❆ 20. Türchen: Every Curse Can Be Broken / Part One ❆

Lilienbluete26 Hat heute auch den ersten Teil ihres Zweiteilers für euch ♥️ meine Worte kommen morgen - hier wünsche ich euch erstmal ganz viel Spaß ♥️ lasst ihr ganz viel liebe da xx

Wörteranzahl: 7855


Es war der erste Tag vor den Ferien und ich ging die vertrauten Gänge meiner Schule entlang auf dem Weg ins Sekretariat. Um mich herum hörte ich das aufgeregte Murmeln, wie in jedem Jahr, aber daran hatte ich mich nach fünf Jahren auch gewöhnt, wie an so vieles anderes, dass sich seitdem verändert hat.

Ich bog einmal rechts ab und betrat dann das Sekretariat. ,,Guten Morgen, ich bin Harry Styles und neu hier." Das war meine erste Lüge und es würde ganz sicher nicht die letzte sein.

„Hast du deine Anmeldung bereits abgegeben?", fragte Frau King, die hinter dem Tresen saß und mich aus liebevollen braunen Augen anblickte. ,,Ja, schon vor einer Woche am Tag nach Weihnachten. Ich habe sie per Mail verschickt", erklärte ich und lächelte ihr mein einnehmenstes Lächeln entgegen.

Sie tippte ein paar Mal auf der Tastatur ihres Computers herum, bis sie meine Anmeldung gefunden zu haben schien. ,,Da ist sie ja. Harry Styles."

Danach drückte sie einen Knopf an dem Drucker, der hinter ihr stand und druckte, wie in jedem Jahr meinen Stundenplan aus. Mit einer Busfahrkarte zusammen legte sie ihn vor mich. ,,Hier ist dein Stundenplan, da stehen deine Lehrer und deine Kursräume mit drauf. Falls du dich verläufst, kannst du einfach einen Schüler ansprechen, die helfen dir bestimmt alle gerne."

Zum Abschied wünschte sie mir noch einen erfolgreichen ersten Schultag und ich ging zielstrebig zu meinem ersten Kurs. Biologie. Ich wusste, dass wir in diesem Halbjahr Genetik machen würden und da ich das schon immer interessant fand, freute ich mich sogar richtig darauf.

Wie in jedem Jahr, wurde ich vorne vorgestellt und dann durfte ich mich auf einen freien Platz meiner Wahl setzen. Ich zog es vor alleine zu sitzen, allerdings sollte das nicht von langer Dauer sein, denn fast zehn Minuten zu spät riss ein blondgefärbter Junge die Tür zum Klassenzimmer auf und störte damit den Unterricht.

,,Der erste Tag nach den Ferien und schon zu spät, Niall", rügte der Lehrer ihn, aber Niall zuckte nur unbekümmert mit den Schultern. Seine Augen glitten über die freien Plätze, um sich auszusuchen, wohin er sich setzen wollte.

,,Mein Hamster hatte Durchfall", redete er sich heraus, obwohl ich ziemlich sicher wusste, dass er keinen Hamster besaß. Sein Blick blieb an mir hängen und beinahe wünschte ich mir, er würde es tun, weil er mich erkannte, aber die Hoffnung hatte ich schon lange aufgegeben.

Obwohl er keine Ahnung hatte, wer ich war, schmiss er seine Tasche neben dem Tisch zu Boden als hätte er sich daran verbrannt und ließ sich auf den Stuhl neben mir fallen. ,,Hi, ich bin Niall Horan. Du musst der neue Schüler sein", meinte er mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und hielt mir seine Hand hin.

,,Wenn du schon zu spät kommst und die unglaubwürdigsten Ausreden heraushaust, sei doch wenigstens so freundlich und störe nicht auch noch deine Klassenkameraden mit deinem ständigen Geschnatter", bat der Lehrer, hatte aber ein liebevolles Lächeln auf den Lippen. Eigentlich mochte er Niall, das wusste ich genau, aber ich kannte auch niemanden, der Nialls Charme widerstehen konnte.

„Aber ich muss mich mit dem Neuen anfreunden, Herr Frost. Das ist wichtig, damit er sich nicht gleich am ersten Tag ausgeschlossen vorkommt", beharrte er und zwinkerte mir zu.

,,Dazu hast du auch nach dem Unterricht noch genug Zeit. Jetzt passt du auf oder willst du in der nächsten Arbeit wieder eine Fünf schreiben?"

Zerknirscht zog Niall den Kopf ein. ,,Nein, natürlich nicht." Die letzte Klausur war die reinste Katastrophe für Niall gewesen. Erst hatte er sich am Abend vorher ordentlich einen getrunken, weil ein Freund seinen Geburtstag gefeiert hatte und dazu hatte es sich noch um ein Thema gehandelt, dass er ohnehin noch nie verstanden hatte. Das hatte darin resultiert, dass er eine Fünf geschrieben hatte, was ein deutlicher Ausrutscher war.

Niall hatte sonst immer super Noten. Und seine schlechteste Note auf einem Zeugnis war eine drei in Sport gewesen, weil wirklich furchtbar unsportlich war und sich beim Weitwerfen den Ball eher auf die Füße warf, als eine gute Note zu bekommen, aber damit konnte er leben.

Deshalb war diese Fünf ziemlich überraschend gekommen und für eine ganze Woche war er am Boden zerstört gewesen, da er sich selbst immer den Druck machte, perfekt abliefern zu müssen. Möglicherweise waren das aber auch seine Eltern, die ihn immer dazu brachten schon Wochen vor der Klausur die Themen zu lernen, die womöglich dran kommen konnten.

Weil mich das Thema wirklich interessierte, verging die Stunde viel schneller, als gewöhnlich und ich war äußerst guter Dinge, als ich den Klassenraum verließ, obwohl meine Situation eigentlich ziemlich doof war.

Niall heftete sich an meine Fersen, als wären wir seit einer halben Ewigkeit die besten Freunde. Genau genommen waren wir das ja auch, aber das vergaß er leider jedes Jahr an Weihnachten. Trotzdem war es schön zu wissen, dass man einen Freund hatte, der sich darüber hinwegsetzte, wenn auch unbewusst.

,,Also, wie heißt du eigentlich?", fragte er und obwohl ich schon wusste, dass die Frage kam, versetzte sie mir einen Stich. ,,Harry, ich heiße Harry." Jedes Jahr hegte ich die irrationale Hoffnung, dass er sich vielleicht doch irgendwie an mich erinnern konnte, wenn ich ihm meinen Namen sagte, aber wie jedes Jahr wurde ich enttäuscht.

,,Cooler Name. Ich bin Niall, aber ich glaube, ich habe mich schon vorgestellt. Meine besten Freunde sind Liam, Victoria, seine Freundin, und Emily. Wir sind ein bisschen die Nerds dieser Schule, wenn du so willst, aber wir sind lieb, also bist du immer herzlich bei uns willkommen."

,,Ich würde mich über eure Gesellschaft sehr freuen." Ich lächelte ihn warm an. Nach all den Jahren hatte er sich kaum verändert und war immer noch genauso herzlich wie als wir uns das erste Mal getroffen hatten.

,,Was hast du jetzt für ein Fach?", fragte Niall, der mich wohl zu meinem Raum bringen wollte und ich erinnerte mich daran, dass ich wenigstens hin und wieder so tun sollte, als wäre ich neu. ,,Ähh, Mathe. Wo ist denn der Raum 339?", fragte ich daher und versuchte möglichst verwirrt auszusehen.

,,Das ist ganz einfach. Du musst noch eine Etage nach oben und dann einfach rechts der erste Raum", erklärte er mir einen vollkommen vertrauten Weg. ,,Vielen Dank. Was würde ich nur ohne dich machen?", fragte ich mehr aus Höflichkeit, als wirklich eine Antwort zu verlangen.

,,Vermutlich würdest du dich verlaufen", lachte Niall und ich stieg mit in sein Lachen ein, auch wenn die Aussage falscher nicht hätte sein können.

Ich setzte mich an meinen alten Platz in dem Raum, da ich davon ausging, dass er immer noch frei war, da ja seit Weihnachten niemand mehr dort saß.

Eine Stunde voller Zahlen, Buchstaben und endlosen Rechnungen später, die ich wirklich nur so gerade überlebt hatte, traf ich im Flur wieder auf Niall, der gerade von den Toiletten kam und die Hände an der Hose abtrocknete. Höchst wahrscheinlich war das Papier mal wieder leer.

,,Hi, Harry! Hast du Mathe gut überstanden?", erkundigte er sich, während er einfach davon auszugehen schien, dass ich ihm folgen würde, da er einfach an mir vorbei in Richtung Cafeteria lief.

,,Mehr oder weniger", gab ich zu und lief ihm tatsächlich wie ein Schoßhündchen hinterher.

In der Cafeteria saßen schon Nialls Freunde, zu denen wir uns einfach dazu setzten. ,,Du musst der Neue sein. Harry, richtig?", fragte Liam mit einem strahlenden Lächeln nach und ich nickte.

,,Es ist wirklich nett dich kennenzulernen. Das ist Emily, neben mir ist mein Freund Liam und ich bin Victoria, aber du kannst mich Tori nennen, das tun alle", stellte sie ihre Gruppe vor, weil sie ja nicht wissen konnte, dass ich schon lange wusste, wer sie waren.

,,Victoria, wie die römische Göttin des Sieges", meinte ich, weil ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte. Ich beschäftigte mich noch gar nicht so lange mit der griechischen oder römischen Mythologie, weshalb mir heute zum ersten Mal auffiel, dass meine beste Freundin des letzten Jahres wie eine Göttin hieß.

Sofort breitete sich ein breites Strahlen auf ihren Lippen aus und mehr unwillkürlich strich sie sich ihre hellen blonden Haare wieder aus dem Gesicht. Optisch betrachtet war sie wohl ziemlich hübsch mit ihren großen braunen Kulleraugen und den Naturwellen, die sie immer in kunstvollen Frisuren auf ihrem Kopf fest gesteckt trug. Das Gleiche konnte man von Emily behauptet, die ein sehr zartes asiatisches Aussehen hatte und mich mit ihren immer hübsch geschminkten Mandelaugen schon mehr als nur einmal in ihren Bann gezogen hatte. Würde ich tatsächlich auf Mädchen stehen, hätte ich mein Glück bei ihr vielleicht sogar mal versucht.

,,Du bist der erste, dem das auffällt", sagte Tori und wies mich an mich zu setzen. ,,Eigentlich heiße ich sogar Victoria Nike und damit nicht nur wie die römische, sondern auch wie die griechische Göttin des Sieges. Meine Eltern meinten wohl, dass ich in meinem Leben gar nicht verlieren kann", scherzte sie und ich konnte sehen, wie sich in Liams Gesicht auch ein Lächeln ausbreitete, mit dem er seine Freundin liebevoll bedachte.

Ich hatte ihre Beziehung schon immer geliebt. Sie kannten sich seit sie klein waren und Liam ihr andauernd hinterher gelaufen war. So lange, bis sie sich endlich dazu herabgelassen hatte und sich wenigstens mit ihm angefreundet hatte. Irgendwann hatte Liam dann beschlossen, dass die beiden zusammen waren. Das dürfte ungefähr in der dritten Klasse gewesen sein und am Anfang wusste Tori da gar nichts von, aber als sie es herausgefunden hatte, etwa ein Jahr später, hatte sie nur mit den Schultern gezuckt und selbstsicher Liams Hand in ihre genommen. So richtig ernst nehmen konnte man ihre Beziehung da wohl noch nicht, aber über die Jahre hatte es sich immer mehr zu einer richtigen Beziehung entwickelt und bis jetzt hatten sie sich nicht ein einziges Mal getrennt. Sie kannten es praktisch gar nicht anders, als zusammen zu sein.

Trotz ihrer langjährigen Beziehung, liebte Tori es mit anderen zu flirten und da war es ihr ziemlich egal, ob Junge oder Mädchen. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie eifersüchtig Liam gewesen war, als sie es die ersten Male gemacht hatte, aber immer wenn es ernster wurde und sich etwas zwischen Tori und der anderen Person anzubahnen schien, drehte sie sich um und küsste Liam vor aller Augen, womit sie immer ziemlich klar machte, dass sie in festen Händen war. Seitdem Liam das wusste, ließ er sie gewähren und hatte sogar seinen Spaß an den Gesichtern der anderen Leute gefunden, nachdem Tori erst auf Teufel komm raus mit ihnen geflirtet und sie dann hat stehen lassen.

,,Das hast du mir noch nie erzählt", beschwerte sich Emily und schlug ihrer besten Freundin spaßeshalber mit der Faust gegen den Oberarm. ,,Du hast ja auch noch nie nach der Bedeutung meines Namens gefragt", behauptete Victoria, während sie demonstrativ ihren Arm rieb. ,,Und seitdem du zum Boxen gehst, sind deine Schläge wirklich fest geworden."

Niall lachte sein herzliches Lachen. Er saß mittlerweile auf dem Stuhl neben mir und hatte sich eine beachtliche Menge Essen auf den Teller geladen, wobei alle unserer, na ja momentan eher seiner, Freunde dazu neigten, ihm die Hälfte vom Teller zu stibitzen, was der Grund war, warum er sich überhaupt jedes Mal so viel zu Essen nahm.

Schon war die erste Pommes in Liams Mund verschwunden. ,,Woher kommst du, Harry?", fragte er dann und lenkte das Gespräch damit wieder auf mich. ,,Ich komme aus der Gegend, ich bin nur bisher auf eine andere Schule gegangen", log ich meine Standardlüge, weil danach meistens niemand weiter nachfragte und niemand hinterfragte, warum ich mich so gut auskannte.

,,Erstaunlich, dass ich dich dann noch nie gesehen habe", wunderte Niall sich, der praktisch mit jedem Menschen der Stadt irgendwie befreundet war, obwohl er von sich selbst immer behauptete, dass er nur ein langweiliger Nerd war.

,,Ja, sehr erstaunlich", wiederholte ich etwas unüberzeugt, aber es bohrte zum Glück niemand nach.

,,Warum hast du denn gerade jetzt auf diese Schule gewechselt?", erkundigte sich Emily und nahm sich ebenfalls eine Pommes, zog sie aber noch durch die ganz ordentliche Portion Mayonnaise, bevor sie sie sich in den Mund steckte.

,,Ich wurde ziemlich stark gehänselt", wich ich der Frage ein wenig aus. Es war nicht mal falsch. Damals war ich wirklich gemobbt worden, aber ich hatte deswegen nicht gewechselt und das war schon vor einer langen Zeit geschehen. Ziemlich zeitgleich mit meinem Fluch.

Sofort verzogen alle vier ihre Mienen mitleidig. ,,Das tut uns leid", sprach Tori aus, was sie alle gedacht hatten. ,,Muss es nicht, es liegt jetzt hinter mir." Ich lächelte sie ein bisschen schief aber durchaus ehrlich an, weil es ausnahmsweise mal keine Lüge war. Immerhin zu etwas war mein Fluch gut gewesen. Als wirklich jeder einzelne Mensch mich vergessen hatte, hatten auch meine Mobber dazugehört und das war ein Segen.

,,Ich hoffe inständig für dich, dass das ganze hier nicht wieder von vorne losgeht, aber bisher habe nicht mitbekommen, dass jemand falsch behandelt wurde, also hast du gute Chancen", erklärte Liam und ich nickte. Die Erfahrung konnte ich zwar nicht teilen, aber es war deutlich besser geworden.

Alles in allem verlief mein erster Tag wie jeder andere Tag nach den Weihnachtsferien auch und es passierte nichts wirklich Ungewöhnliches. Gedankenverloren zog ich meine Jacke etwas fester um meine Schultern, da es wirklich empfindlich kalt geworden war, als ich in jemanden hinein lief.

,,Hey, pass doch auf", schnauzte mein Gegenüber mich gestresst an. Es war nicht böse gemeint, da war ich mir ziemlich sicher, da es sich um Louis handelte, in den angerempelt hatte und Louis war vielleicht der netteste Mensch an dieser Schule. Er war immer zu allen freundlich und hilfsbereit.

Auch wenn ich nicht viel mit ihm zu tun hatte, waren mir diese Gerüchte zu Ohren gekommen und Niall, der sich wirklich mit jedem gut verstand, was Louis mit einschloss, bestätigte sie immer wieder. ,,Sorry, war nicht meine Absicht", entschuldigte ich mich und war schon bereit weiter zu laufen, als er mich am Arm festhielt und mir in die Augen sah.

,,Sag mal, kennen wir uns? Ich bin mir sicher, dass ich dich schon einmal gesehen habe." Sprachlos blinzelte ich ein paar Mal und öffnete wie ein Fisch auf dem Trockenen den Mund ohne wirklich etwas zu sagen.

,,Alles in Ordnung?"

,,Ja. Ich bin neu, ich denke nicht, dass wir uns kennen", behauptete ich dann schnell. Es war unmöglich, dass er sich an mich erinnerte, wir kannten uns höchstens vom Sehen und niemand konnte sich jemals an mich erinnern. Nicht mal meine Eltern

,,Aber ich bin mir sicher, dass mir dein Gesicht bekannt vorkommt. Woher kommst du? Ich bin ja auch letztes Jahr erst hergezogen", bohrte er weiter nach, aber ich unterbrach ihn, bevor er noch mehr Fragen stellen konnte.

,,Tut mir leid, ich muss jetzt los", entschuldigte ich mich und ging mit schnellen Schritten über den Schulhof um von ihm wegzukommen. Er hatte mich mehr als nur verwirrt.

Louis POV

,,Du starrst den Neuen schon wieder an", holte mich mein bester Freund Zayn aus meinen Gedanken. „Er kommt mir so unheimlich bekannt vor", gab ich zu, weil ich das Gefühl einfach nicht abschütteln konnte, dass ich diesen Jungen mit den unverwechselbaren grünen Augen und den so fluffigen, braunen Haaren von irgendwoher kannte, aber je tiefer ich in meinem Gehirn bohrte, desto weiter schien die Erinnerung mir zu entgleiten.

,,Also ich habe ihn noch nie gesehen", meinte mein bester Freund und starrte den Neuen nun auch unverhohlen an.

,,Ich weiß ja, dass ihr beiden Stalker seid und dass der Neue heiß ist, aber ihr solltet wirklich nicht so auffällig zu ihnen rüber schauen. Die haben auch Augen im Kopf und es wird ganz sicher nicht unbemerkt an ihnen vorbei gehen, wie ihr sie anglotzt", wies uns Mimi zurecht.

,,Wir starren nicht, wir forschen", gab Zayn nonchalant zurück, während er seiner Freundin einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte. Sie waren das Klischeepärchen an unserer Schule. Er der erfolgreiche Basketballer und sie die Cheerleaderin, die bei jedem Spiel am Feldrand stand und die Mannschaft anfeuerte.

Ich war zu klein für Basketball, außerdem waren mir das viel zu viele Regeln, die ich mir niemals alle merken konnte, weshalb ich in der Fußballmannschaft war, auch wenn das erstaunlicherweise nicht besonders populär war wie Basketball an unserer Schule.

,,Was erforscht ihr denn? Wie die Nase des Pudels sich kräuselt und sich die Grübchen zeigen, wenn er lacht?", wollte sie selbst lachend wissen, starrte jetzt aber ebenfalls ziemlich offensichtlich Harry an.

,,Nein, ich versuche herauszufinden, woher ich Harry kenne, aber es will mir einfach nicht einfallen", meinte ich, wobei ich ihr nur mit einem Ohr zugehört hatte.

,,Ich dachte, du wüsstest nicht, wie er heißt?" Zayn sah mich erstaunt an und ich sah mit gerunzelter Stirn zurück. ,,Weiß ich auch nicht."

,,Du hast gerade eben gesagt, dass er Harry heißt", erklärte Mimi mit hochgezogener Augenbraue. Verwirrt von mir selbst sah ich meine beiden Freunde ein wenig hilflos an. Ich konnte mich gar nicht daran erinnern das gesagt zu haben.

,,Sag mal, geht es dir wirklich gut?", fragte Zayn und ich konnte nur abwesend nicken. Etwas war ziemlich falsch und ich würde herausfinden, was es war. ,,Ja, ich denke, ich werde einfach nach der Schule nochmal mit ihm reden", meinte ich und wandte nun endlich meinen Blick dem Essen vor mir zu, das unterdessen schon kalt geworden war.

,,Ihr seid wirklich so merkwürdig", ertönte eine Stimme vom Nebentisch. Dort saß Amalia. Ich wusste nie, wie ich sie einschätzen sollte. Einerseits war sie ziemlich verschlossen, mischte sich aber trotzdem öfter mal in unsere Gespräche ein und war meist entweder ironisch oder negativ eingestellt, meistens auch beides.

,,Weil du ja auch so gar nicht merkwürdig bist", gab Zayn ironisch zurück. In der Hinsicht könnten die beiden sich kaum ähnlicher sein. ,,Ich stehe immerhin dazu", gab sie unbeeindruckt und mit unbeweglicher Miene zurück.

,,Hast du überhaupt Freunde?", fragte Zayn nach. Sie zuckte nur mit den Schultern und wandte sich wieder ihrem Essen zu. Plötzlich sah sie beinahe ein wenig traurig aus, auch wenn sie es vermutlich niemals zugeben würde.

,,Das hätte nicht sein müssen", rügte ich meinen besten Freund, der jetzt seinerseits mit den Schultern zuckte. Amalia war mittlerweile aufgestanden und hatte sich verdrückt. ,,Sie hat ihre beste Freundin Loreley vor einem Jahr in einem Flugzeugabsturz verloren", setzte Mimi noch eins drauf und jetzt sah Zayn wirklich betroffen aus.

,,Das wusste ich nicht", meinte er und sah aus, als wolle er am liebsten aufspringen und Amalia hinterher laufen um sich zu entschuldigen, aber ich wusste, dass er es noch tun würde, sobald er ihr wieder über den Weg lief.

Um die angespannte Stimmung, die sich zwischen uns ausgebreitet hatte, etwas aufzulockern, fragte ich: ,,Heißt so nicht die eine aus Gossip Girl?"

,,Die Serie, die du meinst, ist Girlmore Girls und ja, da heißen auch zwei Figuren Lorelei, aber ihre Eltern haben sie eigentlich nach der deutschen Legende der Loreley benannt, die auf einem Stein im Rhein gesessen hat und sich die Haare gekämmt hat, während sie die Schiffsfahrer in den Tod gelockt hat, die über den Rhein gefahren sind. Angeblich war ihre Stimme so lieblich, dass niemand ihr widerstehen konnte", erklärte Mimi.

,,Noch nie gehört", meinte ich. ,,Aber dann kann sie ja froh sein, dass ihre Eltern keine Fans der Nibelungensage gewesen sind, sonst würde sie jetzt vielleicht Brunhild heißen." Zayn und ich mussten ein bisschen kichern, während Mimi ziemlich genervt wirkte.

,,Es wundert mich ja, dass du diese Sage kennst", erwiderte sie spitz. ,,Tut er nicht, er kennt nur den Namen", antwortete Zayn an meiner Stelle, wobei ich bekräftigend nickte. So allzu viel wusste ich über deutsche Legenden und Sagen nicht.

Mimi rollte mit den Augen, ließ es sich aber nicht nehmen uns jetzt die Sage zu erklären. Besonders gut zuhören tat ich allerdings nicht, das musste ich ehrlich zugeben, aber es interessierte mich auch nicht wirklich. Stattdessen betrachtete ich wieder Harry, obwohl ich immer noch nicht wusste, woher ich wusste, wie er hieß. Meine Augen wanderten einfach von alleine immer wieder zu ihm. Beinahe wie ein Magnet zog er mich an und ich konnte nicht sagen, warum.

Als der Lockenkopf aufstand und die Cafeteria verließ, schob ich ebenfalls abrupt meinen Stuhl zurück. Das war meine Gelegenheit ihn nochmal alleine zu erwischen. ,,Was ist los?", fragte Zayn verwirrt von meinen plötzlichen Handlungen.

,,Nichts, nichts", antwortete ich abwesend und entschuldigte mich damit auf die Toilette zu müssen. Entschlossen schulterte ich meinen Rucksack und lief Harry hinterher aus der Cafeteria. Als die Tür wieder hinter mir ins Schloss fiel, sah ich gerade noch seinen Jackenzipfel um die Ecke verschwinden und folgte ihm schnell.

Erstaunlicherweise steuerte er weder die Toiletten noch die Bibliothek an, die sonst von einigen Schülern in der Mittagspause frequentiert wurde, sondern lief hinaus auf den Schulhof. Es dauerte eine Weile, bis ich ihn draußen entdeckte, aber er saß an das Schulgebäude gelehnt und starrte zu dem Wäldchen hinüber, das an die Schule angrenzte.

Es sah aus wie ein Märchenwald, mit den Tannen, die aussahen wie von einer weißen Puderschicht überzogen. Vorsichtig, um ihn nicht zu verschrecken, setzte ich mich neben Harry. Er zuckte trotzdem zusammen.

,,Sorry", entschuldigte ich mich mit zerknirschter Miene, weil ich das ganz sicher nicht beabsichtigt hatte.

,,Warum verfolgst du mich, Louis?", fragte er ohne auf meine Entschuldigung einzugehen und ich musste zugeben, dass es so wirken musste, als würde ich ihn verfolgen.

,,Du kennst meinen Namen." Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihm meinen Namen gesagt zu haben, was bedeuten musste, dass er ihn entweder von einem seiner neuen Freunde erfahren hatte oder er hatte ihn schon gekannt, was dafür sprechen würde, dass wir uns kannten.

Wenn ich das aus dem Augenwinkel beurteilen konnte, dann sah Harry ein wenig ertappt aus, aber das blieb nur für einen winzigen Augenblick, dann war der Ausdruck auch schon wieder von seinem Gesicht verschwunden. ,,Niall hat ihn fallen lassen, als ihr uns in der Mittagspause so angestarrt habt."

Dieses Mal war ich derjenige, der ertappt aussah. Wir waren wohl wirklich nicht besonders subtil gewesen, Mist!

,,Es ist nur, weil du mir so unfassbar bekannt vorkommst und gerade habe ich deinen Namen gesagt, obwohl ich schwören könnte, dass ich ihn eigentlich nicht kannte. Aber ich könnte auch schwören, dass wir uns noch nie begegnet sind und trotzdem habe ich das Gefühl, dass da eine Erinnerung mit dir in meinem Kopf ist."

Innerhalb von wenigen Sekunden hatte ich beschlossen alles auf eine Karte zu setzen. Vielleicht konnte er mir ja meine Antworten geben, nach denen ich mich so sehr sehnte.

Harrys Kopf fuhr erschrocken herum und er sah mich mit leicht geöffnetem Mund sprachlos an, aber ich tat, als würde ich es nicht bemerken, sondern nur die Schönheit des Waldes bewundern. ,,Du heißt doch Harry, oder?", fragte ich betont beiläufig, als wäre es nicht wichtig.

Harry POV

Kalter Schock fuhr mir durch die Adern. Das konnte er doch unmöglich wissen! Er musste mich vergessen haben an Weihnachten. Kein Mensch, der mir jemals begegnet war, hatte sich jemals an meinen Namen erinnern können, das war geradezu unmöglich.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und zwar in einer Geschwindigkeit, die man nur als Herzrasen bezeichnen konnte. Plötzlich war mir unnatürlich warm, trotz der klirrenden Kälte und dem Schnee, in dem wir saßen und der langsam aber sicher meine Hose durchnässte.

,,W..was?", stotterte ich schließlich nicht sonderlich souverän. ,,Ich kenne dich, ich weiß nur nicht woher und ich dachte, du könntest mir vielleicht auf die Sprünge helfen", formulierte Louis seine Forderung nun konkreter und wandte seinen Kopf zu mir.

Unsere Blicke begegneten sich und ich richtete meinen Blick schnell wieder auf den Wald vor mir. Manchmal genoss ich den Ausblick von hier, vor allem, wenn es die Tage vorher geschneit hatte und alles aussah wie ein weißes Wunderland.

,,Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns noch nie begegnet sind", brachte ich schließlich heraus und klang dabei ruhiger, als ich mich eigentlich fühlte.

,,Mein Gefühl sagt mir etwas anderes, aber ich will dich nicht noch mehr drängen als ich es schon getan habe. Irgendwann wird es mir wohl einfallen, wo ich dich schon einmal gesehen habe", meinte er, lächelte mich freundlich an und stand auf.

Hilfsbereit streckte er seine Hand aus, um mich ebenfalls hochzuziehen, aber ich schüttelte bloß den Kopf. ,,Du solltest nicht noch viel länger im Schnee sitzen, sonst bekommst du noch eine Blasenentzündung und das ist keine schöne Angelegenheit."

Warum sorgte er sich darum? Ich wusste, dass es tatsächlich Menschen gab, denen das Wohl anderer am Herzen lag, aber wir kannten uns noch nicht mal und warum war es ihm so wichtig zu wissen, woher er mich kannte? Aus Louis wurde ich einfach nicht schlau.

Weil ich mich aber nicht noch mit ihm streiten wollte, ergriff ich die ausgestreckte, behandschuhte Hand und ließ mich von ihm hochziehen. Im selben Moment klingelte es und wir mussten ohnehin wieder in unseren Unterricht zurück. Erstaunlicherweise hatte ich keinen Kurs mit Louis, obwohl wir in die selbe Stufe gingen, aber darüber war ich gerade wirklich nicht traurig. Viel eher war ich froh, dass ich ihm entkommen konnte, obwohl ich jetzt schon wusste, dass es nicht das letzte Mal gewesen war, dass ich ihn gesehen hatte.

-☆-

Ich sollte Recht behalten. Wie zufällig lief Louis mir immer und immer wieder über den Weg. War es, wenn wir uns am Waschbecken der Toilette begegneten, er hinter mir in der Schlange der Essensausgabe stand oder zur gleichen Zeit über den Schulhof lief. Zu sagen, es wäre auffällig, war die Untertreibung des Jahrhunderts. Sogar meine Freunde wurden nach einer Weile darauf aufmerksam.

,,Louis starrt dich schon wieder an", kicherte Niall, der mir heute beim Essen gegenüber saß und damit den perfekten Blick auf Louis und seine Freunde hatte. ,,Wenn es nichts interessanteres in seinem Leben gibt, soll er es doch machen", grummelte ich ein wenig missmutig. So langsam wurde es wirklich anstrengend.

,,Ich glaube, er steht auf dich", ließ Emily verlauten, die ebenfalls unverhohlen in die Richtung starrte, die Niall auch anvisiert hatte.

,,Gerade seid ihr nicht besser, als Zayn und Louis auch", sagte Liam mit einem Lachen in der Stimme. ,,Vielleicht lockt sie das ja endlich mal aus ihrer Höhle", meinte Tori schulterzuckend. ,,Ich würde echt gerne wissen, was wirklich Sache ist."

,,Ich finde ihn merkwürdig", behauptete ich, auch wenn das nicht wirklich das war, was mein Gefühl über ihn wirklich beschrieb. Es war eher Angst und Unbehagen, aber gleichzeitig fühlte ich mich in seiner Gegenwart nicht unbehaglich. Es war eine ganz komische Mischung, die mich extrem verunsicherte.

„Sind wir nicht alle ein wenig merkwürdig?", fragte Niall und stopfte sich etwas zu viel zu Essen in den Mund. So wie ich uns gerade sah, hatte er vermutlich nicht ganz unrecht. Aus irgendeinem Grund, brachte mich das zum Lächeln.

Es war kaum eine Woche und schon wieder, war ich mit meinen alten besten Freunden befreundet, die mich eigentlich gar nicht mehr kannten und es fühlte sich genauso an wie früher. Bei ihnen hatte ich das Gefühl, dass wir einfach zu stur waren, um uns von einem dämlichen Fluch auseinander reißen zu lassen.

,,Also ich bin stolz auf unsere Andersartigkeit", meinte Tori und machte Nialls Essgewohnheiten nach. Weil sie den Mund nicht mehr ordentlich zu bekam, schmatzte sie sogar ein paar Mal, was mich zum Lachen brachte. Sie sah aus wie ein Hamster.

„Aus dir wird auch niemals eine echte Dame", meinte Emily mit einem gespielt abwertenden Ton. Sie selbst hatte viel mehr von einer Dame als Tori, aber wir wussten trotzdem alle, dass sie nur scherzte, weil ihr das alles andere als wichtig war.

,,Daf mafft Liam niffts aus", sagte sie immer noch mit vollem Mund und Liam schüttelte nur lächelnd mit dem Kopf.

,,Ich weiß ja, worauf ich mich eingelassen habe." Als sie endlich ihren Mund geleert hatte, beugte er sich vor und küsste sie.

,,Um wieder auf Louis zurück zu kommen." Niall räusperte sich laut, damit Liam und Tori nicht gleich quer über den Tisch begannen rumzumachen. „Ich glaube, du solltest ihm eine Chance geben. Einen netteren Menschen als ihn könntest du kaum finden und würde er sich für mich interessieren, würde ich keine Sekunde zögern", erklärte er mit ernster Stimme und vermutlich meinte er das sogar ernst.

„Mal sehen, vielleicht verliert er ja auch schnell wieder das Interesse." Es war mir bewusst, dass ich der Frage auswich, aber eigentlich wollte ich mich gerade gar nicht mit ihm auseinandersetzen.

,,Denkst du das wirklich?", fragte Emily, aber als Antwort konnte ich nur mit den Schultern zucken. Ich hatte wirklich keine Ahnung.

Louis POV

,,Er hat nun wirklich mein Interesse geweckt", sagte ich bestimmt schon zum hundertsten Mal in dieser Woche, aber da Zayn mein bester Freund war, musste er da zu seinem Leidwesen durch.

,,Das sagtest du bereits, aber vielleicht solltest du dann auch wirklich mal was unternehmen und ihm nicht nur andauernd wie ein gruseliger Stalker hinterherlaufen."

,,Ist dir aufgefallen, in wie viele Widersprüche er sich verstrickt, seitdem er hier ist?", wollte ich von meinem besten Freund wissen ohne auf seinen Einwand einzugehen. Es war nicht das erste Mal, dass er das sagte, aber bisher hatte ich es geflissentlich ignoriert, da ich noch nicht wusste, wie Harry reagieren würde, würde ich ihn nochmal ansprechen.

,,Nein, aber das wirst du sicherlich gleich noch weiter ausführen", meinte er und ich nickte eifrig. Resigniert seufzte Zayn, was mich nicht im geringsten abhielt.

,,Er ist doch angeblich neu hier, nicht wahr?" Dieses Mal war es Mimi, die nickte und nicht weniger genervt aussah als ihr fester Freund sich zweifellos fühlte, aber er hatte es besser unter Kontrolle und zeigte es nicht gleich jedem. Eine Eigenschaft, die ich besonders an ihm schätzte.

,,Merkwürdig finde ich bloß, dass er immer zielsicher weiß, in welchen Raum er muss. Als ich hier neu war, habe ich mich ständig verlaufen und ich habe fast ein Jahr gebraucht um die Räume einigermaßen sicher zu finden und ihm gelingt das schon nach ein paar Tagen? Ziemlich merkwürdig, wenn ihr mich fragt."

,,Wir fragen dich eigentlich gar nicht", grummelte Mimi, während Zayn gleichzeitig sagte: ,,Du hast so lange gebraucht, weil du einen Orientierungssinn zum Eierlegen hast."

,,So ganz unrecht hat er nicht", ertönte es wieder vom Nebentisch. ,,Der Neue ist sicherlich ein Außerirdischer, der sich eingeschlichen hat um uns alle umzubringen."

,,Sag mal, hast du auch nur einmal etwas Konstruktives beizutragen!?" Mimi hatte wohl wirklich zu viel von uns. Ohne noch etwas weiteres zu sagen, schob sie ihren Stuhl zurück, knallte ihr Tablett in die Essensrückgabe und stampfte aus dem Raum. Mit vollem Mund und wenig bedauerndem Blick sah ich ihr hinterher.

„Warum bist du noch gleich mit ihr zusammen?", fragte ich meinen besten Freund, weil ich schon lange der Meinung war, dass er sich jemand anderen suchen sollte, aber anscheinend hatte er keine Lust dazu. Ich musste ja zugeben, dass Mimi keine schlechte Person war, aber leider war sie manchmal leicht reizbar und leider waren wir beide eine ziemlich explosive Mischung.

,,Ich habe sie wirklich geliebt", meinte Zayn und sah mich ernst an. ,,Hast? Vergangenheit?" Etwas unschlüssig zuckte Zayn mit den Schultern. ,,Ich weiß nicht mehr so genau, was ich für sie empfinde", erklärte er.

Etwas schuldbewusst biss ich mir auf die Wange. Eigentlich hatte ich keine Wunden aufreißen wollen, die noch ganz frisch waren. ,,Möchtest du drüber reden?", fragte ich vorsichtig nach.

Zayn machte eine wage Kopfbewegung. ,,Mimi ist schwer in Ordnung, aber ich glaube, dass wir einfach nicht füreinander gemacht sind, aber ich will sie auch eigentlich nicht als Freundin verlieren, deshalb lasse ich erst einmal alles so, wie es ist."

,,Du solltest mit ihr reden", meinte ich, weil ich wusste, dass seine Probleme totzuschweigen sie nicht verschwinden ließ. ,,Ich weiß." Damit war unser Gespräch beendet. Zayn wollte das Thema nicht weiter ausführen und ich drängte ihn nicht.

Den ganzen restlichen Tag bemühte ich mich, Harry nicht wieder über den Weg zu laufen, aber es fiel mir wider Erwarten schwer. Scheinbar hatte ich mich schon so daran gewöhnt ihm wie zufällig zu begegnen, dass es jetzt komisch war, es nicht zu tun. Beinahe fühlte es sich so an, als würde mich etwas zu ihm ziehen.

Weil Zayn wirklich Recht hatte und ich mich wie ein Stalker benahm, versuchte ich mich zurück zu halten, aber trotzdem beobachtete ich Harry weiter aus der Ferne. Der Winter ging langsam aber sicher in den Frühling über und die Temperaturen wurden milder, aber ich versuchte Harry seinen Freiraum zu lassen und ihm nicht die ganze Zeit hinterher zu laufen.

Mit jedem Tag fiel es mir schwerer mich von ihm fernzuhalten. Genau drei Monate später merkte ich, warum es mir so schwer fiel und was ich bisher nicht hatte sehen wollen.

Abwesend malte ich etwas auf das linierte Blatt, das vor mir lag, weil wir im Kunstunterricht eigentlich gerade eine Bildanalyse schreiben sollten. Darin war ich noch nie besonders gut gewesen, dafür hatte ich immer ein Talent fürs Zeichnen.

,,Das sieht wirklich außergewöhnlich gut aus, das solltest du auch mit in die Mappe heften, die ihr am Ende des Schuljahres abgeben müsst, auch wenn du ja eigentlich eine Analyse schreiben solltest", meinte meine Kunstlehrerin, als sie mir über die Schulter schaute.

Ich hatte Harry gezeichnet, mit einem schiefen Lächeln, während er ein Blatt in seinen Händen zerknüllte. Genau das hatte er gestern auch getan, als er zusammen mit Victoria vor dem Schulgebäude gestanden hatte und weiß Gott was gemacht hat.

Es war ein offenes Geheimnis, dass Victoria schon seit einer halben Ewigkeit mit Liam zusammen war, aber ich hatte mich nie wirklich mit einem der beiden unterhalten. Der einzige, der mich mal aus der Gruppe angequatscht hatte, war Niall. Auf einer Party ganz am Anfang des Schuljahres hatte er sich mit mir unterhalten und mir ein paar vorbeilaufende Leute vorgestellt unter denen auch Zayn gewesen war, der daraufhin mein bester Freund geworden war.

„Jetzt malst du ihn schon?", fragte besagter bester Freund mich jetzt, als unsere Lehrerin gerade wieder gegangen war. ,,Ich glaube, ich habe mich verliebt", flüsterte ich, weil ich das Gefühl hatte, dass die Nachricht zu groß war um sie einfach laut heraus zu posaunen. ,,Ja, das glaube ich auch."

Aus einem unerfindlichen Grund machte mich diese Erkenntnis ziemlich unsicher und ich kaute auf meiner Unterlippe herum, um das Chaos, das sich von der einen Minute auf die andere in meinem Kopf gebildet hatte.

,,Du solltest mit ihm reden. Deine Obsession war von Anfang an mehr als nur Interesse an einer neuen Person" stellte Zayn fest. ,,Nur wenn du mit Mimi redest." Eigentlich war das eher ein Versuch gewesen um mich vor dem Gespräch zu drücken, das schon überfällig geworden war, aber Zayn brauchte gar nichts sagen. Der Ausdruck, der auf seinem Gesicht lag, sprach Bände darüber, dass er das vielleicht sogar bald tat.

Als es zum Ende der Stunde klingelte, hatte ich immer noch keine Wort geschrieben, aber ich hatte ebenfalls nichts weiteres mehr gezeichnet, sondern hatte nur noch ausdruckslos vor mich hin gestarrt.

Gemeinsam mit Zayn verließ ich den Raum. Mimi stand schon an der gegenüberliegenden Wand und schaute von ihrem Handy auf, als wir aus dem Raum kamen. ,,Hey", begrüßte sie uns und küsste Zayn kurz.

Über ihre Schulter warf ich ihm einen bedeutungsvollen Blick zu. ,,Hi Mimi. Tut mir leid, euch gleich schon wieder verlassen zu müssen, aber ich muss noch in die Bibliothek um mir ein Buch für meine Facharbeit auszuleihen", entschuldigte ich mich und bog im nächsten Gang in die andere Richtung.

Meine Ausrede war nicht mal falsch gewesen, aber theoretisch hätte das Buch auch noch eine Weile warten können. Meine Facharbeit drängte nicht. Noch nicht jedenfalls.

Weil ich immer noch mehr in meinen Gedanken hing als in der realen Welt, wäre ich beinahe mit jemandem zusammen gestoßen. ,,Tschuldigung", nuschelte ich, als ich es bemerkte und versuchte mich an dem Mädchen vorbei zu quetschen, ohne sie weiter wahrzunehmen, aber sie hatte wohl andere Pläne, denn sie stellte sich mir in den Weg.

,,Hallo Louis. Es ist wirklich ein riesiger Zufall, dass ich dich hier treffe." Sie klimperte einmal mit ihren Augen und nun erkannte ich endlich Emily. Sie war auch eine Freundin von Harry, auch wenn sie mir bisher immer eher unscheinbar erschienen war.

Jetzt tat sie das gar nicht mehr. Ihre Haltung war aufrecht und sie strahlte ein unglaubliches Selbstbewusstsein aus. ,,Wir gehen in dieselbe Schule, da läuft man sich zwangsläufig mal über den Weg", meinte ich ein wenig unsicher, da ich mir nicht zusammen reimen konnte, was sie von mir wollen könnte.

,,Das stimmt, aber ich wollte mit dir reden. Ich habe deine Blicke bemerkt." Mit erstaunt hochgezogenen Augenbrauen sah ich sie an, mit der stummen Aufforderung weiter zu reden. ,,Du bist in Harry verliebt, seit er neu an die Schule gekommen ist."

,,Er ist nicht neu." Gleich als ich es ausgesprochen hatte, wusste ich, dass es wahr war, aber ich hatte keine Ahnung, woher ich das wusste, weil ich ihn nie vorher in der Schule gesehen hatte. Oder etwa doch? So langsam wusste ich wirklich nicht mehr, was wahr war und was nicht.

,,Egal, vergiss es. Was wäre, wenn du recht hättest?", lenkte ich schnell ab, damit sie meine eigene Verwirrung nicht sofort bemerkte. Es schien zu wirken, da sie zwar kurz die Augenbrauen zusammen zog, sich aber nicht weiter damit aufhielt.

,,Ich möchte, dass du den ersten Schritt machst, weil er ihn nicht machen würde, aber er hat es verdient glücklich zu sein." Das war eine klare Aufforderung. ,,Ich weiß nicht, ob ich das kann", bekannte ich, aber meinen Einwand wischte sie mit einer energischen Geste ihrer Hand weg.

,,Aber wenn du ihn willst, dann wird dir nichts anderes übrig bleiben." Emily sah mir noch für ein paar Sekunden direkt in die Augen, dann drehte sie sich um und verschwand in die Richtung aus der sie gekommen war.

Frustriert stieß ich die Luft aus, von der ich nicht bemerkt hatte, dass ich sie angehalten hatte. Zu allem Überfluss hatte ich jetzt auch noch vergessen, was ich eigentlich gewollt hatte, weshalb auch ich mich auf den Hacken umdrehte und den Gang wieder hinunter lief. Direkt in das nächste Liebesdrama.

,,Mimi? Ich muss unbedingt mit dir reden", hörte ich meinen besten Freund sagen und blieb abrupt stehen. Ich sollte da nicht zuhören, aber ich konnte mich auch keinen Millimeter bewegen, also blieb ich einfach als Zuhörer hinter der Ecke stehen und lauschte ihrem Gespräch. Egal, wie falsch das eigentlich war.

,,Was ist denn los?" Man konnte die Verwirrung deutlich aus ihrer Stimme heraushören, als sie die Frage stellte.

Es war eine Weile still und ich konnte vor meinem inneren Auge genau sehen, wie er nervös von einem Bein aufs andere trat und seine Hände immer wieder an seiner Hose abwischte, weil sie vor Angst schweißfeucht waren. Vielleicht rieb er sich auch den Nacken, aber das tat er für gewöhnlich nur, wenn er sich wirklich nicht traute irgendwas zu sagen.

,,Ist alles in Ordnung?", fragte Mimi dieses Mal ziemlich besorgt nach und ich war mir sicher, dass Zayn sich wirklich den Nacken gerieben hatte, denn Mimi kannte seine Körpersprache noch besser als ich es tat.

,,Nicht wirklich." Zayn klang gequält. Plötzlich tat es mir leid, dass ich ihn beinahe in diese Situation reingeredet hatte. Er mochte Mimi wirklich und das wusste ich genau. Ich hätte ihn niemals so drängen dürfen.

,,Du kannst mir alles sagen, das weißt du, oder?" Ein tiefes Ein- und Ausatmen ertönte auf der anderen Seite.

,,Ich will dich nicht verlieren", platzte es dann aus Zayn heraus und ich konnte mir vorstellen, was für leidende Hundeaugen er machen.

,,Warum solltest du mich verlieren?"

„Ich liebe dich", setzte Zayn an und ich fragte mich gerade, ob es dabei bleiben würde, weil er schlussendlich doch zu viel Angst gehabt hatte, als er weiter sprach. ,,Aber schon lange nicht mehr so wie früher. Ich liebe dich viel eher auf einer platonischen Ebene als beste Freundin, aber nicht mehr auf romantischer Ebene und ich weiß, dass ich gerade einfach alles, was wir hatten, kaputt mache, aber ich kann nicht mehr so weiter machen, weil ich sonst mich kaputt mache und..." Seine Stimme brach und vermutlich liefen ihm auch schon die Tränen offen über die Wangen.

„Machst du gerade mit mir Schluss?" Es war als Frage formuliert, aber es klang viel mehr nach einer Aussage, weil Zayns Worte auch ziemlich klar waren.

Wieder breitete sich ein unangenehmes Schweigen zwischen den beiden aus. ,,Es tut mir leid", flüsterte Zayn mit tränenerstickter Stimme. ,,Ich weiß", meinte Mimi, aber auch ihre Stimme war hohl und belegt. ,,Ich liebe dich auch", sagte sie noch, dann hörte ich Schritte, die schnell leiser wurden und schließlich ganz verklangen.

Endlich schaffte ich es meine Füße um die Ecke zu bewegen und sah Zayn, wie er mitten im Gang dastand und den Kopf in den Nacken gelegt hatte, während er leise weinte. Unsicher, was ich jetzt tun sollte, kaute ich auf meiner Unterlippe herum.

„Ich habe alles zerstört."

„Hast du nicht. Du hast dich selbst gerettet." Es war ein schwacher Trost in Anbetracht dessen, was er verloren hatte, aber manchmal musste man egoistisch sein, damit man sich nicht selbst verlor.

„Aber ich konnte sie nicht behalten." Geräuschvoll zog er die Nase hoch und lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter, aber ohne seine Arme um mich zu legen. Ein wenig überfordert und unbeholfen, strich ich ihm über den Rücken.

Ich wollte ihm sagen, dass er gar nichts verloren hatte und dass sie zurückkommen würde, wenn sie bereit dazu war, weil sie Zayn genauso mochte, wie er sie, aber es fühlte sich an wie eine Lüge, also ließ ich es bleiben und versuchte einfach eine Schulter zum Ausweinen zu sein. Im wahrsten Sinne des Wortes.

,,Glaubst du, es wird alles wieder gut?", fragte Zayn mich nach ein paar Minuten, als er endlich aufgehört hatte zu weinen und sich stattdessen die letzten Tränenspuren von den Wangen wischte.

,,Ja, das glaube ich."

,,Warum?"

„Weil es noch nicht das Ende ist. Egal wie schmerzhaft es sich jetzt auch anfühlt, es wird wieder. Die Gefühle werden vielleicht nie ganz verschwinden, aber es wird besser."

,,Woher willst du das wissen?", wollte Zayn wissen und sah mich aus seinen großen braunen Augen wie ein getretener Welpe an.

Unschlüssig zog ich mit den Schultern. „Nichts bleibt so schlimm, wie es sich anfangs anfühlt."

Dazu sagte mein bester Freund nichts mehr. Dieses Schweigen hielt allerdings auch nicht so besonders lange an, da ergriff er wieder das Wort

,,Du solltest mit Harry reden." Vermutlich hatte er recht, schließlich war er nicht der einzige, der das heute zu mir sagte, aber ich konnte nichts dagegen tun, dass ich mich einfach nicht bereit dafür fühlte.

,,Im Ernst, Louis. Du bist so verschossen in ihn, warum solltest du es nicht versuchen?", meinte er bestimmt, aber ich zuckte nur mit den Schultern, nahm mir aber trotzdem vor eventuell eine geeignete Möglichkeit auszunutzen.

Harry POV

,,Warum weigerst du dich einzusehen, dass du dermaßen in Louis verliebt bist, dass sogar ein Blinder eine Erleuchtung gehabt hätte?", verlangte Niall zu erfahren, aber ich konnte ihm ja schlecht die Wahrheit sagen.

Hey, Niall, weißt du was? Eigentlich sind wir schon seid Jahren mehr oder weniger befreundet, aber du vergisst mich jedes Mal an Weihnachten, weshalb du dich nicht daran erinnern kannst und Louis würde mich genau wie du vergessen und deshalb vergesse ich den Gedanken an eine feste Beziehung auch ganz schnell, weil das auf lange Sicht gesehen sowieso nichts werden würde.

,,Es wäre zu schmerzhaft", antwortete ich kryptisch in der Hoffnung nicht zu viel zu verraten.

,,Was meinst du damit?", fragte Liam mit verwirrt gerunzelter Stirn nach, aber ich zuckte einfach nur mit den Schultern. ,,Ich will nicht drüber reden."

,,Das sollten wir akzeptieren", mischte sich Emily schnell ein, bevor noch jemand anderes etwas sagen konnte und ich lächelte sie dankbar an, obwohl sie das Lächeln nicht erwiderte, sondern mich nur mit einer unergründlichen Miene ansah.

,,Wenn man von Teufel spricht. Komm Liam, ich wollte dir doch noch das Kunststück zeigen, dass ich meinem Delfin beigebracht habe", entschuldigte Niall sich und Liam mit der offensichtlichsten Ausrede, die ihm in der kurzen vermutlich eingefallen war.

,,Aber du hast doch gar keinen Delfin?" Offensichtlich hatte Liam noch nicht begriffen, was Niall bezweckte, aber der Gute stand halt manchmal auf dem Schlauch und brauchte eine Weile um einige Sachen zu begreifen.

Tori und Emily tauschten währenddessen bedeutungsschwangere Blicke aus, bevor sie sich selbst auch verkrümelten.

,,Hallo Harry." Als ich Louis' Stimme hinter mir hörte, wunderte mich das kein Stück mehr. ,,Hallo Louis", erwiderte ich, bevor ich mich selbst umwandte, um ihn ansehen zu können.

Seit unserem letzten Treffen war glücklicherweise so viel Zeit vergangen, dass ich mich hatte sammeln können und nicht mehr so panisch-nervös war, wie beim letzten Mal.

,,Was möchtest du?", erkundigte ich mich, weil ich nicht glaubte, dass er kam, um ein wenig höfliche Konversation zu betreiben, aber sicher sein konnte man sich ja nie.

,,Mit dir reden." Auffordernd zog ich eine Augenbraue in die Höhe, was ihn tatsächlich dazu brachte weiter zu reden.

„Ich habe mich benommen wie ein merkwürdiger Stalker." Zustimmend nickte ich. Dass er mir ständig hinterhergelaufen war, war mir nicht entgangen und ich hatte es wirklich zwischenzeitlich ziemlich gruselig gefunden, das würde ich ganz sicher nicht schön reden.

,,Aber da ist irgendwas, das ich nicht erklären kann an dir. Du bist komisch und du verstrickst dich in merkwürdige Situationen, die nicht zueinander passen wollen und du hast offensichtlich vor etwas Angst."

Bevor er noch mehr sagen konnte, unterbrach ich ihn. ,,Das macht es nicht besser, Louis." Trotzdem konnte ich nichts dagegen tun, dass es irgendwie süß war, wie er versuchte sich zu rechtfertigen.

,,Sorry. Was ich sagen will, ist, dass da von Anfang an dieses Gefühl war, das mich nicht mehr losgelassen und mich ständig in deine Nähe gedrängt hat ohne dass ich etwas dafür konnte." Etwas hilflos rang er mit den Händen, als wollte er die ganze Situation damit erfassen.

,,Das nennt man Verliebtheit", meinte ich und war überrascht, wie ruhig ich auf einmal war.

,,Ja, vielleicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht alles ist und ich weiß genau, dass ich dich kenne und an deinen Reaktionen kann ich auch erkennen, dass du mich erkennst, auch wenn du es nicht zugibst. Du bist ein einziges Rätsel!" Es klang wie ein Vorwurf und ein trauriges Lächeln huschte über meine Lippen.

,,Du würdest mir nicht glauben, wenn ich dir die Wahrheit sagen würde", erwiderte ich bloß, auch wenn mich gerade das Bedürfnis überkam ihm einfach alles zu erzählen. Die ganze Geschichte, vom Anfang bis zum Ende, weil ich mich auf einmal sicher war, dass er es mir glauben würde.

„Versuch es doch erstmal!" Es klang wie ein verdammtes Flehen und ich kämpfte gegen den Drang es ihm einfach zu erzählen. Ich kannte Louis ja nicht mal.

,,Glaub mir, wenn ich dir sage, dass es besser ist, wie es ist."

,,Dann lass mich dich wenigstens kennenlernen. Ich möchte dich unbedingt besser kennenlernen und ich möchte wissen, ob dieses Gefühl wirklich Verliebtheit ist oder einfach nur eine merkwürdige Obsession."

Unbewusst kratzte ich mit meinen Fingernägeln beinahe aggressiv über meinen Arm, bis meine Haut ganz rot war. ,,Okay", flüsterte ich, auch wenn ich wusste, dass es keine gute Idee sein würde. ,,Okay", willigte ich ein wider jedes logischen Gedanken.

,,Danke" Louis lächelte ein ehrliches, hoffnungsvollen Lächeln, das kleine Fältchen um seine Augen entstehen ließen. ,,Ich werde dich nicht enttäuschen", versprach er. ,,Das weiß ich."


Lilienbluete26

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