5. Dezember - Keimling18

Am 5. Dezember haben wir mal wieder einen längeren One-Shot für euch mit 5737 Wörtern von der lieben Keimling18
Lasst euch Zeit ihn zu lesen, er ist wirklich toll geschrieben ❤️ Danke das du an dem Projekt Teil genommen hast ❤️

Pov. Louis

Erschöpft aber glücklich betrete ich endlich mein Haus. Die Autofahrt hat mir einiges abverlangt, weshalb ich mich jetzt nur noch in mein langersehntes Bett legen will. Okay vielleicht werde ich vorher noch etwas kleines Essen. Das Abendessen bei meiner Familie ist jetzt auch schon wieder drei Stunden her. Scheiß Stau...

Meine Vans streife ich von meinen Füßen und lasse diese einfach mitten im Flur stehen, während ich meine Jacke Richtung Gaderobe werfe. Die kann ich Morgen auch noch aufhängen. Schlürfend durchquere ich mein Wohnzimmer, um zur Küche zu kommen. Dort öffne ich gähnend den Kühlschrank und schließe ihn gleich darauf wieder. Mein Blick fällt auf den Einkaufszettel an dem Kühlschrank, welcher dort schon seit Wochen hängt. Ich hätte vielleicht doch lieber einkaufen sollen, anstatt es immer auf den nächsten Tag zu verschieben. Jetzt bestraft mich meine Faulheit und ich stehe mit knurrendem Magen in der Küche. Ich könnte schauen, ob ich noch Schokolade da habe oder vielleicht sogar noch etwas von meinen Keksen. Gerade als ich mich zum Suchen aufraffen will, klingelt es an der Tür. Verwirrt halte ich in meiner Bewegung inne und sehe zur Uhr, welche neben meinem Kühlschrank hängt. Kurz vor Mitternacht. Welcher hirnverbrannte Idiot will denn um diese Uhrzeit noch etwas von mir? Etwas skeptisch laufe ich zurück zur Haustür und öffne diese einen kleinen Spalt, um zu sehen, wer es ist.

Als ich die Gestalt vor mir erkenne, werden meine Augen größer, während ich die Türe verblüfft weiter öffne. "Harry? Was machst du denn hier?" - "Happy Birthday Louis! Jetzt bist du schon siebenundzwanzig Lou, die Zeit vergeht so schnell. Vorallem seit wir uns nicht mehr jeden Tag sehen, aber irgendwie bist du immernoch so klein wie früher." Harry steht grinsend mit einem Koffer vor mir, diesen lässt er jetzt los und umarmt mich einmal herzlich. Ich bin noch immer etwas überfordet mit der Situation und erwidere die Umarmung nur halb. Harry lässt mich wieder los und grinst mich nach wie vor an. Da ich keine Anstalten mache ihn reinzulassen, nimmt er sich kurzerhand seinen Koffer und läuft an mir vorbei in mein Haus. Verwundert drehe ich mich zu ihm um und sehe ihm dabei zu, wie er sich seine braunen Boots auszieht und sie ordentlich in den Schuhschrank stellt. Meine Vans, welche ich vorhin einfach mitten im Flur liegen lassen hab, stellt er auch gleich zu seinen. Als er wieder aufsteht, fällt sein Blick auf mich, was ihn schmunzel lässt. "Du solltest die Tür zu machen, wenn du es heute Abend warm haben willst", meinte Harry schmunzelnd, was mich aus meiner Starre weckt. Kopfschüttelnd schließe ich die Tür hinter mir und sehe wieder zu Harry, welcher gerade seinen Mantel aufhängt. Meine Jacke hängt er daneben und läuft anschließend wieder zu seinem Koffer. Während er diesen wieder in die Hand nimmt und in mein Wohnzimmer läuft, bleibe ich weiterhin bei der Tür stehen und frage mich, was mein bester Freund mit einem Koffer, um diese Uhrzeit, hier will.

Er wollte doch erst morgen Abend kommen, genauso wie Liam, Niall und Zayn. Wir wollten doch alle zusammen einen Filmabend machen und gemeinsam Weihnachten feiern. Ich hab das vorgeschlagen, weshalb das Ganze auch bei mir stattfinden soll und alle haben zugesagt. Auch Zayn, wir wollten die alten Zeiten wieder aufleben lassen, wie damals, als wir noch was zu fünft gemacht haben. Bevor wir die Pause angefangen haben und besonders, bevor Zayn die Band verlassen hat. Aber das war erst für Morgen geplant, also wieso ist er jetzt schon hier?

"Louis? Kommst du mal? Ich hab mich in deinem Gästezimmer breit gemacht, allerdings finde ich weder Bettdecke noch Kissen", kommt es plötzlich von Harry, welcher wieder zurück zu mir in den Flur gekommen ist. Etwas perplex sehe ich den Lockenkopf vor mir an.

Gästezimmer? Bettdecke? Will der hier jetzt auch noch schlafen?

"Lou? Geht es dir nicht gut?", fragte Harry diesesmal besorgt und legt seine Hand auf meine Schulter während er mich fragend ansieht. "Ne ne mir geht's gut, ich bin nur etwas verwirrt. Ich dachte du kommst erst Morgen?" Harry zögert etwas bevor er mir antwortet. "Ja was das angeht... Ehm ich dachte wir könnten Morgen vielleicht noch was zusammen machen, also bevor die Anderen kommen. Außerdem wollte ich dir noch in Ruhe dein Geburtstagsgeschenk geben", erklärt er sich und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. "Ich hoffe das stellt kein Problem dar, ich kann dir auch Morgen mit den Vorbereitungen für den Abend helfen. Zu zweit sind wir schneller als allein", setzt er noch schnell hinterher, während ich gerade versuche, alle Informationen zu verarbeiten.

Harry ist jetzt schon hier und will mit mir alleine Zeit verbringen. Okay, das ist ja schön und gut aber wieso steht er erst um Mitternacht vor meiner Tür? "Ne das ist kein Problem, aber wieso kommst du erst jetzt? Es ist kurz vor Mitternacht. Und was meinst du mit Geburtstagsgeschenk? Du willst mir doch nicht zwei Geschenke machen oder? Wir wollten uns doch Morgen alle was zu Weihnachten schenken."

"Darf ich meinem besten Freund jetzt etwa kein Geburtstagsgeschenk mehr machen? Und ich bin erst jetzt hier, weil ich im Stau gestanden bin, aber zum Glück bist du ja noch wach gewesen. Ich hab eigentlich gedacht, dass du schon schläfst und wenn wir gerade beim Schlafen sind. Hast du jetzt noch eine Bettdecke und ein paar Kissen für mich? Ich würde nur ungern ohne schlafen", meint Harry und fährt sich durch die kurzen Haare. Es ist noch etwas ungewohnt für mich, ihn jetzt mit kurzen Haaren zu sehen. Ja seine Haare sind schon länger so kurz, aber es ist trotzdem noch etwas ungewohnt, auch wenn sie ihm genauso gut stehen wie die davor.

"Ach bevor du ohne schlafen musst, schläfst du einfach bei mir, aber ich müsste eigentlich noch alles da haben", sage ich und laufe an ihm vorbei, um in mein Schlafzimmer zu kommen. Ich bin einfach zu müde um weiter über diese Situation nachzudenken. Harry bekommt jetzt einfach das was er will, damit ich endlich in's Bett kann und sich das Ganze nicht noch in die Länge zieht. Vor meinem Schlafzimmer bleibe ich ruckartig stehen weshalb Harry gegen mich läuft. "Oh sorry." - "Was wolltest du nochmal haben?", frage ich ihn, als mir auffällt, dass ich es vergessen hab. Wenn ich müde bin werde ich unkonzentriert und kann mir Dinge nur schwer merken.

"Eh ne Bettdecke und ein Kissen", hilft mir Harry auf die Sprünge. "Ah genau das war's", murmele ich vor mich hin, während ich mein Schlafzimmer betrete und zu meinem Schrank laufe. Ich öffne die untere Schublade und muss mich etwas bücken um die gewünschten Sachen rauszuholen. Als ich mich wieder aufrichte und mich zu Harry umdrehe, ist dessen Blick noch etwas tiefer. Es dauert ein paar Sekunden bis er erschrocken den Blick hebt und mir in's Gesicht sieht. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken mein bester Freund hätte mir gerade auf den Arsch geschaut. Seine Wangen nehmen einen leichten rotton an, was mich etwas verwirrt. Hat er jetzt wirklich gestarrt und ich hab ihn dabei erwischt, was ihm sichtlich peinlich ist oder bilde ich mir das Ganze gerade einfach nur ein? Es ist ja schließlich schon spät und ich bin müde, ganz sicher bilde ich mir das nur ein.

"Hier" ,sage ich und drücke ihm die Bettdecke samt Kissen in die Hand. Harry bedankt sich und wünscht mir noch eine gute Nacht, was ich erwidere, bevor er schließlich mein Zimmer verlässt. Ich mach mir nicht mehr wirklich viel Gedanken darüber und ziehe mir eine Jogginghose an. Zähne putzen lasse ich heute mal ausfallen, ich bin einfach zu müde. Glücklich mache ich das Licht aus und lasse mich in mein Bett fallen. Zufrieden ziehe ich die Bettdecke bis zu meinem Kinn hoch, schließe meine Augen und verschwende keinen weiteren Gedanken mehr an Harry, bevor ich schließlich einschlafe.

•°•°•°•°•°•°•

Murrend drehe ich mich auf den Rücken und reibe mir müde die Augen. Blinzelnd öffne ich diese und sehe zu meinem Wecker. Kurz vor 10. Ich bin zwar spät in's Bett, aber wenigstens hab ich lang genug geschlafen um für den Tag heute gut erholt zu sein. Im Liegen strecke ich mich einmal ausgiebig, ehe ich mich schmatzend aufsetzte. Dieser ekelhafte Morgengeschmack.

Ich schlage die Bettdecke zur Seite und rutsche zur Bettkante. Dort bleibe ich erstmal sitzten und fahre mir mit den Händen ein paar mal über mein Gesicht um richtig wach zu werden. Ich halte inne, als mir der leckere Duft von Pancakes in die Nase zeigt. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Es dauert etwas bis mir einfällt, dass Harry gestern vor meiner Tür stand und er auch bei mir geschlafen hat. Mit höchster Wahrscheinlichkeit ist Harry für diesen leckeren Duft verantwortlich. Als wir früher alle noch zusammen in einem Haus gewohnt haben, hat entweder Liam oder Harry Pancakes zum Frühstück gemacht. Als sich mein Bauch plötzlich mit einem lauten Brummen meldet, beschließe ich, Harry mal einen Besuch abzustatten und ihm den ein oder anderen Pancake zu klauen.

Ich ziehe mir noch einen Pulli an, bevor ich schließlich mein Zimmer verlasse und das angrenzende Wohnzimmer betrete. Der Duft wird immer stärker, weshalb mir langsam schon schlecht vor Hunger wird. Die Tür zur Küche steht einen Spalt weit offen, dadurch hört man leise den Radio spielen und wenn ich mich nicht irre, singt Harry leise mit. Lächelnd betrete ich leise die Küche, damit Harry, welcher mit dem Rücken zu mir am Herd steht, mich nicht sofort bemerkt. Harry macht gerade den Herd aus und stellt einen Teller voll mit Pancakes auf ein Tablett. Daneben stehen zwei Tassen in denen ich Tee vermute. Summend holt er noch einen Teller aus dem Schrank und macht anschließend das Radio aus. Jetzt greift er nach dem Tablett und dreht sich zu mir um. Seine Augen werden etwas größer als er mich bemerkt. "Äh... Überraschung?"

Ich mustere Harry mit dem Tablett kurz und fange an zu schmunzeln. Sieht so aus als wollte er mir das Essen an's Bett bringen. "Wolltest du mich gerade damit wecken?" "Möglich", kommt es von Harry welcher sich jetzt räuspert und das Tablett nochmal abstellt. Ich bemerke genau, dass ihm die Situation gerade unangenehm wird. Vermutlich findet er mittlerweile seine Idee nicht mehr so gut, wie noch am Anfang. "Das braucht dir nicht unangenehm sein, das ist wirklich lieb von dir Hazza", sage ich lächelnd und stelle mich neben Harry um die Pancakes von nahem anzuschauen. Der Duft steigt mir wieder in die Nase weshalb ich nicht verhindern kann, dass mein Magen erneut knurrt. "Wenn ich mir das so anhöre, war es doch eine gute Idee mehr zu machen", höre ich Harry neben mir sagen, während ich das Tablett in die Hand nehme. "Komm, wir sollten uns lieber mit dem Essen beeilen bevor ich noch Tod umkippe", meine ich schmunzelnd und laufe zu meinem Esstisch, auf welchem ich das Tablett abstelle.

Ich lege die beiden Teller samt Besteck auf den Tisch und stelle zufrieden fest, dass sich in der einen Tasse mein Lieblingstee befindet. In der anderen ist Kaffee, was mich annehmen lässt, dass das Harrys ist. Ich stelle diese Tasse zu Harry, welcher sich gerade zu mir an den Tisch setzt. Den Teller voll Pancakes platziere ich zwischen Harry und mir, ehe ich mich auch hinsetze. Mein Blick fällt auf einen kleinen Zettel der noch auf dem Tablett liegt. Ich greife danach und öffne ihn anschließend.

>>Merry Christmas Lou xx<<

Harrys Schrift erkenne ich sofort und falte den Zettel wieder zusammen nachdem ich seine Nachricht gelesen habe. "Dir auch fröhliche Weihnachten." Schmunzelnd sehe ich Harry an welcher es gut gelaunt erwidert. Da sich mein Magen wieder meldet, nehme ich mir gleich drei Pancakes und stapel sie auf meinem Teller. "Jetzt weiß ich was noch fehlt", kommt es plötzlich von Harry welcher aufsteht und eine Kanne an den Tisch holt.

"Ahornsirup?", frage ich vorsichtshalber nach während ich mir die Kanne nehme. Als Harry zustimmend nickt, leere ich mir etwas von dem süßlichen Zeug über meine Pancakes. Harry macht das Selbe bei seinen und kurz darauf herrscht eine ruhige und angenehme Atmosphäre zwischen uns. Keiner von uns ist gerade wirklich an einem Gespräch interessiert, weshalb ich etwas im Gedanken verloren vor mich hin esse.

Plötzlich kommt mir der Gedanke, dass der Kühlschrank gestern Nacht noch leer war. Aber wie konnte Harry dann Pancakes machen? "Äh Harry? Woher hast du die ganzen Zutaten für die Pancakes gehabt? Mein Kühlschrank war doch leer." Fragend sehe ich meinen Kumpel an welcher langsam nickt. "Ja der war heut Morgen auch noch leer, aber ich hab die Einkaufsliste am Kühlschrank gesehen und bin einkaufen gegangen. Chips und so Zeugs hab ich auch schon für heut Abend gekauft. Ich hab ja gesagt ich greif dir unter die Arme", beantwortet Harry meine Frage und lächelt zufrieden.

Harry war für mich einkaufen? Was hat er denn bitte heut Morgen schon alles gemacht während ich vor mich hingeschnarcht hab?

"Das hättest du jetzt, aber wirklich nicht machen müssen", sage ich, doch Harry wert nur kopfschüttelnd ab. "Ach das hab ich doch gern gemacht. Ich weiß doch wie faul du manchmal sein kannst", meint der Lockenkopf jetzt grinsend, weshalb ich einen Schmollmund ziehe. "Stimmt doch gar nicht." Schmollend sehe ich Harry weiterhin an, welcher lachend den Kopf schüttelt. "Oh doch, du warst sogar zu faul für einen Weihnachtsbaum also sag ma-" - "Fuck! Der Baum!", unterbreche ich ihn und springe förmlich vom Stuhl auf. "Sag mir jetzt bitte nicht du hast keinen, weil du vergessen hast einen zu besorgen." Kommt es wenig hilfreich von Harry während ich fieberhaft überlege was ich jetzt machen soll. Niall wird traurig sein wenn es keinen Weihnachtsbaum gibt. "Gut dann sag es dir halt nicht", sage ich und gehe im Kopf durch, wo es noch Weihnachtsbäume geben könnte. Harry seufzt einmal bevor er aufsteht und sich seinen Schlüsselbund von der Küchentheke nimmt. Mit diesem läuft er aus der Küche weshalb ich ihm verdutzt hinterhersehe.

"Kommst du Lou? Ein Weihnachtsbaum kauft sich nicht von alleine!", höre ich meinen besten Freund rufen, weshalb ich mich beeile ihm zu folgen. Er ist mittlerweile schon ihm Flur und zieht sich seine Boots an. "Glaubst du wir bekommen noch einen?", frage ich wenig hoffnungsvoll und ziehe mir meine Vans an. "Hoffen wir es mal, wenn nicht dann tut es auch ein Plastikbaum." - "Ne die sind blöd", entgegne ich und ziehe mir meine Winterjacke über. Harry steht fertig angezogen neben mir und hebt eine seiner makellosen Augenbrauen.

"Du scheinst dich aber mit Plastikbäumen auszukennen." Grinsend laufe ich an Harry vorbei zur Haustüre und öffne diese. Ein kalter Wind kommt mir entgegen und ich ziehe das Genick etwas ein, ehe ich mich nochmal zu Harry umdrehe. "Ob du's glaubst oder nicht, dass ist nicht das erste mal das ich vergesse einen Weihnachtsbaum zu kaufen." - "Oh das glaub ich dir auf's Wort."

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"Also ich hätte nicht gedacht, dass wir noch einen bekommen", sage ich fröhlich und schließe die Haustüre auf. Wir waren ganze drei Stunden unterwegs gewesen, um einen blöden Weihnachtsbaum zu finden. Mittlerweile bin ich durchgefroren und ziemlich glücklich jetzt im warmen Haus angekommen zu sein.

"Naja, sonderlich groß ist der dafür aber auch nicht. Nächstes mal solltest du dich früher drum kümmern", meint Harry, welcher hinter mir das Haus betritt und den kleinen Weihnachtsbaum trägt. Ich gebe zu, dass dieser nicht wirklich groß ist, aber er wird seinen Zweck schon erfühlen. Schnell ziehe ich mir Schuhe und Jacke aus und nehme Harry den Baum ab.

"Ist es okay wenn ich schonmal den Baum aufstelle während du unsere Überbleibsel vom Frühstück aufräumst?", frage ich vorsichtig, da Harry ja eigentlich mein Gast ist und er heute schon genug für mich getan hat. "Klar kann ich das machen, aber was mach ich mit den übriggeblieben Pancakes?" - "Niall wird sich heut Abend sicher darüber freuen", entgegne ich schmunzelnd und laufe mit dem Baum im Arm in mein Wohnzimmer. Dort lege ich ihn einfach auf den Boden um schnell noch den Weihnachtsbaumständer zu holen, welcher sich in der Abstellkammer befinden müsste. Zu meinem Glück finde ich ihn recht schnell und baue ihn kurze Zeit später im Wohnzimmer, neben meinem Sofa, auf. Der Baum ist auch relativ schnell befestigt, weshalb ich mich jetzt aufrichte um zu schauen ob er so gut steht.

"Der Baum ist kleiner als du, dass das möglich ist", höre ich Harrys tiefe Stimme hinter mir und drehe mich beleidigt zu ihm um. "Es kommt nicht auf die Größe an Styles." Harry grinst deshalb allerdings nur belustigt und stellt sich neben mich. "Meinst du damit jetzt den Baum oder dich?" Ich antworte ihm darauf nicht mehr sondern laufe an ihm vorbei zur Abstellkammer. Irgendwo müsste ich auch noch Dekoration für den Baum haben.

"Was holst du denn?", fragt Harry, welcher mich von der Tür aus beobachtet. "Dekoration, du wirst den Baum bestimmt mögen wenn er dekoriert ist", antworte ich nebenbei während ich mich durch die Regale kämpfe. Ich sollte dringend mal wieder ausmisten. "Ich mag den Baum auch so Lou, ich wollte dich doch nur ärgern. Er ist perfekt so wie er ist, auch wenn er klein ist." - "Wirklich toll dass du den Baum akzeptieren konntest Harold, aber ich will ihn trotzdem dekorieren, sonst ist es kein Weihnachtsbaum für mich", entgegne ich und stelle mich etwas auf die Zehnenspitzen, um in eins der oberen Regale sehen zu können. Etwas frustiert davon, dass ich trotzdem nicht erkennen kann was sich in dem Regal befindet sehe ich mich nach einem Hocker um.

Es muss hier doch irgendwas geben auf was ich stehen kann. Da ich nichts finde auf was ich mich stellen könnte, versuch ich durch ein paar Sprünge einen Blick zu erhaschen. Doch auch das bringt nicht wirklich was.

"Nur zu deiner Info, im obersten Regal sind die Weihnachtenssachen", kommt es von Harry, welcher sich immernoch nicht vom Fleck bewegt hat. Ich verschränke meine Arme vor der Brust und ziehe eine Augenbraue hoch. "Wirklich toll, dass du mir das jetzt sagst. Könntest du sie wenigstens runterholen? Ich komm nicht hin, zu irgendwas müssen deine Stelzenbeine doch gut sein." Harry bewegt sich allerdings nicht sondern sieht mich grinsend an. "Ach ich schau dir lieber noch ein bisschen zu, dass ist viel lustiger." Schnaubend sehe ich zum Regal hoch. Da komm ich nie ohne Hilfe hin, nichtmal wenn ich spring. "Gut dann hol ich mir halt einen Stuhl", sage ich Augenrollend und will an Harry vorbei, der mich schmunzelnd aufhält. "Ist ja gut, ich hol es dir, aber ich will mit dekorieren." - "Mir doch egal ob du mit dekorierst, aber hol mir jetzt endlich einen runter."

Harry hält mitten in seiner Bewegung inne und fängt plötzlich an zu husten. Erst dachte ich Harrys Kopf wäre deshalb so rot geworden, doch dann fällt mir die Zweideutigkeit von meinem Satz auf. "Ich meinte einen Karton Haz", setzte ich deshalb hinterher. "Ich weiß doch Lou, ich hab mich nur verschluckt", redet sich Harry raus und greift schnell in das oberste Regal. Ich nehme ihn dankend an und sehe Harry nach, als er schnell die Abstellkammer verlässt. Was ist denn mit ihm los? Früher hätte er gelacht und mich mit dem Satz aufgezogen. Was ist also jetzt anders als noch vor ein paar Jahren?

Mit dem Karton in der Hand laufe ich zurück zum Weihnachtsbaum. Harry hat sich schon einen Besen geholt und kehrt jetzt die Spur aus Tannenadeln zusammen, welche ich auf meinem Weg von der Haustüre ins Wohnzimmer hinterlassen hab. "So hilfst mir jetzt? Der Baum ist doch so groß, ich komm doch gar nicht bis an die Spitze ohne deine Hilfe", sage ich schmunzelnd, während ich den Karton auf dem Sofa abstelle. Ich öffne gerade den Deckel, als sich Harry neben mich kniet und neugierig in das Innere des Kartons schaut. "Ich denke den Karton mit der Lichterkette brauchen wir gar nicht holen, die passt sowieso nicht auf den Baum. Da reichen ein paar Kugeln und der Stern für die Spitze", erkläre ich den Inhalt, da es sich bei diesem nur um ein paar Christbaumkugeln und einen Stern handelt.

"Ja ist glaub besser so, sonst sieht der Baum so überfüllt aus. Ich find es eh viel besser wenn er klein und schlicht, aber trotzdem noch schön ist." Den letzten Satz nuschelt Harry eher leise vor sich hin, doch ich höre ihn trotzdem weshalb ich ihm etwas verwirrt dabei beobachte, wie er sich vom Boden erhebt. Irgendwie klang das nicht so, als würde er über den Baum sprechen. Es lag irgendwas in seiner Stimme, was ich nicht genau zuordnen kann.

"Na dann lass uns mal anfangen", sage ich motiviert, stehe ebenfalls auf und versuche Harrys Satz aus meinen Gedanken zu verbannen. Ich bilde mir sowieso nur was ein. Mit dem Karton in der Hand laufe ich zu Harry, welcher neben dem Baum steht und diesen begutachtet. "Der reicht mir bis zu meinem Schmetterlingstattoo", meint Harry jetzt. "Stimmt doch gar nicht, dein Schmetterlingstattoo ist weiter oben", werfe ich ein und stelle den Karton auf den Kamin welcher sich neben dem Baum befindet. Kurz ist es still weshalb ich mich fragend zu Harry umdrehe. Dieser hat sein Shirt hochgezogen und sieht von seinem Tattoo zum Baum und wieder zurück.

"Stimmt", kommt es irgendwann von Harry welcher sein Shirt wieder los lässt. "Also wirklich Harold, da kenn ich sogar deine Tattoos besser als du selbst", sage ich lachend und hole zwei Kugeln aus dem Karton, welche ich Harry in die Hand drücke. "Hier du darfst die erste aufhängen." - "Was für eine Ehre", lacht Harry und nimmt beide entgegen. Er hängt beide eher weiter unten hin und sieht mich danach grinsend an. "Hab ich das nicht schön gemacht?" - "Wunderschön, das machen wir jetzt ca. noch fünfzehn mal und dann sind wir fertig", sage ich lachend und hole mir selbst eine Kugel, um sie aufzuhängen. Gerade als ich das machen will, hält Harry mich auf und sieht mich aus großen Augen an.

"Wir haben was vergessen", meint dieser und lässt mich damit fieberhaft nachdenken, was wir vergessen haben könnten. Anstatt mir zu sagen, was wir vergessen haben holt er einfach sein Handy raus und fängt damit an Weihnachtsmusik zu spielen. Die ersten Töne von Last Christmas kommen und Harry stimmt kräftig mit ein, als Georg Michael anfängt zu singen. "Könntest du mir vielleicht sagen was wir vergessen haben, damit ich es besorgen kann?", frage ich verständnislos, da Harry laut mit singt und die Ruhe selbst zu sein scheint. "Bleib locker Lou, wir haben nur Weihnachtsmusik vergessen, die muss im Hintergrund laufen wenn man einen Weihnachtsbaum dekoriert", erklärt Harry und unterbricht kurz seine Singerei. "Mach mir nicht so eine Angst Haz. Ich dachte schon ich müsste nochmal los." Harry lacht daraufhin nur herzlich und fängt an seine Hüfte schwingen zu lassen.

Ich denke er versucht zu tanzen, so ganz sicher bin ich mir dabei allerdings nicht. Lachend beobachte ich meinen besten Freund wie er versucht zu tanzen und dabei Last Christmas mit so einer Begeisterung singt, dass ich einfach lachen muss. Seine Tanzerei versetzt mich wieder zurück in unsere x-Faktor Zeit. Harry hatte damals echt Glück, dass das Tanzen nicht bewertet wurde. Er war so unbeholfen, dass es schon wieder süß war. Schmunzelnd sehe ich Harry weiter zu wie er versucht zu tanzen, sein Handy liegt mittlerweile neben dem Karton mit der Dekoration. Mein Schmunzeln fällt allerdings, als Harry mich mit seinem Blick ansieht, der nie etwas gutes für mich bedeutet. Grinsend und Hüfteschwingen tanzt er vor mir weiter und greift jetzt nach meinen Händen.

Ich weiß was er vor hat weshalb ich versuche mich von ihm loszumachen. Zu meinem Unglück hat er einen wirklich festen Griff und hält mich weiterhin an meinen Hangelenken fest. "Komm schon Lou, nur ein Tanz oder hast du etwa Angst schlechter als ich zu sein?", fragt er grinsend und stoppt kurz mit seinem Hüftgewackel. "Pff schlechter als du zu sein ist unmöglich Harold", entgegne ich leicht grinsend. "Also jetzt schuldest du mir zwei Tänze", meint Harry und zieht eine Schnute. "Ein Tanz Haz, mehr bekommst du heute nicht", sage ich lachend, während er zufrieden meine Hände zu seinem Nacken führt. Seine Hände platziert er an meiner Hüfte. "Ey wieso tanzen wir so als wäre ich die Frau?", frage ich, als ich meine jetztige Situation bemerke.

Eigentlich dachte ich nicht das wir so eng beieinander tanzen, aber mich jetzt beschweren will ich auch nicht mehr. "Weil du die Frau bist", antwortet Harry plump und macht einen Schritt nach vorne weshalb ich einen nach hinten mache. "Ach und weshalb bin ich die Frau?", frage ich angriffslustig. Wehe seine Begründung ist die das ich kleiner bin. "Du bist kleiner." - "Ach und weil ich kleiner bin kann ich nicht dominant sein?", frage ich und bleibe stehen. Also so tanze ich garantiert nicht mit ihm. "Willst du führen?", fragt Harry und lässt von meiner Hüfte ab. Diesemal legt er seine Arme um meinen Nacken, weshalb ich etwas zögernd meine Hände an seine Hüfte lege. Irgendwie hat es mir anderes rum besser gefallen, aber zugeben werd ich das mit Sicherheit nicht. "Besser so Mister Tomlinson?", fragt er belustigt und ist mir dabei ziemlich nah. Irgendwie macht es mich nervös, wenn er mich so intensiv ansieht und sein Gesicht so nah an meinem ist. Als er seine Hände an meiner Hüfte hatte, waren wir weiter voneinander entfernt. Vielleicht sollte ich es doch zugeben und damit für mehr Platz zwischen uns sorgen.

"Andersrumwaresbesser", murmele ich leise. Ich gebe es wirklich nicht gern zu, Harry scheint das zu merken und grinst schelmisch. "Also bist du doch lieber die Frau." - "Nur weil ich mich lieber führen lasse als zu führen, heißt das nicht automatisch, dass ich die Frau in der Konstellation hier bin. Und nur zu deiner Info, wenn wir auf Männer stehen würden und zusammen wären, dann hätte ich eindeutig die Hosen an", weise ich Harry zurecht, welcher seine Hände wieder an meine Hüfte legt während ich spreche. "Red dir das nur ein Lou, wir wissen beide dass ich die Hosen an hätte", entgegnet Harry selbstsicher. "Hättest du nicht mein Lieber und jetzt fang an zu tanzen, ich würde gern den Baum noch schmücken bevor die Jungs kommen." Grinsend lege ich meine Hände wieder in seinen Nacken und achte darauf, dass unsere Gesichter nicht mehr so nah beieinander sind. "Sei mal nicht so ungeduldig Lou, außerdem muss ich erster noch ein schönes Lied suchen zu dem wir Tanzen können", meint Harry während er mit seiner rechten Hand meine Hüfte los lässt und nach seinem Handy greift.

Es dauert etwas bis er ein Lied gefunden hat was ihm gefällt. Doch als es so weit ist, legt er sein Handy wieder weg und beginnt langsam mit mir im Arm zu tanzen. Als ich die ersten Töne von dem Lied erkenne verdrehe ich die Augen. "Dieses Lied ist creepy", brumme ich wenig begeistert weshalb kurz darauf Harry's kehliges Lachen, welches das Lied für einen kurzen Moment übertönt. "Was hast du denn gegen Baby it's cold outside?" - "Ich find den Text halt creepy", sage ich und sehe zu Harry hoch während er mich führt. "Creepy? Weshalb denn?", fragt Harry schmunzelnd. "Fragst du das grad wirklich Harold? Der Typ zwingt sie ja förmlich dazu bei ihm zu bleiben." - "Er überredet sie." - "Um sie dann abzufüllen." - "Die trinken zusammen gemütlich ein Gläschen Wein." - "Ja und anschließend stellt er mit dem armen Mädchen wer weiß was an", kommt es trotzig von mir. "Sie machen Liebe", entgegnet Harry ruhig.

Anscheinend gefällt ihm das Lied wirklich und ich mache es ihm gerade unnötigerweise mit der Diskussion kaputt. Ich sollte es einfach lassen und Harry nicht den Spaß nehmen. "Gut dann machen sie halt Liebe", gebe ich mich geschlagen damit Harry glücklich ist. Zufrieden lächelt er und zieht mich während unserem Tanz näher an sich. Zuerst ist es seltsam für mich ihm so nah zu sein, aber dann fällt mir auf, dass gerade so ein Moment ist wie früher als wir gekuschelt oder uns einfach nur umarmt haben. Diese Momente sind leider aber immer weniger geworden, weshalb ich jetzt beschließe es zu genießen, meinem Hazza mal wieder so nah zu sein. Mein Kopf lehne ich an seine Brust und schmiege den Rest meines Körpers an seinen. Es ist ein schönes Gefühl was er für eine Wärme ausstrahlt. Ich fühle mich direkt geborgen und wohl, wenn er mich so hält. Mit einem Lächeln auf den Lippen tanzen wir weiter, wobei das gerade eher zu einem hin und herschaukeln wird. Als Harry anfängt mit zu singen bekomme ich eine Gänsehaut und wenn ich ehrlich bin, klingt es bei ihm nicht creepy.

Als das Lied vorbei ist, bleiben wir trotzdem noch so eng umschlungen stehen, nur unser hin und her geschaukel stoppt während die ersten Töne von "All I want for Christmas is you" den Raum erfüllen. Harry singt wieder leise mit und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Sein Atem trifft auf meine Haut, weshalb diese komischerweise zu kribbeln beginnt. Harrys Hände liegen immer noch auf meiner Hüfte, während meine immernoch unverändert in seinem Nacken liegen. Irgendwas stimmt hier nicht, die Umarmung fühlt sich amders an, als unsere vielen von früher. Ich kann nicht beschreiben was anders ist, doch ich weiß, dass sich etwas zwischen uns verändert hat. Mein Kopf ruht weiterhin an seiner Brust, als ich sanfte Küsse an meinen Nacken spüre. Etwas erschrocken reiße ich die Augen auf. Sowas hat er noch nie gemacht und vorallem noch nie so gefühlvoll. Aber die wichtigste Frage ist doch, wieso gefällt es mir?

Harry verteilt weiterhin sanfte küsse auf meinem Nacken, was für ein angenehmes Kribbeln sorgt. Seine Hände streichen mittlerweile meine Hüfte auf und ab und ich lehne mich seufzend weiter gegen ihn. Das hier geht in eine völlig falsche Richtung, wir sind beste Freunde und das seit acht Jahren schon. Das was wir hier gerade machen, überschreitet die Grenze von einer normalen Freundschaft eindeutig, aber es fühlt sich viel zu gut an um es zu unterbrechen. Küssend bahnt Harry sich seinen Weg über meinen Hals hoch zu meiner Wange. Dort setzt er einen federleichten Kuss und hält inne. Sein warmer Atem prallt auf meine Wange, was meinen eigenen unregelmäßiger werden lässt. Was macht er bloß mit mir?

Ganz langsam dreht er seinen Kopf sodass unsere Gesichter jetzt direkt gegenüber voneinander sind. Unsere Nasenspitzen berühren sich leicht, mein Herz stoppt für einen kurzen Moment und schlägt doppelt so schnell weiter. Ich wusste ja das Harry schöne Augen hat, aber noch nie habe ich dieses Grün von so Nah und so intensiv betrachtet wie in diesem Augenblick. Sein Blick huscht kurz zu meinen Lippen. Die Musik im Hintergrund hatte ich völlig vergessen, erst als Harry für den letzten Vers miteinstimmt nehme ich sie wieder wahr. "All I want for Christmas is Lou", haucht er und kommt mir langsam näher. Seine Augenlider flattern ehe sie sich völlig schließen und er kurz davor ist mich zu küssen. Meine fallen von selbst zu sobald ich Harrys Lippen auf meinen spüre.

Sanft bewegt er seine Lippen auf meinen während ich meine Hände in seinen Haare vergrabe. Das ich gerade meinen besten Freund küsse, verdränge ich und lehne mich weiter in den Kuss. Gefühlvoll bewegen sich unsere Lippen aufeinander und lassen mich vergessen, wessen Lippen das hier gerade sind. Der Kuss endet langsam und als sich unsere Lippen gänzlich voneinader trennen lehne ich meine Stirn an seine. Meine Augen sind immernoch geschlossen während ich mir auf die Unterlippe beiße. Ich hab gerade meinen besten Freund geküsst. Harry. Harry hat mich geküsst und mir hat es gefallen... Sein Atem trifft wieder auf meine Lippen weshalb ich meine Augen vorsichtig öffne und in Harrys sehe. "Das war..." - "Wunderschön", vollendet Harry meinen Satz. "Ich wollte eigentlich unerwartet sagen, aber deins passt auch", entgegne ich schmunzelnd. Harry erwidert dieses vorsichtig. Räuspernd entfernt er sich etwas von mir und sieht mich nachdenklich an. "Was hast du denn Hazza?", frage ich besorgt da seine Stirn tiefe Falten zieren. "Kann ich dir dein Geburtstagsgeschenk geben?", stellt er als Gegenfrage was mich etwas verwirrt. Will er jetzt von unserem Kuss ablenken? Hat es ihm doch nicht gefallen oder ist es ihm unangenehm weil wir eigentlich nur Freunde sind? "Ehm ja klar", antworte ich und räuspere mich ebenfalls. "Okay warte kurz, ich hol es", versichert er mir, ehe er hastig in das Gästezimmer läuft.

Es dauert nicht lange und er kommt mit einem Päckchen zurück, welches mit einer roten Schleife verziert ist. Es sieht echt schön aus, Harrys letztes Geschenkt hatte ich eindeutig schlampiger verpackt in Erinnerung. "Gemma hat mir geholfen und bevor du es aufmachst, muss ich dir vielleicht was sagen..." Harry knetet nervös seine Finger und leckt sich immer wieder über seine Lippen. "Hey beruhig dich Haz, was möchtest du mir denn sagen?", frage ich mit einem sanften Lächeln. Ich merke wie unangenehm das alles für ihn ist und möchte es ihm etwas leichter machen. "Ich also... Ich bin verliebt. In... in dich und nicht erst seit heut sondern seit acht Jahren." Den letzten Teil nuschelt er zwar, aber ich hab es trotzdem verstanden. "Seit acht Jahren? Aber dann- Oh gott Harry es tut mir so leid. All die Jahre-" - "Warst du immer für mich da Lou und jetzt mach das Geschenk auf", drängt Harry leicht Lächelnd.

Ich merke, dass er immernoch sehr angespannt ist. Nickend ziehe ich an der roten Schleife und reiße das blaue Papier weg um eine grüne Box zu öffnen. Neugierig betrachte ich den Inhalt. Es ist eine Kette welche ich jetzt vorsichtig raushole. Auf dem Herzanhänger ist etwas eingraviert was ich neugierig lese. Da steht Larry und die Zahl 28. Schmunzelnd sehe ich zu Harry auf der mich abwartend beobachtet. "Lies den Zettel in der Box", bittet er plötzlich weshalb ich verwirrt in die Box blicke. Welcher Zettel den? Tatsächlich befindet sich dort ein Zettel welchen ich jetzt aufklappe und Harrys Handschrift erkenne.

Gehst du mit mir auf ein Date?

Mit großen Augen sehe ich zu Harry auf während ich die Hand mit dem Zettel sinken lasse. "D-date?" ,stottere ich überfordert. Ja der Kuss hat mir gefallen, aber hat das ganze überhaupt Zukunft? Er ist immernoch mein bester Freund und eigentlich dachte ich, ich sei Hetero.

"Fühl dich zu nichts verpflichtet, ich dachte nur- also naja", unbeholfen kratzt Harry sich am Hinterkopf während ich ihn genau mustere. Es ist nur ein Date, ich mein wir heiraten ja nicht gleich. Vielleicht sollte ich ihm einfach eine Chance geben. "Okay", sage ich und bringe Harry damit jetzt komplett aus der Fassung. "W-was?", stottert dieser mit großen Augen, was mich kichern lässt. Gott ist er niedlich. "Ich schätze wir haben ein Date Harold."

Keimling18

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