4. Dezember - Soldat - sunflowerjulie
Vielen lieben Dank für deine Teilnahme, liebe sunflowerjulie
Viel Spaß beim Lesen des nächsten Türchens und lasst ihr gerne Kommis da, da freut sich Julie sicher.
<3
.-.-.-.
"Mum, ich brauche deine Hilfe wirklich nicht", klagte der hübsche junge Mann mit wuscheliger Haarpracht. Seine Mutter seufzte leise auf, dann gesellte sie sich an die Seite und beobachtete ihren Sohn dabei, wie er versuchte eine Dose eingelegten Rotkohl aus einem oberen Fach im Supermarktregal zu nehmen. Sie legte unbeholfen eine Hand vor ihren Mund und riss sich zusammen, ihm nicht zu helfen, wie er es von ihr verlangte. Dabei stöhnte er aus Frust.
Aber der kleine Wuschelkopf war zu stolz, um nachzugeben. Also nahm er sich einfach eine Dose von einem anderen Herrsteller, die nicht so weit oben stand. Auch den restlichen Einkauf erledigte er im Handumdrehen, auch wenn er die kritischen Blicke seiner Mutter auf sich spürte. Aber was dachte sie auch von ihm? Dass er ohne seinen geliebten Ehemann nicht einmal den Einkauf tätigen konnte?
Zuhause räumte er die Regale ein, seufzte unzufrieden, als seine Mutter die Spülmaschine ausräumte und ohne Probleme an das oberste Regal kam. "Schatz, wo kommen die Schneidebrettchen hin?", fragte Jay und öffnete den Schrank vor ihrer Nase. "In die Schublade, gib sie mir", meinte er angenervt. Harry machte sich solche Sorgen um seinen Mann, dass er Jay gefragt hatte, Louis im Haushalt zu helfen, während er im Dienst war. Dabei half sie jedoch kein bisschen, da sie sich in dem Haus ihres Sohnes und seines Mannes nicht auskannte. Außerdem kam er alleine zurecht.
"Haz", murmelte er später vor Freude ins Telefon, als er seinen Ehemann endlich erreicht hatte. Bald war Weihnachten und noch immer hatte man Harry nicht gesagt, ob er über die Festtage nach Hause kommen könnte. "Hey Schatz, wie geht es dir? Kommst du zurecht?", hörte Louis die ruhige Stimme seines hübschen Mannes am anderen Ende der Leitung. Ein Schwung Sorge schwankte in ihr. Warum dachten alle nur, er könnte alleine nicht klarkommen? Das war echt frustrierend.
"Ja, mir geht es sehr gut. Aber ich vermisse dich viel zu sehr. Mir ist immer so kalt im Bett. Ich möchte endlich wieder Kuscheln", schmollte der Wuschelkopf traurig, immerhin hatte er seinen warmen Harry schon Wochenlang nicht mehr im Arm halten können. "Ich vermisse dich auch, Boo. Über alles. Aber wie es aussieht kann ich über Weihnachten nicht nach Hause kommen. Die Situation hat sich noch immer nicht verbessert", brachte der Soldat mit kratzender Stimme heraus. Es wäre ihr erstes Weihnachten ohne den jeweiligs anderen seitdem sie sich kannten.
Später lag der Wuschelkopf im Bett und heulte sich die Augen aus. Egal wie gut er alleine auskommen konnte, mit seinem starken Harry war alles viel besser. Er müsste sich nicht die Treppen hochkämpfen und so tun, als wäre es überhaupt nicht frustrierend an Sachen, die im obersten Regal lagen, nicht dranzukommen oder überhaupt einen Laden mit seinem Rollstuhl zu betreten. Harry konnte ihn kurzerhand die Treppe hochtragen und all die für ihn kniffligen Sachen übernehmen.
Harry konnte ihn über Weihnachten, seinem Geburtstag und Silvester nicht sehen. Trotzdessen hatte er sich ganz viel Mühe bei der Dekoration ihres Hauses gegeben, was die beiden normalerweise gemeinsam täten. Er knipste ein paar Bilder von dem bunten Weihnachtsbaum und nahm sich vor, das Bild als Postkarte zu verschicken. Der Wuschelkopf hatte schon Harrys schmunzelndes Gesicht vor Augen, dass er tragen würden, wenn wenn er sehen würde, dass nur der untere Teil des Baumes geschmückt war, weil er zu stolz war um jemanden nach Hilfe zu fragen.
Christmas Eve kam zügig. Seine ganze Familie kam und feierten diesen Tag, inklusive seines Geburtstages. Sie verspeisten köstliches Essen, lachten und tanzten zu fröhlicher Weihnachtsmusik wie sie es immer getan hatten. Der Tag war toll, bis der Abend kam und er alleine im Wohnzimmer vor dem knisternden Kamin saß. Harry saß sonst immer neben ihm, während sie die leckeren gefüllten Pralinen naschten, die Louis' Großmutter ihm immer schenkte.
"Cliff, ich vermisse meinen Harry doch so sehr. Ich will ihn doch nach diesen drei schrecklich langweiligen Monaten wieder in den Arm nehmen und küssen", heulte er ihren gemeinsamen Hund vor. Der schwarze Labradoodle genoss die Streicheleinheiten seines Herrchens und kuschelte sich in seinen Schoß. "Das ist so ungerecht. Alle haben ihre Liebsten um sich und Harry sitzt jetzt bei den anderen Soldaten im Kriegsgebiet, Tausende Kilometer von ihren Familien entfernt. Warum gibt es überhaupt Kriege? Es ist das 21. Jahrhundert, meine Güte", schmollte er wie so oft.
"Ich könnte sogar gerade bei ihm sein, wäre mir vor zwei Jahren dieses dämliche Missgeschick nicht passiert. Dann könnten wir Weihnachten gemeinsam verbringen. Auch wenn es nicht hier bei dir wäre, Cliff. Aber nur bei ihm fühle ich mich zu Hause. Ich vermisse ihn so sehr", heulte der Wuschelkopf und machte sich aus Frust über die viele Schokolade her, die er heute geschenkt bekommen hat, während er an die gemeinsamen Festtage dachte, in ihrem ersten Jahr im Dienst, an denen sie zusammen in einem Kriegsgebiet gefangen waren und nur aneinander festhalten konnten.
Er hievte sich wenig später vom Sofa und setzte sich in seinen Rollstuhl und kletterte die dämliche Treppe hoch. Es war verdammt schwierig nur mit Hilfe der Arme die Treppe hochzukommen, weshalb er außer Atem oben ankam. Er wollte auf keinen Fall, dass Harry ihn so sehen würde, wie er sich über den Boden ins Schlafzimmer zog. Wahrscheinlich sah es mega peinlich und verdammt unattraktiv aus. Irgendwie schaffte er es auch ins Bett und schnappte sich noch einen Roman, doch viel konnte er nicht lesen, denn seine Augen fielen schnell zu.
Nachts wurde er plötzlich wach, weil etwas an seiner Nase kitzelte. Er öffnete seine müden Augen und er erkannte einen Lockenkopf. Er seufzte und kuschelte sich an ihn. Clifford schlief immer wieder bei ihm seitdem Harry nicht da war, um mit ihm zu kuscheln. Hauptsache dieser würde nichts davon erfahren.
"Boo, du bist ja wach", hörte er plötzlich eine tiefe, raue Stimme. Er schreckte zurück, dann fielen ihm beinahe die Augen raus. Es war gar nicht sein stinkender Hund neben ihn, sondern sein wohlig duftender Ehemann. "Harry", quitschte er voller Freude und schmiss sich auf den Besagten. Der Wuschelkopf bedeckte seinen müden, überforderten Ehemann mit etlichen Küssen und hoffte inständig, es sei kein doofer Traum.
"Oh mein Gott, was machst du denn hier?", rief er euphorisch aus und genoss Harrys große, beschützende Hände auf seiner bekleideten Taille. Er trug eines von Harrys Hemden zum Schlafen. Er sah niedlich aus. "Ich bin so unendlich froh, dich zu sehen. Man hat eine neue Truppe geschickt, wir wurden erlöst. Ich kann die nächsten drei Monaten mit dir verbringen", erzählte Harry, mittlerweile saß er aufrecht, sein Mann in seinem Schoß und fest in seinen Armen umklammert. "Das ist wundervoll. Ich kann es kaum erwarten die nächsten Monate in deinen Armen einzuschlafen", sagte Louis freudig.
"Alles Gute zum Geburtstag, Boo. Ich liebe dich über alles", grinste er, legte eine Haarsträhne seines Mannes hinter sein Ohr und musterte seine Schönheit und seine zärtlichen, magischen Berührungen auf seiner nackten Haut. Er griff mit einer Hand zu seinem Nichtlicht. Somit konnte er die Schönheit seines niedlichen Wuschelkopfes richtig betrachten. "Ich habe leider nicht die Chance gehabt, dir etwas zu kaufen, Boo. Es tut mir schrecklich leid", meinte er aus schuldigen Augen.
"Ach Quatsch, du bist das beste Geschenk der Welt. Ich liebe dich so sehr und bin unendlich froh, dass du es geschafft hast, heute hier zu sein", winkte der Wuschelkopf ab. Er hatte nicht einmal daran gedacht, dass noch immer sein Geburtstag war. Er brauchte auch sicherlich kein Geschenk, Harrys überraschende Ankunft war das Beste, was ihm hätte passieren können. "Ich habe dich so sehr vermisst, Harry", atmete der Wuschelkopf aus und schmiss sich erneut in die starken Arme seines Mannes. Er liebte es, wenn sie um ihn lagen und beschützen. So sehr. Niemals könnte er genug von dem unbeschreiblichen Gefühl bekommen..
"Ich dich auch, Boo. Es war so einsam ohne dich. Ich konnte kaum schlafen und hatte ein wahnsinnig schlechtes Gewissen", sagte der Lockenkopf mit kratziger Stimme. Er hatte dieses miese Gewissen. Immerhin hatte Louis sich während eines Einsatzes so schwer verletzt, dass er für immer im Rollstuhl sitzen musste. Und er übte den Beruf weiter aus und ließ seinen gehemmten Mann ganz alleine zurück. Auf sich selbst achtend. Auch wenn Louis es nie laut zugeben würde, er brauchte ihn.
"Das brauchst du nicht. Ich habe jetzt einen Job, den ich über alles liebe und habe mich mit meinem Rollstuhl angefreundet. Und du liebst mich immerhin auch wenn ich dem Rollstuhl angewiesen bin", lächelte dieser schüchtern und legte eine Hand an Harrys stoppelige Wange, was er als wahnsinnig attraktiv empfand. Aber seinem Mann stand auch alles, selbst Clownshosen gepaart mit glitzernden bunten Reiterstiefeln. Wirklich, er hat es mit eigenen Augen gesehen. Und nein, Harry war nicht betrunken oder auf Drogen, weder er selbst.
"Ich werde dich immer lieben. Ich habe dir doch geschworen, dich immer zu lieben. In guten Zeiten, wie in schlechten", grinste Harry kokett, nahm Louis' warme Hand in seine und führte sie zu seinen Lippen. Er drückte einen Kuss auf den hübschen, glänzenden Ring, den er ihn damals angesteckt hatte. "Küsst du mich eigentlich heute noch?", meinte er dann und sah sehnsüchtig auf die schmalen Lippen seines Mannes, die er so missen mussten.
Die Funken waren zum ertasten und die Schmetterlinge waren wie immer da, verließen sie seit dem ersten Mal nicht, obwohl dieses schon etliche Jahre her war. Sie waren genauso verliebt wie am ersten Tag, wenn sogar noch verliebter. Jeden Tag verliebten sie sich erneut ineinander. Sie waren das perfekte Team. Sie unterstützten sich gegenseitig und füllten sich aus.
"Kannst du nicht einfach für immer bei mir bleiben? Ich will dich nie wieder so lange vermissen", meinte der Kleinere und zog einen Schmollmund, den man im hellen Mondlicht, das durch das Fenster strahlre, klar zu erkennen war. "Du hast Recht, immerhin brauchst du jemanden zum Kuscheln und jemanden, der noch ganz andere Sachen mit dir anstellt, oder?", grinste er verschmitzt und kostete die Nacht mit seinem Ehemann vollkommen aus.
Am nächsten Morgen wurde der kleine Wuschelkopf von seinem Ehemann ins Badezimmer getragen. Harry hatte ihm ein Bad eingelassen, doch er wollte natürlich, dass er ihm Gesellschaft leistete. So kuschelten sie zusammen im heißen, wohlduftenden Badewasser und kicherten über unsinniges Zeug. "Du bist die süßeste Kreatur, die ich je gesehen habe, weißt du", meine der Lockenkopf und stupste seinem Mann auf die Nase.
"Ich bin nicht süß, ich bin sexy", brummte er, Lippen zu einem Schmollmund verzogen, doch ein kleines Schmunzeln schlich sich hindurch. Harry lachte, weshalb der Wuschelkopf ihm Wasser ins Gesicht spritzte und die Arme vor der Brust verschränkte. Natürlich wusste der Lockenkopf, dass Louis nur Spaß machte und nicht wirklich beleidigt war, weshalb er seine beleidigte Miene spiegelte. Augenblicklich zerbröckelte Louis' fiese Grimasse und er fiel in schallendes Gelächter, sein Bauch bebte und er zog Harry mit in den Bann.
"Ich liebe es, wenn du lachst", meinte dieser dann mit strahlendem Gesicht, seine niedlichen Grübchen bohrten sich in seine Wangen. Der Wuschelkopf wurde wie immer rot, das hatte sich auch nach all ihren Jahren als Paar nicht geändert. Er tat sich noch immer sehr schwer mit Komplimenten. "Ich liebe es, wenn du mich zum lachen bringst", antwortete er aufrecht. Harry war wie gesagt immer für ihn da, auch wenn es ihm schlecht ging. Immer mit einem albernen Witz auf der Zunge.
"Louis, bitte sei ehrlich zu mir. Wie bist du zurecht gekommen, als ich im Dienst war?", lenkte der Lockenkopf dann vom Thema. Als er im Dienst war, hatten sie kaum telefoniert, da er keine Zeit dafür fand, natürlich erzählte sein Mann ihm nicht die ganze Wahrheit über sein Wohlergehen, weil er nicht wollte, dass Harry sich auch noch um ihn Sorgen machte.
"Ich habe dich sehr vermisst, Haz. Und es war manchmal sehr frustrierend, wenn ich etwas nicht geschafft habe, was einst überhaupt kein Problem für mich war. Aber ich habe mich doch an den Rollstuhl gewöhnt, Harry. Du kannst mir ja nicht immer zu Hand gehen, ich muss alleine zurecht kommen. Also mach dir bitte keine Sorgen", seufzte der kleine Wuschelkopf. Seine blauen Augen leuchteten im flackernden Licht der Kerzen, die ein romantisches Bild boten.
Was sollte man auch anderes erwarten, er saß mittlerweile knappe zwei Jahre in dem Rollstuhl. Es war eine komplette Umstellung zu seinem vorherigen Leben und oft sehr belastend, aber er hatte sich an das Teil gewöhnt, immerhin konnte er sich ohne ihn nicht fortbewegen. Doch es war das erste Mal, dass sein Mann solange nicht in seiner baldigen Umgebungen war.
"Boo, Mr. Payne hat mich gefragt, ob ich einen Job als Ausbilder abfange. Ich würde dann die zukünftigen Soldaten und Soldatinnen ausbilden. Und zwar hier in der Nähe. Ich müsste nie wieder in den Krieg gehen. Ich wäre hier bei dir", erzählte Harry von dem Angebot seines Chefs. Er war sich unsicher, immerhin liebte er seinen Job, aber so könnte er immer bei seinem Mann sein. Außerdem hatten sie vor in naher Zukunft eine Familie zu gründen. Aber die Bezahlung war gut, sie könnten so ihr Haus abzahlen und der Lockenkopf wollte schon so lange ein neues Auto haben und Louis einen zweiten Hund.
"Das Jobangebot ist super, Haz. Du musst es annehmen. Also natürlich nur, wenn du genau weißt, ob du deinen jetzigen Job aufgeben willst", sagte Louis ihm zu. Es wäre wundervoll, würde Harry immer bei ihm in der Nähe sein. Und sie brauchten das Geld, denn momentan verdiente Louis noch nicht sonderlich viel als Journalist. "Ich bin mir sicher, Boo. Ich will dich und eine gemeinsame Familie", sprach Harry seinen Wunsch laut aus.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top