3. Dezember: All I want for Christmas is you

slaylinski , hier ist dein One Shot für diesen Adventskalender ☺️ Hinterlasst auch ihr ein paar liebe Kommentare und schaut auf ihrem Profil vorbei. Danke, dass ihr alle so fleißig mitliest und mitfiebert ❤️
Dir danke ich für deinen Beitrag :-)
xx Michelle

Wörteranzahl: 1654

song: all i want for christmas by liam payne

Weihnachten war Louis' Lieblingsjahreszeit. Nicht nur, weil er am 24. Dezember Geburtstag hatte, sondern weil er den Geruch von frisch gebackenen Plätzchen, Tannenbäumen und Lebkuchen liebte. Als er jünger war dachte er jedes Jahr aufs neue, dass die ganze Stadt nur für ihn alleine ihre Häuser schmückte, um mit ihm in ein neues Lebensjahr zu starten.

Mittlerweile war Louis 24, beziehungsweise in wenigen Tagen 25, da er an diesem Morgen bereits das 22. Türchen seines Adventkalenders öffnen konnte. Dieses Jahr war jedoch alles anders. Louis würde weder einen geschmückten Baum sehen, noch frisch gebackene Plätzchen riechen. Denn 2016 war das Jahr, in dem seine Mutter nach Jahren den Kampf gegen den Krebs verloren hatte. Er würde ohne seine Mutter in das Jahr 2017 starten und er wusste immer noch nicht, wie er das überleben sollte.

Seine sechs Geschwister verbrachten Weihnachten mit ihren Großeltern und Louis' Stiefvater, er konnte aber immer noch nicht ihr altes Haus in Doncaster betreten, ohne sofort in Tränen auszubrechen. Also blieb er dieses Jahr einfach in seiner Wohnung in London. Da die meisten seiner Freunde Weihnachten mit ihrer Familie verbringen würden, war Louis sowohl an Heiligabend, als auch an seinem Geburtstag allein.

Es dämmerte bereits, als Louis sich noch einmal aus seiner Wohnung aufraffte, um im Supermarkt um die Ecke ein paar Sachen zu besorgen, ehe in Kürze das Weihnachtschaos ausbrechen würde, denn er hatte immer das Gefühl, das jeder Einwohner Londons sich dazu entschied, kurz vor Heiligabend noch einmal komplett seinen Vorratsschrank für das kommende Jahr aufzufüllen.

Louis hatte nicht wirklich die Motivation gehabt, sich in den letzten Wochen richtig anzuziehen, weswegen seine graue Jogginghose, die wirklich schon bessere Tage gesehenen hatte, zu seinem ständigem Begleiter wurde.

Er hatte sich einen dicken Schal umgewickelt, den ihm seine Mutter vor einigen Jahre geschenkt hatte, und seine Mütze tief in sein Gesicht gezogen, um eine rote Nase zu vermeiden. Bis auf eine alte Dame, die verzweifelt versuchte an den Selbstbedienungskassen zu bezahlen ehe ein Mitarbeiter Mitleid mit ihr hatte und ihr zur Hilfe schritt, war das Geschäft leer.

Er lief langsam auf die Tiefkühltheke zu, mit dem Gedanken, sich eine Pizza zu holen. Gerade  als er dabei war, sich zwischen Salami und Margherita zu entscheiden riss ihn ein tiefe Stimme aus seinen Gedanken.

"Pizza ist aber nicht besonders weihnachtlich.", Louis drehte seinen Kopf zur Seite und schaute direkt in zwei grüne Augen.

"Na, dein Einkauf.", der Mann, der Louis ansprach, deutete auf Louis Korb, in dem sich neben zwei Tüten Chips, noch gefrorene Mozzarella Sticks und ein Fertig Sandwich befanden.

"Wie wäre es, wenn du dich um deinen eigenen Einkauf kümmerst, Mr-ich-nerv-andere-beim-einkaufen.", schnaubte Louis genervt und riss mit Schwung die Tiefkühltruhe auf, um sich seine heißgeliebte Pizza heraus zu angeln.

Mr-ich-nerv-andere-beim-einkaufen hob nur abwehrend seine Hände. "Sorry, ich wusste ja nicht dass ich es hier mit dem Grinch höchstpersönlich zu tun habe."

Louis schaute sich sein gegenüber etwas genauer an. Neben seinen grünen Augen, die übrigens mit Abstand die schönsten waren, die Louis jemals gesehen hatte, besaß er ebenfalls kurze braune Locken, die sein Gesicht geschickt umrahmten. Allgemein war er ziemlich attraktiv.

An guten Tagen hätte Louis sich ins Zeug gelegt, um mit der Handynummer des Unbekannten davonzuziehen. Im Moment war er aber nicht in der Stimmung für ein Schäferstündchen, er wollte einfach nur wieder nach Hause, in sein Bett und schlafen, denn in seinen Träumen musste er nicht an seine Mutter denken.

Bereits der Gedanke an sie trieb ihm erneut die Tränen ins Auge und er versuchte ungeschickt, sich mit seinem Ärmel die Nase abzuputzen.

"Ist alles okay?", fragte sein Gegenüber, denn er hatte wohl die Tränen in Louis' Augen mitbekommen. "Lass mich einfach in Ruhe einkaufen", nuschelte Louis nur und verschwand schnellen Schrittes Richtung Kasse. Dabei fiel ihm unbemerkt sein Geldbeutel aus der Jackentasche.

Der Dunkelhaarige wollte ihm schon hinterherrufen, aber Louis war einfach zu schnell an der Kasse angelangt, wo er mit den paar Scheinen, die er in seiner Hosentasche hatte, seinen Einkauf bezahlte und so schnell wie möglich nach Hause lief. Dass er seinen Geldbeutel verloren hatte, bemerkte er gar nicht. Der Dunkelhaarige, der sich schließlich als Harry herausstellte, hob ihn auf. "Na toll.", murmelte er. "Jetzt darf ich Ebenezer Scrooge auch noch seinen Geldbeutel hinterhertragen."

***

Wo war sein Geldbeutel nur? Louis durchsuchte mittlerweile zum 3. Mal seine Wohnung und war immer noch nicht fündig geworden. Mittlerweile war schon der 23. Dezember und Louis hatte keine Ahnung, wo er seinen Geldbeutel verloren hatte.

Seine Schwester hatte ihn in den letzten Stunden bereits dreimal angerufen, in der Hoffnung, er würde seine Meinung noch einmal ändern und doch Weihnachten nach Doncaster kommen, aber er konnte es wirklich nicht. Das sein Geldbeutel verschwunden war fehlte ihm gerade noch, denn er musste schließlich seinen Pizzavorrat für die nächsten Tage aufstocken.

Plötzlich fiel ihm ein, wo er ihn vielleicht hatte liegen lassen. Sainsbury. Wo er den attraktiven Kerl gesehen hatte, den er so unhöflich angefaucht hatte. Vielleicht hatte er ihn ja an der Kasse abgegeben. Also machte sich Louis erneut auf dem Weg zum Supermarkt. Zum Glück hatte es in London noch nicht geschneit und er konnte auf die Straße gehen, ohne der Gefahr ausgesetzt zu sein, auszurutschen und sich sämtliche Knochen zu brechen.

Als er am Supermarkt angekommen war, fragte er schnell an der Kasse, ob denn jemand einen Geldbeutel abgegeben hatte. Da Louis Momentan ja besonders viel Glück hatte, war natürlich kein Portemonnaie abgegeben worden.

Genervt verließ er das Geschäft und wollte geradewegs wieder nach Hause umkehren, als er ein kleines Café entdeckte, dass ihm zuvor noch nie aufgefallen war. Er beschloss, sich zumindest kurz dort aufzuwärmen und vielleicht eine Tasse Kaffee oder einen Kakao zu trinken, ehe er in seine triste Wohnnung zurückkehren würde.

Wie jedes Jahr hatte Harry es mal wieder nicht geschafft pünktlich all seine Weihnachtsgeschenke zu besorgen. So war er am letzten Tag vor Heiligabend noch einmal in der Innenstadt um ein Geschenk für seine Schwester Gemma zu besorgen. Nachdem er durch einige der unzähligen Kaufhäuser gelaufen war, wurde er schließlich fündig. Er hatte sich für eine schicke Handtasche entschieden, und er hoffte, dass sie ihr genauso gefallen würde wie ihm.

Nach seinem Shopping war er erschöpft und beschloss, in einem kleinen Cafe halt zu machen. Den Geldbeutel, denn er gestern im Supermarkt gefunden hatte, hatte er immer noch in seiner Manteltasche, in der Hoffnung, den süßen Jungen von gestern noch einmal zu begegnen.

Als er das Cafe betrat setzte er sich an einen kleinen Tisch am Rand und bestellte sich eine heiße Schokolade. Er beobachtete ein paar der Leute, die draußen vor dem Fenster umherliefen.

Wenige Minuten später spürte er, wie ihn jemand an der Schulter antippte. Er drehte sich um und schaute in die Augen des Mannes, den er gestern im Supermarkt gesehen hatte.

"Hey.", er fuhr sich mit seiner Hand durch seine Haare. "Ich hab gestern meinen Geldbeutel verloren und wollte wissen, ob Sie den vielleicht gesehen hast? Ich will Sie wirklich nicht belästigen, aber das ist wirklich wichtig. Da sind all meine wichtigen Karten drin." und unzählige Fotos von seiner Mutter fügte Louis in Gedanken hinzu. Das musste der Fremde aber natürlich nicht wissen. Louis sah sich nervös um und wartete auf die Reaktion des jungen Mannes, der ihm gegenüber saß. Dieser wühlte kurz in seiner Tasche herum, eher er etwas herauszog, das er mit einem Grinsen auf den Tisch vor sich legte.

"Den hier?", fragte er Louis und grinste ihn an. Durch sein Lächeln wurden die Grübchen in seinem Gesicht sichtbar und Louis war sich mittlerweile sicher, dass er wirklich einer der attraktivsten Männer war, den er je gesehen hatte.

Louis fiel ein Stein vom Herzen, ehe sein Blick auf das lederfarbene Portemonnaie fiel. Er öffnete es hektisch, um nachzuschauen, ob noch all seine Fotos und wichtigen Dokumente vorhanden waren. Harry schaute ihn belustigt dabei zu.

"Ich hab dir schon nichts geklaut.", lachte er. "Ich bin übrigens Harry.", stellte er sich vor und reichte Louis seine Hand. "Ich bin Louis. Danke nochmal, du kannst dir gar nicht vorstellen wie unheimlich wichtig das für mich ist." Louis Hand umklammerte ein kleines Foto, dass Louis und seine Mutter an seinem erstem Weihnachten zeigte. Harry schielte neugierig herüber, um einen Blick auf das Foto zu erhaschen.

"Das ist meine Mom.", murmelte Louis. Er hatte sich mittlerweile auf den Stuhl neben Harry gesetzt, das schien Harry aber nichts weiter auszumachen. Harry nickte nur. Er hätte auch ungern ein geliebtes Foto von sich und seiner Mutter verloren.

"Also, Louis, was treibt dich einen Tag vor Weihnachten noch in die Stadt?", fragte Harry schließlich, nachdem er sich einen Kaffee bestellt hatte. Louis tat es ihm gleich.

"Ich hatte die Hoffnung, dass ich mein Portemonnaie wieder finde. Außerdem wollte ich mich bei dir noch einmal wegen gestern entschuldigen, das war wirklich nicht die feine englische Art, aber die letzten Wochen waren nicht wirklich leicht für mich.", nuschelte Louis und umklammerte weiter das Foto in seiner Hand. Harry verstand langsam, warum es für Louis so eine große Bedeutung hatte. "Das tut mir leid, Louis.", murmelte Harry und legte Louis seine Hand auf die Schulter.

"Schon okay.", schniefte Louis. "Und, was machst du heute noch hier?", versuchte er das Thema zu wechseln, worauf Harry dankbar einging. "Musste noch ein paar letzte Besorgungen machen, hatte noch nicht alle Geschenke." Ein Lächeln stahl dich auf Louis Lippen. "Ach, so einer bist du also?", er grinste Harry an. Kurz darauf wurden die beiden durch einen Kellner unterbrochen, der ihre Getränke vor sie stellte. Die beiden unterhielten sich noch einige Stunden, ehe der Abend einbrach und sie sich voneinander verabschiedeten. Natürlich nicht, ohne vorher noch Nummern auszutauschen.

2016 war das Jahr in dem Louis Tomlinson seine Mutter verlor, es war aber auch das Jahr in dem er Harry Styles traf und mit ihm hatte er einen Grund gefunden, in das neue Jahr zu starten.

slaylinski

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