11. Dezember: Neujahrsvorsätze

Mitte der Woche und den 11. Dezember verbringen wir mit dem One Shot von shawnisbae4 :-) Lasst auch ihr ein paar liebe Kommentare da und ich danke dir vielmals dafür, dass du dabei bist! <3 

xx Michelle

Wörteranzahl: 1712

Bevor ihr diese Geschichte lest, möchte ich noch einmal kurz etwas loswerden. Zuallererst danke ich lashton_fever , so vielen Leuten die Möglichkeit zu geben, ihre Geschichten zu veröffentlichen. Danke! <3
Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass das hier mein erster Oneshot bzw. meine erste Geschichte ist, die von mehr als 2 Leuten gelesen wird. Für Kritik jeglicher Art bin ich super offen, ich möchte mich ja schließlich verbessern :) Jetzt viel Spaß mit der heutigen Geschichte, die leider nicht so lang geworden ist, wie ich sie gerne hätte.



Missmutig saß Louis auf seinem Schreibtischstuhl in seinem alten Kinderzimmer seines Elternhauses und drehte sich ein Mal im die eigene Achse. Es war der 24 Dezember, Heiligabend und Louis'  Geburtstag zugleich. Eigentlich mochte er diesen Tag, Weihnachten war schließlich schon immer sein Lieblingsfest gewesen, er konnte bei seiner Familie sein und die entspannte Atmosphäre genießen. 5 Minuten zuvor hatte er jedoch eine Nachricht von Harry, seinem Freund bekommen, dass er es aufgrund des ganzen Staus nicht vor dem 1. Weihnachtsfeiertag nach Doncaster durchkommen würde. Harry, ein mindestens ein Kopf größerer und grünäugiger Lockenkopf,  war schon seit fast 4 Jahren mit Louis zusammen. Sie hatten sich auf einem Konzert kennengelernt, Nummern ausgetauscht, und zack - Harry konnte man aber auch einfach nicht widerstehen.

Obwohl sie schon seit mehr als 2 Jahren in einer gemeinsamen Wohnung lebten, hatten sie es dieses Jahr nicht geschafft, gemeinsam zu Louis' Familie zu fahren. Harry war Fotograf und konnte sich erst ab dem 24 Urlaub nehmen - Louis hingegen hatte schon vor drei Tagen den Zug nach Doncaster genommen. "Louehhhh!" Die Stimme seines jüngeren und einzigsten Bruders hallte durch das Treppenhaus und ließ Louis doch ein wenig schmunzeln. "Ich komme!", rief er zurück, rappelte sich auf und checkte noch einmal sein Handy, aber es gab keine Neuigkeiten von Harry, also würde er wohl wirklich nicht mehr kommen.

Unten wurde er schon ungeduldig erwartet. Besonders Doris und Ernest, die jüngsten aller Geschwister, konnten es kaum erwarten, endlich ihre Geschenke auspacken zu können. "Beeil dich, Lou!", meckerte Doris und klopfte auf den freien Platz neben sich, wo sich ihr Bruder auch lachend hinsetzte. "Ist ja gut. Können wir jetzt anfangen?", grinste er und wuschelte ihre Haare durcheinander. Das war anscheinend der Startschuss, auf den alle gewartete haben, denn sogleich wurden die mit Namen beschrifteten Geschenke weiter gereicht, bis sie ihren richtigen Besitzer gefunden hatten. Als alle damit beschäftigt waren, die Geschenke auszupacken, nahm Jay ihren Sohn beiseite. "Wo bleibt Harry, Louis? Habt ihr euch gestritten?", raunte sie ihm zu und runzelte besorgt die Stirn. "Nein, Mum, es ist alles okay zwischen uns. Er hat es nur nicht rechtzeitig aus dem Studio geschafft und kommt erst morgen oder übermorgen.", murmelte er und seufzte. Sobald er jedoch wieder aufschaute, musste er ein wenig grinsen. Auch, wenn Harry nicht da war - Zumindest war er bei seiner Familie und konnte diesen Tag mit ihnen feiern.

"Danke, Lou!", rief Ernest erfreut aus, als er mit strahlenden Augen die Ukulele betrachtete. Seit er vor ein paar Monaten Louis' alte Gitarre auf dem Dachboden entdeckt hatte, klimperte er darauf herum. Leider war sie aber fast so groß wie er und damit ziemlich unhandlich für einen 5-jährigen Jungen. "Kein Problem, Kleiner." Ein paar Stunden später, als die kleinsten schon längst im Bett und die älteren Zwillinge sich auch schon in ihre Zimmer verzogen hatten, saßen nur noch Louis, Lottie, Fizzy und Jay auf dem Sofa. "Louis, jetzt zieh doch nicht so eine Schnute.", neckte Lottie ihn und stupste ihn leicht an. Angesprochener gähnte, warf ihr aber trotzdem einen Todesblick zu. "Du wärst auch so, wenn du einen Freund hättest und er an deinem Geburtstag nicht da wäre.", nuschelte er. "Wie geht's Harry eigentlich?", erkundigte sich Fizzy und warf ihrem Bruder einen fragenden Blick zu. "Gut. Irgendwie habe ich aber seit ein paar Wochen das Gefühl, dass er mir etwas verheimlicht. Ich möchte ihm nichts unterstellen, aber er verhält sich einfach komisch. Er hat sein Handy Passwort geändert und schreibt ständig irgendetwas auf, was er dann direkt versteckt, sobald ich in den Raum komme." Unbemerkt von Louis warfen sich Fizzy und Lottie einen bedeutsamen  Blick zu. "Ich bin mir sicher, dass alles gut ist, Lou. Wenn er dir wirklich etwas verheimlicht, dann wird er es dir sicher bald verraten.", beschwichtigte Jay ihn. "Hm. Ich glaube, ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht, ich hab euch lieb.",murmelte Louis nachdenklich und drückte sowohl seinen Schwestern als auch seiner Mutter einen Kuss auf die Wange, ehe er leise die Treppen nach oben schlich.

Als er wenig später in seinem Bett lag, konnte er jedoch nicht einschlafen. Das Problem hatte er so gut wie immer, wenn kein Harry da war, der zumindest ein Körperteil von ihm berührte. Jetzt war die linke Seite des Bettes allerdings leer, es war niemand da, an den er sich hätte kuscheln können. Als Louis sich gerade auf die andere Seite gedreht und die Augen wieder geschlossen hatte, öffnete er sie wieder und runzelte die Stirn. Klopfte da nicht jemand an der Haustür? Gerade, als er dachte, er hätte es sich nur eingebildet, hörte er es wieder. Verwirrt schlug Louis die Bettdecke zurück, schlüpfte in seine Vans und trippelte langsam die Treppen herunter. Aus dem Wohnzimmer schien noch Licht und er konnte seine Mutter hören, den weiblichen Mitgliedern seiner Familie war das Klopfen anscheinend noch nicht aufgefallen. Leise öffnete Louis die Tür nur ein kleines Stückchen weit und lugte hinaus.

"Harry?", fragte er irritiert nach, als er seinen Freund erblickte, der draußen im Schnee stand. "Happy Birthday, Lou.", lächelte dieser ihn an und zog ihn in eine feste Umarmung. Etwas perplex erwiderte Louis diese. "Wieso hast du nicht gesagt, dass du doch noch kommst?", murmelte er gegen Harry's Oberkörper. "Dann wäre es ja keine Überraschung mehr gewesen.", lachte der Lockenkopf leise und drückte Louis einen Kuss auf die Haare. Wenig später lag Louis wieder in seinem Bett, diesmal jedoch an Harry gekuschelt und wesentlich ruhiger als zuvor. "Ich hatte echt Angst, dass ich es heute nicht mehr schaffe. Eigentlich habe ich dich nämlich nicht angelogen - Ich bin erst um 9 aus dem Studio raus und war um 10 auf der Autobahn. Aber ich wollte dir unbedingt noch gratulieren.", erzählte Harry, strich dabei über Louis' Seite. "Womit habe ich dich eigentlich verdient?"

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"Bis später. Fackelt das Haus nicht ab - also Louis, hast du gehört? Du solltest lieber nicht kochen.", rief Jay den beiden zu, ehe sie die Haustür hinter sich zu zog. Inzwischen war der nächste Tag und sie wollte mit ihren Kindern Eislaufen gehen - da Louis und Harry darauf aber keine Lust hatten, lagen sie jetzt auf der Couch. Während Harry immernoch über Jay's Satz kicherte, stand Louis schmollend auf und setzte Teewasser auf. "Ach komm schon Lou, auch doch mal.", meinte der Lockenkopf und umarmte seinen Freund von hinten. "Du bist doof.", nuschelte dieser nur. "Du liebst mich trotzdem." "Hmpf." "Looouuuuu."
Wenige Minuten später lagen die beiden wieder auf dem Sofa, vor ihnen zwei dampfende Tassen Tee. "Lou?" "Hm?" "Was sind eigentlich deine Vorsätze für 2020?", fragte Harry neugierig. "Wieso fragst du?", meinte Louis belustigt, setzte sich aber auf und zählte die Vorsätze an seinen Händen ab. "Ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, ich möchte noch einmal nach Paris und Rom und ich möchte mehr Songs schreiben. Was ist mit dir, Haz?"

"Gegen das Reisen habe ich auch nichts, wir sollten uns definitiv öfter mit Liam, Niall und Zahn treffen, und ich möchte...heiraten. Ich möchte heiraten, Lou. Dafür bräuchte ich aber dein Einverständnis. Ehrlich gesagt versuche ich schon seit Wochen, die richtigen Worte zu finden. Worte, die beschreiben, wie viel zu mir bedeutest. Wie sehr ich dich brauche. Aber irgendwie gibt es kein Adjektiv, das das Gefühl beschreiben kann, wenn ich bei dir bin. Wenn du lachst. Wenn du mir sagst, dass du mich liebst. Ich möchte mein Leben mit dir verbringen. Willst du mich heiraten, Lou?"
„Haz, ich- Natürlich will ich dich heiraten.", wisperte Louis. Schneller als er gucken konnte, war Harry wieder aufgestanden, hatte ihn hochgehoben und einmal im Kreis herum gewirbelt, bevor er ihn wieder auf dem Boden absetzte, immer noch eng umschlungen. „Wirklich?", flüsterte Harry ihm zu und schloss daraufhin glücklich die Augen. „Natürlich, hast du etwa etwas erwartet?!", protestierte Louis leise und küsste seinen Freund - Verlobten - liebevoll. „Ich weiß nicht. Ich hatte nur so Angst, dass es dir noch du früh ist oder du gar nicht heiraten willst oder-" „Halt die Klappe, Harry.", lachte Louis. „Bitte sag mir, dass du dich die letzten Wochen deshalb so komisch verhalten hast." „Tut mir leid.", meinte Harry zerknirscht. „Ich hatte nur Angst, dass du meine Pläne irgendwie herausfindest." „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Das Endergebnis hat sich ja gelohnt.", grinste der Blauäugige und sah auf seinen Ringfinger hinab.

"Wer wusste es? Also, dass du mich fragen wolltest?" "Mehr, als du denkst.", lachte der Lockenkopf. "Deine Familie,  die Jungs, meine Familie...Eigentlich jeder in unserem Umfeld, weil ich jeden damit voll gejammert habe, wie nervös ich bin." „Och, Haz.", kicherte Louis und wollte noch etwas erwidern, als die Haustür wieder aufging. „Planänderung, draußen ist es eiskalt. Wir gesellen uns einfach - Ist irgendwas?", erzählte Jay, runzelte aber verwirrt mit der Stirn, als sie Louis und Harry erblickt, die sie, noch immer in ihrer Umarmung, anstrahlten. „Ich habe ihn gefragt.", nuschelte der größere der beiden. „Hallelujah Harry, endlich! Herzlichen Glückwunsch, ihr beide.", rief Jay erfreut aus und knuddelte die beiden erst einmal durch. Auch die anderen gesellten sich dazu und freuten sich einen Ast ab. Nur Ernest sah ein wenig verwirrt aus. „Wer von euch zieht dann das Hochzeitskleid an?", fragte er ernsthaft und sah Louis grübelnd an. Dieser prustete los. „Niemand, Ern. Wir ziehen beide einen Anzug an. Oder, Haz?", grinste er. „Wer weiß? Vielleicht komme ich auch in Tutu?"

Harry kam nicht im Tutu zur Hochzeit. 9 Monate nach ihrer Verlobung stand er im weißen Anzug vor dem Altar und steckte Louis den Ring an den Finger, der ihn so glücklich angrinste, wie er es noch nie getan.
Neujahrsvorsätze sind ja so eine Sache - manche vergisst man, manche hält man nie ein, an manche hält man sich tatsächlich und an manche wird man sich vielleicht auch sein Leben lang erinnern. Denn vielleicht hat ein klitzekleiner Vorsatz zu etwas gewaltigem geführt, ganz egal, was das auch sein mag.


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