homophobia[Larry]
Trigger Warnung: Homophobie. Wenn ihr euch damit nicht wohlfühlt, vorallem in Verbindung mit Eltern, lest es lieber nicht und allen anderen viel Spaß :)
Louis war wie jeder andere in seinem Alter, hatte ein paar Hobbies, verbrachte ab und zu zu viel Zeit in seinem Zimmer, hatte von hier und dort ein paar Freunde und war verliebt. Was ihn jetzt so speziell machte? Er war schwul. Auch nicht so speziell, sollte es zumindest nicht sein. Das war auch das, was er gedacht hatte, als er sich entschied, sich bei seinen Eltern zu outen, er dachte, es würde ihn erleichtern, er würde Unterstützung bekommen und trotzdem genauso behandelt werden wie davor. Falsch gedacht.
Rückblick:
Sollte er es wirklich tun? Was sollte schief gehen? Seine Eltern wirkten doch echt ziemlich positiv, was das ganze Thema angeht oder? "Louis Schatz! Hörst du mir überhaupt zu?" Schon wieder hatte er die Frage seiner Mutter nicht mitbekommen, weil er zu sehr in den Gedanken an ein mögliches Outing steckte.
"Tschuldigung, was hast du gesagt?" nuschelte er die selbe Frage bereits zum dritten Mal diesen Abend, definitiv beschämt über seine Unaufmerksamkeit. "Louis, was ist denn los?" stieg jetzt nun auch sein Vater mit ein. Sollte er es jetzt einfach machen? Jetzt war doch perfekt oder?
"Ich also" begann er zu stottern. "Ich wollte euch sagen, ehm, dass ich schwul bin." Er ratterte diesen Satz förmlich runter und jetzt wo es raus war, blickte er hoffnungsvoll in die Gesichter seiner Eltern.
Sein Vater lächelte ihm aufmunternd zu und streckte bereits seine Arme aus, seine Mutter hingegen brachte keinen Ton raus und starrte wie in Trance auf den gleichen Punkt. Während Louis Vater ihn in den Arm nahm und ihm Komfort gab, war alles an was Louis denken konnte, die Reaktion seiner Mutter, welche sich direkt gegenüber von ihm befand und noch immer nichts gesagt hatte.
"Mama braucht nur ein bisschen Zeit" flüsterte sein Vater ihm ins Ohr, es ließ ihn für einen kurzen Augenblick tatsächlich Hoffnung bekommen, doch dann fügte sein Vater noch an "und du bist ja noch jung, da kann man sich da ja nie so sicher sein"
Louis war bereits 16.
Er probierte diesen Kommentar einfach erstmal zu ignorieren, da er nicht den einzigen Komfort dieser Sekunde auch noch verlieren wollte. Die Situation war irgendwie angespannt und unangenehm und irgendwie schaffte Louis es, dieser Situation zu entkommen mit der Aussage, er sei müde und morgen wäre ja Schule.
Ganz gelogen war das vielleicht nicht, doch geschlafen hatte Louis in dieser Nacht ganz sicher nicht. Er hatte geweint, in sein Kopfkissen geschrien, mehrmals seinen Oberkörper ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt und wüste Zeichnungen auf Papier gebracht, auf welche er in einem anderen Moment sicher stolz gewesen wäre und sie in den Ordnern mit den wirklich guten Werken gepackt hätte.
Doch diese Situation war anders, komplett neu und das war der Moment, in dem Louis klar war, dass nichts mehr so sein würde, wie es war, er hatte das Vertrauen zu seinen Eltern von einen zum anderen Tag verloren, nicht nur das Vertrauen, auch das Wohlbefinden und jegliches Gefühl von Akzeptanz.
Ob er sich selbst noch vertrauen konnte, wusste er auch nicht sicher, schließlich lag er mit einer Vermutung über die Menschen, die ihn eigentlich am nächsten standen, komplett falsch.
Gegen halb vier war er durch komplette Übermüdung dann auch eingeschlafen und nur 2,5 Stunden später holte sein Wecker ihn aus den auch nicht angenehmeren Träumen. Louis konnte vor Müdigkeit kaum seine Augen aufhalten und am liebsten wäre er einfach zu Hause geblieben, doch die Erlebnisse des vorherigen Abends waren noch klar präsent in seinem Kopf und ihm war jeder Weg, aus diesem Haus zu kommen, recht.
So verging Tag um Tag. Louis begann wieder mehr zu schlafen, mehr zu lernen und weniger zu fühlen, die Mauer wurde dicker und Louis lief mit den ständigen Gefühl von Taubheit täglich zur Schule. Dort hatte er seinen besten Freund Niall.
Niall unterstützte Louis so gut er konnte und Louis verbrachte inzwischen fast jedes Wochenende bei Niall, weil er sich zu Hause immer unwohler fühlte, was auch damit zusammen hing, dass seine Eltern dies überhaupt nicht merkten.
Sein Vater realisierte nicht, dass schwul keine Beleidigung war, die man auf jeden zweiten Gegenstand anwenden sollte und gleichzeitig seinem Sohn erzählen, man würde ihn unterstützen und genauso wenig realisierte seine Mutter, dass ihr "ich brauche Zeit" nur eine schlechte Umschreibung von "ich bin homophob, hoffentlich findest du die richtige Frau" war.
Das einzige, was Louis spürte, war Dummheit, Respektlosigkeit, aber definitiv keine Liebe.
Louis war immer der fröhliche Junge gewesen, für jeden den passenden Witz im Kopf oder einfach nur einen lustigen Spruch oder eine Geste, die seinen Gegenüber zum Lachen oder zumindest Schmunzeln brachte. Er liebte es, zu sehen, welche Wirkung er auf andere haben konnte und was einst zu einer Nebensache seines Lebens gehörte, war inzwischen ein gute Laune Halt für den einst so ausgelassen Jungen, der hinter seiner Mauer zu zerfallen drohte.
Er hatte sich schon daran gewöhnt, dass er mit dem Minimum zufrieden sein musste oder er würde nie mehr Glück spüren. Genauso verbrachte er auch Zeit mit seiner Familie. Er ließ sich nicht anmerken, dass es ihm schlecht ging und das sie die Auslöser waren, sondern versteckte sich gut hinter der Maske und hoffte einfach, dass "das" Thema nicht angesprochen wurde und falls doch, versuchte er so schnell wie möglich, der Situation zu entkommen.
Er lebte so vor sich hin und es funktionierte eigentlich gut, er hatte nicht mehr viel, was ihn wirklich da hielt, außer sich selbst. Er wollte es unbedingt eines Tages allen beweisen, vorallem sich selbst, dass er es durch diese traumatisierende Zeit geschafft hatte und falls er es doch nicht mehr aushalten sollte, wusste er, dass er eine Packung starker Schmerzmittel in seinem Schrank hatte, welche noch von einer alten OP übrig waren, da er sie damals nicht genommen hatte, weil er dachte, er würde alles nur schlimmer machen.
Und dann an einem Tag, wie jedem anderen, war Louis mal wieder viel zu früh in der Schule und wartete auf Niall, doch anstatt Niall kam ein Junge auf ihn zu, den er noch nie gesehen hatte und doch hatte er in direkt abgespeichert, er war bildhübsch und Louis dachte er träume.
Flashback Ende.
Der Junge mit den grünen Augen und braunen schulterlangen Haaren stellte sich als Harry raus. Harry war offen und freundlich und genau die Art Freund, die Louis brauchte. Er kam auch super mit Louis Eltern klar, obwohl er wusste, was sie mit Louis gemacht hatten, er war genau wie Louis ein guter Schauspieler, wurde von seinen Eltern allerdings akzeptiert.
Louis hatte nun doch wieder etwas, was er seinen Sinn des Lebens nennen konnte, was ihn davon abhielt zu denken, es wäre kein Problem, einfach alles zu beenden, denn Harry blieb nicht lange nur ein Freund für ihn. Er verbot sich direkt jegliche Gefühle irgendwie nach außen zu lassen, da er keine Lust auf Drama mit seinen Eltern hatte und doch passierte es. So ist das halt, wenn man sich in einen Engel verliebt.
Dass Harry ebenfalls nicht hetero war, wusste Louis schon immer, Harry ging mit dem Thema offen um und so erwähnte er auch in der Anfangszeit der Freundschaft der beiden seinen Exfreund. Louis war darauf im Gegenzug mutig und erzählte Harry die Geschichte seines Outings und outete sich so auch direkt bei diesem. Harry hatte ihn darauf erstmal in den Arm genommen und ihn trotzdem danach nicht anders oder vorsichtiger behandelt, er behandelte ihn wie davor auch.
Außerdem war Harry immer da. Ja, Louis hatte Niall und mit Niall konnte man auch echt gut reden, aber Harry war irgendwie anders. Ja was genau macht ihn eigentlich so besonders? Das war die Frage, die es bei Louis zur Erkenntnis brachte. Harry war genauso für ihn da, wie Niall und doch verbrachte er lieber Zeit mit Harry, denn in Harry's Nähe verspürte er ein angenehmes Kribbeln, dieses Ziehen in der Magengegend, er ließ sich von seinem Aussehen ablenken und er war einfach fasziniert von Harry. Er hinmelte ihn quasi heimlich an.
Louis genoss diese Gefühle, sie waren neu für ihn. So richtig verliebt hatte er sich noch nie und nachdem er sich eingestanden hatte, dass es diesesmal eben so war, konnte er diese neuen Gefühle noch besser genießen.
Zumindest so lange, bis Louis realisierte, dass seine Gefühle vielleicht erwidert wurden und ihm klar wurde, dass er es so oder so nicht für immer vor Harry verheimlichen konnte. Und da bekam er wieder Panik. Panik vor allem, was den Gefühlen folgen könnte. Wie viel Schmerz und Trauma ihn erneut treffen könnten.
Es war Samstag, Louis hatte von gestern auf heute bei Niall übernachtet und diesem seine Gefühle für Harry anvertraut. Niall hatte sich wahnsinnig gefreut und in Gedanken gefühlt schon die Hochzeit geplant und war dann total geschockt davon, als Louis meinte, er wisse nicht, was er tun sollte.
Niall war fest davon überzeugt, dass er es Harry sagen sollte, da die beiden ein schönes Paar abgeben würden, doch wirklich überzeugen tat Louis dies nicht. Niall meinte dann allerdings, dass er es seinen Eltern ja nicht direkt sagen musste und wenn er von diesen eine schlechte Reaktion bekommen sollte, könne er immer zu Niall oder Harry gehen.
Dieser Gedanke hatte sich dann im Gehirn des blauäugigen festgesetzt. Harry und er verbrachten doch eh ihr halbes Leben zusammen, seinen Eltern würde also gar nicht auffallen, dass etwas anders wäre und wenn er es ihnen doch sagt, ändert das ja nichts an der Situation zu Harry. Das gute Verhältnis zu seinen Eltern war sowieso Geschichte.
Jetzt war Louis bei Harry. Das war eine Art Ritual der beiden. Harry hatte samstags Vormittags Handball Training und den Nachmittag verbrachte er am liebsten mit Chillen oder am See oder irgendwie entspannt und seit die beiden das einmal gemeinsam gemacht hatten, wollte Harry seine eigene Tradition nicht mehr alleine fortführen.
Das Wetter heute war alles andere als gut und Harry's Mutter war einkaufen. Die beiden Teenager saßen auf Harry's großem Bett und suchten nach einem geeigneten Film für den gemeinsamen Nachmittag. Nach ewigem hin und her, da ihr Filmgeschmack eines der wenigen Dinge waren, die so gar nicht passten, gewann Harry und sie schauten irgendeinen romantik Film. Wie genau der jetzt hieß, war Louis herzlich egal. Die Hauptsache war, er hatte einen kuschelbedürftigen Harry in seinen Armen, den der Film glücklich machte, was auch immer er mit diesem Kitsch anfangen konnte.
Schweigend schauten sie den Film, zu Beginn ließ Louis noch den ein oder anderen Spruch über seine Lippen kommen, doch irgendwann begann er ihn doch ganz okay zu finden, so okay, dass er sich auf die Lippen beißen musste, um nicht zu Lächeln.
Als der Film zu Ende war, sah er, dass Harry von der Müdigkeit überfallen in seinen Armen eingeschlafen war. Louis machte den Fernseher aus und beobachtete eine Weile den Schönling beim gleichmäßigen Ein- und Ausatmen. Aus der Küche vernahm er ein Klappern, was darauf hin deutete, dass Anne wieder zurück war. Louis mochte sie echt gerne und da ihm langweilig war, begab er sich zu ihr und half ihr beim Verräumen der Einkäufe und trank sogar noch einen Tee mit ihr.
Zurück in Harry's Zimmer war dieser noch immer am Schlafen und nachdem Louis die Tür hinter sich geschlossen hatte, bewunderte er Harry erstmal für bestimmt zwei Minuten. Wie konnte ein Mensch sogar beim Schlafen so gut aussehen? Aber das war vermutlich auch Ansichtssache, Louis wäre wahrscheinlich auch angetan gewesen, hätte Harry einen Bach gesabbert.
Langsam erwachte der Wuschelkopf aus seiner Starre und setzte sich vorsichtig wieder zu Harry ins Bett. Er selbst lehnte seinen Kopf ans Kopfende des Bettes und hob dann sanft Harry's Kopf in seinen Schoß. Ein wenig Überwindung hatte Louis das schon gekostet, aber andererseits konnte er gar nicht anders. Es gab ihm das Gefühl, er könne für jemanden da sein, obwohl er nichts machte, außer sanft durch Harrys Haare zu fahren. In diesem Moment realisierts Louis erneut was Harry mit ihn gemacht hatte. Seit er ihn hatte, war er wieder öfter glücklich ohne es dann abends doch zu überdenken und vorallem fühlte er sich geliebt und das nicht aus Mitleid.
"Mach weiter!" In Gedanken vertieft hatte er nicht mitbekommen, dass Harry scheinbar seinen Schönheitsschlaf beendet hatte und dieser beschwerte sich direkt darüber, dass Louis durch seine Gedanken aufgehört hatte dem Grünäugigen den Kopf zu kraulen. Louis Gesicht überzog ein breites Grinsen und er machte weiter. Er schaute runter zu Harry und vefing sich direkt in den strahlenden Augen, die ihn ebenfalls bewunderten.
Harrys Kopf war noch immer in Louis Schoß gebettet und Louis freie Hand hatte wie von selbst ihren Weg in eine von Harrys gefunden. Diese kleine und doch große Geste und der Blickkonakt, den keiner der beiden lösen konnte oder wollte, sorgte für ein verliebtes Grinsen in beiden Gesichtern. Und spätestens jetzt realisierte Louis, dass seine Gefühle definitiv nicht einseitig waren und dass es nicht schlimm war, diese zu zulassen.
[2134]
finally mal wieder was von mir hahaha. Der ist jetzt nd so krass lang, aber ich muss sagen, ich bin echt stolz drauf und ich hoffe ihr mögt ihn auch.
Das Ende sollte tbh anders werden, aber ich fand ein Kuss hätte die Atmosphäre zerstört, aber wenn ihr wollt, kann ich einen zweiten Teil schreiben, wo dann auch Louis Eltern davon erfahren. Kommentiert einfach, wenn ihr Lust drauf habt.
Und noch eine Sache: Es wird absofort fast nur noch Larry kommen. Also eigentlich nur Larry mit vielleicht ein/zwei Ausnahmen oder mal ner side-Story mit nem anderen Pairing.
Das wars auch wieder von mir haha.
xx Susi <3
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top