
„39,6 Grad."
Harry schluckte. Deswegen fühlte er sich auch so durch den Kakao gezogen und hatte das Gefühl, als wenn die Wände sich bewegen würden.
„Ich fasse es nicht", grummelte Louis und drückte Harry zurück auf die Couch. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm sich Louis die Wärmflasche und die leere Tasse und verschwand in der Küche.
Harry, der noch immer vollkommen erledigt war, schloss für einen weiteren Moment seine Augen. Irgendwie war es viel zu anstrengend, sie offenzulassen und es dauerte nur wenige Minuten, bis er erneut ins Land der Träume verschwand.
Als er sie das nächste Mal öffnete, lag er in seinem Bett.
Er erinnerte sich an einen wundervollen Traum. Louis war zu ihm gekommen, hatte ihm einen Tee gemacht und eine Wärmflasche.
Seufzend richtete er sich auf, hustete und schniefte anschließend.
Dieser Husten tat verdammt weh.
Er musste wirklich Fieber haben, wie in seinem Traum. Erinnern, wie er ins Bett gekommen war, konnte er sich zumindest nicht mehr und das deutete definitiv auf Fieber hin.
Traurig senkte er seinen Blick.
Wenn doch nur Louis hier wäre.
Er würde sich um ihn kümmern, mit ihm kuscheln und alles irgendwie erträglicher machen. Er – war da ein Geräusch?
Unsicher hielt Harry seinen Atem an, lauschte und tatsächlich – da kam jemand die Treppe hinauf.
Panisch sah er sich im Schlafzimmer um, versuchte irgendeinen Gegenstand als Waffe ausfindig zu machen, aber da ging auch schon die Tür auf.
Ein lauter Schrei verließ Harrys Mund, gefolgt von einem enormen Hustenanfall, der ihm die Sicht nahm.
Keuchend krallte er sich in die Bettdecke, versuchte Luft zu bekommen, als sich Arme um ihn schlangen und er erneut schreien wollte.
Aber kein Ton kam aus seinem Hals.
„Harry"
Er träumte schon wieder, oder? War das Louis?
„Harry... beruhige dich, bitte."
Eindeutig! Das war Louis. Sein Louis!
Es dauerte etwas, bis sich Harry wieder beruhigt hatte und der lästige Husten aufhörte. Als er dann endlich wieder klar bei sich war, konnte er Louis nur ungläubig ansehen.
„Ich träume schon wieder, oder?", wollte er wissen, seine Stimme belegt und kratzig.
Louis schüttelte schmunzelnd den Kopf und legte seine Hand auf Harrys Stirn.
„Kein Traum, Harry. Ich bin hier."
Tränen schossen dem Lockenkopf in die Augen und ein leises Schluchzen drang aus seinem Mund, als er kapierte, dass das alles kein Traum war.
Sein Louis war wirklich hier.
Hier bei ihm.
An Weihnachten.
„Aber...", krächzte er und sah den wunderschönen Mann auf seinem Bett verwundert an. „Warum bist du nicht bei deiner Familie?"
Erneut schmunzelte Louis und schüttelte seinen Kopf.
„Du glaubst doch nicht, dass ich fröhlich mit meiner Familie Weihnachten feiern kann, während du hier mit einer dicken Grippe liegst. Wir wissen doch beide, wie hilflos du dann immer bist."
Harry fehlten die Worte.
„Als deine Mama am Telefon sagte, dass du für die Feiertage abgesagt hattest, da du krank im Bett liegst, habe ich mich sofort auf den Weg gemacht."
Sie hatten sich drei Wochen nicht gesehen.
Drei endlos lange Wochen waren seit dem Streit und der Trennung vergangen und dann kam er einfach her?
Harrys Herz machte einen mickrigen Versuch zu hüpfen, aber so ganz traute es sich das noch nicht.
„Aber du hasst mich doch", nuschelte der Lockenkopf leise und merkte erneut, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen.
„Du hast mich verlassen."
Das sanfte Lächeln auf Louis' Gesicht verschwand.
„Ich hasse dich doch nicht, Haz."
Da. Da war es. Das hüpfende Herz in Harrys Brust.
„Könnte ich niemals."
„Ich... es tut mir alles so Leid." Harry konnte die Tränen nun nicht mehr zurückhalten. Sie liefen ihm über das Gesicht, während seine Nase erneut zu ging und er beinahe keine Luft mehr bekam. Aber das war in diesem Moment mehr als egal.
Und plötzlich fiel ihm noch etwas ein. Etwas, was sein schlechtes Gewissen ins Unendliche katapultierte.
„Dein Geburtstag!", keuchte er atemlos und wünschte sich ein Loch im Boden hervor. „Ich... Ich habe deinen Geburtstag vergessen."
Das war noch nie vorgekommen.
In all den Jahren nicht.
„Hazza, es ist alles gut."
„Aber... Aber du wolltest den doch heute sicherlich mit deiner Familie feiern und... und...-", ein weiterer Hustenanfall unterbrach den Redeschwall des Lockenkopfes.
Erschöpft ließ er sich in seine Kissen sinken und schniefte.
„Happy Birthday", nuschelte er schuldbewusst und traute sich kaum, Louis in die Augen zu schauen.
„Es ist alles gut, Haz. Schlaf ein bisschen, ja?"
Harry musste nur einmal kurz die Augen schließen, da war er auch schon weg. Sein Körper war unfassbar schwach, sodass er im Bruchteil einer Sekunde einschlief.
Louis wartete noch wenige Minuten, beobachtete Harry einen Moment und verschwand dann ins Erdgeschoss.
Als Harry ein weiteres Mal wach wurde, dämmerte es draußen und er sah auf die kleine Uhr auf seinem Nachttisch.
5:36 Uhr.
Verdammt.
Er hatte den gesamten Abend verschlafen und auch die gesamte Nacht.
Sein Hals kratzte und als er das kleine Licht auf seinem Nachttisch anmachte, sah er eine Flasche Wasser, die dort vorher noch nicht gestanden hatte.
Gierig trank er fast die halbe Flasche aus, hustete und schnäuzte sich anschließend die Nase. Seine Haut darunter war schon ganz wund und er ahnte, dass es morgen anfangen würde zu verkrusten.
Ob Louis noch hier war?
Unsicher stand er auf und zog sich seinen Bademantel über. Mit wackeligen Beinen begab er sich in das Erdgeschoss, langsam und sorgsam achtend auf seine Schritte. Er wollte nicht noch einmal die Treppe herunterfallen.
Als er ins Wohnzimmer kam, lief der Fernseher und als er genauer hinschaute, erkannte er Louis auf der Couch liegen.
„Du bist noch hier?", hauchte er und stellte erschrocken fest, dass seine Stimme komplett versagte. Lediglich ein heiseres Krächzen kam heraus.
Der Ältere zuckte erschrocken zusammen und hob seinen Kopf.
„Und du bist alleine die Treppe heruntergegangen."
Den tadelnden Unterton ignorierend setzte sich Harry auf das Sofa, bedacht auf ein wenig Abstand zu Louis. Er konnte diese ganze Situation nicht deuten.
„Hier."
Louis reichte Harry seine Wolldecke, welcher dieser sofort bibbernd entgegennahm. Trotzt das der Kamin an war, fror er.
„Du... Du hättest nicht extra herkommen müssen."
Harrys schlechtes Gewissen war unglaublich groß.
Zur großen Verwunderung von Harry seufzte Louis und schüttelte lächelnd seinen Kopf.
„Ich wollte schon viel eher kommen, aber mein Dickkopf hat es nicht zugelassen."
Nun machte Harry große Augen.
„Jetzt schau doch nicht so. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich uns so einfach aufgebe, oder?"
Das hüpfende Herz tauchte wieder auf und Harry traute seinen Ohren kaum.
„Nicht?"
„Natürlich nicht, du Idiot. Ich habe lediglich einen kleinen Stupser gebraucht und den hat deine Mama mir gegeben. Außerdem musste ich ein bisschen nachdenken, was ich getan habe."
Harry wollte etwas sagen, doch der Husten verhinderte es.
Stattdessen rutschte Louis ein wenig näher, krabbelte mit unter die Decke und sah seinen Mann an.
„Ich gebe zu, dass ich vielleicht ein wenig überreagiert habe. Und auch gebe ich zu, dass ich dich nicht hätte blockieren sollen. Das war feige und kindisch. Und ja, ich hätte eher kommen sollen, aber du kennst mich. Mich und meinen Dickschädel."
Der Lockenkopf nickte schmunzelnd.
„Und mir tut es auch leid. Alles. Mir tut einfach alles leid."
Dieses Mal nickte Louis. „Ich weiß, Haz."
Kurz blieb es still im Wohnzimmer, bis Harry sich seine Nase putzen musste und somit die Stille durchbrach.
„Wenn wir allerdings wieder weitermachen wollen, dann habe ich ein paar Bedingungen."
Eifrig nickte Harry. „Ich mache alles, was du willst."
Er konnte nicht ohne seinen Louis leben.
Die letzten drei Wochen hatten es ihm gezeigt.
„Okay."
Der Wuschelkopf lächelte, sah dann aber mahnend zu seinem Mann.
„Keine PR-Geschichten mehr. Wir beide nicht. Gleich nach den Feiertagen rufst du deinen Manager an und geigst ihm die Meinung. Wenn er meckert, schmeiß ihn raus. Du wirst einen Neuen finden."
„Ich kann ihn auch jetzt anrufen", bot Harry heiser an, doch Louis schüttelte lachend den Kopf. „Lieber nicht. Du hörst dich grausam an und um diese Uhrzeit würde ich das auch lieber lassen."
Der Lockenkopf nickte.
„Dann möchte ich mich endlich outen. Gleich im Januar. Ich habe keine Lust mehr auf dieses Versteckspiel. Die Menschen wissen doch eh schon Bescheid."
„Wir... Wir können es auch an Silvester machen", kams leise und unsicher von Harry, während er mit roten Wangen seinen Mann ansah.
„Wenn du das möchtest, dann machen wir das so."
Das hüpfende Herz machte einen Purzelbaum.
„Und... und welche Bedingung hast du noch?"
Zaghaft und sanft legte Louis seine Hand auf die Wange des Lockenkopfes.
„Wenn wir das nächste Mal einen Streit haben und ich abhauen will, hindere mich daran. Kette mich irgendwo fest, oder schließ die Tür ab, aber halte mich auf jeden Fall auf. Du weißt, dass ich im impulsiven Zustand keine richtigen Entscheidungen treffen kann."
„Festketten, verstanden", nickte Harry und sah seinen Mann mit großen Augen an. „Was noch?"
„Jetzt möchte ich einen Kuss haben."
Geschockt weiteten sich die Augen des Lockenkopfes und schnell schüttelte er seinen Kopf. „Ich... Ich bin doch krank und du wirst dich erkälten."
Doch Louis schüttelte lachend seinen Kopf.
„Das ist mir egal und außerdem kannst du dich nicht drücken."
Verwundert folgte Harry Louis Blick, sah, dass Louis über sie einen Mistelzweig hielt und dabei schelmisch grinste.
„Ich gehe auf Nummer sicher."
Und da konnte sich Harry nun wirklich nicht gegen wehren.
Einem Mistelzweig verweigerte man sich nicht.
Er gab also nach und küsste nach endlosen Wochen endlich wieder seinen geliebten Mann.
Und wenn Harry Jahre später an dieses Jahr zurückdachte, endete es doch noch ganz schön.
Sie feierten Weihnachten alleine. Nur sie zwei und schafften es sogar noch gemeinsam den Baum zu schmücken. Ihre Familien kamen an Silvester zusammen und auch wenn Louis wenige Tage später mit einer Grippe im Bett lag, war es irgendwie wundervoll.
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