Can't Carry The Weight[Lilo]

Liams Sicht:
Der Glückliche. Der Zuhörer. Die Hilfe. Die Unterstützung. Derjenige zum Ausheulen. Der, der immer da ist. Der sich um alles kümmert. Der alles im Griff hat. Daddy Direction. Der Therapeut, der eigentlich selbst einen bräuchte. Genau das war ich. Einfach nur Liam war ich schon lange nicht mehr. Ich half jedem und schob meine immer schlimmer werdenden Probleme, die eigentlich nur aus unerwiderter Liebe bestanden, in den Hintergrund.

Jeden Tag kam einer der Jungs zu mir und erzählte mir irgendwas und ich war immer für sie da, munterte sie auf und schaffte es jedes Mal zumindest ein kleines Lächeln auf deren Gesichter zu zaubern.

Doch wenn ihr Problem gelöst war, war das Gespräch jedes Mal beendet. Meine Probleme schienen niemanden zu interessieren.

Andererseits wollte ich auch niemanden zur Last fallen, am Ende würde sich dann keiner mehr trauen mit Problemen zu mir zu kommen, weil sie denken, sie überfordern mich und das wollte ich nicht, denn dann wäre ich nicht mehr der einzige, der alles in sich hineinfraß und mit sich selbst ausmachte. Ich wusste, dass es alleine unmöglich war, alles zu lösen, manche Dinge musste man sich einfach von der Seele reden oder sich einen Rat geben lassen.

Und so fand mein Tag, trotz aktueller Tourpause, einen stets gleichen Ablauf. Morgens stand ich gegen neun auf und ging erstmal eine große Runde joggen, das war eine Art, mit meinen Sorgen umzugehen.

Während dem Laufen schrieb mir keiner etwas vor und keiner benötigte meine Aufmerksamkeit. Ich konnte mir die Seele aus dem Leib rennen und meinen Körper an seine Grenzen bringen.

Gleichzeitig probierte ich abzuschalten, was mir von mal zu mal allerdings schwerer fiel, da sich, während ich probierte all den anderen gerecht zu werden, meine eigenen Probleme still und heimlich immer mehr vergrößerten. Immer schlich sich diese eine Person in meine Gedanken.

Nach dem Laufen nahm ich mir ordentlich Zeit beim Duschen, damit ich mich zumindest in meinem Körper wohlfühlte. Danach begab ich mich in die Küche und traf meistens auf einen der Jungs und frühstückte dann mit ihm.

Danach verbrachten wir alle irgendwie den Tag zusammen und ich telefonierte ab und zu mit meiner Familie. Und nachdem wir gemeinsam den Tag ausklingen lassen haben, was auch immer wir so gemacht hatten, verzieht sich jeder in sein Zimmer und ich kann mich nicht mehr halten und weine mir die Seele vom Leib.

Das ging eigentlich jeden Tag gut, nie sprach mich jemand auf meine nächtlichen Heulattacken an, woraus ich schließ, dass es noch keiner mitbekommen hatte. Doch es musste natürlich irgendwann schief gehen. Das Schicksal stand sonst schon nicht auf meiner Seite, warum also hier?

Der Tag hatte begonnen wie jeder andere und war kurz davor zu enden. Ich lag heulend in meinem Bett, als es anklopfte. Schnell wischte ich mir die Tränen aus den Augen, räusperte mich stark und rief den ungebetenen Gast herein.

Louis.

Mir wäre jeder unrecht gewesen, aber alle wären besser gewesen als er. Meine Gefühle für ihn gingen weit über Freundschaft hinaus, doch daran ihm das zu sagen, probierte ich möglichst wenige Gedanken verschwenden. Das würde nur Hoffnung aufblitzen lassen.

"Was willst du?" Es klang vermutlich etwas unfreundlich, aber ich hatte einfach um diese Zeit keine Energie mehr, jemandem was vor zu spielen.

Anstatt mir eine Antwort zu geben, legte er sich zu mir unter die Decke und kuschelte sich von hinten eng an mich heran.

"Was wird das?" Jetzt klang meine Stimme mehr unsicher als unfreundlich. "Ich bin für dich da" flüsterte Louis in meinen Nacken, wodurch er mir eine starke Gänsehaut verpasste. "Was meinst du damit?" Ich hatte jetzt echt keine Lust auf irgendwelche Scherze oder Spielchen.

"Liam. Dir geht's nicht gut. Das haben wir alle gemerkt, aber wir wussten auch, dass wir es schlimmer machen, wenn wir irgendwas ändern oder dich drauf ansprechen. Aber irgendwas scheint dich arg mit zu nehmen und ich hab es nicht ausgehalten, also hab ich deine Mutter angerufen. Die hat mit mir gefühlt wie in Rauchzeichen gesprochen und gesagt, ich soll für dich da sein, egal wie sehr du dich wehrst"

Wieso machte sie das immer? Sie wusste doch genau, dass es dadurch nur schlimmer wurde. Da ich nicht fähig war zu antworten, gab ich nur ein Grummeln von mir. Ich mochte seine Nähe ja echt gerne, nur leider zu gerne. Ich will ihn doch einfach nur küssen und kuscheln dürfen. Immer.

Louis Atem an meinem Nacken holte mich aus meinen Gedanken. "Liam? Ich weiß wie sehr du es immer allen recht machen willst und für alle da sein willst, aber du machst dich damit kaputt und ich weiß auch, dass du das nicht gerne hörst."

Danke für die Info. Nicht so, dass ich mich selbst soweit kannte. Was wollte er mir damit sagen? Langsam war ich echt genervt, ich wollte mich doch einfach nur wie jeden Abend hoffnungslos in den Schlaf weinen.

Louis schien das allerdings anders zu sehen, er begann schon wieder zu reden. Wo holte er denn bitte diesen ganzen Text her? "Zugegeben, ich hab noch länger mit deiner Mutter telefoniert. Ich war total verzweifelt, ich will dir so gerne helfen, aber ich wusste einfach nicht wie, weil ich weiß, wie stur du bist. Wir sind beide stur. Und blöd"

"Wie meinst du das denn jetzt?" Vor lauter Verwirrung drehte ich mich in seinen Armen zu ihm um und bereute es direkt. Jetzt hatte ich den Schlamassel. Ich versank in seinen ozean blauen Augen und mein Körper machte auch nicht die Anstalten, sich demnächst wieder zu lösen. Louis Blick sank auf meine Lippen und wieder zu meinen Augen.

Warte was?

Zu meinen Lippen?

Ich blickte ebenfalls kurz auf seine prall gefüllten roten Lippen und wieder zurück in die glasigen blauen Augen.

Wie bitte?

Die glasigen Augen? Die nun sogar einen dunklen Schatten bekommen hatten. Träumte ich das alles etwa?

Meine Stimmung hatte sich von genervt und traurig zu lustvoll und irgendwie frei verändert und dass nur weil Lou und ich uns gegenseitig in die Augen und auf die Lippen schauten. Und dann passierte es.

Er legt seine zarten Lippen auf meine rauen. Sie waren wie für einander geschaffen. Wir verschmolzen förmlich in einander und er drehte uns so, dass er nun auf mir lag. Energisch bewegten wir unsere Lippen gegeneinander.

Seine Zunge stupste leicht gegen meine Lippen und ich gewerte ihm ohne weiteres den Einlass. Unsere Zungen kampfen um die Dominanz, die keiner so richtig gewann.

Völlig außer Atem löste ich meine Lippen von seinen und er ließ seinen Kopf auf meine Brust sinken. Ich grinste breit und schielt runter zu seinen rosa unterlegen Wangen. Zart legte ich meine Lippen auf seine Haare und zog dabei noch tief seinen Geruch ein.

"Ich hab mich in dich verliebt, Li" Die Worte kamen leise und doch sicher über seine Lippen. Eng schlang ich meine Arme um seinen Oberkörper und flüsterte, um die Stimmung nicht zu zerstören: "Ich hab mich auch in dich verliebt. Meintest du das mit dumm?"

Er musste schmunzeln: "Ja, deine Mutter hat mir ein bisschen die Augen geöffnet, nachdem ich ihr irgendwie von meinen Gefühlen für dich erzählt hab und dann dachte ich, ich riskiere einfach alles."

Auch mir kam ein leises Lachen über die Lippen. "Danke Lou. Du lässt mich gut fühlen. Können wir jetzt da weiter machen, wo wir eben aufgehört haben?" Dass ließ er sich natürlich nicht zweimal fragen und verband unsere Lippen direkt wieder mit einander.

Lange hielten wir es allerdings nicht aus, da wir beide vor Erleichterung von der Müdigkeit förmlich überrannt wurden. Und so schliefen wir Arm in Arm, zufrieden und mit einem breiten Lächeln auf den Lippen ein.

Man munkelt, dass uns ein breit grinsender Harry am nächsten Morgen so vorgefunden hat, nachdem er beim Versuch Louis zu wecken, auf ein leeres Bett gestoßen war.

[1292]
Uii hab ich etwa einen neuen Oneshot hochgeladen? Ja
Hab ich irgendwem erzählt, dass ich einen schreibe? Nö

Also sorry, wenn da Rechtschreibfehler oder so sind, aber nur ich selbst hab den Probe gelesen hehe.

Ich dachte mir, ich überrasche greenandbluecolided mit einem Oneshot, weil sie vermutlich kein bisschen damit gerechnet hat.

Ich hoffe allen die das lesen, gefällt der Oneshot. Er ist zwar nicht lang, aber ich mag ihn irgendwie.

See ya soon
Susi <3

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