15. Dezember: Wintertradition
Nachtrag: Der tolle One Shot ist von der lieben awak-e ! Schaut gerne auf ihren Profil vorbei, wenn ihr das noch nicht getan habt <3
Halli Hallo meine Lieben :) Heute haben wir ein kleines Problem.. unzwar habe ich hier diesen wundervollen One Shot, nur leider nicht den Namen der wunderbaren Autorin. Falls du dies liest und merkst, dass er von dir ist, schreib es doch bitte hier her und ich werde es sofort nachtragen! Tut mir Leid, dass da bei der Kommunikation etwas schief gelaufen ist :( Trotzdem sage ich dir schon einmal vielen Dank dafür, dass du dabei warst und dir so eine Mühe gemacht hast. Vielen dank! <3
Lots of Love
Michelle xx
Wörteranzahl: 5494
𝓦𝓲𝓷𝓽𝓮𝓻𝓽𝓻𝓪𝓭𝓲𝓽𝓲𝓸𝓷
»Du willst mich verarschen, oder?« Louis lässt seine Kuchengabel mit einem klirren auf den Teller fallen, als er sich gerade ein Stück von der leckeren Käsesahnetorte gönnen wollte. Mit großen blaugrauen Augen schaut er seinen besten Freund an. Sucht irgendeine Regung in den grünen Augen, dass der letzte Satz von Harry ein Scherz war.
Doch Harry verdreht nur genervt die Augen und schnauft. »Sei nicht dramatisch Louis.« Er stellt seine Kaffeetasse zurück auf den Untersetzer, während Louis nach passenden Worten sucht. In seinem Gesicht spiegelt sich die blanke Sprachlosigkeit, was der Lockenkopf nicht versteht. »Nächstes Jahr können wir es wieder machen, aber -«
»Es ist unsere Tradition!«, grätscht Louis hastig dazwischen. Eine Tradition, welche seit ungefähr neun Jahren durchgeführt wird. Jedes Jahr, ein Tag vor Louis' Geburtstag, machen Beide ihre eigene Bescherung. Trinken süßen und überteuerten Punch, schauen sich alle alten Weihnachtsfilme an. Nur die Klassiker versteht sich. Dann sitzen sie Punkt Mitternacht unterm Weihnachtsbaum und tauschen sich ihre Geschenke aus. Das alles mag Louis – sehr sogar. Es ist wie ein kleines Geburtstaggeschenk für Louis solch ein Tag mit Harry zu verbringen.
Jetzt wird alles zu Nichte gemacht, weil Harry mit diesem Aaron zu einer Holzhütte in den Bergen fährt. Nur die Beiden - Alleine. Schnaufend blickt Louis auf seine Torte, die unberührt auf dem Teller liegt. Dass Louis Aaron nicht leiden kann, ist kein Geheimnis. Er mag diesen Vollidioten überhaupt nicht. Diese reiche eingebildete Art. Und jetzt meint der Idiot Harry in einen Urlaub einzuladen, der bis zum vierundzwanzigsten Dezember geht.
Also über sein Geburtstag und dessen Tradition.
»Wir machen es jedes Jahr«, seine Stimme hört sich kläglich an, worauf Harry zum wiederholten Mal seufzt.
»Nächstes Jahr machen wir es auch wieder, versprochen.«
»Nein!«
»Louis ...«, Harrys Blick fällt auf den Tischen neben ihnen, wo sich fünf ältere Damen ihren Nachmittagstee genehmigen. Alle beobachten ihn und Louis, tuscheln und schlürfen dabei ihren Tee. Wow, neuer Klatsch und Tratsch. »...jetzt beruhig dich. Die Leute gucken schon.«
»Und wenn schon.« Louis verschränkt seine Arme bockig vor der Brust. Sein Appetit ist schon längst vergangen. Eigentlich hat er sich auf den schönen Mittwochnachmittag gefreut. Hier sitzen sie in ihrem Lieblings Café mit den besten Torten der Welt und schnauzen sich an. »Aaron hat das mit Absicht gemacht. Er weiß ganz genau, dass du und ich immer ein Tag vor meinen Geburtstag die Tradition fortführen. So oft, wie wir in den letzten Wochen darüber gesprochen haben, hängt es dem bestimmt zu den Ohren raus. Und ganz plötzlich will er mit dir in diese Hütte fahren. Das ist doch alles ein abgekartetes Spiel!«
Harry lacht. »Sei nicht albern.«
»Bin ich nicht, ich möchte nicht, dass du dahin gehst. Nicht mit dem! Was magst du an diesem Idioten überhaupt?«
Harrys Augen verrenken sich zu schlitzen, die Stirn runzelt sich und seine Lippen verziehen sich zu einer geraden Linie. Ab diesem Moment bemerkt Louis, dass er es übertrieben hat. Er kennt Harrys Haltung und Gesichtsausdruck, wenn er sauer ist. Der Lockenkopf beugt sich vor und betrachtet seinen Kumpel. Die Wut brodelt in seiner Magengegend und mit Mühe kann er verhindern mit der flachen Hand auf den Tisch zu hauen. »Das ist der Punkt Louis. Immer geht es nur um dich, was du willst. Aaron ist anders, er fragt, was ich möchte.«
Mit einem Ruck steht der Braunhaarige auf, kramt ein paar Geldscheine hervor und wirft diese auf dem Tisch. Louis beobachtet alles mit verkniffener Miene. Regt sich nicht. »Du kannst dich ja melden, wenn du wieder zur Besinnung gekommen bist.« Mit diesen Worten rauscht Harry davon und lässt einen Aufgebrachtheit Louis zurück.
Er spürt die Blicke der anderen Gäste auf sich. Peinlich berührt blickt Louis nach unten auf seine Hände, die im Schoß liegen. Bloß nicht nach oben schauen, dann sieht er direkt in die Gesichter der anderen Leute. Seufzend beißt sich Louis auf die Unterlippe und runzelt die Stirn. Nach ein paar Sekunden steht nun auch Louis auf, legt sein Geld auf den Tisch ab.
Zwar ist es schade um seinen Kaffee und Kuchen, aber sein Appetit ist verflogen.
Auch die Weihnachtsmusik, welche permanent leise im Hintergrund vor sich hin dudelt und alle Hits der letzten Jahre in dauerschleife spielt, scheint ihn geradezu zu verspotten.
Louis wirft sich die Jacke über und möchte gerade verschwinden, als ihm eine Stimme zurückhält. »Da musst du wieder etwas gutmachen, Jungchen.« Sein Blick fällt auf eine der älteren Damen, die am großen Runden Tisch rechts von ihm sitzen.
Etwas verdutzt zieht er die Augenbrauen hoch. »Was?«
»So wird er nicht mit dir deine Tradition feiern.« Die anderen Damen nicken und geben einstimmige Laute von sich. Die Frau lächelt Louis sanft an und nimmt vorsichtig einen Schluck von ihrem Tee. Sie könnte ungefähr im Alter von Louis' Oma sein.
Schnaufend zuckt Louis mit den Schultern. »Wir machen das seit Jahren und jetzt will er mit einem Idioten in die Berge fahren.« Louis versteht das nicht. Harry kennt Aaron seit zwei Monaten. Kennengelernt haben sie sich, nach Harrys Erzählungen, auf einer Kunstmesse. Auf der Kunstmesse, als sich Louis geweigert hat mitzukommen und lieber das Fußballspiel Manchester United gegen Liverpool mit Niall geguckt hat.
»Dann zeig ihm, wieviel es dir bedeutet.«
»Hab' ich doch versucht!«
»Nein«, sie lacht leise, wobei sich die kleinen Fältchen an ihrem Auge zusammenziehen. »Was du gemacht hast, ist ihm gar nicht zu zuhören. Du musst zeigen, wieviel es dir bedeutet und zwar hier drin.« Sie legt ihre Hand auf die linke Brust, Höhe ihres Herzes.
Verdutzt hebt Louis eine Augenbraue, öffnet den Mund, schließt ihn wieder. Ihm fehlen die Worte, weil er nicht erwartet hat, dass solch eine Aussage kommt. »Ähm, ich bin nicht ... also wir sind nur Freunde.«
»Seid ihr das?«
❆
Auf dem Weg nach Hause, hat es angefangen unangenehm zu schneien. Dieser Schneeregen hasst der Braunhaarige. Louis zieht die Kapuze seiner Winterjacke tief ins Gesicht und vergräbt sein Kinn in den kuscheligen Schaal, welchen er von Harry letztes Jahr zum Geburtstag bekommen hat. Selbst gestrickt mit wunderschönen winterlichen warmen Farben.
Seufzend bleibt Louis stehen und fischt sein Handy aus der Jackentasche. Er hat seit zehn Minuten versucht Harry zu erreichen, jedoch geht immer die Mailbox ran. Hat er es wirklich versaut? Louis öffnet das Chatfenster mit Harry.
All seine Nachrichten wurden gelesen, dass verraten ihm die blauen Häkchen neben seinen Nachrichten. Doch Harry hat ihm nicht geantwortet. Kurz bleibt er stehen, schüttelt kaum merklich den Kopf und steckt sein Handy wieder zurück. Wenn Harry meint eingeschnappt zu sein ... das kann Louis schon lange.
Warum soll er sich entschuldigen? Er kann sauer sein! Zumal es sein Geburtstag ist. Seine Feier nur mit Harry. Wie kann es also der Lockenkopf wagen ihre Verabredung flöten zu lassen? Bestärkt, dass er nichts falsch gemacht hat, geht Louis ein paar Schritte weiter. Bleibt dann aber wieder seufzend stehen.
Du musst ihm zeigen, wieviel er dir bedeutet!
Die Stimme der alten Dame schwirrt weiter in Louis' Kopf herum. Grummelnd beißt sich Louis auf der Unterlippe herum. Wieso denken viele Außenstehende, dass Louis und Harry ein Paar oder verliebt sind. Sie sind die besten Freunde überhaupt. Schon seit der Kindheit, als der Lockenkopf mit ihm seine leckeren Schokokese von Anne geteilt hat. Ab diesem Moment hat sich Louis geschworen, den Kontakt zu Harry nie zu verlieren.
Jetzt scheint dieser Aaron alles kaputt zu machen. Louis kann ihn nicht leiden. Ab den ersten Moment, als er ihn sah, wusste er sofort, dass es bloß ein reicher Schnösel war, der mit seinem Geld und Ruhm angeben möchte. Wer braucht schon so einen?
Louis biegt nicht in die Straße rechts von ihm ein, die zu seiner kleinen Dachgeschoßwohnung führt, sondern geht weiter geradeaus. Er muss mit jemanden sprechen.
❆
»Du bist echt ein Dummkopf, Louis.«
Entrüstet schaut der Angesprochene von seiner Tasse Tee auf, welche er direkt vor seiner Nase hält. Seine Stirn legt sich in Falten, während sich seine Finger um die Tasse verkrampfen und seine Augen in die von seinem Kumpel Liam schauen. Louis leckt sich über seine spröde Oberlippe, während er nach passenden Worten sucht.
»Das hilft mir nicht Liam ... «, murmelt Louis, wobei er seufzend in seine dampfende Teetasse schaut. Der süßliche Geruch vom Früchtetee umspielt Louis Nase. Eigentlich wäre ihm Schwarztee lieber, da aber Liam einen sehr süßen Zahn besitzt hat er selten solche Teesorten Zuhause.
Liam schüttelt den Kopf, lehnt sich über den Küchentisch, um direkt in Louis' graublaue Augen schauen zu können. »Du verstehst es echt nicht, oder Louis?«, Liam fährt sich mit gespreizten Fingern durch die Haare und seufzt. Wie kann sein Freund nur so schwer von Begriff sein? »Das ist doch alles so offensichtlich!«
Stirnrunzelnd bricht Louis sein Blickkontakt mit Liam ab und betrachtet dafür den Früchtetee. Durch die Spiegelung der Flüssigkeit kann er sich selbst erkennen. Was ist so offensichtlich? Er hat das Gefühl, dass alle etwas Wissen, außer er selbst.
Etwas verblüfft lehnt sich Liam an die Stuhllehne zurück. Nimmt jede Regung von Louis auf. Dann lacht er leise. »Du raffst es echt nicht oder?«
»Nein verdammt!«, knurrt Louis. Was soll er verstehen?
»Und ich dachte immer, du wolltest es nicht zu geben.«
Louis schluckt krampfhaft und blickt nach unten auf seine Tasse Tee. Er öffnet den Mund und schließt ihn wieder, wiederholt das Ganze noch ein paar Mal. Was soll er sagen? Der Braunhaarige merkt, wie er zitternd seine Tasse umklammert. Was wollte er nicht zu geben?
»Louis. Was fühlst du, wenn du mit Harry zusammen bist?« Liam sieht seinen Freund einfach nur mit ruhiger Geduld an.
»Keine Ahnung. Ich fühle mich wohl. Aber das ist doch klar, wir kennen uns seit fast zwanzig Jahren!«, seine Hände umklammern weiterhin krampfhaft die Tasse.
Liam legt sanft eine Hand auf Louis' Unterarm und lächelt ihn warm an. »Fühlst du dich nur wohl oder ist es mehr?«
Zuerst ist Louis Blick verwirrt. Was meint Liam mit mehr? Er fühlt sich sicher bei Harry. Harry kennt all seine Macken, all seine Vorlieben. Der Lockenkopf versucht immer, dass es ihm gut geht und Louis freut sich jedes Mal. Immer, wenn sie sich treffen, kann er es kaum erwarten. Er wird Hibbelig und sein Herz schlägt schneller.
Er könnte sich immer wieder in Harrys grünen Augen verlieren und bei der beruhigenden rauen Stimme einschlafen. Auch die vollen Lippen sind ein Traum für sich, da möchte doch jeder - Die Gesichtszüge von Louis entgleisen ihn und ab diesen Moment weiß Liam, dass Louis es verstanden hat. Das leise »Fuck.« unterstreicht noch alles.
Verdammt, sie hatte recht. Die alte Dame aus dem Café hatte wirklich recht. »Scheiße Liam ... wie?«, fragt Louis etwas atemlos, als wäre er ein paar Kilometer gerannt. »Wie zum Fick habe ich es nicht selbst bemerkt?«
»Ich dachte die ganze Zeit, du wüsstest es«, erwidert er und grinst ihn an, »darum habe ich nie etwas gesagt.«
Louis starrt Liam ein paar Augenblicke sprachlos an. Dann schüttelt er den Kopf. Irgendwie Missfällt ihn die Vorstellung, dass es wohlmöglich alle gewusst haben, außer er selbst. Und was ist mit Harry? Weiß er es auch?
»Also willst du es ihm sagen?«, eine natürlich typische Frage. Liam blickt Louis erwartungsvoll an. Louis starrt einfach nur ungläubig zurück. Er weiß nicht, was ihn mehr überrascht, die Erkenntnis, dass er in Harry verknallt ist oder die Frage, die so belangen los über Liams Lippen kommt.
Er wird doch zu hundert Prozent eine Abfuhr erhalten. Harry hat jetzt Aaron. Die Beiden sind zwar kein Paar, aber er ist nicht blöd. Alles bändelt in die Richtung hin. Stöhnend vergräbt Louis sein Gesicht in die Handflächen und seufzt dramatisch.
Wie kann sein Leben innerhalb von drei Stunden so dermaßen auf den Kopf gestellt werden? »Harry hasst mich jetzt wahrscheinlich.« Sagt er langsam und seufzt erneut. Der Tee in seinen Händen ist schon längst kalt geworden.
❆
Nervös steht Louis in dem alten schäbigen Treppenhaus vor Harrys Wohnungstür. Es sind genau zwei Tage vergangen, seit Louis die Erkenntnis seines Lebens hatte. So würde er es zumindest betiteln. Harry weiß gar nicht, dass Louis vor seiner Wohnung steht. Nachdem er aus dem Café verschwunden ist herrschte Funkstille zwischen den beiden Freunden.
Louis hatte aufgegeben weiterhin Harry mit Anrufen und Nachrichten zu bombardieren. Sie brauchten erst einmal Zeit für sich selbst. In den letzten achtundvierzig Stunden hat Louis permanent sich den Kopf zerbrochen alles wieder geradezubiegen. Und seine Gefühle offen zu legen. Vielleicht wird es der Lockenkopf verstehen, warum er so gehandelt hat. Denn jetzt versteht sich Louis zum Glück selbst.
Das ist doch viel Wert, oder?
In seinen Händen hält er eine Dose mit Zitronen-Cupcakes. Harrys Lieblingssorte. Er wollte nicht mit leeren Händen auftauchen, daher hat sich Louis in die Küche gestellt und gebacken. Dass er seine Wohnung und sich selbst fast in die Luft gejagt hat, muss er nicht erwähnen. Jeder von seinen Freunden weiß, dass er eine absolute Niete in Kochen und Backen ist. Aber hoffentlich schätzt Harry die Geste, auch wenn die Cupcakes zu hundert Prozent nicht schmecken werden.
Er hat nämlich eine kleine Ecke probiert und sofort das Gesicht verzogen. Zu viel Zitrone ... aber vielleicht mag das der Lockenkopf. Da steht er also nun, vor der Wohnungstür, die ihn mit der abblätternden braunen Lackfarbe anlacht. Fast sogar verstopptet. Louis hätte schon seit zehn Minuten klingeln können. Aber etwas hält ihn zurück. Die kleine lodernde Flamme aus Angst in seiner Magengegend.
Wow, wer hätte gedacht, dass das so schwierig sein wird. »Komm schon Louis«, murmelt der Doncaster zu sich selbst, »sei ein Mann.«
Mit gestrafften Schultern, geht Louis ein Schritt vor und betätigt die Klingel. Das schrille Summen schneidet unangenehm durch die Luft. Dann wird es still, ein Poltern ertönt und dann eine Stimme.
Eine Stimme, die Louis gerne überhört hätte.
Eine Stimme, die alles in Louis zusammenziehen lässt.
»Erwartest du jemanden?« Aarons Stimme klingt so laut hinter der Holztür, als würde er direkt neben Louis stehen und ihn mit einem Megaphon ins Ohr brüllen. Scheiße verdammt. Damit hat Louis nicht gerechnet. Die Angst schwenkt zu Trauer und Wut um. Er kann sich nicht damit auseinandersetzen.
Der Anblick, dass Aaron neben Harry steht – niemals. Schnell stellt er die Dose auf den Boden und macht auf den Absatz kehrt.
Er hat es versucht. Liam kann ihm nicht böse sein, weil er es wirklich versucht hat. Gut, vielleicht hätte er erst einmal mit Harry reden sollen. Aber er stellt sich das hämische Grinsen von Aaron vor, wie er ihn ansieht, während Louis versucht stotternd seine Situation zu erklären.
Man muss kein Genie sein, um das zu verstehen. Das bedeutet doch alles. Aaron ist bei Harry in der Wohnung und die Beiden haben wer weiß was gemacht. So genau möchte es Louis gar nicht wissen. Nur eins ist klar – Louis hat verloren.
Was Louis aber nicht weiß, ist, dass Harry genau in diesem Moment die Tür öffnet, als er um die Ecke verschwindet. Der Lockenkopf erhascht nur noch einen schnellen Blick auf Louis, wie er mit verzweifeltem Gesichtsausdruck das Weite sucht.
Dann schweifen seine Augen nach unten und entdecken die Dose, die Louis dort stehengelassen hat. Die Falten an seiner Stirn werden tiefer – was soll das alles?
Der Wind und der kalte Regen peitschen Louis erbarmungslos ins Gesicht. Die Wolken hängen tief und schwarz am Himmel – symbolisieren die Gefühlswelt von Louis. Natürlich ist alles schiefgelaufen, wer hätte angenommen, dass es ein Happy End geben wird?
Mit schnellen Schritten geht er zurück in seine Wohnung. Zum Glück wohnt er nur vier Blocks entfernt. Dennoch wünscht Louis sich in diesem Moment er würde am Ende der Stadt Wohnung. Je mehr Abstand, desto besser. Vielleicht sollte er die Stadt verlassen, nein, besser sogar das Land.
Spanien ist doch schön.
Die Wohnungstür von Louis fällt hinter ihm mit einem lauten Knall ins Schloss. Schwer atmend seht er in dem dunklen Flur, seine Kleidung hängt wie ein Sack an seinem Körper herunter. Unter seinen Füßen bildet sich eine kleine Pfütze. Der Regen prasselt lautstark gegen die Fenster.
Louis versucht mit trüben Augen ein Punkt im Flur zu erhaschen, sich daran festzuhalten, damit sein Geist nicht davonschwimmt. Aber nichts funktioniert. Der unaufhörliche Schmerz in seiner Brustgegend wird immer größer. Stärker – rücksichtsloser.
Mit schweren Füßen schleppt sich Louis den Flur entlang. Dass er alles nass macht ist ihm egal. Alles ist egal. Draußen könnte jetzt ein Krieg einfangen und es würde ihn nicht interessieren. Ein Rauschen durchdringt Louis' Ohren, als er sich auf das Bett fallen lässt. Die Schuhe und Jacke hat er immer noch an. Aber darum kümmert sich der Doncaster nicht. Auch nicht, dass er mit seiner nassen Kleindung die ganze Bettwäsche durchnässt.
Stumpf blicken seine Augen auf die weiße Wand rechts vom Bett. Dann zerreißt ein Schluchzen die Stille in der Wohnung. Die Tränen fallen aus Louis Augen, rollen langsam die gerötete Wange runter.
Warum tut es so weh?
Wie kann es so weh tun, obwohl es noch nicht einmal richtig begonnen hat.
Plötzlich vibriert es in Louis' Jackentasche. Sein Handy. Mit klammen und zittrigen Fingern fischt er sein iPhone heraus. Eine Nachricht ploppt auf seinem Homescreen auf. Von Liam.
Wie ist es gelaufen?
Eine langsam ausdehnende Wut macht sich in Louis' Körper breit. Je länger auf die Nachricht starrt, desto mehr Flammt es in ihm auf. Mit einem wütenden Schrei knallt er sein Handy an die nächstbeste Wand. Dass er wahrscheinlich dadurch sein iPhone zerstört hat, ist Louis im ersten Moment egal. Es kümmert ihn nichts mehr.
»Fuck, fuck fuck!« Mit geballter Faust schlägt er auf die Matratze ein, versucht dabei sich abzureagieren. Doch nichts möchte funktionieren. Sein Körper brennt. Schluchzend und aufgebend vergräbt er sein Gesicht ins Kissen.
Draußen geht mit strömenden Regen und Gewitter die Welt unter.
❆
»Und du bist sicher, dass es dir gutgeht?«, ertönt die fragende Stimme von Liam aus Louis' Lautsprecher von seinem iPhone. Das Handy hat den Schlag an die Wand vor fünf Tagen überlebt. Zwar ziert jetzt die Spider-App sein Bildschirm, aber es funktioniert. Immerhin.
Seufzend sitzt Louis auf seiner Couch im Wohnzimmer. Der Fernseher gegenüber von ihm erleuchtet den Raum. Das Standbild des Filmes zeigt eine derzeitige Kampfszene zwischen Captain America und Iron Man. Es ist der dreiundzwanzigste Dezember. Der Tag, den er eigentlich mit Harry zusammenverbringen würde.
Doch dieses Jahr nicht. »Mir geht es gut Liam.« Dass es nicht zu hundert Prozent die Wahrheit entspricht muss er seinen Kumpel nicht sagen. Er hat mit Harry seit sieben Tagen nicht mehr gesprochen. Liam hatte ihn angeboten mit ihm was zu unternehmen, aber der Doncaster ist nicht in der Stimmung.
Daher hat er sich entschlossen mit heißen Kakao und einem großzügigen Schuss Rum, sowie alle Marvel Filme den Tag hinter sich zu bringen. Bloß keinen Gedanken daran verschwenden, dass Harry nun mit Aaron in einer romantischen Holzhütte in den Bergen ist. Sich bestimmt nackt vor einem Kamin rekeln.
»Du kannst dich immer melden.«
»Ich weiß das zu schätzen.« Louis tut es wirklich.
Das Gespräch wird beendet und Louis drückt wieder auf Play. Er fühlt mit Tony Stark mit. Wie er von einem alten Freund verlassen wird. Verletzt auf dem Boden liegend in einer alten Hydra-Station. Aufseufzend nimmt Louis ein Schluck aus der Tasse, welche er in der Hand hält. Vielleicht hat er ein bisschen zu viel Rum reingemacht. Aber das ist auch egal. Er muss heute nicht mehr los, sondern erst morgen.
Seine Koffer stehen gepackt im Flur und warten darauf morgen in seinen alten blauen Seat gepackt zu werden. An Heiligabend fährt er immer nach Doncaster zu seiner Familie. Eigentlich hätte er es auch schon heute tun können. Aber dann hätte er sich mit Fragen auseinandersetzen müssen, wozu er keinen Nerv gehabt hätte. Weil alle wissen, dass Harry ein Tag vor Weihnachten immer bei Louis ist. Und seine ganze Familie denkt, dass es dieses Jahr auch der Fall ist.
Nach seinem kleinen Zusammenbruch vor paar Tagen hat Louis nicht mehr das Haus verlassen. Bloß das Bett hat er neu bezogen und hat ein heißes Bad genommen. Aber er lag wohl zulange mit nassen Klamotten im Bett. Jedes Mal, wenn er schluckt, fühlt sich sein Hals rau und kratzig an.
Nachdem er seinen dritten Kakao mit Schuss leergetrunken hat und der Abspann von Avengers Endgame über den Fernseher rollt, klingelt es plötzlich an der Tür. Verdutzt bleibt Louis in seiner Bewegung verharren, runzelt die Stirn und wirft ein Blick auf die Uhr. Zehn Minuten vor Mitternacht. Wenn das Liam ist, der Louis nicht alleine in sein Geburtstag rutschen lassen möchte, bringt er den Braunhaarigen um.
Louis hat doch deutlich am Telefon gemacht, dass es ihn gutgeht. Das Summen der Klingel wird durch ein andauerndes Klopfen ersetzt. Will die Person ihn verarschen? Als würde jemand mit der Faust gegen seine Wohnungstür schlagen.
Grunzend steht Louis vom Sofa auf, stolpert über die Decke, welche dabei von seinem Schoß zu den Füßen rutscht. Mit schnellen Schritten ist er im Flur und reißt die Tür auf.
»Sag mal willst du mich verarschen?! Ich habe dir doch gesagt -«, Louis' Worte bleiben ihm im Hals stecken, nachdem seine Augen realisiert haben, wer vor ihm steht. » ... Harry?«
Der Lockenkopf steht mit voller Wintermontur und einer Reisetasche in der Hand vor Louis, welcher immer noch nicht glauben kann, dass Harry vor seiner Wohnungstür steht und den Kleineren mit funkelnden grünen Augen betrachtet.
Hat er zu viel Rum getrunken? Ist er besoffen? Doch als Harrys Stimme sanft die Stille durchschneidet, bemerkt Louis, dass er nicht träumt. »Hi Lou.«
Zwei einfache Worte, die Louis inneres erwärmen, aber auch gleichzeitig in Rage bringen. Was fällt diesen Idioten einfach ein nach Tagen von Funkstille mit diesen zwei Wörtern einfach aufzukreuzen? Schnaufend lässt Louis die Tür offen, dreht sich auf dem Absatz um und stapft ins Wohnzimmer. Er hört, wie Harry die Wohnungstür schließt, die Tasche abstellt, sich seine Straßenklamotten entledigt und zu Louis ins Wohnzimmer gesellt.
Es ist still im Raum. Die Melodie des Abspanns hat aufgehört und es werden die nächsten Marvel Filme in der Mediathek angepriesen. Harry bleibt unschlüssig im Raum stehen und räuspert sich. »Danke für die Cupcakes. Waren echt lecker, obwohl etwas weniger Zitrone nicht geschadet hätte.« Rau lacht er und betrachtet Louis, der wieder auf dem Sofa sitzt und verstohlen an ihm vorbei an die weiße Wand starrt.
»Wieso bist du nicht bei Aaron in der ach so tollen Holzhütte in den Bergen?« Louis geht gar nicht auf Harrys Bemerkung zu den selbstgemachten Cupcakes ein. Obwohl er innerlich ein paar freudige Luftsprünge macht, dass er die Backwaren doch nicht so sehr verkackt hat, wie angenommen. Doch das muss der Lockenkopf jetzt nicht wissen.
»Weil ich hier bin.«
»Das beantwortet nicht meine Frage ...«
Harry zieht die Augenbrauen hoch. »Komm schon Louis ...«
Wütend peitscht Louis' Blick direkt in die grünen Augen von Harry. Die Augen formen sich zu schlitzen, während der Doncaster vom Sofa auf seine Füße springt und mit zwei großen Schritten direkt vor Harry steht. »Willst du mich komplett verarschen? Erst sagst du mir, dass ich mich melden soll, wenn ich mich entschuldigen möchte. Dann beantwortest du weder meine Nachrichten und noch meine Anrufe. Und als ich bei dir auftauche ist natürlich Aaron bei dir, hast dir bestimmt schnell Trost geholt, was?!« Wütend presst Louis sein Zeigefinger in Harrys Brust, bei jedem einzelnen Wort.
Sanft packt Harry Louis' Hand. »Das ist nicht fair Louis.«
»Was ist schon fair?« Kontert Louis mit zusammengebissenen Zähnen und schließt seine Augen. Die Wut fällt plötzlich von Louis ab und sein Körper beugt sich nach vorne, wobei seine Stirn an Harrys Brustkorb lehnt. Der Kleinere schließt die Augen und atmet den herben Duft von Harry ein. Er hat diesen Duft schon immer gemocht – sehr männlich und reizend.
»Es tut mir leid, dass ich so sauer im Café war. Ich ... ich freue mich immer jedes Jahr darauf und als du mit der Aussage ankamst, dass du mit diesem Aaron in die Berge fährst«, wieder seufzt er und seine Hände verfangen sich wie von selbst in Harrys Pullover, » ... ich bin einfach sauer geworden. Denn es waren immer nur wir. Jetzt ist dieser Typ in deinem Leben getreten ... und dieser Gedanke macht mich einfach fertig. Wärst du mit deiner Familie in einer Holzhütte, ja ich wäre traurig gewesen. Ich hätte es dennoch verstanden ... aber ... aber mit einem anderen Kerl ...«
Während Louis leise redet, bettet Harry sein Kinn auf Louis' Kopf und schließt die Augen. Lauscht die raue Stimme seines Freundes, lächelt dabei sanft. »Was willst du mir sagen, Boobear?«
Shit. Wie lange ist es her, dass Harry ihn so genannt hat? Louis hebt sein Kopf, schaut tief in Harrys Augen. »Ich bin furchtbar Eifersüchtig gewesen, weil der Typ nicht ich war. Weil ich es war, der auf der anderen Seite der Wohnungstür stand und hören musste, dass du Männerbesuch hattest. Scheiße Harry ... vor einer Woche hatte ich die Erkenntnis meines Lebens und ich frage mich die ganze Zeit, wieso ich so dumm war, um es nicht zu verstehen?! Ich bin so verknallt in dich, dass jede Faser in meinem Körper schmerzt. Und wenn ich dich verlieren würde ... ich will es mir nicht vorstellen. Gott, ich weiß überhaupt nicht, was ich mit mir anfangen soll, wenn du nicht da bist«
Dass Louis' Stimme am Ende verzweifelt klingt versucht er gekonnt zu ignorieren. Seine ganze Aufmerksamkeit liegt nun auf dem Lockenkopf, der sein Kopf leicht zu Seite geneigt hat und Louis mit warmen, weichen Augen betrachtet. An anderen Tagen hätte Louis gekotzt, wenn er so etwas gesagt hätte, weil ein Romantiker ist er ganz und gar nicht. Aber jetzt fühlt es sich angebracht und er meint jedes Wort, welche gerade über seine Lippen gekommen sind. Aus tiefsten Herzen.
Sachte fährt Harry mit gespreizten Fingern durch Louis' Haare und legt anschließend seine Hände um Louis' Gesicht. Er beugt sich vor. »Ich dachte, du wirst es nie sagen.« Wispert Harry leise und legt dann sanft seine Lippen auf Louis'. Eine Gefühlsexplosion breitet sich in Louis aus. Alles spielt verrückt. Fast schmerzlich greift er wieder nach Harrys Oberteil und zieht in näher zu sich ran. Er will alles und er gibt alles. Lässt den Kuss für sich sprechen. Zeigt jede Emotion, die ihn durchfährt.
Das leise läuten einer Kirchenglocke signalisiert, dass der nächste Tag nun begonnen hat. Mitternacht. Vorsichtig löst sich Harry, wobei Louis fast schon wimmern möchte. Nein, ihm haben die vollen rauen Lippen von Harry sehr gefallen. Leise lacht Harry »Happy Birthday.«
»Frohe Weihnachten«, murmelt Louis und zieht Harry erneut in einen Kuss. Er muss alles aufholen, was er die letzten Jahre verpasst hat. Und das ist eine Menge. Wie von selbst zieht er den größeren hinter sich her, als er Rückwärts zum Sofa geht. Dann dreht er Harry um und drückt ihn in die weichen Polster. Ehe sich der Lockenkopf versieht, setzt sich Louis auf seinen Schoß, die Beine rechts und links neben seine Oberschenkel abgesetzt. »Was hat dich plötzlich umgestimmt hierher zu kommen?« Haucht Louis leise und lehnt seine Nasenspitze an Harrys. Die Augen hält er geschlossen und spürt, wie Harry seine Hände von Louis Schulter, über sein Rücken bis zur Taille fahren. Dort bleiben sie paar Sekunden, um sich dann auf Louis' Hintern niederzulassen. Um nicht aufzustöhnen, beißt sich Louis schnell auf die Unterlippe, weil scheiße – das Gefühl ist der Wahnsinn.
»Es hat sich nicht richtig angefühlt. Mit ihm in den Bergen zu sein.«
»Das Gefühl kam wohl in letzter Sekunde«, seine Lippen bewegen sich fahrig an Harrys Oberlippe entlang. Die Luft zwischen ihnen Knistert und fühlt sich dick an.
»Manchmal müssen Sachen passieren, damit man die Augen öffnet.«
Mit dieser Aussage hat Harry vollkommen recht. Wenn Harry dieses Jahr nicht ihr Plan über Bord werfen wollte, dann würde er hier nicht auf Harrys Schoß sitzen, der mit seinen großen Händen sein Po knetet. Würde Louis nicht etwas Selbstbeherrschung haben, wäre er sicherlich schon längst wie ein junger Teenager in seine Unterhose gekommen. »Noch eine wichtige Frage ...«
»Alles.«
»Hast du mit ihm geschlafen?«
»Nein.«
»Gut.«
Louis küsst Harry mit Zärtlichkeit, lässt seine Zunge über die Lippen fahren und taucht ganz in Harrys Mundhöhle ein. Er braucht Harry. Er braucht ihn und alles was dazugehört. Harry scheint es zu verstehen, denn seine Finger fangen an über Louis' Hosenbund zu fahren, bis hin zu seinem Knopf.
Harry gibt, was Louis braucht.
❆
Genüsslich schließt Louis die Augen, während Harry sanft mit dem Zeigefinger rastlos über Louis' nackten Rücken fährt. Zeichnet jeden Rückenmuskel nach. »Mhh«, säuselt Louis leise. Beide liegen nackt auf dem Sofa, Louis auf Harry gekuschelt und sein Kopf auf dessen Brustkorb gebetet. Die Sofadecke bedeckt nur Notdürftig Louis' Hintern.
An der Fensterfront des Wohnzimmers steht der kleine Weihnachtsbaum, welchen Louis und Harry am Anfang Dezember mit viel Anstrengung in Louis' Dachgeschosswohnung geschleppt haben. Geschmückt und mit der Lichterkette, taucht er alles in eine gemütliche und besinnliche Atmosphäre.
Die Luft im Raum ist heiß und schwer. Es riecht nach Schweiß und Sex. Mit einem Grinsen vergräbt Louis sein Gesicht in Harrys Brustkorb, zieht wieder den typischen Geruch von Harry in die Nase. Einfach nur purer Suchtfaktor. Ihre Haut klebt schwitzig aneinander, doch das scheint keinen von den Beiden zu stören. Louis kann es immer noch kaum fassen, was gerade passiert ist. Er hat mit Harry geschlafen. Mit seinem besten Freund aus Kindheitstagen – und scheiße verdammt, war es gut.
»Was geht dir durch den Kopf?«
Seufzend stützt Louis sein Körper mit den Unterarmen auf, um in Harrys Gesicht schauen zu können. »Alles und nichts zugleich.« Er lacht. »Ich hätte nicht gedacht, dass das passiert. Aber ich bereue es auch nicht.« Er lehnt sich vor und drückt einen schnellen Kuss auf Harrys Lippen.
Der größere Lacht und sein Körper vibriert dabei. »Ich bereue auch nichts. Ich bin sogar froh, dass das alles passiert ist. Sonst würden wir hier nicht so liegen.« Louis bestätigt Harrys Satz mit einem Nicken.
»Ich hoffe, dass du diesen Aaron in den Wind schießt. Sonst wirst du nie wieder ein Fuß in diese Wohnung setzen.« Und das meint er ernst. Auch wenn es ihm das Herz zerreißen würde.
»Keine Sorge, dass habe ich schon gemacht, als ich aus seinem Porsche gestiegen und zum nächsten Bahnhof in einem Kuhdorf gestapft bin.«
»Scheiße er hat ein Porsche?«
»Sogar zwei.« Harry lacht. »Aber das tut nichts mehr zur Sache. Weißt du Louis, am Anfang habe ich immer gedacht du liebst mich auch. Willst es nur nicht zeigen. Aber dann hattest du hier und da jemanden und irgendwann habe ich angenommen, dass ich mir alles eingebildet habe.«
Es stimmt. Louis hatte in den letzten Jahren ein paar kleine Beziehungen, die nie lange gehalten haben. Ein paar Monate vielleicht, dann hat immer eine Seite Schluss gemacht. Aber es hat den Älteren nie gestört, weil er wusste, dass er immer zu Harry konnte. Damals hat er sich nie dabei etwas gedacht. Doch jetzt macht alles Sinn. Denn es war immer Harry.
»Ich war nur dumm, um es einfach zu merken.«
»Vielleicht nicht so dumm, denn du hast es herausgefunden.«
»Ja mit Liams Hilfe. Er musste mir einen Denk Stoß geben.«
Ein Grinsen breitet sich auf Harrys Gesicht aus. In der Dunkelheit sehen die Zähne von ihm noch weißer aus und Louis muss sich beherrsche nicht erneut über Harry herzufallen. »Vielleicht sollten wir ihn ein Geschenk machen, als Dankeschön.« Murmelt der Lockenkopf leise und gluckst. »Apropo Geschenk, ich habe deins immer noch in der Tasche und wartet darauf geöffnet zu werden.«
»Ich habe doch mein Geschenk schon bekommen. Es liegt ausgepackt unter mir.« Louis kann sich kein besseres Geschenk dieses Jahr vorstellen. Er hat alles bekommen, was er wollte. Seine Weihnachtstradition, auch wenn es mit Schwierigkeiten verbunden war, sein Harry mit alles, was dazu gehört. »Mehr brauche ich nicht.«
»Aber vielleicht möchte ich mein Geschenk haben?«
Empört zieht Louis die Luft ein und boxt einen lachenden Harry an den Oberarm. »Hallo? Die Cupcakes und ich sind ja wohl genug gewesen.« Je länger der Doncaster mit Harry auf dem Sofa liegt, desto mehr merkt er, wie vertraut alles ist. Wenn er es genau nimmt, dann waren sie schon längst indirekt in eine Beziehung gewesen. Die meisten Pflanzen in Louis' Wohnung gehören Harry – das sagt doch schon viel aus. Jetzt kommen noch die kleinen Extras hinzu.
»Und wo ist überhaupt der überteuerte süße Punch, den du jedes Jahr holst.«
Louis grunzt. »Hab ich dieses Jahr nicht getan. Aber, wenn du willst kann ich dir Kakao mit Schuss machen.«
»Mhm, das entspricht nicht so unserer Tradition.«
»Alter wir haben gerade Sex gehabt und liegen nackt auf dem Sofa«, gibt Louis nüchtern mit hochgezogenen Augenbrauen zurück. »... das alles hat nichts mehr Ansatzweise mit unserer Tradition zu tun.«
Harry setzt sich stöhnend auf, wobei Louis von Harrys Körper rutsch und dabei einen klagenden Laut von sich gibt. »Dann Louis William Tomlinson, schlagen wir eine neue Ära an. Eine andere Tradition, die viel besser wird, als die Alte. Kakao mit Rum, Weihnachtssex und ...«, sein Blick fällt auf dem Fernseher » ... mit einer Menge Marvel Filme.« Grinsend beugt sich Louis vor. Ihre Gesichter sind nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt.
»Das, Harry Edward Styles, würde mich sehr gefallen.«
𝓣𝓱𝓮 𝓔𝓷𝓭
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