3. Dezember - Last (Minute) Christmas
Da haben wohl viele von euch schon drauf gewartet *drum roll* Der OS von
Headlong90 ist finally here, mit sage und schreibe 3351 Wörtern (: Falls ihr es noch nicht getan habt, solltet ihr das Folgen auf ihrem Account definitiv nachholen und ihr auch hier ein paar liebe Kommentare da lassen. So, jetzt will ich euch auch nicht länger aufhalten und wünsche euch viel viel Spaß ❤️
Last (Minute) Christmas ; 23.Dezember.
Noch einen Tag bis Heilig Abend.
Louis war kein Freund von Weihnachten. Was nichts mit Weihnachten direkt zu tun hatte, immerhin war es schön, die ganze Familie zusammen zu trommeln, um das Fest der Liebe feiern zu können, aber wieso musste er an dem Tag auch noch Geburtstag haben?
Hätten seine Eltern sich das nicht irgendwie anders ausdenken können? Nein.
Missmutig stand er am Schaufenster eines Spielzeugladens und wartete darauf, dass seine große Schwester wieder heraus kam, die gemeinsam mit den jüngeren Schwestern ein letztes Geschenk suchen wollte. Louis hatte den Überfluss an Glöckchengeläut, Tannenzweigen, Christbaumkugeln und Rabattschildern satt und stand lieber draußen im Schnee.
Das Handy in der Jackentasche vibrierte, er zog sich den Handschuh vom Daumen um es bedienen zu können und sein Herz machte einen kleinen Hopser, als er sah, wer da anrief.
„Baby, schön dass du dich meldest", sagte er strahlend und hielt sich das andere Ohr zu, als neben ihm ein Weihnachtsmann anfing, eine Glocke zu läuten.
„Hey, bei dir ist es aber laut, wo bist du denn?", fragte sein Freund Harry und lachte.
„Vor einem Spielwarenladen in der Oxfordstreet und ich sage dir, es ist der absolute Horror. Fast wie Selbstmord. Man sollte meinen, übermorgen geht die Welt unter."
„Tut sie das für dich nicht jedes Weihnachten?", kicherte Harry und Louis verdrehte die Augen. „Och komm, darüber macht man keine Witze, du weißt, dass mich das seit Jahren ärgert."
„Ich weiß Schatz und deswegen habe ich auch meinen Terminplan umgeworfen und stehe gerade in LA am Flughafen." Fast schon konnte er Harrys triumphierendes, schiefes Grinsen vor sich sehen und riss die Augen auf. „Flughafen? Aber du hast doch gesagt, das Shooting findet nach den Feiertagen statt und die Fittings bei Gucci sind noch nicht durch?" Harry war noch nie so kurzfristig vor einem Shooting einmal um die halbe Welt geflogen, nur um bei ihm sein zu können.
„Aber es ist doch dein Geburtstag."
„..und Weihnachten...", warf Louis grummelig ein und sah einer Eisenbahn nach, die eine weitere Runde durchs Schaufenster fuhr.
„Ja, das auch."
„Dann verbindest du den Heimaturlaub gleich mit einem Besuch zuhause?"
„Hm nicht ganz", antwortete Harry und sein Grinsen war nicht zu überhören, als er sagte: „Mum und Gemma sind zum Skifahren in der Schweiz. Ich habe also nur einen Grund nach Hause zu kommen und das ist mein Freund, der am 24.12 Geburtstag hat."
„Du...du kommst extra meinetwegen zurück? Bist du bekloppt? Was haben die Tickets gekostet?", fragte Louis und schüttelte den Kopf. Ja, Harry mochte als Model von Gucci verdammt gut verdienen und seit er im Kinofilm Dunkirk mitgespielt hatte, war seine Karriereleiter von 20 auf 45 Grad nach Oben angestiegen, trotzdem mochte Louis es nicht, wenn er so viel Geld ausgab.
„Baby, willst du mich sehen oder nicht?", fragte Harry und wurde kurz von dem bekannten Ping unterbrochen, das an Flughäfen immer durch die Lautsprecher hallte, bevor eine Durchsage kam. „Doch, natürlich will ich dich sehen...aber es ist so viel Geld..."
„...das ich momentan habe, also freu dich einfach. Ich bin morgen gegen 7 Uhr in London."
Mehr sagte Harry nicht. Er gab Louis lediglich einen Kuss durchs Telefon und legte dann auf.
Ungläubig sah dieser sein Handydisplay an und runzelte die Stirn. Harry war doch einfach vollkommen bekloppt. Und trotzdem war er der niedlichste Freund, den er sich je hätte wünschen können.
Ein Schneeball traf ihn an der Schulter und seine kleine Schwester Phoebe versteckte sich schnell hinter der mit Einkaufstüten beladenen Lottie. „Ich hab ihn getroffen", kicherte die Kleine und Lottie legte fragend den Kopf schief: „Was ist los, Lou? Du grinst so?"
Was für eine Frage, Lottie wusste genau, dass er nur so grinsen konnte, wenn es um Harry ging und als sie einander anblickten, wusste sie genau, dass sie richtig vermutet hatte.
„Er kommt. Extra wegen meinem Geburtstag", seufzte er, drückte das Telefon verliebt an die Brust und hopste einmal im Kreis, so sehr freute er sich. Morgen früh schon, würden sie einander sehen und er konnte es kaum abwarten.
*~*~*~*
Der Flug war pünktlich gelandet und Harry hellwach. Er hatte die ganze Zeit über geschlafen, um jetzt möglichst fit zu sein, denn in London gab es einiges zu erledigen. Weil er lediglich mit Handgepäck gereist war, sparte er Zeit und zog seinen Louis Vuitton Rollkoffer zügig aus dem Flughafen zum Taxistand. Ja, ein Taxi in die City war verdammt teuer, aber heute hatte er keine Zeit zu verlieren und wer konnte schon wissen, wie gut die Bahnen fuhren, wo sich doch auch heute sicherlich nochmal einige Spätzünder in die Stadt begaben. Immerhin war die Bescherung ja erst morgen und man hatte noch einen Tag Zeit.
Harry nicht, denn sein Event fand heute Abend statt. Bereits in New York hatte er per Mail und Telefon so viel organisiert und bestellt, wie es ihm nur möglich war und hoffte jetzt inständig, dass seine Bestellungen auch wirklich ankamen und er sie abholen konnte. Louis würde heute den ganzen Tag bis 16 Uhr unterwegs sein, das hatte er ihm gestern noch versichert und so hatte Harry ihre Wohnung für sich und, was das allerwichtigste war, seine Ruhe.
Der Plan war, Louis Freunde zu einer nicht-Weihnachtlichen Geburtstagsparty einzuladen, was er bereits vor einigen Wochen per E-Mail organisiert hatte. Nicht alle hatten zugesagt, aber einige und so würde heute hoffentlich eine schöne Feier starten.
Der Knackpunkt an der Sache war, dass man vor dem heiligen Fest fast nichts fand, das nichts mit Weihnachten zu tun hatte. Alle Geschenkkarten waren mit Sternchen verziert oder in Rot und Gold gehalten. Furchtbar. Harry ließ sich mit dem Auto in die City bringen, stieg dort aus und steuerte den ersten Laden an, wo er Louis ́ Geschenk bestellt hatte - den Apple Store. „Soll ich Ihnen das Geschenk einpacken?", fragte die Dame und griff schon zum Weihnachtspapier. „Ja, aber wäre es vielleicht möglich, ein anderes Papier zu nehmen?"
„Aber es ist doch Weihnachten", meinte sie irritiert und Harry nickte: „Ja, aber mein Freund hat Geburtstag und da soll es nicht immer nach Weihnachten aussehen. „Hm, da muss ich erst mal sehen, ob wir noch normales Papier auf Lager haben", überlegte sie und kramte unter der Theke. Tatsächlich fand sich noch ein kleines Stückchen, das ziemlich haarscharf reichte, um das neue I-Phone einwickeln zu können und Harry war erleichtert, als er den Laden wieder verließ.
Jetzt musste er nur noch die Dekoration, die Getränke, das Essen und den Nachtisch besorgen.
Nur noch. Was für eine Aussage, am 24.Dezember. Wenn er nur daran dachte, mit dem ganzen Krempel gleich in ein Taxi zu müssen, wurde ihm schon schlecht. Wie sollte er das hinkriegen?
Harry blieb stehen und wurde zugleich von einer Gruppe Shoppingwütiger angerempelt, die keine sonderlich freundlichen Worte für ihn übrig hatten - was in London schon etwas heißen mochte. Auf dem Handy hatte er sich alle Adressen gespeichert und auch die Öffnungszeiten der Läden, damit er bloß nicht zu spät zur Abholung kam. Um 14 Uhr schloss die kleine Bäckerei, dann wäre es wohl am besten, wenn er die zuletzt abarbeitete, damit der Kuchen heil in der Wohnung ankam. Also zuerst die Deko, dann den Nachtisch, die kleinen Häppchen und die Einkäufe und zu guter Letzt den Kuchen.
Harry gab sein Bestes, spätestens nachdem er jedoch die Dekorationen gekauft hatte, stellte sich heraus, dass es allein nicht zu schaffen war und er ließ sich ein Taxi kommen. „Haben Sie alle Weihnachtsgeschenke vergessen?", fragte der Fahrer amüsiert, als er Harry am Straßenrand aufgabelte, von dem nur noch die langen Beine und der Kopf zu sehen waren. Der Rest war hinter großen Papiertüten verborgen, die er sich über die Arme gehängt hatte. „Wenn es nur das wäre", seufzte Harry und ließ sich von dem Mann die ersten Tüten abnehmen, die alle im Kofferraum des Wagen verstaut wurden.
Im Auto ließ sich Harry in die weichen Polster sinken und schloss die Augen. Was tat man nicht alles für seine große Liebe.
Der Dekoladen war rappelvoll gewesen und mehrmals wurde er unsanft aus dem Weg geschoben worden, weil er ein bisschen länger vor einem Regal gestanden und nach Rentierfreien Tischdecken oder Gläsern gesucht hatte. Die Menschen hatten heute keinen Nerv für jemanden, der im Weg herumstand und das tat er heute sicherlich nochmal.
„Wohin soll ich Sie bringen, Sir?", fragte der Fahrer und Harry nannte ihm die Adresse des Feinkostladens. „Oh, da haben Sie sich aber was vorgenommen", meinte der Fahrer und seufzte mitfühlend. „Ja, ich kann mir schon denken, dass da heute viel los sein wird", seufzte Harry und rieb sich die Nasenwurzel. „Es ist die Hölle, ich war heute schon zweimal da, um Kunden abzuholen." Das konnte ja was werden. Harry lehnte das Gesicht an die Fensterscheibe und sah die vielen Lämpchen an, die über die Oxford Street gespannt waren und bereits jetzt eingeschaltet waren, obwohl es noch nicht einmal Mittag war. „Darf ich fragen, was Sie vorhaben?", fragte der Fahrer, als sie gerade mal wenige Meter weit gekommen waren. „Mein Freund hat heute Geburtstag und wünscht sich mal eine Party, die nichts mit Weihnachten zu tun hat", antwortete Harry und fragte sich, wieso er nicht früher auf die Idee gekommen war, alles vorzubereiten. Im August hätte er sicherlich weniger Stress gehabt und alles in Ruhe besorgen können. Zumindest die Dekoration.
Aber wann hätte er das machen sollen? Was hatte er im August überhaupt gemacht? In der letzten Zeit war so viel los, dass er im Nachhinein gar nicht mehr alles wirklich sortiert bekam. Gott sei Dank hatte er meine Termine immer im Handy eingespeichert. Nachdenklich scrollte er sich durch die vergangenen Monate.
August: Ah, da da hatte er die Campagne für Gucci geschossen und war zu Fittings in New York gewesen, dann war das Shooting in England gewesen...dann die Fashion Show, das Magazinshooting... Jetzt im Nachhinein kam ihm das unglaublich viel vor. Wie hatte er eigentlich den Überblick behalten können? Harry schüttelte verständnislos den Kopf und scrollte weiter. Ende August stand eine ganze Woche „Louis, keine Termine annehmen. Zeit für Liebe" Irgendwie war es schade, dass sie sich Termine machen mussten, aber wenn eben viel los war, dann ging es nicht anders und seit Louis beim FC Chelsea unter Vertrag war, hatte auch er immer weniger Zeit, auch wenn er noch viel auf der Reservebank saß.
Irgendwie waren sie ein lustiges Paar: der Fußballspieler und das Model. Und bisher hatte sich auch zum Glück niemand groß für das interessiert, was sie taten. Bei ihm war es sowieso egal, ob er schwul war, oder nicht, da von der breiten Öffentlichkeit die Männermodels sowieso alle für homosexuell gehalten wurden und Louis war als Reservespieler für die Presse noch nicht interessant.
Noch nicht.
Sicherlich würde das irgendwann einmal kommen, aber noch war dem nicht so und sie hatten ihre Ruhe.
Bevor Harry noch weiter über ihre gemeinsame Zukunft nachdenken konnte, hielt das Taxi vor dem Eingang des Feinkostladens und Harry sah missmutig in den Laden hinein, der gerammelt voll war.
„Möchten Sie, dass ich hier warte?", fragte der Fahrer und Harry nickte dankbar: „Ja, da würde mir enorm helfen." Er griff sich seine Jacke, packte den Türgriff und trat hinaus auf den Bürgersteig, um sich dann ins Getümmel zu stürzen.
Gegen Mittag hatte Harry endlich alles geschafft und war froh, in der gemeinsamen Wohnung anzukommen. Der Taxifahrer war so freundlich und half ihm noch schnell dabei, die ganzen Sachen nach oben in die Wohnung zu bringen und Harry bezahlte für die ganze Fahrt und den Kofferträgerdienst satte 70 Pfund.
Jetzt musste er im Grunde nur noch alles dekorieren, das Buffet aufbauen und den Geschenketisch bereitstellen. Im Vergleich zur Shoppingtour sollte das eigentlich ein Klacks sein.
Doch da hatte er die Rechnung ohne seinen Freund gemacht.
Louis war die unordentlichste Person, die es gab und als Harry das Licht anschaltete, traf ihn beinahe der Schlag. Wie zur Hölle, konnte man in einer Woche eine solche Unordnung veranstalten? Gefrustet ließ Harry die Tüten fallen, legte den Kopf in den Nacken und gab ein Geräusch von sich, das er zum letzten Mal sicherlich als Kleinkind hatte hören lassen. Jetzt musste er erst noch aufräumen!
Wie ein Wirbelsturm fegte Harry durch die Wohnung, sammelte alles an Klamotten ein, was er finden konnte und beförderte es einfach in den Wäschekorb im Schlafzimmer, der komplett leer war. Wieso besaßen sie so ein Ding eigentlich? Er räumte die Spülmaschine aus und wieder ein, brachte den Müll runter, zerriss Kartons, die er in eine Kiste steckte, damit sie besser in die Mülltonne passte und staubsaugte am Schluss die Wohnung komplett durch.
Jetzt sah es zwar noch immer nicht super aus, aber zumindest so, dass man Gäste hereinlassen konnte, ohne sich genieren zu müssen. Sein Handy vibrierte, als Harry gerade auf einem Stuhl stand und eine Girlande um die Lampe im Wohnzimmer wickelte. Die Nachricht kam von Zayn, Louis Fußballkollegen, einem ziemlich eitlen, aber herzensguten Menschen. Er wusste von Harrys Plan und schrieb: „Hey, Louis will sich jetzt auf den Weg nach Hause machen, bist du schon fertig, sonst überlege ich mir noch eine Ausrede, um ihn noch ein bisschen fernzuhalten."
Erleichtert schloss Harry die Augen, der Mann war klasse. Rasch tippte er ein „Schlag mindestens noch zwei Stunden raus! Tausend Dank" und rief dann Liam an. Allein würde er niemals bis in zwei Stunden fertig werden.
„Hey, was geht, bist du schon in London?", fragte Liam und klang ganz relaxed. Im Gegensatz zu Harry selbst, schien er heute einen wunderbar entspannten Nachmittag verbracht zu haben. Liam arbeitete in der Modebranche, genau wie Harry, allerdings als Fitnessmodel und hatte früher gemeinsam mit Louis Fußball gespielt. „Ich bin in London", schnaufte Harry und kletterte von der Leiter. „Was schnaufst du so? Hast du gerade Sex?"
„Ha, schön wärs, nein ich bin im Stress. Louis steht in zwei Stunden hier und ich bin nicht fertig, weil mein Schatz die Wohnung hinterlassen hat, als wäre er auf der Flucht gewesen. Kannst du herkommen und mir helfen?"
„Soll ich das Essen gleich mitbringen? Ich hatte Truthahn auf der Liste stehen", wollte Liam wissen und Harry sagte zu. Ihm war im Augenblick egal, was Liam an Lebensmitteln mitbrachte, Hauptsache, er war so schnell wie möglich hier.
Liam gab sein Bestes und stand tatsächlich eine halbe Stunde später vor der Tür. Er balancierte ein riesiges Tablett mit einem Truthahn, der, wie es aussah, noch nicht ganz fertig war. „Der muss bei euch in den Backofen, ich musste ihn früher rausnehmen, um herfahren zu können. Jetzt riecht mein ganzes Auto nach Essen", teilte er Harry mit und balancierte dann den Braten in die Küche.
„Louis weiß nichts von der Party oder?", fragte Liam wenig später, als die beiden die letzten Dekoelemente aufstellten und nach und nach die Gäste eintrudelten. Jeder hatte etwas zu Essen mitgebracht und der Buffettisch brach fast unter der ganzen Ladung zusammen. Harry hatte den halben Tresen in der Küche noch freigeräumt, um die Teller und Gläser dort stapeln zu können, doch jetzt sah alles wunderbar aus. An der Wohnzimmerlampe hing eine Diskokugel und glitzernde Girlanden wanden sich von dort aus in alle Richtungen, sodass man das Gefühl hatte, sich unter einem Baldachin zu befinden.
„Sieht ein bisschen gay aus oder?", meinte Liam, als sie das Licht ausschalteten und ein pinkfarbener Scheinwerfer auf die Diskokugel leuchtete. „Ich kann auch Blau einstellen, wenn dir das lieber ist", überlegte Harry und testete es aus. „Ne, jetzt sieht es aus wie im Winterwonderland mit dem ganzen Silber. Hast du keinen Farbwechseleffekt in der Lampe drin?", fragte Liam und Harry versuchte es.
*~*~*
„Zayn, ich hab jetzt keine Lust mehr, ich will nach Hause. Harry müsste schon längst da sein und er hat sich nicht gemeldet, vielleicht ist er ja krank, oder so. Da will ich nach ihm sehen", sagte Louis und zerrte seinen Kumpel am Ärmel wieder aus dem Bus, in den er gerade hatte einsteigen wollen. „Aber ich dachte, wir wollten noch..."
„Nein, wir wollen nichts mehr. Ich will jetzt nach Hause. Schlimm genug, dass ich meinen Freund erst am Nachmittag meines Geburtstages sehe. Und wie ich ihn kenne, wird er fix und fertig vom Flug sein." Louis konnte nicht verhindern, dass er traurig klang. Natürlich freute er sich, dass Harry extra seinetwegen hergeflogen war, aber erstens hatte er sich bisher noch nicht gemeledet und zweitens hatte er nicht gedacht, dass es so lange dauern würde, bis er nach Hause kam.
Mittlerweile war es schon fast 15 Uhr, es dämmerte bereits und der Geburtstag hatte sich von einem normalen Tag bisher nicht wirklich unterschieden. Mal abgesehen von drei Anrufen, die er bekommen hatte.
Das war immer so - jedes Jahr.
An Weihnachten dachten alle an ihre Familien und meist gratulierte man ihm dann am nächsten Tag mit der Entschuldigung, es wegen der ganzen Vorbereitung einfach vergessen zu haben.
„Da fällt mir ein, ich sollte dann auch langsam nach Hause und noch die Geschenke einpacken", überlegte Zayn und kratzte sich am Kopf. „Soll ich dich vorher noch mit nach Hause begleiten?" „Meinetwegen", murrte Louis und hob den Arm, als der nächste Bus Richtung Hampsted angefahren kam.
Im Bus setzten sie sich nach hinten, weil Zayn es so vermeiden konnte, ständig angestarrt zu werden, was durch seinen Status als Fußballstar häufig passierte und Louis zog sein Handy aus der Tasche. Er wollte wenigstens wissen, ob Harry gut gelandet war. Womöglich hatte der seinen Flieger verpasst und war gar nicht zuhause. Das wäre eine herbe Enttäuschung.
„Hey, bist du schon gelandet? Wieso meldest du dich nicht?", schrieb er und schickte die Nachricht ab.
Sie wurde nicht gelesen.
Konnte es wirklich sein, dass Harry gar nicht in London angekommen war? Würde er gleich eine leere Wohnung vorfinden?
Der Verdacht bestätigte sich, als sie vor dem Haus ankamen und kein Licht brannte. Alles war dunkel und Louis Magen zog sich vor Enttäuschung krampfhaft zusammen. Mist.
„Soll ich noch mit raufkommen?", frage Zayn vorsichtig und Louis zuckte die Schultern: „Musst du nicht noch Geschenke einpacken?"
„Ach, das kann ich auch heute Nacht noch machen. Das wichtigste ist doch, dass sie morgen früh fertig sind - und wenn ich sie fünf Minuten vorher einwickeln muss." Sein Freund und Kollege grinste und folgte Louis dann ins Haus.
Die Wohnung war ganz still und Louis knipste lediglich das Licht im Flur an. Sein erster Blick fiel auf das Schuhregal, doch Harrys Boots, die er immer und überall trug, standen nicht da. Auch sein dunkler Mantel hing nicht am Haken. Er war wirklich nicht hier.
Betrübt hängte Louis seine Jacke auf und kickte die Turnschuhe in die Ecke. „Na da wird sich dein Schatz aber nicht freuen, wenn du so unordentlich bist", bemerkte Zayn spitz und sah die Schuhe an. „Wieso das?", fragte Louis und drehte sich zu Zayn um, der ihn wie ein Honigkuchenpferd angrinste.
„Weil ich heute den halben Tag mit Aufräumen zugebracht habe, Baby", erklang eine weiche, warme Stimme und zwei Arme legten sich von hinten um ihn. Louis zuckte zusammen und drehte sich so schnell um, dass er sich beinah den Nacken verrenkte.
Da war Harry. Leibhaftig stand er da, in einem silbrigen Satinhemd, schwarzen Jeans, die halblangen Haare durcheinander und ein strahlendes Lächeln im Gesicht, und hielt ihn im Arm. „Was...", brachte Louis hervor und als Harry einmal mit den Fingern schnipste und das Licht im Wohnzimmer anging, traute Louis seinen Augen kaum.
„Überraschung!"
Alle waren sie da. Liam, Niall, Eleanor, Katie, Meg, seine Schwestern Lottie und Felicite, Lou, Oli, Paul und Ed. „Happy Birthday!", riefen alle wie aus einem Mund, eine Konfettikanone knallte und Louis schlug fassungslos die Hände vors Gesicht. Die Wohnung sah aus, als wäre ein Lieferwagen voller Glitzer darin explodiert, alles war geschmückt, Musik lief und auf einem Beistelltisch stapelten sich Geschenke.
„Wann hast du das alles gemacht?", fragte er Harry fassungslos und umarmte ihn freudig. „In den letzten Stunden", ächzte sein Freund und strich ihm übers Gesicht. „Du wolltest doch mal eine Party, die nichts mit Weihnachten zu tun hat. Und außer Liams Truthahn, hat hier garantiert rein gar nichts mit Weihnachten zu tun. Heute geht es nur um dich. Happy Birthday, Louis." Harry grinste und küsste ihn unter dem Applaus der anderen Gäste liebevoll.
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