9. Dezember - All I want for Christmas is you
Bevor sich die Autorin des OS meldet, wollte ich an LittleLarryPrincess noch ein Dankeschön ausrichten, dass du bei diesem Projekt mitgemacht hast. Es ist ein OS mit ganzen 4043 Wörtern, also macht es auch gemütlich, trinkt eine Tasse Tee und lasst ihr doch einen Kommentar und ein follow da, wenn ihr möchtet ❤️
A/N:
Hey, ohne viel Vorgelaber; viel Spaß beim Lesen, lasst mir gerne eure Meinung in den Kommis da, über ein Sternchen würde ich mich natürlich aus freuen und schonmal Frohe Weihnachten! ❤️
"Louis, Louis, guck mal! Ich hab meinen Wunschzettel endlich fertig! Glaubst du Santa bekommt ihn und kann alle meine Wünsche erfüllen? Wie macht er das überhaupt? Es gibt sooooo viele Kinder auf der Welt und er kommt zu allen in nur einer Nacht! Das schafft er doch niemals! Was ist, wenn er nur zu den Kindern kommt, die besonders artig waren? Was, wenn er nicht zu mir kommt? Ich hab doch versucht so brav zu sein..."
Ernest schaute mich traurig, aus großen und mit Tränen gefüllten Augen an.
"Oh Ernie, Santa kommt ganz bestimmt. Du warst dieses Jahr wirklich sehr artig und das weiß Santa auch. Weißt du, Santa ist nicht alleine mit all seinen Geschenken, er hat ja seine Helfer, die Elfen und die Rentiere. Und wie genau er es schafft, alle Kinder zu besuchen, das weiß keiner so ganz genau, das ist sein großes Geheimnis. Das ist der Zauber der Weihnacht."
"Wünscht du dir denn auch etwas von Santa? So etwas, wie Spielzeugautos oder Süßigkeiten?"
Traurig lächelte ich ihn an.
"Nein, Kleiner. Es ist so, dass manchmal nicht Dinge, wie Spielzeug oder Süßigkeiten das schönste Geschenk sind. Manchmal möchte man auch einfach nur seine Familie um sich herum haben und bei seinen Liebsten sein."
Oh ja, ich brauchte keine materiellen Dinge. Durch meinen Job als Sänger in einer der größten Boybands aktuell konnte ich mir alles kaufen, was ich wollte. Alles, was ich brauchte, war Harry.
I don't want a lot for Christmas
There is just one thing I need
And I don't care about the presents
Underneath the Christmas tree
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"Louis, kannst du mir bitte helfen?"
Doris stand umgeben von Kartons voll mit Weihnachtsdeko vor dem Kamin und versuchte ihre Socke an den Kamin zu hängen, allerdings kam sie noch nicht ganz an den dafür vorgesehenen Nagel heran. Bei dem Anblick meiner kleinen Schwester, die auf Zehenspitzen stand und konzentriert nach oben schaute, während ihre Zungenspitze aus dem Mundwinkel lugte, musste ich schmunzeln. Die Kleine war so Zucker.
"Klar Süße, warte kurz."
Ich kämpfte mir meinen Weg durch die vielen Kartons zu ihr durch und hob sie ein Stück hoch, damit sie die Socke aufhängen konnte.
"Danke Loulou! Willst du Deine gar nicht aufhängen? Sonst weiß Santa doch gar nicht, wo er deine Geschenke hinpacken soll!"
Nachdenklich schaute ich in ihr strahlendes Gesicht. Ich hatte dieses Jahr überhaupt keine Lust auf irgendwelche Geschenke, denn meinen Harry konnte mir sowieso niemand herbei zaubern. Dieser saß in L.A. mit irgendeinem möchtegern Model fest, während ich hier in Doncaster bei meiner Familie feierte. Daher war es eigentlich unnötig die Socke aufzuhängen.
Klar schenkte mir meine Familie etwas, genau so wie ich ihnen etwas schenkte, immerhin hatte ich genug Geld, aber für sie war doch immer noch das schönste Geschenk, dass ich Weihnachten zu Hause verbrachte. Ich war durch meinen Job viel unterwegs und nur selten Zuhause, sehr zum Leidwesen meiner Familie. Ich konnte meine Geschwister nicht aufwachsen sehen, besonders bei den zwei Jüngsten war das hart. Deshalb musste ich die Zeit mit ihnen nutzen und ihnen wenigsten an Weihnachten ein guter Bruder sein.
Noch waren sie jung und glaubten an Santa, in ein paar Jahren dann nicht mehr und sie würden erwachsen werden. Doch bis dahin wollte ich den Zauber von Weihnachten wahren.
Und genau deshalb kramte ich in einem der Kartons herum und zog grinsend meine Socke raus. Sie war schon alt und ein bisschen zerranzt, zwei der aufgeklebten Buchstaben fehlten bereits, sodass ich laut der Socke nur noch Lui hieß, aber das war mir so egal.
"Möchtest du sie für mich aufhängen?"
Doris nickte eifrig und streckte die kleinen Arme nach mir aus. Ich nahm sie auf den Arm und sie hing die Socke für mich auf.
"Danke Kleine"
Ich ging einige Schritte zurück, nachdem ich sie abgesetzt hatte und betrachtete unsere zwei Socken. Sieben Weitere würden noch folgen; von der restlichen Familie. Mein Blick glitt zu der Kiste mit den restlichen Socken und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Denn zusätzlich zu den sieben Socken lag noch eine weitere in der Kiste. Sie war dunkelrot mit silbernen Glitzersternen drauf und fein säuberlich war dort der Name 'Harry' draufgestickt. Oh, wie sehr ich ihn doch jetzt hier haben möchte. Das ist das Einzige, was ich mir wünsche.
I don't need to hang my stocking
There upon the fireplace
Santa Claus won't make me happy
With a toy on Christmas Day
I just want you for my own
More than you could ever know
Make my wish come true
All I want for Christmas
Is you
You, baby
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"Mummy, Mummy der Wettermann hat gesagt, es soll heute Nacht schneien! Dann würde morgen ja Schnee liegen! Das wäre ja soooo cool, dann können wir morgen Schlitten fahren und ohh! Vielleicht sehen wir dann ja die Abdrücke von Santa's Schlitten und seinen Rentieren!"
Mum strich Daisy liebevoll über den Kopf. Obwohl Daisy schon acht Jahre alt war, glaubte sie immer noch an Santa, auch wenn ihre Mitschüler sie immer wieder vom Gegenteil überzeugen wollten. Doch sie war nunmal ein kleiner Sturkopf und beharrte auf ihrer Meinung. Mum schaute aus dem Küchenfenster nach draußen auf die Straße. Nachdenklich, fast schon besorgt, kräuselte sich ihre Stirn und sie murmelte etwas, wie 'hoffentlich bleibt er nicht stecken'
"Was ist los Mum?"
War sie besorgt, dass wir einschneien würden? Aber das wäre an sich nicht so schlimm, da wir die nächsten Tage eh zu Hause bleiben würden.
"Alles gut Schatz, ich hab nur nachgedacht."
Wenig überzeugt setze ich mich auf den Sessel beim Übergang zur Küche. Unsere Küche war sehr offen gebaut und grenzte direkt ans Wohnzimmer. Nur ein kleiner Rundbogen machte die Verteilung der Räume deutlich. Und unter genau diesem stand der besagte Sessel. Ich blickte durch den Raum und mein Blick blieb am Fenster hängen. Obwohl es schon recht dunkel war, sah es tatsächlich sehr nach Schnee aus.
Mir war es relativ egal, ob es nun schneite oder nicht. Klar, für die Kids waren weiße Weihnachten sicherlich schön und es war natürlich auch romantisch, aber was brachte mir das, wenn ich dies nicht mit der Liebe meines Lebens teilen darf?
Was bringt mir die schönste Schneelandschaft, wenn ich alleine durch sie spazieren muss, weil meine bessere Hälfte am anderen Ende der Welt gezwungen ist, mit einer Fake-Freundin die Zeit zu verbringen, nur damit ja keine Gerüchte entstehen? Ganz genau.
Nichts. Der Schnee brachte mir nichts, außer noch stärkere Sehnsucht nach meinem Freund.
Seufzend wandte ich mein Blick ab und schaute mich weiter um. Wow, Mum hatte das echt toll hinkommen. Das ganze Wohnzimmer war voll mit kleinen Schneemännern, Engeln, Lichterketten, Lametta, und und und.
Ich musste schmunzeln, als ich den Mistelzweig über meinem Kopf entdeckte. Das war typisch Mum.
Wie gerne würde ich hier jetzt mit Harry auf dem Sessel sitzen, der Tradition nachgehen und ihn küssen, seine Lippen auf meinen spüren. Viel zu lange hatten wir uns schon nicht mehr richtig gesehen. Klar telefonierten wir fast jeden Tag und skypten auch mal, wenn es die Zeit zuließ, aber das war nunmal kein Ersatz.
Ich wollte ihn richtig hören, sehen, riechen, fühlen und schmecken.
Seine unvergleichbaren Stimme hören, die mir jedes mal eine Gänsehaut bescherte.
In seine wunderschönen, grünen Augen blicken, die mich jedes mal in ihren Bann ziehen und in denen ich mich immer wieder verliere.
Seine süßen Grübchen sehen, wenn er lächelt.
Seine schokobraunen Locken, die so unglaublich flauschig sind.
Seine pinken Lippen, die perfekt mit meinen harmonieren und von seinem Traumkörper muss ich gar nicht erst anfangen.
Sein unverkennbarer Geruch riechen, der ein Mix aus seinen männlich, herben Pflegeprodukten mit seinem unglaublich anziehendem, beruhigenden eigenen Geruch, der so unverkennbar ist; der mich so Zuhause fühlen lasst.
Seine großen Hände mit den langen schlanken Fingern spüren, die perfekt zu meinen kleineren passen.
Seine Arme die sich so fest um mich schlingen und mir so viel Geborgenheit geben.
Sein warmer Körper, der mich sofort beruhigt und mich unglaublich sicher und beschützt fühlen lässt.
Und dann natürlich seine weichen, warmen Lippen, die sich so sanft und gefühlvoll, aber auch verlangend und besitzergreifend auf meine legen, dass ich jedes mal den Verstand verliere.
Seine Lippen die so unglaublich gut nach ihm schmecken, dass ich schon längst süchtig nach ihm bin und ich immer hungrig nach seinen Küssen bin und sein werde.
Ich liebe diesen Mann so abgöttisch und ich wünschte mir in diesem Augenblick nichts sehnlicher, als ihn hier bei mir zu haben und ihn zu küssen.
Doch bis ich ihn das nächste mal küssen konnte, würde es wohl noch eine Weile dauern. Laut Modest! sind die Larry Gerüchte wohl wieder stärker geworden und wir durften nicht zusammen gesehen werden.
Es hieß also warten.
Warten auf einen langersehnten Kuss.
Oh, I won't ask for much this Christmas
I won't even wish for snow
And I'm just gonna keep on waiting
Underneath the mistletoe
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"Aber Mum, ich will doch nur Santa sehen! Danach gehe ich auch sofort ins Bett und schlafe!"
Phoebe sah Mum flehend und mit ihrem bestem Hundeblick an. Auch sie glaubte immer noch an Santa, da war sie genau wie ihre Zwillingsschwester Daisy. Doch ich wusste genau, das Mum eisern bleiben würde, schließlich gab es für sie sicherlich noch einiges zu tun, als 'Santa's Gehilfin' versteht sich.
"Nein Phoebe, je schneller du schlafen gehst, desto eher kommt er auch. Santa mag es nicht, gestört zu werden weiß du? Deshalb husch husch, ab ins Bett mit dir."
"Und was, wenn er direkt mit seinem Schlitten vor unserem Haus parkt? Ich würde soooo gerne mal seine Rentiere sehen."
"Phoebe, Süße, Santa kommt durch den Kamin, er wird gar nicht vor dem Haus parken, sondern in der Luft. Also komm, lass uns schlafen gehen, es bringt nichts jetzt zu diskutieren. Außerdem, je schneller du einschläfst, desto schneller ist schon wieder morgen."
Einen Moment schaute Phoebe mich mit schiefgelegten Kopf an, bevor sie seufzte und nach oben trottete.
"Danke Louis, ich hätte bestimmt noch ewig mit ihr diskutieren müssen."
Dankbar zog Mom mich in eine Umarmung. Glücklich lächelte ich in mich hinein, so einen Moment zu zweit hatten wir nur noch selten.
"Guck mal, es schneit."
Ihr Blick richtete sich nach draußen zu dem bereits starkem Schneegestöber. Wieder legte sich ihre Stirn besorgt in Falten, jedoch fragte ich nicht nach, da sie mir vorhin bereits ja schon nicht geantwortet hatte.
"Kann ich dir noch irgendwas helfen Mum?"
Liebevoll lächelte sie mich an.
"Nein Louis, geh ruhig schlafen, ich schaffe das schon alleine"
Ich küsste sanft ihren Kopf bevor ich mich auf dem Weg nach oben machte, um mich bettfertig zu machen.
I won't make a list and send it
To the North Pole for Saint Nick
I won't even stay awake to
Hear those magic reindeer click
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Als ich dann schließlich im Bett lag, kreisten meine Gedanken wieder nur um Harry. Bei ihm war es jetzt gerade nachmittags. Also eigentlich perfekt zum Telefonieren. Schlafen konnte ich jetzt eh noch nicht. Ich griff zu meinem Handy und wählte seine Nummer, doch sprang direkt sein Anrufbeantworter an. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Harry macht sein Handy normalerweise nie aus. Direkt bekam ich ein leicht flaues Gefühl im Magen. Ihm wird doch wohl nicht passiert sein? Besorgt checkte ich meine Nachrichten auf Whatsapp. Ich hatte nur eine von Niall, der mir einen Weihnachts-GIF geschickt hatte und tatsächlich eine von Harry! Schnell tippte ich auf den Chat, um sie zu lesen.
>>Hey Love. Ich hoffe, du hattest einen schönen Tag. Ich liebe dich über alles und vermisse dich sehr, vergiss das nicht.
H.<<
Automatisch lächelte ich bei dieser süßen Nachricht. Wie sehr ich diesem Mann doch verfallen war. Die Nachricht war von vor einigen Stunden und meine Sorge wurde etwas geringer, wenn auch nicht ganz verschwunden. Gähnend legte ich, nachdem ich eine Antwort getippt hatte, mein Handy auf den Nachttisch und knipste das Licht aus. Ich drehte mich auf die andere Seite und versuchte einzuschlafen.
Doch so richtig konnte ich nicht abschalten. Ich vermisste es einfach, meinen Hazza in den Armen zu halten. Er war so süß, wenn er sich an mich klammerte und sich an meine Brust kuschelte. Auch wenn ich kleiner war, war er der kleine Löffel, wir hatten uns einfach so daran gewöhnt und wollten es nicht anders. Seufzend griff ich nach dem Kissen, dass mit einem von Harrys T-Shirts bezogen war und noch leicht nach ihn roch. Ich zog es in meine Arme und atmete tief den mir so vertrauten Geruch ein und konnte nicht verhindern, dass eine Träne mein Auge verließ.
So sehr hatten wir uns auf unser gemeinsames Weihnachten gefreut, doch Modest! musste das natürlich wieder alles kaputt machen. Ich mache echt drei Kreuze, wenn wir aus diesem Vertrag raus sind. Dann können wir uns hoffentlich bald outen, denn unsere Beziehung leidet sehr unter diesem Versteckspiel. Viele der Fans ahnen es ja eh schon und stehen total hinter uns. Und alle anderen sind keine richtigen Fans.
Ich will doch einfach nur wie alle anderen Paare Händchen haltend in die Öffentlichkeit gehen können, ohne dass Modest! uns alles verbietet. Es wäre ja überhaupt schonmal schön ihn nur bei mir zu haben. Früher war das doch auch kein Problem, wir haben sogar zusammen gewohnt. Was ist nur passiert? Ich brauche doch keine Millionen auf dem Konto, die ganzen Fans oder den Ruhm.
Ich brauche einfach nur Harry.
'Cause I just want you here tonight
Holding on to me so tight
What more can I do?
Cause baby all I want for Christmas is you
You
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"Louis, Louis, Aufstehen! Santa war da und hat gaaaaanz viele Geschenke gebracht! Und da ist ein riiiieeesig großes Paket! Ich bin ja so aufgeregt! Für wen das wohl sein könnte? Hoffentlich ist das für mich!"
Daisy hüpfte munter auf mir herum während ich am liebsten noch weiter geschlafen hätte. Ich hab gerade so schön von Harry geträumt und dann werde ich so 'liebevoll' geweckt.
"Daisy, das ist ja alles schön und gut und ich freue mich ja auch, dass Santa da war, aber musst du mich deshalb jetzt schon wecken?"
"Mum hat gesagt, wir fangen erst an, wenn alle da sind."
"Lass mich raten, ihr konntet nicht mehr warten und musstet mich daher sofort um..... 9:28 wecken... Na ja ok, ihr seid normalerweise noch früher dran."
"Siehst du, wir haben diesmal extra noch eine Stunde gewartet."
Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ich konnte einfach nicht böse auf sie sein. Und immerhin waren sie nicht wie vor zwei Jahren schon um 6:53 hier aufgetaucht.
"Ach Lou? Happy Birthday übrigens."
Ach ja, da war ja noch was. Mein Geburtstag. Oops, den hatte ich echt fast vergessen. Na ja, meiner Meinung nach gibt es da auch nicht viel zu feiern. Dann bin ich halt ein Jahr älter, und? Was macht das jetzt für einen Unterschied? Richtig, gar keinen.
"Kommst du jetzt runter oder muss ich auch noch Phoebe, Ernest und Doris holen?"
"Nein, nein, ich komm ja schon, ich muss nur noch kurz aufs Klo."
Daisy sprang vom Bett und rannte die Treppen runter zu den anderen. Ich huschte schnell ins anliegende Bad, erledigte mein Geschäft und machte dann eine Katzenwäsche. In Gedanken immer bei Harry, der jetzt vermutlich schlief.
Ob er wohl schlafen konnte? Mir fiel es immer schwer ohne Harry einzuschlafen und meistens ist mein Schlaf auch eher unruhig. Es überraschte mich immer wieder, wie sehr ich eigentlich von Harry abhängig bin.
Ich spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht, um die Spuren der unruhigen Nacht etwas zu mildern, doch es brachte nicht wirklich etwas. Dann zog ich mir noch schnell eine Jogginghose und meinen Weihnachtspulli von Harry über, den er mir letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte. Als ich wenig später das Wohnzimmer betrat, blieb ich überwältigt stehen und ein kleines 'wow' entfloh meinen Lippen.
Überall waren Lichterketten angezündet und Kerzen brannten und verbreiteten einen Duft nach Waldbeeren, gemischt mit Zimt, Plätzchen, Punsch und Tanne. Der Weihnachtsbaum leuchtete und die Kugeln schillerten in gold, rot und grün, das Lametta glitzerte im Licht und der Stern auf der Spitze des Baumes strahlte hell. Im Hintergrund spielte leise Weihnachtsmusik und man hörte meine Geschwister lachen und Kekse vernaschen. Meine Familie saß auf der Couch, den Sesseln und rund um die Geschenke verteilt. Und ganz in der Mitte stand das riesige Paket, von dem Daisy gesprochen hatte.
Ich musste ihr Recht geben, es war wirklich riesig. Meine Geschwister würden sich sicherlich total über den Inhalt freuen, denn so wie ich meine Mutter kannte, war es ein Geschenk für die vier jüngsten zusammen. Von der Größe und Form konnte es gut ein großer Schlitten sein, der sicher für mehrere Personen Platz hatte. Sowas hatten sich die Kleinen auch von Santa gewünscht und ich freute mich sehr für sie. Der Anblick meiner lachenden Familie mir den glänzenden Augen meiner kleinen Geschwister machte mich so unglaublich glücklich, dass mir doch tatsächlich Tränen in die Augen schossen.
Mir wurde wieder schmerzlich bewusst, wie selten ich meine Familie nur sah und, wie kostbar solche Momente zusammen sind. Aber auch wurde mir bewusst, dass etwas fehlte, besser gesagt jemand. Die Person, mit der ich diesen Anblick die letzten paar Jahre immer geteilt hatte. Die Person, die jetzt von hinten ihre Arme um mich geschlungen hätte und mir leise ins Ohr geflüstert hätte, wie schön dieser Moment doch sei und wie sehr er mich liebte.
Krampfhaft versuchte ich meine Tränen zu stoppen, denn ich wollte nicht, dass meine Geschwister wegen mir auch traurig wurden, denn bei uns war es immer so, dass alle traurig wurden, wenn einer weinte. Meine Mutter bemerkte mich als Erste und winkte mich zu sich. Ich ging langsam auf sie zu und ließ mich von ihr in den Arm ziehen. Sie strich mir sanft über den Rücken und flüsterte liebevolle, beruhigende Worte in mein Ohr und es half ein wenig.
"Ich vermisse ihn einfach so sehr Mum. Es ist Weihnachten und nicht mal jetzt darf er bei mir sein."
"Ach Lou, es tut mir so leid. Das wird schon wieder. Du siehst ihn ja bald wieder."
"Hoffentlich. Lange halte ich das nicht mehr aus."
Seufzend löste ich mich leicht von Mum und setzte mich neben sie auf die Couch. Aufmuntern lächelte sie mich an.
"Rudolph the Red-Nosed Reindeer
Had a very shiny nose"
Begeistert stimmten meine Geschwister mit ein, während meine Mum kleine Glöckchen verteilte. Und so sangen wir alle zusammen einige Weihnachtslieder, während meine Geschwister (mehr oder weniger) passend die Glöckchen läuten ließen.
Harry hätte das gefallen. Er unterstützte meine Geschwister so, als wären es seine eigenen und wäre so stolz gewesen, wieviel Mühe sie sich beim Singen gaben und versuchten im Takt die Glöckchen zu spielen. Und ich hätte daneben gestanden und ihn glücklich betrachtet und mich gefragt, womit ich diesen wunderschönen Mann eigentlich verdient habe. Eine Gänsehaut hätte sich über meinem Körper breit gemacht durch seinen wunderschönen Gesang und seine Stimme, die mich immer wieder zu Tränen rührt.
Ein Arm legte sich vorsichtig über meine Schultern und Lottie gab mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie weiter sang. Sie ist nach mir die Älteste und weiß, wie sehr ich Harry hier haben will und ihn brauche. Wenigstens an Weihnachten will ich ihn mal sehen, wenn wir uns sonst schon nicht treffen dürfen. Natürlich bemerkten auch meine Geschwister wie schlecht es mir geht. Ich habe weniger Appetit, allgemein schlechtere Laune, die ich aber so gut es geht überspiele und schlafe weniger.
Alles was ich brauche ist Harry.
Ich vermisse ihn so sehr, dass es mich fast körperlich krank macht .
Oh-ho, all the lights are shining
So brightly everywhere
And the sound of children
Laughter fills the air
And everyone is singing
I hear those sleigh bells ringing
Santa won't you bring me the one I really need?
Won't you please bring my baby to me?
Yeah
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"Mum, Louis ist ja jetzt da, können wir dann endlich anfangen?"
Fizzy schaute unsere Mum fragend an.
"Von mir aus Spatz."
Das war das Startzeichen für meine Geschwister und sie stürzten sich zu ihren Socken, denn dort waren Zettel drin, auf denen die Nummern für ihre jeweiligen Geschenke standen. Ich blieb weiterhin auf der Couch sitzen und beobachtete das bunte Treiben während Dan das Ganze filmte. Die Geschenke wurden in Windeseile geöffnet, als würde es kein Morgen mehr geben. Zwischendurch zeigten sie sich untereinander, was sie alles Tolles bekommen hatten von Santa, bevor sie sich dem nächsten Geschenk widmeten.
"Schatz, willst du gar nicht gucken, ob du auch was von Santa bekommen hast?"
Mum sah mich auffordernd an und so erhob ich mich und ging ihrer indirekten Bitte nach, meine Geschenke rauszusuchen. Ich ging rüber zum Kamin und griff in meine Socke auf der Suche nach meinem Zettel.
"Hey, wer bekommt jetzt eigentlich das große Geschenk?"
Meine Geschwister sahen ratlos zu Doris und dann zu Mom.
"I-ich glaube, dass bin dann wohl ich..."
Meine Geschwister sahen mich aus erstaunten, verblüfften und neidischen Gesichtern an, während ich fragend zu Mom guckte, die leicht nickte. Ich ging langsam auf den Karton zu und begann ihn zu öffnen. Einige Augenblicke später hatte ich das Geschenk dann soweit geöffnet, dass ich nur noch die Laschen umklappen musste. Gespannt tat ich dies dann und schaute in den Karton.
Und darin befand sich.... ein weiterer Karton, allerdings etwas kleiner. Und so öffnete ich auch diesen Karton, in dem sich wieder ein weiterer befand und so weiter. Irgendwann hatte ich dann einen großen Umschlag in der Hand in dem sich ein Dokument befand. Verwirrt nahm ich das Dokument auf dem Umschlag und begann zu lesen.
Ungläubig starrte ich auf das Dokument und dann zu meiner Mum, die mich nur verschwörerisch angrinste. Und da Begriff ich es. Es war wirklich wahr. Der Vertrag mit Modest! wurde im Januar gelöst und dann waren wir endlich frei. Schluchzend und heulend schmiss ich mich in die Arme meiner Mutter und drückte sie ganz fest an mich. Wie in einem Mantra murmelte ich 'danke danke danke' vor mich hin.
"Mom, warum weint Lou, ist er traurig?"
Leicht lachend löste ich mich von ihr und wendete mich Ernest zu.
"Nein kleiner Mann, ich weine weil ich sehr sehr glücklich bin. Das machen große Menschen manchmal."
"Du Louis, ich denke, du hast da etwas übersehen..."
Schockiert blickte ich Lottie an.
"Oh nein, sag bitte nicht, da gibt es wieder irgendwas, dass wir machen müssen, damit wir den Vertrag auflösen können."
Lottie überreichte mir wortlos einen Zettel in einem hellen grün, den ich vorher nicht bemerkt hatte. Ich blickte auf den Zettel und las.
>>Hey Love, frohe Weihnachten. Ich hoffe, dir gefällt mein Geschenk. Obwohl, das ist ja eigentlich noch nicht alles, die größte Überraschung wartet ja noch. Also machst du mir auf? Es ist kalt draußen.
H.<<
Verständnislos blickte ich den Zettel an. Ich verstand erst nicht bis es plötzlich an der Tür klingelte und ich völlig verdattert aufblickte. Dann verstand ich endlich und ich schwöre bei Gott, ich bin noch nie so schnell zur Tür gerannt.
Oh, I don't want a lot for Christmas
This is all I'm asking for
I just wanna see my baby (Yeahhh)
Standing right outside my door
Oh I just want you for my own
For my own
Baby
More than you could ever know
Make my wish come true
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Ich riss sie auf und da stand er.
Endlich.
Er grinste mich an und zog mich an sich. Seine starken Arme schlangen sich um meinen Körper und ich ließ mich fallen.
Denn er fing mich auf.
Tief atmete ich seinen Geruch ein, den ich viel zu lange nicht mehr riechen durfte. Die Tränen liefen meine Wangen hinunter und tropften auf seine Jacke. Und als er mich dann langsam von sich wegschob nur um mich dann sanft mit so viel Sehnsucht und Begierde zu küssen, hatte ich es richtig realisiert.
Er war hier bei mir.
Endlich konnte ich ihn wieder küssen.
Endlich war ich richtig Zuhause.
Und endlich konnte ich richtig Weihnachten feiern.
Mit der Person, die mir am meisten bedeutet.
Für die ich alles aufgeben würde.
Meinem Seelenverwandten.
Meinem Ein und Alles.
Der Liebe meines Lebens.
Meinem Harry.
Baby all I want for Christmas is
You baby
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