❆ 6.12.2022: Miss you, my Home ❆

Hello loves ♥️ heute habe ich einen One Shot von der lieben Maryyunika für euch 🥰✨

Ich danke dir vielmals das du in diesem Jahr dabei bist Lasst ihr bitte etwas kleines da und schaut bei ihr vorbei 🥰♥️

Lots of love xx

Wörteranzahl: 2215


Die Stimmung in dem festlich geschmückten Saal schien perfekt. Der Großteil der geladenen Gäste lachte oder vergnügte sich auf der Tanzfläche. Andere sprachen über ihre Erfolge und wieder andere beschwerten sich über die Unmöglichkeiten der Mittelschicht.

Eine ganz typische Schnöselparty. Manchen gefiel so etwas ja, aber ich fühlte mich hier absolut fehl am Platz.

Olivia hatte diese Feier organisiert. "Don't Worry Darling" brach Rekorde, und das wollte sie gebührend feiern. Als ob man diesen Film nicht schon genug ausgeschlachtet hätte. Um ihr "Meisterwerk" entsprechend zu würdigen, hatte sie sich natürlich einen ganz besonderen Tag ausgesucht. Den 24. Dezember. Weihnachten. Sie ließ es sich zwar nicht anmerken, aber insgeheim wusste ich genau, dass sie mir damit nur eins auswischen wollte. Denn ich hatte mein Weihnachten eigentlich anders geplant.

Ich wollte nicht auf irgendwelchen überflüssigen Veranstaltungen verharren, mich mit überheblichen, reichen Menschen unterhalten und so tun als hätte ich Spaß, nein.

Ich wollte einfach nur nach Hause.

Aufgrund meiner Tour und den Filmpremieren war ich schon Monate nicht mehr zu Hause gewesen. Deswegen hatte ich mich umso mehr gefreut, dass ich nach all dem Stress endlich wieder Zeit mit meinem Mann und meinen Kindern verbringen konnte. Ich liebe das, was ich tue, keine Frage, aber meine Familie geht über alles. Das schienen die Meisten allerdings nicht wirklich würdigen zu können. Es gab einen Vertrag und laut diesem musste ich immer für PR-Stunts abrufbar sein, wenn Olivia es gerade wollte. Das schloss auch die Feiertage mit ein. Damals fand ich es noch in Ordnung, ich dachte, sie würde sowas nicht zulassen, geschweige denn selbst tun. Offenbar hatte ich mich getäuscht.

Sie hatte es mir erst kurz vor meiner Abreise gesagt. Ich hätte sie am liebsten zusammengeschrien, was ihr einfallen würde, mich von meiner Familie trennen zu wollen. Doch ich hatte keinen Ton herausgebracht. Sie verließ möglichst schnell mein Zimmer und ließ mich, völlig fertig mit den Nerven, zurück.

Es war nicht schön.

Noch schlimmer war es allerdings Louis sagen zu müssen, dass ich an Weihnachten nicht wie geplant zu Hause, sondern wieder auf irgendeiner Gala wäre.

-

"Ist das dein verdammter Ernst!?" "Louis, ich kann da nichts für. Ich würde auch lieber bei euch sein, aber du weißt am besten wie hart diese Verträge sind. Mir sind da die Hände gebunden."

Ich lief unruhig in meinem Hotelzimmer auf und ab. Ich konnte mehr als gut verstehen, wieso Louis wütend war. Normalerweise beruhigte er sich bei sowas relativ schnell, er hatte manchmal ja selbst solche Anliegen. Doch dass ich Weihnachten und damit gleichzeitig seinen Geburtstag auf der Party meiner PR-Freundin verbringen musste, schien selbst ihm zu viel zu sein.

"Widersetz dich diesem verfluchten Vertrag! Wenn du wirklich bei uns sein willst, dann komm einfach nach Hause!"

Seine Stimme klang bittend, fast schon flehend. Es brach mir das Herz, ihn so leidend zu wissen. Aber es ging nicht. Ich musste den Vertrag einhalten, sonst würde das ziemlich unschöne Folgen haben.

"Es geht nicht Lou, bitte versteh das doch. Du weißt, was ein Vertragsbruch für Konsequenzen hat. Wir haben schon zu oft etwas riskiert."

Einen Moment herrschte Stille. Dann stieß mein Mann ein verbittertes Seufzen aus.

"Schon klar, ich kenne die ganzen Vertragsfloskeln. Ich werde dann jetzt mal versuchen den Kindern zu erklären, wieso ihr Vater Weihnachten nicht zu Hause, sondern auf der Party von irgendeiner Hollywoodtussi verbringt." "Louis, das ist nicht fair." "Nein, das ist nicht fair, ganz richtig. Das Leben ist nicht fair, das solltest du langsam mal begriffen haben."

"Bitte Schatz, ich-" "Spars dir. Wir sehen uns wohl irgendwann nach den Feiertagen. Oder vielleicht auch erst nächstes Jahr, wer weiß."

Ich wollte noch etwas sagen, doch das Tuten am Ende der Leitung verriet mir, dass Louis bereits aufgelegt hatte. Ich wollte ihm wirklich nicht weh tun, aber was sollte ich denn machen? Wenn ich mich nicht bei dieser blöden Feier blicken ließ, wäre ich dran. Kraftlos lehnte ich meinen Kopf gegen die Wand und schloss die Augen. Mein Kopf füllte sich mit trauriger Leere.

Stumm formten meine Lippen die Worte, die ich Louis eigentlich noch hatte schenken wollen.

"Ich liebe dich, mein Lou."

-

Die Presse war zum Glück schon gegangen. Ich hatte einfach ein wenig gefälscht in die Kameras gelächelt und meine Verpflichtung damit erfüllt. Gerade eben wurde mir mitgeteilt, dass ich gehen könne, allerdings, nur wenn dies strikt nicht vor den Augen der Öffentlichkeit geschah. Das hieß, alle öffentlichen Verkehrsmittel fielen weg. Mich musste jemand abholen, doch es gab niemanden, der das hätte tun können. Ich hing also hier fest, es brachte mir gar nichts.

Mittlerweile saß ich seit 2 Stunden an der Minibar und trauerte still vor mich hin. Ich hörte die glücklichen Stimmen von Daisy und Otis. Sie spielten in der Halle und jagten sich um die Stehtische. Sie waren wirklich süß.

Ich wünschte, meine Kinder könnten hier sein. Sie würden sich sicher gut mit den anderen beiden verstehen. Doch leider durfte ich weder sie noch irgendwen anders mitnehmen. Nicht, wenn die Presse und andere „wichtige" Persönlichkeiten ebenfalls anwesend waren.

Das war ein zu hohes Risiko. Ich hasste es so sehr.

Das Glas Whisky vor mir, welches ich in der ganzen Zeit noch nicht einmal angerührt hatte, sah mittlerweile mehr als verlockend aus. Normalerweise war ich nie der Typ Mensch, der seine Sorgen in Alkohol ertränkte. Aber jetzt schien es wie eine willkommene Lösung, zumindest für diesen Abend. Bevor ich jedoch die Möglichkeit hatte etwas davon umzusetzen, merkte ich wie mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte.

Ich nahm es heraus, in der vagen Hoffnung, dass es Louis sein würde. Natürlich war er es nicht, doch stattdessen blinkte ein anderer Name auf dem Display auf, einer, den ich jetzt noch weniger erwartet hätte. Ich nahm sofort ab, ich fühlte einfach, dass es wichtig war."

"Niall? Hörst du mich?" "Ja, hallo Harry! Ich dachte, ich rufe mal an und frage wie es dir geht"

"Das ist echt lieb von dir, aber gerade ist es nicht wirklich passend."

"Du bist auf dieser komischen Feier, oder?" "Woher-" "Louis." "Oh."

Ich seufzte. Ich hätte damit rechnen sollen, dass Louis Niall anrief, um sich bei ihm auszusprechen. Das tat er immer, wenn ich nicht erreichbar war. Manchmal rief er auch Liam an, aber der hatte momentan seinen Sohn bei sich. Ich war froh, dass Louis so vernünftig gewesen war und ihn nicht angerufen hatte.

"Also Harry, theoretisch könntest du doch gehen, nicht wahr? Deine Aufgabe ist erfüllt. Wieso hast du Louis nicht gefragt, ob er dich abholt?" "Niall, er kann doch nicht mit 2 Kindern ans andere Ende von London fahren! Das sind insgesamt locker 4 Stunden!" "Stimmt auch wieder. Ja, das würde sich schwierig gestalten."

Ich wurde skeptisch. Niall verheimlichte mir etwas, das hörte ich aus seiner Stimmlage heraus.

"Niall, was verschweigst du mir?" "Ich verschweig' dir doch nichts.", erwiderte er verwundert. Ich ließ mich davon jedoch nicht aus dem Konzept bringen, dafür kannte ich den Iren viel zu gut.

"Ganz ehrlich Ni, du bist ein grauenhafter Lügner. Also, sag jetzt, was Sache ist."

Anstatt mir zu antworten, fing Niall an zu lachen. Mir ging es immer noch nicht gut, aber schmunzeln musste ich trotzdem.

"War ich wirklich so offensichtlich?" "Mehr als das."

"Wie schade.", sagte er mit gespielt theatralischer Stimme.

"Also Harry, ich habe eine Idee. Wie wäre es, wenn ich dich abhole?"

"Was?!" "Ja, ich bin gerade sowieso in der Nähe, da kann ich dich doch mitnehmen."

"Das sind doch viel zu große Umstände, Niall, bist du dir sicher?"

"Ja ich bin mir sicher, hundertprozentig."

"Jetzt wirklich?"

"Verdammt, Harry, ich parke seit einer halben Stunde vorm Hintereingang! Die Securitys gucken schon so komisch, also komm gefälligst da raus!"

"Ich liebe dich, Niall." "Jaja, wer's glaubt."

Ich sprang vom Barhocker, was mir einen verwirrten Blick von dem Mann hinter der Theke einbrachte. Doch das war mir egal. Ich konnte endlich wieder heim und dort mein Zuhause wieder in die Arme schließen. Meinen Louis, mein Leben, seit ich 18 war. Beziehungsweise 16.

Ich holte meine Jacke und lief durch den Hinterausgang nach draußen. Fast niemand hatte mich beachtet. Auf dem Hinterhof stand nur ein Auto, das musste wohl Nialls sein.

Dieser ließ das Fenster runter. "Steigen sie ein eure Majestät, wir fahren jetzt nach Hause!"

Ich stieg zu ihm ins Auto. "Ich muss noch meine Sachen aus dem Hotel holen." "Kein Problem, da kümmern wir uns drum. Louis weiß übrigens nicht, dass du kommst, es ist eine Überraschung."

"Meinst du er wird sich freuen mich zu sehen?", fragte ich unsicher. Louis klang am Telefon so wütend, ich wollte ihn mit meinem Auftauchen nicht erschrecken.

"Natürlich wird er sich freuen dich zu sehen, er liebt dich du Idiot. Als wir vorhin telefoniert haben, hat er sich die Seele aus dem Leib geweint, so sehr vermisst er dich. Glaub mir, er würde alles dafür tun, dass du nach Hause kommst, hat er mir selber gesagt."

Ich nickte. Es war nicht schön zu hören, dass Louis geweint hatte, aber bald war ich ja da, um ihn zu trösten. Solange würden das die Kleinen für mich übernehmen.

Niall fuhr los und ich betrachtete den Innenraum des Fahrzeugs.

"Ich wusste gar nicht, dass du ein neues Auto hast." "Habe ich auch nicht. Das Ding gehört Liam, er hat es mir geliehen, damit ich morgen zum Flughafen komme. Mein eigenes ist in der Werkstatt."

"Ach so. Wenn es nicht dein Auto ist, gehe ich mal davon, aus, dass du Liam Bescheid gesagt hast, bevor du mich hier abgeholt hast, richtig?"

"...willst du Musik hören?"

-

Die Fahrt war angenehm. Niall erzählte mir alles, was momentan in seinem Leben so los war und es tat gut endlich wieder uneingeschränkt mit jemandem reden zu können. Als wir in der Einfahrt des Hauses hielten, wandte ich mich nochmal dankend an ihn.

"Vielen Dank für alles, Ni. Du hast echt was gut bei mir." Niall winkte meine Aussage mit einer lässigen Handbewegung ab. "Ach, das ist selbstverständlich. Ich könnte dich doch niemals an Weihnachten in der Hölle schmoren lassen. Wenn du etwas für mich tun willst, bete das ich keine Kratzer in Auto gemacht hab."

Ich lehnte mich auf die Fahrerseite und zog ihn in eine brüderliche Umarmung. "Dir passiert schon nichts. Wir sehen uns nach Silvester, ich schreibe dir!"

Mit diesen Worten stieg ich aus dem Auto und machte mich auf den Weg zur Haustür. Niall winkte mir noch einmal zu und fuhr weg.

Ich war aufgeregt, als ich die letzten Stufen zur Haustür hinaufstieg. Aufgeregt und erleichtert.

Ich hatte einen Türschlüssel mitgenommen. Ich nahm immer einen mit, in der Hoffnung ihn so schnell es ging wieder benutzen zu dürfen. So wie jetzt.

Und als ich diesmal die Tür öffnete, schlug mir sofort das Gefühl von Wärme und Geborgenheit entgegen. Schuhe im Flur verteilt, wunderschöne Weihnachtsdekoration und der unverkennbare Duft meines Zuhauses. Ich war endlich angekommen.

"Papa?" Freddy und Darcy erschienen im Flur. Als sie mich sahen, begannen ihre Augen zu glitzern.

"Hallo meine Großen."

Ich kniete mich hin und ehe ich mich versah, hatten sie sich beide bitterlich weinend in meine Arme geschmissen. "P-papa.", schluchzte Darcy in meine Halsbeuge "D-du bist hier. Dad hat gesagt, du k-kommst nicht mehr!"

Sie klammerten sich noch fester an mich und ich wollte sie einfach nur festhalten. Festhalten und nicht daran denken was gewesen wäre, hätte ich auf der bescheuerten Gala bleiben müssen.

Louis hatte recht. Scheiß doch auf den blöden Vertrag.

Das hatte ich zu lange mitgemacht. 10 Jahre, um genau zu sein.

Miese Folgen hin oder her, ich konnte niemanden länger darunter leiden sehen.

Mich nicht, meinen Mann nicht und am allerwenigsten meine Kinder.

"Musst du gleich wieder arbeiten gehen?", fragte Freddy. Sie fingen langsam an, sich zu beruhigen.

"Keine Sorge, ich bleibe bei euch, meine Küken. Ich lasse euch an Weihnachten doch nicht alleine. Ihr und euer Vater seid das Wichtigste in meinem Leben. Ich liebe euch so sehr."

„Harry", hörte ich plötzlich eine Stimme vor uns. Louis starrte mich mindestens genauso geschockt an wie die Kinder. „Hey Boo."

Er rührte sich nicht vom Fleck. Ich setzte Freddy und Darcy wieder auf dem Boden ab. Dann ging ich zu Louis und schloss ihn in meine Arme. Louis krallte seine Finger in meinen Rücken und ließ sich gegen meinen Oberkörper sinken. „Du bist wieder zu Hause." „Ich bin wieder zu Hause, Lou. Und ich verspreche dir, ich bleibe."

Er hielt sich stärker an mir fest, als hätte er Angst, jemand könnte mich von ihm wegreißen. Wir waren verloren, abhängig von der Liebe und Präsenz des anderen. Ich drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, welcher von seiner Seite aus sofort erwidert wurde. „Ich liebe dich, Boo. Alles Gute zum Geburtstag." „Ich liebe dich auch. Danke, dass du nach Hause gekommen bist."

„Papa spielst du mit uns? Schau, was wir alles bekommen haben." Darcy präsentierte ihm stolz ihre neuen Spielsachen. Ich konnte meiner Tochter diesen Wunsch natürlich nicht verwehren. Und während ich mit den Kleinen auf dem Boden spielte, saß Louis auf dem Sofa und schaute uns zu. Und das mit einem so liebevollen Blick, dass ich wusste, ich hatte absolut richtig gehandelt.

So verbrachten wir den Weihnachtsabend doch noch als Familie. Und die darauffolgende Nacht nur für uns alleine.

Zumindest so lange, bis die Polizei bei uns anrief, weil Olivia nach meinem Verschwinden offenbar versucht hatte, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Aber diese Geschichte passt jetzt nicht wirklich zur weihnachtlichen Stimmung.





Maryyunika

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