❆ 19. Türchen: take a breath ❆

_Hazzabear_ ... danke an dich, dass du uns diesen wundervollen one shot schenkst ♥️

Ich glaube ich werde gar nicht genug Dankbarkeit dir gegenüber aufbringen können, egal, was ich hier schreibe. Und eigentlich weißt du auch alles schon ♥️ Letztes Jahr als du hier dabei warst kannte ich dich noch gar nicht. Habe den Namen wohl gesehen und mir nicht viel dabei gedacht - ich bin froh, dass sich das in diesem Jahr geändert hat. Du hast dich schneller in mein Herz geschlichen als ich gucken konnte und auch wenn es etwas beängstigend ist, möchte ich das nicht mehr rückgängig machen; Hab dich lieb ♥️

Ich danke dir vielmals dafür, dass du trotz der paar Strapazen in diesem Jahr wieder dabei bist. Bitte schaut bei ihr vorbei - in jedem ihrer Bücher. Folgt ihr um nichts zu verpassen, denn glaubt mir, wenn ihr das nicht macht dann fehlt euch was in eurem Leben. Lasst ihr aber auch hier ganz viel Liebe da, es wird sowieso fantastisch werden ♥️

Nun viel spaß an euch und lots of love xx

Wörteranzahl: 3986


"Liebling? Hast du Thea bei dir?", fragte ich meinen Mann und schloss das Fläschchen, welches mit Ersatzmilch für unser kleines Kätzchen gefüllt war. "Ja, sie ist hier bei mir", antwortete er auf meine Frage und trat neben mich. Ich sah zu Harry und lächelte leicht bei dem Anblick, welcher sich mir bot.

Harry hatte einen Pullover mit einer großen Bauchtasche an, in dem unser kleines Kätzchen saß und aufmerksam herausschaute. "Du weißt, dass du sie auch mal ablegen kannst? Sie schafft es auch schon ein paar Stunden ohne die ganze Wärme." - "Ich habe es versucht, aber nach wenigen Minuten kommt sie immer wieder und klettert von selbst hinein", grinste mein Mann und strich Thea übers Köpfchen.

"Und den Pullover hast du immer an?", fragte ich belustig, lehnte mich mehr meinem Harry entgegen und drückte meine Lippen an seine Wange. "Ja natürlich, die Chance darf ich mir ja nicht entgehen lassen", lachte er und hustete anschließend. "Pass auf Liebling", murmelte ich und strich ihm über den Rücken.

Harry nickte nur, nahm mir das Fläschchen für unser kleines Kätzchen ab und ging mit seiner Sauerstoffflasche ins Wohnzimmer zurück. Ich räumte die Arbeitsplatte auf, wischte einmal mit einem feuchten Lappen drüber und leistete meinem Ehemann mit einem Buch Gesellschaft. "Lou?"

Ich brummte nur und sah kurz auf, bevor ich weiterlas. "Können wir... Können wir auf den Weihnachtsmarkt?", fragte mich Harry und als ich aufsah, blickte er mich flehend an. "Harry...", seufzte ich leise und klappte mein Buch zu. "So einfach ist das nicht."

"Nur kurz? Bitte... Ich würde so gerne die Lichter und die ganzen Buden sehen. Vielleicht auch einen Punsch trinken." Ich legte das Buch beiseite und nahm dafür die Hand meines Mannes. "Du weißt das es nicht ganz so einfach ist", fing ich an und strich über den Schlauch seiner Nasenbrille. Harry schmollte daraufhin, stellte die Flasche von Thea weg und sah mich wieder an.

"Natürlich weiß ich das, aber ich würde trotzdem gerne auf den Weihnachtsmarkt... Ich hatte gehofft, dass du vielleicht dieses Mal zustimmen würdest", sprach Harry mit ruhiger Stimme und drückte meine Hand leicht. Besorgt musterte ich meinen Mann, rutschte etwas näher zu ihm hin und drehte seinen Kopf zu mir. Bevor er irgendetwas sagen konnte lagen meine Lippen schon auf seinen.

Ich spürte das Harry leicht lächelte bevor er den federleichten Kuss erwiderte. "Ich liebe dich", wisperte ich und drückte ihm einen weiteren Kuss auf die Lippen. "Ich dich auch", murmelte Harry leise, legte seine Arme um mich und zog mich sanft an sich. Dabei achtete er aber ganz genau auf Thea und dass sie nicht von uns beiden zerquetscht wurde.

"Ich kann dir zwar keinen Punsch machen, da wir dafür nichts dahaben, aber soll ich dir einen Kakao machen?", fragte ich ihn nach ein paar Minuten und erhielt die Reaktion, welche ich erwartet hatte. Harry sah mich enttäuscht an und ließ seine Schultern hängen.

"Nein danke", wisperte er und beschäftigte sich wieder mit Thea, rutschte dabei sogar etwas zur Seite und lehnte sich mehr ins Polster. "Harry..."

"Schon gut", erwiderte er und seufzte leise. "Liebling, du weißt ganz genau, dass ich alles stehen und liegen lassen würde, um dir deine Wünsche zu erfüllen, aber du hast dich gerade erst von einer Lungenentzündung erholt und wenn du dich bei den ganzen Menschenmassen ansteckst... Ich- Ich will doch nur, dass es dir gut geht... die letzten Wochen waren so schwer für dich."

Harry sah mich während ich sprach nicht an und ließ seinen Kopf weiterhin gesenkt. "Ich... Ich gehe Niall fragen", nuschelte er plötzlich, stand mit Thea auf und wollte tatsächlich gehen. Doch ich hielt ihn ab und verschränkte seine Finger mit meinen. "Hazza... Deine Staublunge und Menschenansammlungen sind nun wirklich keine gute Idee..."

"Ich weiß", murmelte er leise als ich aufgestanden war und ließ sich von mir in eine sanfte Umarmung ziehen. Dabei legte ich nur einen Arm um seine Taille und legte meine freie Hand auf seine Wange. "Wir finden schon eine Möglichkeit, in Ordnung?", sprach ich ruhig und strich über seine Wange. Harry brummte nur und nickte dann leicht.

"Vielleicht ist ja auch Liam da...", überlegte er dann und biss sich dabei nachdenklich auf die Lippe. "Und wenn Liam da ist, sind die anderen Jungs bestimmt auch dort", fuhr er fort und sah mich plötzlich ganz aufgeregt an. "Lou, kann ich nicht zum Weihnachtsmarkt? Bitte", flehte er erneut und sah mich mit großen Augen schmollend an.

Und obwohl Harry beinahe so alt wie ich war, sah er mit seinen 65 Jahren und diesem schmollenden Blick noch genauso süß wie früher, als ich ihn kennengelernt hatte, aus. "Love, wenn du deine Kollegen besuchen willst brauchst du nur auf die Wache zu gehen. Die Jungs freuen sich doch, wenn du da bist, vor allem die Anwärter", lächelte ich und strich mit meinen Fingern von seiner Wange über seinen Hals und ließ sie an seiner Schulter liegen.

"Ja, aber auf dem Weihnachtsmarkt ist es eine schönere Stimmung. Wegen den Lichtern und so", nuschelte er und stupste mich mit seinem Finger an. "Vielleicht hat Niall ja eine Idee", sprach er dann und ging tatsächlich mit seiner Sauerstoffflasche raus.

Seufzend sah ich ihm hinterher und legte mein Gesicht in meine Hände. Seitdem bei Harry die Lungenfibrose (ausgelöst durch den Astbeststaub) diagnostiziert wurde kam er auf die irrwitzigsten Ideen. Leider alle zum Leiden seiner Lunge, die eh schon so entzündet war, dass das Cortison kaum half.

Ich hatte mit dem Rauchen direkt aufgehört, denn allein, wenn Harry danebenstehen würde, würden die Inhaltsstoffe seine Lunge noch mehr reizen und überfordern... Die Sauerstofftherapie schlug an, er konnte schon wieder längere Strecken gehen ohne nach 10 Meter zusammenzuklappen, die Aussicht auf Heilung blieb aber aus. So war es meist bei einer Astbestvergiftung.

"Harry, warte!", rief ich und ging meinem Mann nach. Leider nicht so schnell wie sonst, da ich mich noch nicht so gut an das neue Hüftgelenk gewöhnt hatte. Ich erwischte meinen Mann noch im Treppenhaus und hielt in an seinem Oberarm fest. "Muckelchen...", murmelte ich. "Bleib stehen, wir gehen zusammen zu Niall. In Ordnung?"

Mein Mann nickte leicht und lächelte sogar als ich ihm ein Küsschen auf die Wange gab. "Na dann komm", flüsterte ich, küsste ihn nochmal und ging mit ihm zu Niall, welcher Gottseidank am anderen Ende des Flurs stand und mit Olli sprach.

"Hey ihr beiden", lächelte der Pfleger und begrüßte danach Thea, welche wieder ihr Köpfchen rausgestreckt hatte und sich umsah. "Wie geht's dir, Bubbles?", fragte Niall dann an Harry gerichtet und musterte ihn interessiert. Bei dem Spitznamen rollte seine Kollegin, welche gerade an uns vorbeiging, mit den Augen.

Ich lachte nur leise und verschränkte meine Arme vor der Brust. Niall hatte angefangen uns allen Spitznamen in Bezug auf unsere Schwächen zu geben, da besagte Kollegin ihm vorgeworfen hätte er würde immer nur die Krankheiten sehen und nicht den Menschen dahinter. Niemand von uns hatte Probleme damit, wenn er uns so nannte, da wir allerdings auch wussten warum Niall das tat. Er könnte eh alles Mögliche zu uns sagen und dennoch würde ihn jeder lieben.

Seine Taten sprachen einfach für sich.

Das dies ein vollkommen unbegründeter Vorwurf war interessierte sie dabei gar nicht. Niall war wohl der Einzige hier, welcher sich für jeden Einzelnen den Arsch aufriss. Und dabei war das hier nur betreutes Wohnen und kein Pflegeheim.

"Ich möchte zum Weihnachtsmarkt", fiel Harry direkt mit der Tür ins Haus und sah Niall erwartungsvoll an. So wie ich es schon erwartet hatte setzte er einen entschuldigenden Blick auf und schüttelte leicht mit seinem Kopf. "Tut mir leid Harry, aber das kann ich dir nicht erlauben. Vor allem nicht zu dieser Uhrzeit. Da sind die meisten Menschen unterwegs und es möchte doch niemand, wenn du dich ansteckst, oder?"

Harry schaute traurig auf Thea hinab und steckte seine Hände in den Pulli. "Tut mir leid, Bubbles. Vielleicht um die Mittagszeit, wenn weniger los ist. Dann aber auch nur wenn einer von uns dabei ist und du deinen Mundschutz trägst."

"Aber mittags sind die Lichter nicht so schön...", wisperte Harry leise, rieb sich sein Auge und strich sich mit der Hand durchs Gesicht, weshalb der Schlauch leicht verrutschte. Ich wollte ihm den Schlauch richten, doch mein Mann wandte sich von mir ab und lief in unsere Wohnung zurück.

"Es tut mir leid, Louis", sprach Niall mit bedrückter Stimme und sah mich mitleidig an. "Niall, du brauchst dich nicht entschuldigen. Harry weiß auch, dass es absolut keine gute Idee ist in seinem Zustand zum Weihnachtsmarkt zu gehen..." Ich seufzte leise und strich mir verzweifelt durch die Haare.

"Was ist, wenn wir nur eine Stunde gehen? Und den größeren Mengen aus dem Weg gehen? Er würde so gerne seine alten Kollegen besuchen und dabei die schöne weihnachtliche Stimmung genießen." - "Louis, ich kann euch das nicht verbieten. Ihr könnt gehen, das liegt ganz allein in eurer Verantwortung. Ich rate euch davon nur dringend ab. Seine Lungenentzündung hat schon so vieles von ihm abverlangt. Ich möchte nur sichergehen, dass ihr euch der Risiken bewusst seid."

Ich atmete tief durch und nickte. "Wir wissen beide was passieren könnte. Aber... Ich kann auch nicht sehen, wie mein Ehemann eingeht. Harry musste schon so viel aufgeben und neben Thea ist die Weihnachtszeit das Einzige, was ihn momentan so zum Strahlen bringt."

Niall sah mich mit großen Augen an. "Louis... Du bist auch einer der Gründe." - "Momentan nicht, nein. Gerade bin ich nur der Mann, welcher ihm die Freude auf Weihnachten nimmt."

Der Pfleger wollte etwas sagen, doch ich schüttelte meinen Kopf. "Ich muss wieder in die Wohnung. Ich möchte ihn jetzt nicht allein lassen. Wir reden morgen weiter", murmelte ich, schenkte ihm noch ein Lächeln und lief in die Wohnung zurück.

"Liebling?", rief ich und fand Harry im Schlafzimmer. "Du willst schon ins Bett?", fragte ich als ich meinen Mann am Kleiderschrank stehen sah. Er nickte nur, legte die Sauerstoffschläuche ab und holte sich einen frischen Schlafanzug aus dem Schrank.

"Harry...", fing ich an, doch erschütterte seinen Kopf und begann sich auszuziehen. Sobald mein Mann nur noch in Unterwäsche vor dem Bett stand hatte ich die passenden Worte zurechtgelegt und ging auf ihn zu.

Sanft legte ich meine Hände an seine Hüfte und drehte meinen Mann zu mir. "Muckelchen?", fing ich an und strich mit meinem Daumen über seine weiche Haut. Harry versuchte mich zu ignorieren, doch ich wusste ganz genau wie ich ihn dazu bekam mir seine Aufmerksamkeit zu schenken.

Zart strich ich weiter über seine Haut, wanderte mit meinen Fingern immer höher, fuhr über seine Brust und ließ meine Hände dort liegen. Ich genoss das Pochen seines aufgeregten Herzens unter meinen Händen und lächelte als auch er seine Hände an meinen Körper legte und mir langsam seine Aufmerksamkeit widmete.

"Du weißt, dass ich dir immer alles geben würde, was du möchtest? Du weißt, dass ich dich liebe und dir niemals etwas nehmen würde, was dir Spaß macht? Weißt du das?"

Mein Ehemann sah mich an und nickte leicht. "Ich weiß das alles Louis. Lass mich nur-" Er unterbrach sich selbst mit einem Husten und krallte sich mehr an meiner Hüfte fest. Besorgt musterte ich ihn, beugte mich ein wenig übers Bett hinüber und griff nach dem Sauerstoffzugang, welchen wir seit unserem Einzug hier hatten. Manchmal brauchte er auch während dem Schlaf die Versorgung.

Vorsichtig legte ich ihm den Sauerstoff an und strich über seine Wange als die Schläuche passend lagen. "Lou...", murmelte er und wollte es wieder abziehen, doch ich schüttelte meinen Kopf. "Lass es dran, du kannst damit besser atmen und küssen kann ich dich so auch", sprach ich und lächelte als Harry verlegen zur Seite sah.

Erneut legte ich meine Hände an seine Brust, näherte mich ihm und schmunzelte als er mich liebevoll musterte. Ich ärgerte Harry ein wenig indem ich kurz vor seinen Lippen stoppte und ihm keinen Kuss gab. Ich liebte nämlich seine Reaktionen, wie er dann immer leise schnaufte, seine Hände an meine Wangen legte und mich zu sich zog.

Sanft küssten wir uns, pressten uns eng aneinander und genossen es einfach unsere Liebe auf diese Art und Weise zu zeigen. "Lou? Mir wird kalt", sprach Harry als wir schon eine Weile standen und uns einfach nur gegenseitig im Arm hielten. "Entschuldige", wisperte ich, löste mich aus seinen Armen und strich ihm eine Locke hinters Ohr.

Anstatt ihm seinen Schlafanzug zu reichen, holte ich eine warme Cordhose aus dem Schrank, ein Unterhemd und eins seiner Lieblingshemden. "Lou? Was soll das?", fragte mein Mann und setzte sich auf unser Bett. "Wir gehen zum Weihnachtsmarkt. Er hat noch zwei Stunden auf. Vielleicht ist ja jetzt nicht mehr so viel los und bei Liam sowieso nicht und-" Ich beendete meinen Satz nicht, legte den Klamottenstapel aufs Bett und sah meinen Mann an.

"Ich- Ich kann dich nicht traurig ins Bett gehen lassen... Ich kann dir das nicht einfach nehmen. Du liebst Weihnachten, du liebst die Lichter, das ganze Zeug und ich... ich liebe das Funkeln in deinen Augen, wenn du all das betrachten kannst."

Mein Mann sah mich überrascht an, blinzelte und nahm nach einem Moment meine Hand, welche ich ihm hinhielt. Ich half ihm dabei aufzustehen, ließ es mir dabei jedoch nicht nehmen und strich über seinen Po. "Louis", murmelte Harry leise und wollte mich mahnend ansehen, doch ich hörte gar nicht erst auf ihn und legte meine Hand an seinen unteren Rücken und presste ihn näher an mich heran.

"Pscht", grinste ich und verband unsere Lippen wieder miteinander. "L-Lou, mir ist immer noch kalt", wisperte Harry gegen meine Lippen, weshalb ich ihn einfach noch mehr küsste und mit meinen Fingern über seine Haut glitt. "Boo-" Ich unterbrach meinen Mann mit einem weiteren Kuss und musste leicht gegen seine Lippen lächeln als er die kleine Knutscherei erwiderte und sogar die Führung übernahm.

Ich spürte seine großen Hände an meiner Hüfte und als wir uns voneinander lösten legte ich meinen Kopf an seinen und summte leise die Melodie, welche Harry gerne hörte, wenn er nicht so gute Laune hatte. So konnte ich ihm immer ein kleines Lächeln entlocken. "Ist dir wieder warm genug?", fragte ich nach einem Moment und sah Harry an.

Seine roten Bäckchen verrieten ihn zwar, doch ich liebte es seine Stimme zu hören, wenn er etwas verlegen war. Mein Mann brummte ein leises 'Ja' versteckte sein Gesicht in meiner Halsbeuge und schmiegte sich an mich. Sanft streichelte ich über seinen Rücken, griff dann nach dem Unterhemd und hielt es ihm hin.

Es dauerte nur wenige Minuten, da war Harry angezogen und stand mit mir in unserem kleinen Flur. Ich half ihm dabei den Rucksack mit der Sauerstoffflasche zu schultern und blickte dann ein letztes Mal zu Thea, welche in einer Decke eingewickelt unter dem Beistelltisch im Wohnzimmer lag.

"Sie schafft das ohne uns, oder?", fragte Harry und sah mich besorgt von der Seite aus an. "Wird sie. Wir werden auch nicht länger als 2 Stunden weg sein. Danach kann sie wieder mit dir kuscheln", sprach ich und legte meine Hand auf den Bauch meines Mannes. "Gut", erwiderte er zufrieden und nickte.

Ich schmunzelte, knöpfte Harrys Mantel zu und holte einen der Mundschutze aus der kleinen Box neben der Schlüsselschale raus. "Die ziehst du am besten jetzt schon an und später wechseln wir die auch. Soll ich dir noch etwas von deinem Beruhigungsöl in die Maske träufeln?", wollte ich wissen und sah meinen Mann fragend an.

Doch er schüttelte seinen Kopf, weshalb das Glasfläschchen noch in meinem Rucksack verschwand. "Hast du alles?", fragte er mich dann und zog sich nach einem kleinen Küsschen die Maske an. "Hab' ich", erwiderte ich und nahm seine Hand in meine. Wir sahen und einen Augenblick an, bis wir gemeinsam zur Tür hinausgingen und uns auf den Weg zum Weihnachtsmarkt machten.

Auf dem Weg dahin spürte ich die Nervosität meines Mannes, weshalb ich ihm seine Maske sanft auszog und ihn in Ruhe wenige Tropfen seines Öls draufgab. "Hazza, atme tief durch, okay? Wir gehen den großen Mengen aus dem Weg und huschen irgendwie zu Liam."

Er nickte, atmete tief durch als ich ihm die Maske angezogen hatte und nahm wieder seine Hand in meine und führte ihn zu dem großen Löschwagen, welcher einer der hinteren Eingänge zum Weihnachtsmarkt für Autos unzugänglich machte.

Ich wäre gerne mit Harry eine andere Strecke gelaufen, doch die wäre um einige Kilometer länger und ich wollte Harrys Lunge nicht unnötiger Belastung aussetzten, und da tatsächlich nicht mehr ganz so viel los war, kamen wir ganz gut bei dem besten Freund meines Mannes an.

Als Liam uns erblickte wurden seine Augen unglaublich groß und das Lächeln auf seinen Lippen immer breiter. "Das ich das noch dieses Jahr erlebe. Harry und Louis auf dem Weihnachtsmarkt", grinste der breit gebaute Mann und empfing meinen Herzensmenschen mit offenen Armen.

Harry erwiderte die liebevolle Umarmung direkt, verfiel mit dem Chief der Truppe in ein Gespräch. An seinen Augen konnte ich sehen, wie sehr Harry grinsen musste. Ihm schien es wirklich gut zu tun hier zu sein. "Hey Louis", wurde ich von Zayn begrüßt, welcher mir auf die Schulter klopfte und mir ein leichtes Lächeln schenkte.

"Na, wie geht's dir?", fragte ich ihn direkt und hörte dem Freund des Chiefs geduldig zu. Es dauerte nicht lange, da merkten auch die anderen Feuerwehrmänner, das Harry anwesend war. Im Nu hatte sich eine kleine Traube um ihn gebildet, welche ihn willkommen hieß.

Stolz und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen sah ich meinen Mann an, genoss die Liebe, welche aufgrund dieses Anblickes durch meine Adern strömte und mein Herz zum Wummern brachte. "Wie geht es Thea?", holte Zayn mich nach einer Weile aus meinen Gedanken und sah mich interessiert an.

Er war einer der Männer, welcher eine Menge kleiner Katzenbabys aus der Kanalisation befreit hatte. Eines dieser kleinen armen Wesen, war Thea, welche mein Mann mit unglaublicher Ausdauer und Liebe wieder aufgepäppelt hatte.

"Ihr geht's gut, sie schläft eingewickelt unter dem Sofatisch, da hat sie es laut Harry am liebsten", schmunzelte ich und sah aus dem Augenwickel wieder zu meinem Mann, welcher sich gerade mit Ashton, einer der Anwärter, unterhielt.

"Thea ist dann wohl die Einzige, welche es überlebt hat...", murmelte er und sah mich traurig an. "Oh...", murmelte ich leise und blinzelte sprachlos. "Und dabei stand es bei Thea am schlechtesten...", dachte ich laut nach und war beeindruckt, das durch Harrys Fürsorge für unser kleines Katzenbaby alles gut verlaufen war.

Ich sprach noch einen Moment mit Zayn, bis ich mich wieder meinen Mann widmete und ihn ein wenig von den anderen abschirmte. "Wie fühlst du dich?", fragte ich besorgt und strich mit meinen Fingerspitzen über seine Schläfe. "Ist dir warm genug?"

Harry zog seine Maske kurz runter, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und lächelte anschließend.

"Alles bestens", strahlte er und richtete die medizinische Maske. "Mach dir nicht so viele Gedanken, Lou. Es ist alles in Ordnung." Ich nickte, sah ihn noch für einen Moment prüfend an und erhielt endlich die Antwort, auf die ich gehofft hatte.

"Ich werde dir sagen, wenn es mir zu viel wird. Versprochen."

"Gut, das wollte ich hören", grinste ich und schüttelte meinen Kopf als mein Ehemann mit den Augen rollte. "Soll ich dir einen Punsch holen?", fragte ich und strich ihm kurz über die Brust. Harry nickte sofort, fragte Liam und die anderen, ob sie auch etwas wollten. Nur wenige stimmten zu, die anderen hatten noch oder wollten nichts, weshalb ich mich nach einem Augenblick mit Zayn auf dem Weg zum Stand machte.

Wir sprachen nicht wirklich viel miteinander, da wir uns beim Warten auf die Getränke umgedreht hatten und unsere Männer musterten. Kurz sah ich aus dem Augenwinkel zu Zayn, wie er an seinem Ehering drehte und ein verträumtes und breites Lächeln auf den Lippen trug.

Sein Lächeln steckte mich an und als er merkte, dass ich ihn von der Seite beobachtete, räusperte er sich laut und richtete seine Dienstjacke. "Hör auf zu Starren, Tommo." Ich lachte hingegen nur, nahm die Tassen an und brachte sie zu den anderen.

Wir hatten ein paar schöne Stündchen. Harry zu überreden nach Hause zurückzukehren, war wohl das schwierigste an diesem Abend. Mein Mann wollte nicht, benahm sich wie ein nörgelndes und beleidigtes Kind und wurde stellenweise ganz schön fies. Doch ich war es gewohnt, fand es ja selbst nicht toll ihm seinen Weihnachtszauber zu berauben.

Ich hatte gerade die Wohnungstür aufgeschlossen, da stapfte Harry an mir vorbei, schmiss seine Klamotten achtlos hin und gesellte sich schmollend zu Thea, welche immer noch unter dem Sofatisch schlummerte.

"Willst du wenigstens noch deinen Gute-Nacht-Tee?", fragte ich und bekam ein bockiges 'Ja, bitte' zurück.

Seufzend setzte ich Wasser auf, bereitete seine rote Feuerwehrtasse vor und sammelte seine Klamotten im Flur ein. Als ich den Tee aufgoss, saß Harry schon in seinem Schlafanzug und ohne Sauerstoffversorgung mit Thea im Bett und kraulte ihr kleines weiches Bäuchlein.

"Ich kann ja verstehen, dass du dich jetzt wie ein kleines Monster benimmst, aber sei wenigstens nicht so achtlos...", brummte ich, stellte seine Tasse auf den Nachtisch und wollte mich gerade zu den Schläuchen beugen, da packte Harry mich im Nacken, zog mich zu sich herunter und drückte mir einen dicken Kuss auf die Lippen.

"Huch...", murmelte ich erstaunt, lächelte leicht und gab ihm dann ein kleines Küsschen auf die noch nach Zahnpasta schmeckenden Lippen. Harry seufzte zufrieden, beschäftigte sich weiter mit Thea während ich ihm wieder den Schlauch anlegte und kuschelte sich an meine Seite als ich ebenfalls umgezogen im Bett lag.

Mein Mann war trotz des Hustens relativ schnell eingeschlafen und lag mit dem Kopf auf meiner Brust. Ich hingegen war noch wach, dachte über die vergangenen Stunden nach und beschloss eine kleine Überraschung für meinen Mann zu planen.

Es dauerte mindestens eine weitere Stunde bis Harry so tief schlief, dass er gar nicht merkte, wie ich aufstand und im Flur verschwand. In der kleinen Abstellkammer war Harrys Lieblingsdeko. Über die Jahre hatte er funkelnde Sterne, Lichterketten und unglaublich viele Schneeflocken, bestehend aus Glas, gesammelt.

Man könnte meinen die üblichen Dekoläden hätten hier in unserer Wohnung ihr Geheimdepot.

Ich wusste das Harry den heutigen Tag so genossen hatte, dass er mir vermutlich schon morgens - sobald er wach war- in den Ohren liegen würde, um erneut auf den Weihnachtsmarkt zu kommen. Daher wollte ich das wenigstens unser Wohnzimmer aussah als hätte sich das Christkind übergeben.

Schließlich konnte ich ihn nicht nochmal dem Risiko aussetzen sich bei jemanden anzustecken und eine Erkältung einzufangen.

Tatsächlich dauerte es nicht so lange wie ich befürchtet hatte und konnte um ein Uhr nachts wieder zu meinem Harry ins Bett schlüpfen. So wie es aussah, hatte er tatsächlich nicht bemerkt, dass ich ein paar Stündchen nicht neben ihm gelegen hatte.

Geschafft schloss ich meine Augen, brauchte eine Weile bis ich zur Ruhe kam und wachte am nächsten Tag durch den kleinen Freudenschrei meines Mannes auf.

Es dauerte einen Moment bis ich mich mit meiner Hüfte hochgekämpft hatte, doch das was mich dann im Wohnzimmer erwartete hätte ich nicht gedacht.

Mein Mann stand nur in Unterwäsche mitten im Wohnzimmer und betrachtete mit einem Funkeln die ganzen Sterne, welche ich an der Decke angebracht hatte. Sie verwandelten die sonst so kahle Decke in einen funkelnden Sternenhimmel.

"Guten Morgen Muckelchen", schmunzelte ich und nahm die Kuscheldecke vom Sofa, schlug sie aus und legte sie über die Schultern meines Mannes. "Warum hast du denn nichts an?", fragte ich besorgt und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange.

"Ich habe mich so gefreut, da musste ich mich ausziehen." Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf und legte meinen Arm um die Taille meines Mannes. "Dann pass wenigstens auf, dass du dich nicht verkühlst. Die Heizung ist noch gar nicht an", warnte ich ihn und wollte diese anschalten, doch Harry hielt mich fest und küsste mich innig.

"Dankeschön Lou", schniefte er leise und neigte wieder seinen Kopf in den Nacken um die Sterne zu betrachten. "I-Ich glaube ich möchte heute doch Zuhause bleiben und deinen Spezialkakao trinken." - "Mit Sahne?

"Und bunten Streuseln", kicherte er glücklich und zog mich noch etwas fester an sich.


_Hazzabear_

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