24. Dezember: Alles wird gut - Die Geschichte der Styles-Tomlinsons

Den Weihnachtstag verschönert uns die liebe Unkreatives_Kid mit einem sehr sehr langen One Shot. Diesen Teile ich aber nicht durch zwei, deswegen könnt ihr ihn euch so aufteilen, wie ihr das möchtet. Dies ist somit auch der letzte OS des diesjährigen Adventskalenders und ich danke euch allen, den Lesern und den Autoren vielmals dafür, dass ihr so zahlreich dabei wart :-) Falls dem in elf Monaten auch wieder so sein sollte; lasst es mich wissen denn es macht mir wirklich spaß :-) Lasst noch einmal ein paar Abschließende Worte da, ich wünsche euch ein paar tolle Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Auf das 2020 besser wird als 2019 <3 

xx Michelle

Wörteranzahl: 10590

„Papa! Papa! Wann kommt Papi wieder? "

‚Ich weiß es leider nicht Sweetheart...'

„Aber ich möchte Weihnachten mit euch beiden verbringen! Ihr seid doch beide so oft weg! Ich will nicht, dass der Weihnachtsmann denkt, dass ihr mich nicht lieb habt..."

‚Der Weihnachtsmann weiß alles und auch, dass wir dich über alles lieben! Und Papi wird bestimmt auch so früh wie es ihm nur irgendwie möglich ist wieder zu uns kommen, Ira.'

„Okay Papa... Ich geh in mein Zimmer..."

‚Es tut mir leid Sweetheart... Viel Spaß meine Kleine...'

Das kleine Mädchen streicht sich die schulterlangen, braungelockten Haare aus dem Gesicht, dreht sich danach mit hängendem Kopf um und schlurft die mühevoll dekorierten Stiegen hoch in ihr Kinderzimmer. Für ihre gerade erst fünf Jahre verhält sie sich schon sehr reif und nimmt ihren Vätern oft große Lasten ab, doch gerade verzieht der Wuschelkopf am anderen Ende der Treppe in diesem Augenblick wegen ihr vor Schmerz das Gesicht.

Es tut ihm leid. Er verspürt die Enttäuschung, diesen wahnsinnigen Schmerz, wie es nur ein versagender Elternteil erfahren konnte.
Vor ein paar Tagen war doch noch alles gut, doch nun deutet nichts mehr auf ein Gemeinsames, entspanntes und vor allem friedliches Weihnachten. Er ist enttäuscht auf sich, auf seinen Ehemann, doch vor allem wütend auf sich. Er ist wütend, weil er es nicht hinbekommen hatte seine Familie zusammenzuhalten.

Der blauäugige liebt seine kleine Familie wie nichts anderes. Er weiß doch auch nicht wann sein Mann wieder nach Hause kommen würde. Bisher war es noch nie ein Problem gewesen, nicht zu wissen wo sich der Andere gerade aufhielt, oder wann sie sich wiedersähen. Doch gerade wollte er es wissen. Einfach nur für seinen Engel, der die Tür gerade lautstark knallt und danach ein leises, beschämtes „Tschuldigung Papa...", nuschelt.

Der Sänger wusste von Anfang an, sein kleiner Schatz würde nie so aufwachsen wie er.

So unkompliziert und befreit, allein schon durch die Tatsache, dass sie nie eine Mutter haben würde und ihre Väter auf der ganzen Welt bekannt sind. Dennoch wollte er es ihr immer so angenehm wie möglich machen und nicht, dass sie sich ständig Sorgen darum machen musste, ob das Flugzeug von einem ihrer Väter denn nun wirklich ankommen würde oder wann sie diesen endlich wieder in die Arme schließen könne.

Er wollte doch auch, dass sie eine glückliche Familie hat. Doch anscheinend war es ihm nicht gelungen...

Ihr war schon in frühem Alter bewusst, dass ihre Eltern unglaublich viel Geld verdienen und dass sie, wenn sie wollen würde, faktisch alles bekommen könnte.
Sie könnte sich den Traum vieler junger Mädchen verwirklichen und ein Pony im Garten stehen haben, oder sich nur die besten und teuersten Spielsachen wünschen.

Dennoch steht auf jedem Wunschzettel und bei jedem Kerzenauspusten nur eins auf ihrer Liste: Dass einer ihrer Väter wieder nachhause kommt und sie gemeinsam als Familie feiern würden.

Der Sänger, der noch immer von der Küche aus die Treppen hochsieht, fasst sich an die Brust, direkt über seinem Herzen, bevor er so leise wie möglich anfängt zu schluchzen. Nur einmal spürte er diesen unerträglichen Schmerz in seinem Herzen so sehr wie in diesem Moment.

Damals hatte er nachgegeben und sich und seine große Liebe getrennt.

Damals hatte er seinen Partner, seinen besten Freund und seinen Seelenverwandten auf einen Schlag in nur wenigen Augenblicken beinah für immer verloren.

Noch heute ärgert er sich fassungslos über diese Dummheit.
Einfach so aus der Tür getreten zu sein, dem Lockenkopf, der zitternd und auf den Knien flehend am Boden weinte, ihn bloß nicht zu verlassen, den Rücken kehrend.
Die Maske über sein Gesicht gezogen und die hohen, unüberwindbaren Mauern um sein Herz bauen lassen. Seiner einzig wahren Liebe weiß machend, ihn betrogen und nie geliebt zu haben.

Unwillkürlich erinnert er sich wieder an den größten Fehler seines Lebens.

Harry. Es ist aus. Ich habe dich nie geliebt und nur als kleinen Zeitvertreib genutzt.'

„Nein, Nein, Nein! Bitte Lou! Tu mir das nicht an! Wir lieben uns doch! Lass mich nicht allein! Ich habe dir alles geschenkt, war immer der beste Freund, den du je haben könntest! Bitte! Lass uns darüber reden! Du bist mein Leben Lou!"

Bei dem Gedanken an das Vergangene läuft dem achtundzwanzig Jährigen ein eiskalter Schauer über den Rücken und da, wo sein Herz hingehören würde, klafft eine tiefe Wunde, ein Loch, nichts enthalten, nur unendliche Schwärze. Er versteht nicht diese Tat damals begangen zu haben, dem Sinn in seinem trostlosen Leben diese Worte an den Kopf geklatscht zu haben und sich selbst fast genauso zu verletzen, wie er sein Gegenüber zu Grunde richtete.

‚Sieh dich doch mal an! Du bist fett, hässlich und eben nicht weiblich! Hör auf zu flennen, du Mimose! War doch klar, dass das nicht ewig halten würde, was dachtest du denn?!
Gemeinsam, bis dass der Tod uns Scheidet?!,    dass ich nicht lache!'

„I...Ich dachte du liebst mich... Wir haben uns unsere Unschuld geschenkt, alles geteilt..."

‚Und weißt du was? Ich bereue es!'

„Bitte Lou! Das kanns doch nicht gewesen sein! Was ist mit all den schönen Jahren?! Das bist doch nicht du! Hast du getrunken?"

‚Keinen Tropfen und du ahnst nicht wie gut ich mich fühlen werde, wenn ich jetzt zur Tür raus schreite.'

„Nein. Bitte nicht Lou! Lass mich nicht allein! TU MIR DAS NICHT AN! DU KANNST MICH DOCH NICHT EINFACH SO IM STICH LASSEN! DU BIST MEIN EIN UND ALLES LOU! GEH NICHT!"

Und dann sagte der Jüngere etwas, von dem der gebürtige Doncaster Junge nie zu träumen gewagt hätte. Etwas, das seinen dummen Plan fast durcheinandergebracht hätte.

„WENN SCHON NICHT FÜR MICH, DANN BLEIB FÜR DEIN KIND!"

Kurz blieb er vor Schock stehen bevor er mit einem: 'Hör auf zu spinnen', in Auto stieg und schnell davonfuhr. Keine Sekunde länger hielt er es aus, diese kalte Maske zu tragen und die Mauern, welches an seinem Herzen gestützt waren, hatten nun nichts mehr zum Anlehnen, weshalb sie laut krachend in sich zusammenfielen. Die ersten Tränen bahnten sich den Weg über seine Wangen runter und schon bald entkamen ihm erste gequälte Laute und Schluchzer aus seinem Mund. Er fuhr an den Straßenrand, damit er nicht noch einen Unfall bauen würde, auch wenn er in genau diesem Moment nicht dachte, dass sein Leben jemals wieder schön sein, geschweige denn einen Sinn haben würde. Doch jetzt musste er erstmal Hilfe zu seinem geliebten Hazz schicken. Er wollte nicht, dass sich seine Liebe die Schuld an dieser äußerst schmerzhaften Trennung zu schob, auch wenn er wusste, dass dies seit der ersten Sekunde der Fall war... Er wollte, dass der Lockenkopf ihn so schnell wie möglich aus den Gedanken streichen und jemanden finden würde, der besser zu ihm passt. Ihn besser behandelt.

Er überlegte durch, wer ihm am wenigsten Fragen stellen und ihn später zur Schnecke machen würde, deswegen versuchte er auf gut Glück Zayn. Der junge Pakistani war noch nie ein Mann der großen Worte und würde es bestimmt verstehen, wenn er ihm die Gründe seines Handelns erklären würde, so hatte er doch selbst schon das ein oder andere nervenaufreibende Meeting mit dem Management. Schnell tippte er die Kurzwahl ein.

Es klingelte.

‚Bitte Zayn! Ich brauch dich! Nimm ab! '

Doch sein Bandkollege antwortete nicht... Er gab dennoch nicht auf und versuchte es ein weiteres Mal.

„Ja? Was ist Lou? I..Ich bin beschäftigt...", keuchte sein bester Freund ins Mikro.

, Es tut mir leid, dass ich eure Zweisamkeit störe, aber ich habe einen großen Fehler begangen. Bitte schaut nach Harry... I..ich brauch ne Pause...'

"Louis...? Was hast du getan!?", eine gewisse Vorahnung und Besorgnis ließ sich aus seiner Stimme heraushören.

‚I...Ich wollte das doch nicht! D..das Management... Es..es...es hat mich dazu gezwungen! Sie wo..w.w...wollen mir irgendein Model an..an den Hals hängen u..und viel..eicht so...gar eine Schwanger..schaft! Und das nur.. wei..l diese.. Wixxer homophob sind!'

„Oh scheiße, Lou... Wir sind sofort bei Harry... Du fährst nach Doncaster nehm ich an?"

‚W..enn ich wieder was sehe, dann sch...on...'

„Okay. Gute Fahrt. Melde dich bitte, wenn etwas passiert..."

‚I..is gut. Mach ich. Danke nochmal Bro...'

„Immer doch Lou... Du musst mir nur versprechen, das wieder gerade zu biegen."

‚Ich versuchs... Tschüss Zayn... Tschüss Liam...'

„Tschau Louis. Fahr vorsichtig!"

‚Werd ich...'

Für den Braunhaarigen fühlt sich alles wieder so real an, dass es ihn ganz in die Erinnerungen hineinsaugt. Aus diesem Grund reißt es ihn auch abrupt aus den Flashbacks als es an der Tür klingelt. Schnell wischt er sich die Tränen aus dem Gesicht, atmet nochmal tief durch, bevor er zum Eingang geht und dem unangemeldeten Besucher entgegentritt.

Es ist Niall. Iras und Harrys bester Freund. Er und die Kleine waren von Beginn an ein Herz und eine Seele. Ständig steht der nun Brünette Ire vor der Tür und an quasi jedem freien Tag möchte das kleine Mädchen zu ihm.

„Niall ist immer so lustig!", begründete sie es lange Zeit.

‚Hallo Nialler. Ira ist oben in ihrem Zimmer und malt vermutlich... Kannst gleich hochgehen, ich hab eh noch zu tun...'

>Sag mal Spinnst du Lou!?<

Der Kleinere der Beiden zuckt unwillkürlich zusammen.
Kurz glaubt er noch fest daran in dem Flashback zu stecken, bis er realisiert, dass dies gar nicht der Fall sein kann, sonst hätte er den kleinen Sonnenschein nicht erwähnen können, schließlich war sie damals noch nicht geboren. Trotz dessen macht er sich noch kleiner als er mit seinen ungefähren hundertsiebzig Zentimetern ohnehin schon ist.
Er hasst es angeschrien zu werden. Das hatte er noch nie gemocht, als Kind fing er oft sogar an zu weinen, wenn jemand anfing laut zu werden.

>Oh! Oh, sorry Lou. Das wollte ich nicht. Tut mir leid... Komm wir gehen rein, ich koche dir einen Tee und dann erzählst du mir weshalb du so aufgelöst bist. Du kannst doch nicht einfach annehmen, ich würde zu deiner Tochter gehen, wenn du mir quasi noch heulend die Tür aufmachst. <

‚Oh... Sorry... Komm rein...'

Der Vater tritt einen Schritt zur Seite, damit sein Gegenüber das gemütliche Häuschen der kleinen Familie betreten kann.

Dieser streift sich die weißen Vans von den Füßen und durchquert schnellen Schrittes den etwas längeren Vorraum mit den hohen Kästen und biegt danach nach links in die Küche ab. Sein Kumpel trottet ihm mit zusammengesackter Haltung hinterher.

Der ehemalige Blonde schiebt seinen Freund zu dem Küchentisch und drückt ihn auf einen Stuhl, während er zur Arbeitsplatte geht, aus einem der vielen Kästen den Wasserkocher nimmt, diesen anfüllt und anstellt.

>Also... Was ist los Louis? <

‚Ich... wollte einfach immer ein guter Vater sein, immer für Ira da... Ihr ein unbeschwertes Leben ermöglichen... Ohne, dass sie sich Sorgen um ihre Väter machen muss, oder sie einen von uns an ihrem Geburtstag, Weihnachten, oder welchem Fest auch immer vermisst... Sie leidet darunter immer nur mit Harry ODER mir zu sein und das tut mir einfach so sehr in der Seele weh... Es hat mich wieder in die Ereignisse von vor sechs Jahren geholt und... Ich weiß es doch auch nicht! Ich hab jetzt schon so oft darüber nachgedacht einfach mit der Musik aufzuhören, einfach damit sie zumindest weniger oft uns beide an einem Platz missen muss... Ich weiß, dass Hazz das Singen nicht aufgeben wird, es ist einfach er... Aber ich kann mich nicht für mich entscheiden, wenn ich weiß, dass mein kleiner Engel darunter leidet, weißt du?'

Kurz ist es still in dem, zwischen altmodisch und modern eingerichtetem, zirka dreißig Quadratmeter großem Raum. Als die beiden Freunde tapsen hören.

Ira betritt mit ihren kleinen Kameraden Namens Blue den Raum.
Er ist eine wunderschöne französische Bulldogge in der Farbe Blue French. Mit seinen gerade erst mal drei Monaten ist er noch ziemlich wackelig unterwegs, doch dennoch schon ziemlich stark und vor allem wahnsinnig stur. Gerade sein Geschirr, mithilfe dessen er angeleint werden soll, gefällt ihm gar nicht. Keinen Schritt bewegt er sich, wenn er es oben hat. Oft nicht einmal, wenn man mit ihm währenddessen spielt. Einmal hatte er sich so lange dagegengestemmt und herumgetan, bis er wieder draußen war.

Sie betreten also gemeinsam die Küche und schauen zuerst verwundert, nach kurzer Zeit jedoch stürmt das Mädchen auf Niall zu und auch der Welpe begrüßt den Besucher freudig und lässt sich erstmal eine Runde kraulen.

Louis' und Harrys Tochter beginnt sofort damit ihren Freund zuzutexten und fordert ihn auf unbedingt mit ihm spielen zu gehen.

>Später Prinzess, ja? Ich würd mich noch gern etwas mit deinem Papa unterhalten. <

„Ok... Aber dann kommst du zu mir, oder?"

>Natürlich Eure Majestät! <

„Vielen Dank Herr Diener. Ich erwarte sie bereits sehnsüchtig!"

>Bis gleich Eure Hoheit! <

„Bis dann, werter Butler."

Kichernd dreht sich die Jüngste im Raum um, sucht schnell ihren Hund und nimmt ihn dann mit hinauf in ihr Kinderzimmer. Dass es ihrem Vater schlecht geht, bemerkt sie nicht einmal, was diesen auf einer Seite betrübt, aber auf der Anderen auch sehr erleichtert.

Erst als die Beiden die Tür zugehen hören, sprechen sie weiter. Der ehemalige Blonde hört sich geduldig alle Sorgen des Älteren an und hilft ihm Lösungen zu finden, doch bei einem Vorschlag stellt der Wuschelkopf auf stur:
Seinen Ehemann zu fragen, ob er nicht auch mit der Musik aufhören könnte.
Denn laut ihm würde dieses Gespräch sowieso im Streit enden und das wolle er nun wirklich nicht.

Später, als er sich alles von der Seele geredet hatte und anfing zu Kochen, ja das hatte, beziehungsweise musste, er in den letzten Jahren lernen, watschelt der immerzu gutgelaunte Ire die Treppen hoch zu den beiden Jüngsten im Haushalt und schon bald kann man Kinderlachen und die ganz eigene Lache Nialls im gesamten unteren Stockwerk vernehmen.
Louis schmunzelt am Herd stehend während er in der Sauce umrührt, zum Lachen fehlt ihm heute die Kraft.

wavyboi - mich zu wehren faellt mir schwer

Er hängt seinen Gedanken nach.
Fragt sich, wie sein Harry wohl reagieren würde, wenn er ihm vorschlagen würde, das Musizieren zu unterlassen und sich auf die Familie, auf ihre kleine Tochter Ira oder vielleicht sogar einem Geschwisterchen für sie, zu konzentrieren. Immer tiefer wandern seine Ideen und immer dunkler werden seine Wahnvorstellungen. Ohne es zu bemerken laufen schon wieder Tropfen der durchsichtigen Tränenflüssigkeit über seine Wangen.

Dass ihn Niall von dem Herd wegschiebt, im Wohnzimmer in seiner flauschigen Kuscheldecke eingewickelt auf das Sofa drückt und ihm eine dampfende Tasse seines Lieblingstees vor die Nase stellt, bemerkt er nicht einmal. Besorgt stellt der Ire den Herd ab und setzt sich neben seinen ehemaligen Bandkollegen, um ihn in den Arm zu nehmen.

Er weiß, dass sowohl der Wuschelkopf als auch seine Tochter darunter leiden, dass Harry im letzten halben Jahr immer weniger nach Hause kam. Er weiß auch, warum dies der Fall ist, doch er bringt es nicht übers Herz es seinem Freund zu beichten.

Das musste der Lockenkopf schon selber tun. Er würde es ihm nicht abnehmen, das hatte er sich geschworen. Es würde in naher Zukunft schon genug Drama im Hause Stylinson geben, da musste er nicht noch mehr Öl ins Feuer kippen. Also leidet er einfach still mit dem Anderen mit, versucht seine Klappe zu halten und für beide Seiten da zu sein, falls der werte Herr Styles die Bombe platzen lassen würde.

Er hasst diese Position.
Beide aus so unterschiedlichen und doch so gleichen Gründen leiden zu sehen und nichts dagegen unternehmen zu können. Naja,... Sagen wir jetzt einfach mal der Einfachheit halber...

Louis währenddessen, hatte sich gerade fast wieder beruhigt, als die glockenhelle, unschuldige Stimme der kleinen Prinzessin ihn wieder in die Tiefen seiner ehemaligen Depressionen stürzt. Es mag sich merkwürdig anhören, doch genauso ist es.
Den meisten Vätern gibt das eigene Kind neue Kraft und neuen Mut, um weiter zu kämpfen, normalerweise auch bei ihm, doch gerade nicht...
Bei der Stimme seiner Tochter, so rein und fröhlich, überkommt ihn die Angst, irgendwann nicht mehr für seine Familie sorgen zu können. Oder, dass Ira vielleicht irgendwann nicht mehr so unschuldig und fröhlich klingt würde.

Als die Kleine ihren Papa so fertig auf dem Sofa sitzen sieht, verfliegt ihre anfänglich so ausgelassene Stimmung.

„Papa...? Was ist los, warum bist du so traurig?"

Ungewollt von der Kleinen, treibt sie ihren Vater noch mehr in die tiefschwarzen Gedanken, sodass noch mehr Tränen über seine Wangen fließen.

Der Besucher gibt seinem Kumpel schnell einen riesigen Teddybär, den dieser damals von Harry bekommen hatte, nimmt den Sonnenschein der Styles an der Hand und führt sie in die Küche, um ihr etwas zu Essen zu geben. Glücklicherweise war der Trauerklos im Wohnzimmer noch fertig geworden mit dem Kochen, denn der andere Erwachsene hatte es bis dato nicht gelernt und dann hätte man Lous gutes Essen wegschmeißen können.

>Ach, er vermisst deinen Papi nur auch sehr... <

„Oh... Aber warum ruft er ihn dann nicht einfach an? Das sagt er mir doch auch immer. Wenn du Papi vermisst, ruf ihn an und rede ein bisschen mit ihm, dann wird es besser!"

Er will nicht antworten. Wirklich nicht. Doch er hat das Gefühl er muss.

Die Antwort tut ihm in der Seele weh und er möchte es auch eigentlich gar nicht wagen es laut auszusprechen, doch er muss dem Mädchen antworten. Bei diesen unschuldigen, treuen Augen kann er einfach nicht >Nein< sagen. Dennoch beschließt er, etwas zu schwindeln. Es ist Gewiss nicht richtig was er tut, dennoch kann er nicht anders...

>Weißt du Love, das hat er versucht, aber dein Papi hat gerade zu viel zu tun und kann nicht telefonieren... <

„Oh... „

>Er wird es später noch mal probieren. Und Papi wird ihn bestimmt auch bald zurückrufen. Aber sag mal, wo ist eigentlich Blue? <

Ira nickt nur, des Anderen Frage ignorierend. Bei ihr hob ihr Vater doch immer ab, warum also bei seinem Ehemann nicht?
Doch sie hinterfragt nicht weiter und aß stumm ihr Essen auf, während sie Gesellschaft von dem Iren hat.

Ihr Gegenüber weiß, dass es nicht die Wahrheit war. Er weiß, dass es auch nicht gerade die feine englische Art ist, ein kleines Kind anzulügen.

Er weiß Louis hatte nie versucht Harry zu erreichen.
Er weiß Harry würde nie abheben.
Er weiß Louis könnte ihn nie anrufen.
Er weiß Louis hatte Harrys Telefonnummer gar nicht.

Das hört sich merkwürdig an, aber das-
Ja. Es ist tatsächlich sehr interessant.

Es war Monate her, dass der Lockenkopf das letzte Mal abgehoben hatte, wenn sein Mann ihn angerufen hatte. Und kurz danach war diese Nummer nicht mehr besetzt. Die Nummer auf dem Telefon seiner Tochter änderte er kurzerhand unbemerkt.

Jedes Mal, wenn er von dem Blauäugigen darauf angesprochen wurde, stellte er auf stur. Irgendwann ignorierte er die Fragen sogar.

Und mit jedem Mal brach er das Herz des Kleineren mehr, denkend dass das, das kleinere Übel war.

Natürlich weiß er, dass es ein Fehler ist.
Natürlich hätte er schon seinen ersten Fehler direkt seinem Lebensgefährten beichten sollen, jedoch will er ihn auf keinen Fall nochmal verlieren und entschied sich so für die leichtere Variante.

Weglaufen. Ignorieren. Ausweichen. Nennt es wie ihr wollt.

Wissend, dass dieses Verhalten einen vielleicht sogar noch größeren Keil zwischen sie treiben könnte, doch geht er das Risiko ein, in dem Glauben, seinen Geliebten so weniger zu verletzen. Ein vielleicht sogar fataler Irrtum?

Er kann nicht abstreiten einen Fehler gemacht zu haben. Nein, dazu war es schon zu spät. Es gibt nichts in seinem Leben wofür er sich mehr schämt und nichts und wirklich gar nichts was er mehr bereut. Es ist die einzige Entscheidung, für die er sich wirklich hasst.

Niemand ist daran schuld außer ihm und Zayn. Und so gern er es dem Alkohol zuschreiben würde, konnte er es nicht.
Denn was konnten die Getränke, die er sich in den Rachen kippte, dafür dass er die Kontrolle über sich verlor? Was konnte sein Alkoholpegel dafür, dass er seine Grenzen nicht beachtete?
Die Grenzen, die er eigentlich so genau kennt...

Genau.

Nichts. Gar nichts.

Natürlich panickiert er jedes Mal, wenn er an Louis' Reaktion denkt. Auch wenn ihm Niall jedes Mal wieder versichert, dass er nicht so reagieren würde wie der Sänger denkt.

So wie der Eine zu stur ist, um einzusehen, dass der Andere alles für ihn aufgeben würde, ist der Andere zu stur, um einzusehen, dass der Eine ihm alles vergeben würde, so hatte er doch auch schon einige dumme Fehler gemacht. Auch wenn beide natürlich nicht sonderlich begeistert wären von den Worten des jeweils anderen, so fasst es zumindest der ehemalige Blonde zusammen.

Two hearts in one home
I know, it's hard when we argue
We're both stubborn
I know, but oh

Für den Freund der Beiden ist es zum Mäuse melken.
Er fühlt sich auf Beiden Seiten schlecht. Auf der einen, weil er es Harry überlassen will seinen Fehler zuzugeben, auf der anderen, weil er eben diesen nicht dazu bringen kann es zu tun.

Er kann auch nicht Liam und Zayn um Hilfe bitten, so hatte sich der Lockenkopf schon vor Monaten mit den Beiden... nicht zerstritten, aber...

Nach diesem Vorkommnis stellte Liam seinen Freund und eigentlich bald verlobten Zayn auf die Wahl. Entweder radikaler Kontaktabbruch zu Harry oder zum ihm. Doch dass den Pakistani und den jungen Mann aus Holmes Chapel auch die Folgen dieses Vorkommnis verband ahnte keiner der vier zu dem Zeitpunkt. Als Harry dann Wochen später morgens immer öfter erbrechen musste schwante ihm jedoch schon böses...

Er rief direkt Niall an, sein einziger Verbündeter in diesem Moment. Ohne ihm würde er es nicht durchstehen können, wenn sich seine Vermutung Bestätigen würde. Dieser textete Louis schnell eine Nachricht, dass er auf einen spontanen Road Trip fahren würde und für ungewisse Zeit nicht erreichbar sein werde und nahm den nächsten Flieger nach Amerika. Dass es im Endeffekt sogar noch schlimmer war als gedacht, konnte, beziehungsweise wollte, sich keiner ausmalen.

Jedoch versucht sich der Erwachsene nun auf das jetzt zu konzentrieren. Ira kann sich im Moment nicht auf ihren Vater verlassen, also muss das jetzt der Ire übernehmen.

Er räumt das dreckige Geschirr weg und geht mit ihr nach oben ins Schlafzimmer ihrer Eltern, um ihr ihren Lieblingsfilm einzuschalten, danach gibt er ihr einen Kuss auf die Stirn und meint, dass er unten wäre, wenn sie etwas benötige. Schnell bewegt er sich ins Wohnzimmer zu dem Trauerklos, welcher noch immer, oder schon wieder?, in der Decke eingewickelt mit dem Teddy kuschelt und leise vor sich hin schluchzt.

Der Ire schreibt dem Lockenkopf noch schnell eine äußerst nette, unmissverständliche Nachricht, worauf er sich zur Couch begibt, um endlich wieder für seinen Kumpel da zu sein.

Wenn dir irgendetwas an deiner Familie liegt, dann beweg deinen scheiß feigen Arsch Nachhause! Die beiden leiden unter deiner ständigen Abwesenheit! Louis wird das nicht mehr lange mitmachen und damit meine ich nicht, dass er DICH aufgeben wird!
Wenn du nicht in den nächsten Stunden in einer Maschine sitzt Gnade dir Gott!
angekommen um 21:50 Uhr

Die Zeitverschiebung vergisst er in dem Moment. In L. A. war es gerade mal dreizehn Uhr, also würde der Lockenkopf vermutlich gerade im Studio sein, dort nimmt er sein Handy sowieso nie mit, da es ihn nur ablenken würde.

‚Niall, warum hasst er mich so?'

>Harry hasst dich nicht, er hat nur zu viel zu tun.<

‚Das stimmt nicht und das weißt du... Er kommt absichtlich nicht nach Hause... Ich kenn ihn doch... Auch dieses Weihnachten wird Ira wieder einen von uns vermissen. Das vermiest ihr trotz dem vielen Dekorieren und dem Kekse Backen die ganze gute Stimmung...'

>Was soll ich dazu jetzt sagen Lou... Er liebt dich, aber den Grund für seine Abwesenheit muss er dir selber erklären...<

‚Nimmst du bitte mal mein Handy? Liegt am Tisch....'

Überrascht über den plötzlichen, aber dennoch von dem Besucher erwünschten, Themawechsel tut er was von ihm verlangt wurde.

‚Der Code ist 2-8-0-9...'

Wie er noch Tränen haben kann, die ihm gerade wieder in die Augen steigen ist beiden ein Rätsel, über dass sie jedoch nicht weiter Nachdenken wollen.
Er gibt das Hochzeitsdatum der beiden in das Smartphone ein und reißt die Augen auf. Er wusste es wäre nicht mehr so leicht zu verstecken, aber... so krass?

Er weiß, dass Louis es weiß. Er war zwar damals oft naiv, aber mittlerweile war er realitätsnaher. Er ist nicht dumm. Und er weiß wie Harry aussieht, wenn er im siebten Monat ist. Und, dass sie in dieser Zeit keinen Sex hatten. Schon gar nicht unverhütet.

Klar der „Sun" darf man eigentlich nichts glauben, aber beide wussten, dass es ausnahmsweise keine Fakenews sind.

Und auch wenn Niall eigentlich nichts damit zu tun hatte ist es für ihn genauso ein eiskalter Schlag in die Fresse, wie für seinen Kumpanen der neben ihm sitzt.

‚Ich liebe ihn doch... Und dann sowas... Sag mir bitte nicht, dass es auf diesem Road Trip war...'

>Was?! Nein, das könnte ich nicht... Er hatte eine Befürchtung und hat mich gebeten zu ihm zu kommen...<

‚Aber warum? Warum hat er das gemacht? Warum hat er es mir so lange verheimlicht? Warum hast du mir nichts gesagt, wenn du es doch wusstest? Und ist das der Grund weshalb er nicht auf Ziams Hochzeit eingeladen war? Weil sie es wussten und so enttäuscht von ihm waren?'

Unbewusst drückt er seinem Freund einen Finger voll Salz in die Wunde... Er weiß nicht das sein eigentlich bester Freund seinen Ehemann geschwängert hatte, was sein Gegenüber in eine ziemlich scheußliche Zwickmühle drängt.

>Ich... Ich dachte, dass solltest du von ihm erfahren... Es tut mir leid Lou... Ich hab wirklich alles in meiner Macht Stehende versucht, um ihn zu überzeugen... Aber... Du kennst seine Sturheit... Es... Es tut mir so leid... Dennoch bleibe ich weiterhin bei meinem Standpunkt, dass er dir die Geschichte erzählen soll...<

‚Ist schon okay... Ich bin nicht sauer auf dich... Komischerweise aber auch nicht auf IHN... Ich fühl mich so leer und emotionslos... Hilf mir bitte! Ich halt das nicht aus! Es tut so weh! Jetzt weiß ich wie er sich vor sechs Jahren gefühlt haben muss...'

>Es ist okay Lou... Danke, dass du nicht wütend auf mich bist...<

‚Du kannst ja nichts für SEINE Taten...'

>Soll ich Ira mit zu mir nehmen und du erholst dich erstmal?<

‚Nein... Ich will ihr dennoch ein so normales Weihnachten wie nur möglich bescheren... und meinen Geburtstag mit wenigstens einer Person feiern, die ich liebe,...'

>Okay... Aber ich bleibe hier und unterstütze euch... Das hab ich zu lange vernachlässigt...<

‚Danke Nailler, aber das musst du nicht...'

>Kein Problem. Das mache ich gerne... Soll ich dir noch einen Tee machen? Oder möchtest du erstmal lieber etwas essen?<

‚Nein... Könntest du nur vielleicht mit mir kuscheln?'

Trotz der Anwesenheit des Größeren fühlt sich der Kleinere gerade so einsam und fertig mit der Welt. Wenn sein kleiner Sonnenschein nicht wäre, hätte er vermutlich den Weg zu seiner Mutter gesucht. Plötzlich vermisst er sie schrecklich.

>Natürlich. Ich bring Ira nur noch schnell ins Bett, es ist schon spät... <

‚Was täte ich nur ohne dich... Vielen Dank.'

>Keine Ursache. Bin gleich da. Magst du vielleicht derweil einen Film aussuchen?<

‚Kann ich... Bis gleich...'

Der Hausherr steht mitsamt Decke auf, geht zu dem Regal mit den vielen DVDs, um sich den Film rauszusuchen, den er sich immer ansieht, wenn ihn Harry verletzt hat, damit er wieder auf andere Gedanken kommt.

Der Andere währenddessen steigt die Treppen in den ersten Stock hoch und sieht nach der kleinen Prinzessin, die im Bett ihrer Eltern schon eingeschlafen ist. Er dreht Fernseher und Licht ab, hebt das Mädchen vorsichtig hoch und trägt sie in ihr Zimmer, hoffend, dass sie nicht aufwacht, was ihm sogar gelingt.

Dort angekommen legt er sie in ihr Bett, deckt sie ordentlich zu, gibt er ihr noch ihr Lieblingskuscheltier in die Hände und wendet sich mit einem zufriedenen schmunzeln von der Kleinen ab, um nach ihrem Vater zu sehen, der schon alles für einen Filmeabend vorbereitet hat.

Kaputt sieht ihn der gebürtige Doncaster' an. Auch er ist geschafft, wollte es allerdings nicht zeigen. In seinem Kopf musste er der Familie den nötigen Rückhalt geben. Den Rückhalt, den sie von dem eigentlichen Vater des Mädchens nicht bekommt.

Sie starten den Film, kuscheln sich auf die Couch und verfallen in Schweigen während sie sich die Komödie ansehen. Nur das gelegentliche Lachen oder Kichern der Beiden füllt den Raum mit Leben, wenn man die Geräusche des Filmes mal außen vorlässt. Nach und nach fallen beiden die Augen zu und irgendwann schlafen sie immer noch aneinander gekuschelt auf dem Sofa ein. Es war die erste Nacht, die der Wuschelkopf seit viel zu langer Zeit endlich mal wieder durchschlief und das dem eigentlich unbequemen Sofa.

Am nächsten Morgen wird dieser von dem Geruch von Pancakes wach. Kurz bleibt der kleinste seines Freundeskreises noch liegen, ehe er sich dann doch aufrafft, kurz im Bad verschwindet, sich oben angemessen anzieht, also Jogginghose und riesigen Hoodie, und danach die Küche betritt, in der er einem wunderbaren Schauspiel beiwohnen kann. Sein Gast steht selbstbewusst vorm Herd und macht irgendwelche Internet-Lifehacks nach, um wohl den perfekten Teigklumpen zuzubereiten. Wie er glaubt, dass ihm das etwas hilft ist jedem normalen Menschen mit etwas Verstand ein Rätsel.
Denn beim Kochen braucht man sich definitiv normalerweise nicht dreimal im Kreis drehen, oder ein Rad in der Küche vollführen, um gutes Essen zu bekommen.
Gut, was erwartet man andererseits auch von einem Video der „Unterhaltungs"-Rubrik?

Jedoch stand er nicht lange nur untätig, aber dennoch auf keinen Fall minder erheitert als zuvor, da, er wollte Nialls deformiertes Frühstück später nicht von der Decke kratzen müssen, weshalb er ihm kurz beim Rumhampeln zusieht, ehe er dann doch hingeht und kurzerhand das amüsante Treiben unterbricht. Dazu zieht er dem Möchtegern Sterne-Koch einfach die Pfanne aus der Hand und macht selbst weiter. Ohne irgendwelchen akrobatischen Verrenkungen, oder jeglicher Vergiftungsgefahr durch weiteren Rauch.

Der Ire erschreckt sich aufgrund dessen so dermaßen, dass es ihn wahnsinnig
lustig hinlegt. Zuerst sprang er in die Luft, was auf den frisch geputzten Fliesen und den rutschigen Socken vielleicht nicht das beste Vorhaben war.
Er landete zwar auf den Füßen, ruderte danach jedoch gleich mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten, doch war der Versuch von Anfang an zum Scheitern verurteilt und krachend ging der junge Erwachsene zu Boden. Kaum zu glauben, dass er wirklich schon fünfundzwanzig Jahre auf dem Buckel hat...

Nachdem er erstmal gebührend ausgelacht wurde, steht er auf, klopft sich den imaginären Staub von der Hose, reibt sich noch kurz das schmerzende Steißbein, ehe er versucht seriös diese Aktion zu überspielen. Betonung auf versucht und dreimal dürft ihr raten:
Natürlich klappt es nicht.

Die Lautstärke der Beiden weckte das kleine Kind, welches sie gerade die Treppe runtertapsen hören.

‚Oh Entschuldige, Love! Wir wollten dich nicht wecken!'

„Schon gut, ich wollte sowieso früher aufstehen... Habt ihr Frühstück gemacht?"

>JA! - <, Der Ire wollte weiterschreien, wurde aber von Louis ziemlich nüchtern unterbrochen.

‚Niall hat es versucht, aber du kennst den Kobold... Ich bin mir nicht sicher, ob man das auch Essen kann...', merkt er kritisch an..

>Klar kann man das! Und ich bin immer noch kein Kobold!<

‚Muss ich dich daran erinnern, was mit Liam nach deinen letzten Pancakes passiert ist?', den Protest aufgrund des Spitznamens des Jüngeren ignoriert er geflissentlich.

>Aber das ist ja schon wieder-<

‚Acht Monate her? Weil DU in dieser Zeit dein Kochen verbessert hast!'

Kichernd beobachtet das kleine Mädchen das Schauspiel, welches sich ihr gerade bietet. Sie wusste, dass der Ire nicht kochen kann, aber so gar nicht?! Das weitere Gezanke der beiden Erwachsenen bringt sie zum Lachen, während sie ihrem Hund etwas zu Essen gibt.

In diesem Augenblick sieht es nach einer richtig glücklichen Familie aus. Louis Augen glänzen vor aufrichtiger Freude während er sich weiterhin mit Niall, der sich ein weiteres Mal hingelegt hat und nun verdutzt schauend am Boden sitzt, diskutiert und dann noch Ira, die grinsend und lachend in der Türe lehnt. Man würde nicht denken, dass der eigentliche Vater gar nicht dabei war. Für diesen einen Moment, für diese wenigen Minuten kann der Wuschelkopf den Betrug seines Mannes ausblenden, sogar der Fakt, dass jemand anderes, in seinen Augen fremdes, seinen Partner geschwängert hatte, scheint weit weg zu sein. Ja, schon fast nicht mehr existent zu sein. Fast.

Während sie jedoch Nialls, überraschenderweise genießbares, Frühstück verspeisen herrscht eine ausgelassene Stimmung und sie diskutieren über die Aktivitäten, die sie an diesem Tag noch alles machen wollen.
Noch mehr Kekse backen, denn davon konnte man einfach nie genug auf Vorrat haben (vor allem wenn es sich um die besonders leckeren Oma-Geheimrezept Sorten handelt), den Weihnachtsbaum fertig schmücken, Weihnachtslieder in Nialls Hauseigenen Studio aufnehmen, einen Weihnachtsfilm-marathon, auch Nialls Haus dekorieren, zu den Tomlinsons fahren, die sie auch schon wieder viel zu lange nicht mehr gesehen haben und dementsprechend vermissen, und noch vieles mehr...
Da so viele Vorschläge dabei rumkamen, schreiben sie sich nach dem Essen alle erwähnten Punkte auf, besprechen welche umsetzbar sind und erstellen einen Zeitplan.

Der Besuch bei der Doncaster' Familie fällt bald aus dem Rennen, so würden doch am nächsten Tag beide Familien die Tomlinson-Styles besuchen kommen.

Ein ganzer Film-Marathon würde den Rahmen komplett sprengen, jedoch einigen sich die drei auf einen Film, den sie jetzt gleich schauen, und Einen, den sie dann beim Dekorieren der ‚Koboldhöhle', wie sie des Iren Hauses liebevoll benannt haben, (was ihn wie ein Germknödel aufgehen und die Anderen vor lauter Lachen am Boden wälzen lässt) im Hintergrund laufen lassen würden.

Da dieser sogar in derselben Straße wohnt, würden sie danach wieder zu dem anderen Haus gehen, um dort noch mehr Kekse backen zu können.

Der Grund, warum sie das nicht bei dem Iren machen würden ist, dass die Mehrheit die Meinung vertritt, dass dort nicht alle Zutaten zu finden wären. Zuvor würden sie jedoch noch in Nialls Studio Iras Lieblingsweihnachtslied aufnehmen, ein Video dazu machen und die audiovisuelle Botschaft an beinah ihre gesamte Kontaktliste versenden.

Den Abend würden sie mit, von Louis' gekochtem Essen, und einem weiterem Weihnachtsfilm ausklingen lassen.

Kurze Zeit später machen sie sich schon ans Werk.

Louis holt nur Knabbereien und Süßigkeiten, da sie ja erst frühstückten, Ira sucht den Film raus und Niall stellt diesen an. Alle starren wie gebannt auf den Fernseher, damit ihnen auch ja nichts entgeht. Man könnte fast meinen, es säßen drei fünfjährige Kinder auf dem Sofa, die eigentlich nicht mehr fernschauen dürfen, aber die Eltern zu viel zu tun haben, um sie von dort wegzuscheuchen.

Harry würde die Chaoten bestimmt immer wieder schmunzelnd ansehen, ungläubig, wie viel Glück er mit diesen Menschen doch hatte. Doch er ist nicht da, was seinem Lebensgefährten gerade wieder schmerzlich bewusst wird.

Nicht mal einen Anruf hatte er von dem Lockenkopf bekommen. Nicht mal eine SMS...

Er entschuldigt sich kurz auf die Toilette und flüchtet beinah aus dem Raum. Erst als er die Tür hinter sich verschließt lässt er seinen Gefühlen freien Lauf. Kraftlos lehnt er sich gegen die Tür, kann jedoch nicht die nötige Spannung aufbringen um stehen zu bleiben, weswegen er langsam immer weiter runterrutscht, bis er schließlich am Boden sitzt und ihm zu viele Tränen über das Gesicht laufen, als dass er sie noch wegwischen könnte.

Wimmernd sinkt er noch mehr zusammen und schlingt seine Arme und die angewinkelten Knie. Schließlich kippt er sogar noch zur Seite, was den Tränenfluss jedoch nicht beeinflusst.

Ein weiteres Mal verzweifelt der Kleinere immer mehr. Er kann nicht mehr... Er schafft das ohne Harry einfach nicht mehr. Seit zwei Jahren ist er immer für seine Kleine da und spielte bis jetzt immer den Starken, aber irgendwann war auch der eigentlich so taffe Louis Tomlinson ausgebrannt und erschöpft.

Er kann sich selbst nicht mehr so richtig ernstnehmen.
In den letzten vierundzwanzig Stunden hatte er so viel geweint wie schon seit Jahren nicht mehr. Er findet es lächerlich. Korrigiere: Er findet sich selbst lächerlich. Ist er denn nun ein Mann oder eine Mimose? Natürlich weißt er, dass das Eine nichts mit dem Anderen zu tun hatte, aber er fühlt sich nicht wohl damit.

Er weint im verschlossenen Badezimmer, während sein Kumpel seine Tochter ablenkt, damit sie nicht bemerkt wie schlecht es ihm wirklich geht.

Er hasst es.
Er hasst es, dass sie sein einziger Grund ist weshalb er seinem Leben noch eine Chance gibt. In Momenten wie diesen wäre er wahnsinnig gerne selbstsüchtig, so dumm es sich auch anhört, aber er ist es nicht.

Er schafft es nicht, nach seiner Mum und Fizzy, seinen Schwestern einen weiteren Schicksalsschlag aufzuhalsen.
Er schafft es nicht sich selbst seiner Tochter zu nehmen.
Aber eigentlich schafft er dieses Leben auch nicht mehr.

Schon lange war ihm bewusst, dass er nicht gerade die glücklichste Person ist, dennoch hatte er noch nie so konkrete Pläne wie in diesem Moment, in dem er zusammengekauert vor der verschlossenen Badezimmertür am Boden liegt und einfach nur mehr hoffte, dass ihm diese unendlichen Schmerzen genommen werden.

De Fakto schmiedet er sogar unzählige Szenarien, die alle mehr oder minder realistisch waren. Alle enden damit, dass er den Weg zu seiner Mutter und seiner mindestens genauso geliebten Schwester Félicité sucht. In den meisten sogar findet...

Eigentlich wollte er nicht so denken, aber... he can't help it... Es geht einfach nicht anders.

Und dass sein Ehemann der Auslöser dieses Schmerzes ist, schmerzt ihn nur noch viel mehr... Ein weiteres Mal wandern seine Gedanken in die Tiefen Abgründe seiner Wahnvorstellungen.
Ein weiteres Mal ziehen sie ihn ganz in ihren Bann.
Ein weiteres Mal bemerkt er seine Umwelt überhaupt nicht.

Er bemerkt nicht, dass der ehemalige Blonde besorgt und wie wild geworden gegen die Holztür hämmert. Besorgt, dass dieser die Situationen, die er gerade zusammenspinnt, wahr macht.
Er bemerkt nicht mal seine Tochter, die neben seinen Kumpel steht und besorgt immer wieder „Papa" ruft.
Er bemerkt nicht mal, dass er schon gar keine Luft mehr bekommt und schon fast am Hyperventilieren ist, während auf der anderen Seite der Tür Panik ausbricht, als man kein Schluchzen mehr hört.

Niall ist kurz extrem ratlos, er hat keine Ahnung was er mit Ira machen soll. Er kann sie ja nicht zuschauen lassen, wenn es sein kann, dass sich ihr Vater das Leben genommen hatte! Ja, er wusste von den Todeswünschen des Wuschelkopfes. Als Einziger. Doch bald darauf hatte er schon einen Plan geformt.

>Prinzessin? Geh bitte mit Blue in dein Zimmer. <

„Aber mein Papa!"

>Ich weiß Kleine, aber ich kann nicht sagen, was hinter Tür gleich sein wird. Also geh bitte in dein Zimmer, nimm Blue mit, mach die Tür zu und ruf deinen Papi an. Rede einfach ein bisschen mit ihm und erzähl ihm was mit Papa los ist. Okay? Das ist jetzt eine ganz wichtige Aufgabe, gut? <

„Okay. Mach ich."

>Danke Ira. Das hilft mir gerade sehr. <

Das kleine Mädchen kichert und hebt das schwere Bulldoggen Männchen, mehr oder weniger einfach, hoch und geht etwas taumelnd ein paar Zimmer weiter. Die Tür fällt ins Schloss und daraufhin lässt der Erwachsene ganz kurz den Kopf hängen, atmet tief durch und versucht sich innerhalb weniger Sekunden auf das Schlimmste vorzubereiten.

Konzentriert tritt er ein paar Mal gezielt gegen das Holzblatt, bis das Schloss aufbricht.

Erleichtert stellt er fest, dass Louis *nur* bewusstlos ist. Er überprüft Puls und Atmung was Gott sei Dank beides noch da ist. Danach bringt er ihn in die stabile Seitenlage und rüttelt etwas an seiner Schulter in der Hoffnung, dass er dadurch aufwacht.

Tatsächlich wacht er nur wenige Sekunden später wieder auf, was sein Gegenüber vor Freude Tränen aufs Gesicht zaubert.

>Oh Gott! Ich hatte solche Angst um dich! Tu das nie wieder hörst du? <, rattert er runter während er sein Gegenüber stürmisch in die Arme schließt.

Dieser nickt nur überfordert und fragt schwach wo seine Tochter ist. Ihm wird erklärt, dass sie in ihrem Zimmer sei und mit Blue spiele. Alles andere würde ihn nur unnötig aufregen.

Der Ire schafft es den Vater zu überreden sich ins Bett zu legen und auszuruhen. Er würde ihn dann holen, wenn sie die Kekse machen wollen.

Nur widerwillig stimmt er zu, auch wenn er eigentlich weiß, dass es das Beste ist. Also legt er sich in sein gemütliches Bett und obwohl so viele Erinnerungen, einfach des Ortes wegen, aufkommen schläft er dank seiner Erschöpfung doch recht schnell ein.

Der *Kobold* verlässt dann relativ zügig den Raum, um zu der kleinen Prinzessin zu gehen, immerhin wusste sie noch nichts über den Zustand ihres Vaters.

Er klopft an ihrer Tür und sofort geht diese auf. Ira steht da und lächelt ihn an, bevor sie ihn in ihr Reich eintreten lässt.

„Hallo Niall! Wie geht es Papa?"

>Es geht ihm gut, er schläft jetzt... Was hat Papi gesagt? <

„Er hat nicht abgehoben..."

>Oh, das tut mir leid Princes...<

„Schon gut. Ich hab es einfach meiner Puppe erzählt! <

Bei dieser Aussage schmolz das Herz des Erwachsenen dahin. Sie war so süß.

>Oh. Das ist gut. Was hat sie denn gesagt? <

„Das alles wieder gut wird. Und ich glaube ihr. Sie hat immer recht."

>Ach wirklich? <

„Ja. Sie sagte auch, dass Papi deshalb nicht abgehoben hat, weil er im Flugzeug sitzt und dass er sicher bald ankommt!"

>Na dann. Wenn sie es sagt muss es ja stimmen! <

Kurz herrscht Stille in dem Raum. Nur die Atmung der Beiden ist zu hören, bis das Mädchen sie dann wenig später bricht.

„Was machen wir jetzt?"

>Sollen wir zu mir gehen und mein Haus dekorieren? <

„Au ja! Kommen da Papi und Blue auch mit?"

>Papi schläft noch. Er muss sich gut ausruhen, aber möchte unbedingt mit uns Kekse backen. Und Blue darf natürlich mit! <

„Yeeeey!"

>Zieh dich ordentlich an, dann können wir gleich losgehen. <

Niall verlässt das Zimmer, und bereitet alles vor. Er schreibt Louis einen Zettel auf dem steht, dass sie zu ihm gegangen sind, legt diesen auf das Nachtkästchen und sucht den zweiten Film, Blues Leine, sowie passende Jacke und Schuhe für ihn und die fünfjährige raus.

Als er gerade mit allem fertig ist, kommt sie auch schon mit dem dicken Welpen auf dem Arm die Treppen runter. Sie stellt Blue auf den Boden und leint ihn an, was er nur schweren Herzens zulässt. In der Zwischenzeit ist der Erwachsene dann auch schon fertig angezogen und bereit loszugehen. Er hilft noch schnell dem Kind mit der Jacke und den Schuhen, ehe er dann mit den Beiden los geht. Gemütlich schlendern sie, ohne ein Wort zu verlieren durch die leicht angezuckerte Straße. Es ist wahnsinnig ruhig und idyllisch an diesem Sonntagvormittag, sodass der Ire entspannt seufzt. So könnte er ewig in der Eiseskälte spazieren...
Die Kleine an seiner Hand jedoch nicht. Sie friert doch viel schneller als der Erwachsene.

„Niall? Sind wir bald da?"

Der Ältere schreckt auf.

>Was? Äh... Verdammt! Wir sind vorbeigegangen! <

„Ach Niall! Du wirst doch wohl wissen wo du wohnst!", lacht das Mädchen.

>Ja, schon! Aber ich war gerade in Gedanken...<, erklärt der Ire.

Schnell biegen sie in die richtige Einfahrt ein.

In der *Koboldhöhle* angekommen, ziehen sie sich Jacke und Schuhe aus, lassen die Bulldogge von der Leine und suchen danach in dem großen Keller nach der Weihnachtsdekoration, was der Kleinen definitiv sehr viel Spaß macht.

Als sie alles aus dem hinterletzten Eck hervorgefischt haben, tragen sie mühevoll den ganzen Krempel nach oben. Dort stellt das Mädchen enttäuscht fest, dass sich in dem Haus noch gar kein Tannenbaum befindet. Fest entschlossen überredet sie den Iren jetzt sofort und auf der Stelle mit ihr einen der grünen Riesen zu kaufen. Energisch, mit unglaublicher Stärke, zieht sie den erwachsenen Mann mit sich zur Tür. Er solle sich sofort wieder fertig für die Kälte machen und mit ihr Christbaum kaufen gehen.

Also kommt er ihrer Bitte nach und zieht sich in Windeseile an, um auch endlich einen Tannenbaum im Haus stehen zu haben. Diesmal würden sie allerdings mit dem Auto fahren, denn einen riesigen Baum durch ganz London zu schleppen kommt für ihn definitiv nicht in Frage. Schon gar nicht, wenn er es alleine mit so einem kleinen Hüpferling, wie die Jüngste der Styles-Tomlinson ist, an der Hand.

Gott sei Dank hat er immer ein Stockerl für sie im Auto, um ohne Sitzerhöhung fahren zu können war sie dann doch noch ein bisschen zu klein.

Also bringt er sie zum Auto und unerwarteter Weise beschwert sie sich nicht mal. Stattdessen steigt sie brav ein, schnallt sich ruhig an und fragt danach aufgeregt wieso er denn so lange brauche. Perplex schüttelt er kurz den Kopf, steigt auch ein und startet nach dem Anschnallen den Wagen.

Er schaltet nach nur sehr kurzer Zeit auf CD um, dreht damit die Lieblingslieder seines Beifahrers auf, worauf schon wenige Minuten später das fröhliche Gesänge der Beiden den Wagen zum Leben erweckt.

Es ist eine selbstgemachte CD der Beiden, mit allen Lieblingsliedern Iras, also fast nur Songs ihrer Väter.

Nach Kiwi, Miss you, Kill my mind, Only Angel und Lights up sind sie dann auch schon am Ziel angekommen.

Der Ire parkt das Auto, sie steigen aus und gehen zu dem Verkäufer hin. Viele wunderschöne, oder auch nicht so tolle, Bäume stehen hier auf kleinem Raum verteilt. Die Kleine schaut sich kurz um, findet sofort ein Exemplar, das ihr gefällt.

„Niall? Können wir den hier nehmen?"

Der Erwachsene überlegt. Er ist groß, aber nicht zu groß, hat viele Äste mit unzähligen Nadeln und der Preis stimmt auch.
Grundsätzlich hat er ja genug Geld, allerdings mag er diesen pompösen Lebensstil nicht. Ein Teil des Geldes fließt monatlich nach Mullingar, natürlich gegen deren Willen, und ein Teil auf ein Sparkonto, falls er mal ein Kind bekommen sollte...

Er nickt, weshalb das Mädchen sich vor Freude auf ihn wirft und ein Danke in seine dicke Jacke nuschelt. Er grinst, geht zu dem Angestellten und zeigt ihm die Nordmanntanne, für die sich die Beiden entscheiden. Dieser nickt, verpackt den Baum in ein solches Netz und hilft sogar noch seine Ware in das große Auto zu laden. Die Beiden bedanken sich bei dem Kaufmann, verabschieden sich höflich, wünschen frohe Weihnachten, bevor sie sich schließlich wieder in das Auto setzen und davonfahren.

Auf dem recht kurzen Rückweg hören sie selbstverständlich wieder Iras Lieblings – CD.

An der Destination angekommen schleppt der Erwachsene mühsam den großen Baum ins Haus, wobei seine Begleitung natürlich nicht sonderlich hilfreich ist. Dies würde er allerdings niemals zugeben.

Als der grüne Riese endlich dort steht wo er hinsoll, holen sie dann auch mal alle Kisten mit Dekoration aus dem Keller. Die sechs Umzugskartons mit dem Weihnachtsschmuck reihen sie schön ordentlich im Wohnzimmer auf. Wobei ihnen Blue, der derweil Zuhause gewartet hat, immer wieder zwischen die Beine läuft, sodass es den Erwachsenen sogar einmal bravourös hinlegt.

Sie suchen alle Christbaumkugeln, Lichterketten, Lametta und was sie sonst noch so an die Tanne anbringen können, heraus und schmeißen sie auf getrennte Haufen. Danach machen sie sich sofort daran, alles Mögliche auf den, noch ungeschmückten, Baum zu geben. Schon bald testen sie wie es in Dunkelheit aussieht. Verzaubert starren sie eine Zeit lang auf ihr Werk, bis ihre Augen wehtun. Niall zückt sein Handy, um ein Foto der festlich geschmückten Tanne zu machen.


Begeistert schlagen sie ein und hochmotiviert, aufgrund des wunderschönen Ergebnisses, machen sie sich daran im restlichen Haus eine gemütliche, weihnachtliche Stimmung zu verbreiten.

In Rekordzeit sind sie auch damit fertig. Das ganze Hause ist geschmückt und bereit für den Weihnachtsmann. Die DVD, die sie eigentlich schauen wollten, ist längst vergessen.

Auf Wunsch des Mädchens hin, ruft sie, vom Handy des Iren aus, ihren Vater an, während Niall heiße Schokolade für die Beiden macht. Gemütlich sitzen sie ihren Kakao trinkend auf der Couch, während der Erwachsene Ira tröstet, da Harry, ganz zu Nialls Erwartung, und leider auch Enttäuschung, nicht abgehoben hat. Schön langsam findet er das Verhalten des Lockenkopfs echt verdammt lächerlich. Louis weiß es doch eh schon, da konnte er mit dem Theater bald mal wirklich aufhören. Doch vermutlich würde er wieder auf stur schalten. Der Ire kann sich jedoch auch vorstellen, dass sein bester Freund es so lange *verheimlicht*, bis er das Kind gebärt, beziehungsweise er sogar vorhat es nie zu beichten.

Das Mädchen hatte sich während des Brünetten Denkphase wieder beruhigt, wischt sich die letzten Spuren der getrockneten Tränen von den Wangen, bis sie schließlich fragt, ob sie nicht jetzt ihren Papa holen und danach sowohl das Lied singen, als auch noch einige Kekse zu backen könnten. Nach der Einwilligung des Erwachsenen springt sie jubelnd von der Sitzmöglichkeit auf, rennt sofort Richtung Tür, um sich sofort Schuhe, Jacke, Haube und Schal anzuziehen. Mehr oder weniger fertig, die Schuhe verkehrt rum an, die Jacke nur halb geschlossen, der Schal fällt schon fast herunter und die Haube hängt so schief am Kopf, dass sie auch schon fast auf der Schulter hängt, *läuft* sie zu ihrem Freund hin, um ihn energisch zur Tür zu ziehen. Schmunzelnd bleibt er allerdings im Vorhaus stehen und verhilft seinem Patenkind erstmal, sich erstmal ordentlich anzuziehen. Erst danach macht er sich selbst fertig für die Kälte. Blue angeleint, Schlüssel, Portemonnaie und Handy eingepackt und die Kleine an der Hand verlassen sie dann das Haus, um wieder die Straße runter zum Haus der Styles-Tomlinsons zu gehen.

Dort angekommen gehen sie einfach zur Tür rein, ziehen die warmen Klamotten und Schuhe aus, ehe der ehemalige Blonde Ira mit Blue spielen schickt. Sie solle ihm etwas zu Essen geben und danach etwas mit ihm zu spielen. Er selbst würde währenddessen ins Schlafzimmer ihrer Eltern gehen.

Das dunkelhaarige Mädchen nickt bloß, ehe sie hoch in ihr Zimmer läuft. Der Ire atmet nochmal tief durch ehe er selbst die Treppen hinaufsteigt. Stufe für Stufe fühlt es sich für ihn so an, als würde der Weg bis zu seinem Ziel immer länger und länger werden. Einen Fuß vor den anderen setzt er auf die Stufen der schier unendlichen Stiege. Die erste Hürde zu dem Zimmer geschafft, erreicht er dann doch recht schnell sein Ziel. Etwas zu schnell, wenn man ihn fragen würde, aber das spielt im Moment keine Rolle, letzten Endes würde er sowieso an der Schlafzimmertür ankommen. Je länger er darüber sinniert, desto weniger merkt er, dass er schon gefühlte Ewigkeiten, ohne sich in irgendeiner Hinsicht zu bewegen, vor der Tür steht. Ira bemerkt dieses Szenario und reißt ihn aus der Starre.

„Niall? Ist alles in Ordnung?"

>Hm? Äh, ja. Bin nur gerade etwas in Gedanken versunken. <

„Okay... Brauchst du meine Hilfe?"

>Nein. Ist okay Prinzessin. Kümmer' dich einfach gut um Blue, das nimmt mir schon wahnsinnig viel ab. <

„Ist gut Nialler. Wenn du doch etwas brauchen solltest, komm einfach zu mir."

Schmunzelnd erwidert der Ältere: „Werd ich Prinzessin", obwohl er ganz genau weiß, dass er das nicht tun würde.

Die Jüngere dreht sich abrupt um und läuft davon, während der Ire immer noch, wie ein Idiot grinsend, vor der Türe steht, jedoch in die andere Richtung schauend. Was er dadurch aber natürlich nicht sieht, ist das eben diese auf einmal mit ziemlich viel Schwung aufgeht und ihm so volles Kanonenrohr auf den Fuß fährt. Seine berühmten irischen Schimpfwörter schimpfend hüpft er, sich den einen Fuß haltend, während er auf dem Anderen wie wild geworden herumhüpft, sich ärgernd, dass er nicht Acht gegeben hatte. So dachte er nämlich eigentlich noch, der Doncaster würde noch schlafen, worüber er nur nach wenigen Sekunden den Kopf schüttelt. Natürlich würde Louis nicht so lange im Bett liegen. Er ist viel zu aufgeweckter Natur. Ständig musste er irgendetwas tun. Wieder einmal war er so in seine Gedankengänge vertieft, dass er gar nicht mitbekommt, wie sich der Kleinere tausend Mal bei ihm entschuldigt, so wollte dieser nur kurz aufs Klo gehen und sich danach wieder ins, alleine viel zu große, Bett kauern und sich selbstbemitleiden, was dieser nun auch tat. Der hüpfende bemerkte auch nicht, dass sein Fuß eigentlich auch gar nicht mehr wehtut und er nur mehr so am Hüpfen ist.

Aus seiner Starre erwacht er wenig später, als sein Kumpel wieder vor ihm steht und vor seinem Gesicht rumwedelt.

Fast war der Brite schon besorgt um den Zustand seines, mittlerweile eher besten Freundes, seit Zayn ihm nicht mehr antwortete.
Der Älteste der Gruppe glaubt immer an das Gute im Menschen, eine Eigenschaft, die er von Harry hat, sodass er annimmt, sein bester Freund hätte einfach nur gerade selbst zu viel um die Ohren. Wüsste er die ganze Wahrheit, würde er vermutlich nicht mehr versuchen Kontakt zu dem Schwarzhaarigen aufzunehmen.

Und genau vor diesem Szenario graut es dem Pakistani so sehr. Dass sein bester Freund es herausfinde und nichts mehr mit ihm zu tun haben wolle.

Beide wieder in der Realität angekommen, informiert der Ire den Vater, dass sie jetzt Kekse backen könnten und danach den Song aufnehmen, jetzt wo sie schon Mal hier sind.

Der Kleinere bejaht, worauf sie runter gehen und finden Ira am Boden sitzend, ihrem Hund verzückt beim Fressen zusehend. Sie liebt den noch kleinen Vierbeiner sehr. Der Welpe hat es einfach allen angetan, doch niemand ist so vernarrt in das Bulldoggen-Männchen, wie Louis' und Harrys Tochter.

Sie erwecken das Mädchen aus ihrer Trance, um ihr zu erklären, sie würden jetzt schon Kekse backen und erst danach in Nialls Studio gehen. Sie ist genauso begeistert wie zuvor.

Sie springt vor Freude in die Luft und saust zu den Kochbüchern mit den Worten: „Ich such das Rezept!". Ihr Papa kichert nur und meint: „Sweetheart... Ich kann es auswendig. Welche möchtest du denn überhaupt machen?" Mit der Antwort: „Na, alle!", bringt sie die Erwachsenen zum Lachen. So viel Zeit haben sie heute bestimmt nicht mehr. Jedoch nicken die Beiden nur und machen sich ans Werk.

Der Wuschelkopf zählt alle Zutaten auf, die Ira und Niall von überall heraussuchen sollen. Er selbst sucht alle Geräte aus den Kästen. Küchenmaschine, Zitronenpresse, Reibe, Waage, Keksausstecher und die Backbleche. Sie stellen schnell fest, dass sie zu wenig Zucker, Eier, Mehl, und Butter-artiges Zeug zuhause haben, also schicken sie den Iren los, um all das zu besorgen. Dass der Hausherr ihm sagt, er solle sein Portmonee nehmen, ignoriert er geflissentlich und geht aus der Tür, schließlich ist der nächste Supermarkt nicht weit weg.

Die anderen Zwei fangen währenddessen schon mit der ersten Kekssorte an. Die normalen mit Marmelade, wie Ira sie nennt. Sie wiegen zweihundertfünfzig Gramm Zucker ab und geben ihn mit drei Eiern in die Maschine zum durchmixen. Während sie darauf warten, dass der Zucker verrührt wird, bereiten sie schon alles für Harrys Lieblingskekse vor.

Die Zitrone wird halbiert, die Schale gerieben und der Saft wird ausgepresst. Einen Teil zwacken sie ab und vermischen es mit Staubzucker, um eine Glasur herzustellen. Weiteres richten sie einen Topf mit etwas Wasser und eine mittelgroße Schale her. In die Schüssel geben sie relativ viel Butter und gleichviel Kochschokolade rein, damit das gut schmelzen kann. Die Induktionsplatte aufgedreht kümmern sie sich erstmal wieder um die erste Sorte.

Sie wiegen dreihundert Gramm Mehl und geben dies Löffelweise langsam zu der Ei-Zucker-Masse dazu. Dazwischen mengt Ira immer wieder ganz wenig Schlagobers hinein. Danach fügen die Beiden noch fünfzig Gramm weiche Butter hinzu.

Die fertige Masse kratzen sie aus der Schüssel auf die, mit Mehl bestreute, Arbeitsplatte.

Das Mädchen rollt den Teig aus und sticht kleine Formen aus, während ihr Vater alle Utensilien putzt und für die nächste Art, Zitronenkekse, bereitstellt.

Beiden macht es wahnsinnig Spaß, endlich einfach mal wieder einfach Zeit miteinander zu verbringen.

Als dann das erste Blech mit verschiedensten Formen aus Teig gefüllt ist, hören sie die Haustür. Wenig später sieht man, wie ein eingeschneiter Ire in der Küche steht. Frierend übergibt er ihnen mit zittriger Hand die große Einkaufstasche. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es in diesen paar Minuten Gehweg so kalt werden könnte.
Er informiert die Beiden darüber, dass er sich in ein warmes Bad legen und in zwischen Klamotten des Vaters nehmen würde. Diese stimmen einfach nur knapp zu, bedanken sich bei ihm, warten bis er aus der Tür ist und machen sich dann weiter ans Werk.

Ira rollt und sticht den *normalen* Teig aus, Louis kümmert sich um den Teig der Zitronenkekse. Es sind die Kekse, die er am Liebsten bäckt, nur weil er weiß, dass es die Lieblingskekse seines Ehemanns ist. Er wusste mittlerweile, dass er ihn nicht verlassen würde und vermutlich auch gerne das Kind aufziehen würde. Im Moment hofft er jedoch nur mehr, dass der Lockenkopf endlich wieder nach Hause kommt.

Er schiebt das erste Blech in den Ofen und Ira macht sich an das Zweite. So arbeiten sie still eine Weile weiter.

Nach etlichen Minuten hört man jemanden die Treppen runterkommen. Wenig später steht Niall auch schon motiviert in der Küche und fragt wo er helfen kann. Worauf er für die Bleche zuständig gemacht wird. Alle Marmeladen Kekse zumindest im Ofen, zeigt Louis den Backlehrlingen wie man die nächsten formt. Schon bald übernehmen die Anderen das und Louis macht sich auf, die Bleche aus dem Ofen zu nehmen, alle bisher gebackenen Kekse in eine Schüssel zu geben und die ganzen Utensilien wieder zu putzen.

Schon Bald sind sie auch mit dieser Sorte fertig, der nächste Teig, Vanillekipferl, allerdings noch nicht. Aus diesem Grund fangen Patenonkel und Kind an, die *normalen* Kekse mit Marmelade zu bestreichen und zusammen zu kleben. Alle arbeiten hochkonzentriert und keinem fällt auch nur ein einziges unnötiges Wort von den Lippen.

Der Wuschelkopf gibt sich wahnsinnig mühe den Teig schnell fertig zu bekommen, allerdings haben seine Gehilfen dennoch vor ihm das Zusammenkleben der ersten Sorte erledigt. Sich gespielt ärgernd, es waren nur wenige Sekunden Unterschied, stellt er ihnen den Vanillekipferlteig hin. Sie sollen ihn ordentlich formen, während er sich schon wieder auf den nächsten stürzt. Diesmal sind es Linzer Kekse. Auf ein Neues kippt er alle nötigen Zutaten in der richtigen Reihenfolge zusammen und schaut, dass man das Ergebnis auch wirklich essen kann und keine Lebensmittelvergiftung davon trägt *hust Nialls Pfannkuchen hust*.

Sie geben sich wirklich mühe beim Kipferl gestalten, nur klappen will es nicht so ganz... Aber dennoch haben sie eine Menge Spaß, auch trotz, dass sie kaum etwas sagen. Alles funktioniert perfekt und während die nächste Art im Ofen erst so richtig gut wird, bekommen sie auch schon wieder den nächsten Teig vor die Nase gestellt. Irgendwann Sind dann auch endlich sieben Kekssorten gebacken und zusammengeklebt, verziert oder sonstiges und alles Meisterbäcker müde.

Sie räumen noch schnell die Küche auf, machen sich Bett fertig und gehen dann alle ins Bett. Die Jüngste schläft sowieso bald im Stehen ein. Der Vater jedoch tut nur so als ob. Er wartet bis auch Niall eigeschlafen ist, um sich dann die Treppen runter zu schleichen, die Kekse und das Glas Milch zu Verspeisen und seine Geschenke unter dem Baum zu verteilen. Als er danach auf die Uhr schaut, verfliegt seine eigentlich so gute Stimmung. Vierundzwanzig Uhr.

‚Lass es Lou... Er kommt nicht mehr...'

Er lässt den Kopf hängen schaut nochmal sehnsüchtig zur Tür, diese bewegt sich jedoch wie zu erwarten keinen Zentimeter. Seufzend fährt er sich durch die Haare und macht sich schon darauf gefasst das neue Jahr mit Scheidungspapieren zu beginnen. Energisch blinzelt er die Tränen weg, die ihm in die Augen steigen, doch bewegt hatte er sich noch nicht.

Immer noch traurig in der Mitte der unteren Etage stehend schaut er flehend die Haustür an.

‚Ihm kann doch nicht so wenig an seiner Familie liegen?! Ich dachte er wollte eine Familie gründen, sich um die Kinder kümmern, ein guter Vater sein! Er muss kommen, er Muss!'

Was er in diesem Moment nicht weiß, ist dass der Ire gar nicht geschlafen hat. Er war ihm so leise wie möglich gefolgt und hatte sich immer in den Schatten versteckt, um möglichst alles auf Band zu bekommen.

Gerade schütteln den Wuschelkopf kleine Schluchzer der Verzweiflung durch, jedoch ohne, dass ein einziger Tropfen Flüssigkeit über seine Wangen huscht. Er fühlt sich am Ende seiner Kräfte, was man selbst auf die Entfernung, die der Spion zu ihm hatte sieht. Und auch auf dem Video, welches eben dieser bis zu diesem Augenblick aufnahm. Er hatte den ganzen Tag unbemerkt mit dem Schwangeren gechattet, wollte eben diesem jetzt das Video schicken, da der Grünäugige die Antwort auf die Frage -Wie geht's ihnen?- nicht wahrhaben wollte. Er war momentan im Haus des Iren, welcher sich fest vornimmt ihn spätestens morgen Mittag rüber zu scheuchen. Er muss der Familie einfach helfen. Wenn er es nicht tut, wird Louis' egoistische Seite gewinnen und er wird den Weg zu Jay und Fizzy finden. Davon ist er überzeugt.

Der Vater hatte es in den vergangenen Jahren mehrmals versucht, hat sogar schon einen Klinikaufenthalt hinter sich, doch immer schafft es irgendetwas ihn aus der Bahn zu werfen. Der stille Beobachter hatte manchmal sogar das Gefühl, das Schicksal WOLLTE ihn in die Arme des Sensenmannes treiben. Ständig eine neue Enttäuschung, ständig ein neuer Schicksalsschlag, ständig ein neuer Todeswunsch.

Seit Monaten versuchte der nun wieder Brünette, Harry davon zu überzeugen, dass es sein Ehemann mit dieser Lebensweise nicht mehr lange durchhalten würde, dass er irgendwann Aufgeben wird und diese Entwicklung nur von ihm zu stoppen sei, doch der Lockenkopf verschließt jetzt noch immer die Augen vor der Realität, und treibt nur wenige Häuser weiter seine Liebe in den ewigen Frieden.

Einfach nur durch die Entscheidung nicht hinzu gehen. Ihn nicht in die Arme zu nehmen, sich nicht zu entschuldigen, seine Fehler nicht zuzugeben. Wieder und wieder Augen zu. Denn jeder kennt das Prinzip:
Wenn ich nicht hinsehe, ist da auch nichts.

Als der Sänger sich nur wenige Häuser weiter die visuelle Botschaft seines besten Freundes ansieht, geht ihm erst ein Herz auf. Sein Lebensgefährte war einfach goldig. Als er jedoch zur Tür sieht und anfängt zu Flüstern, vergeht ihm das Grinsen auch gleich wieder. Es war wie tausend Stiche ins Herz, kaum zu ertragen für den Briten. So kannte er seinen Lou gar nicht, und auch wenn Niall wusste, dass es ihm wehtun würde, seinen sonst immer so fröhlichen, aufgeweckten Louis William Styles-Tomlinson zu sehen, war dies dennoch der dringend benötigte Weckruf für ihn. Das Versteckspiel hatte ein Ende, das sieht auch endlich der werte Herr Styles ein.

Auch wenn sich Etwas in ihm sträubt, er konnte seinen Boo nicht noch mehr Leiden lassen. Er reißt sich nun endlich am Riemen und steht zu seinen Fehlern, was anderes bleibt ihm auch fast nicht mehr übrig. Sonst könne er, um den Iren zu zitieren, gleich die Beerdigung planen, da dies nur mehr eine Frage der Zeit wäre. Die Nachricht lässt ihn schlucken, also steht er energisch auf, so gut es eben mit einem riesen Babybauch geht, und geht Richtung Tür.

Der von Doncaster stammende junge Mann starrt immer noch apatisch gegen die Haustür. Sie musste sich öffnen, sie muss! Harry musste nach Hause kommen, einfach seiner Tochter wegen, wenn schon nicht mehr für ihn. Er starrt einfach nur diese Begrenzung zwischen Haus und Umwelt an, nicht fassend, dass sie sich nicht bewegt.

Als er draußen Schritte hört, reißt es ihn aus seiner Starre und traurig will er sich schon abwenden, als er jemanden vor konkret seinem Haus hört. Dass es sein Mann ist, dem gerade wenige Meter vor seinem Ziel der Mut ausgeht, wagt er nicht einmal zu träumen. Also geht er hin, öffnet die Barriere zwischen sich und dem scheinbar Fremden, weshalb ihm prompt das: ‚Kann ich Ihnen helfen?', im Halse stecken bleibt. Ungläubig starrt er den Schwangeren vor sich an, hält sich eine Hand vor den Mund und seine Augen werden wässrig. Der Lockenkopf hat schon Sorgen, dass er ihm einfach die Haustür vor der Nase zuknallt und ihm sagt er solle sich verpissen, doch das tritt nicht ein.

Genauso, wie es sein bester Freund vorhergesagt hat fällt er ihm in die Arme. Schluchzend vor Glück und immer wieder ein: ‚Du bist es wirklich. Du bist wirklich hier. Warum hat das so lange gedauert?' hauchend. Dieser Reaktion wegen liegen sie sich einfach weinend in den Armen, noch nicht einmal geküsst hatten sie sich, weil sie einfach nur froh sind, den Anderen endlich wieder in den Armen halten zu können. Sogar Niall muss die ein oder andere Träne aus dem Gesicht verbannen.


Unkreatives_Kid

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top