20. Dezember - Surprise, Chaos - Bad_meets_Devil
Wow wir sind schon bei der 20. Das ging jetzt aber auch fix.
Vorhang auf für Bad_meets_Devil
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Es war bereits früher Abend und der Bordstein war vereist. Schnee lag in den Vorgärten der Häuser und wartete darauf, weggeräumt zu werden. Straßenlaternen beleuchteten den Weg und spendeten das nötige Licht in dieser dunklen Jahreszeit. Alle Häuser waren bunt geschmückt, an den Haustüren hingen grüne Kränze und durch die Fenster konnte man in die Stuben hineinsehen. Ein allbekannter Duft hing über den Straßen. Eine würzige Mischung aus Lebkuchengebäck und Punsch. Die Stimmung war frei und friedlich. Trotz der Ungewissheit die unsere Welt momentan in Schacht hielt, hatten die Menschen keine Angst. Sie waren Zuhause bei ihren Familien und das war das wichtigste.
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Die Steinchen knirschten unter seinen Schuhen als Harry in die Hauptstraße einbog. Es war kalt und trotz seines Mantels und den Boots fror er. Deshalb war er umso froher als er nach ein paar Minuten das Grundstück am Ende der Straße betrat. Zum ersten Mal seit 221 Tagen fiel sein Blick auf das Haus vor ihm. Der Garten rundherum war wie alle anderen auch völlig verschneit und verwandelte das Grundstück in ein Winterparadies. An der Fassade des Altbaus erleuchteten Lichterketten in Regenbogenfarben die Dunkelheit und Harry musste grinsen als ihm der Schneemann ins Auge stach, der einsam in der Einfahrt stand und auf Gesellschaft wartete. Irgendwo schrie ein Käuzchen und Harry lief zügig auf die Haustür zu, als ihm einfiel dass er keinen Personenschutz hatte. Wenn er jetzt erkannt würde, wüsste die gesamte Welt wo er als Privatperson lebte. Dabei war dies noch Harrys kleinste Sorge. Er atmete tief ein als er den Schlüssel ins Schloss steckte und drückte anschließend die schwere Tür nach innen.
Harry fand die gesamte Etage genau so vor, wie er sie verlassen hatte. Das Schuhregal war leer, der Kamin aus und im ganzen Haus roch es nach abgestandener Luft. Seine Haushälterin Vanessa musste heute morgen die Lichterketten eingeschalten und den Einkauf erledigt haben, denn der Kühlschrank war gefüllt und das ganze Haus blitzblank. Seufzend ließ sich der Sechsundzwanzigjährige auf einen Hocker an der Bar fallen und starrte mit einem Vanillejoghurt in den Händen nach draußen in die schneebedeckte Welt.
Der Lockenkopf war in fast allen Ländern dieser Welt gewesen, hatte Erfahrung gesammelt von denen andere bloß träumten und konnte sich so ziemlich alles mit einem materiellen Wert locker leisten. Und wofür das ganze? Dass er an Weihnachten alleine in seinem viel zu großen Haus saß weil seine Familie am anderen Ende der Welt war und wegen einer beschissenen Pandemie nicht einreisen durfte?
Nie hatte er es für möglich gehalten, Weihnachten einmal alleine zu feiern.
All seine Freunde waren in L.A. oder bei ihren Familien. Wie Niall, von dem Harry wusste, dass er in weiser Voraussicht bereits vor drei Wochen nach Mulligar geflogen war. Liam war mit Maya in den Staaten geblieben, Mitch war bei seiner eigenen Familie und Louis...
Von Louis hatte er schon seit ein paar Tagen nichts mehr gehört. Es war nicht ungewöhnlich für den Wuschelkopf sein Handy zu verlegen, doch dass er sich nicht auf Harrys Nachrichten gemeldet hatte, führte dieser auf das Chaos im Lebens seines Geliebten zurück. Louis verbrachte Weihnachten immer in Doncaster bei seinen Geschwistern und Harry wusste dass er dort eigentlich immer Willkommen war. Doch die Spontanität seiner Anreise und die Tatsache , dass er die sechs vor der Quarantäne schützen wollte, die er gemeinsam mit seinen Geschenken überreichen würde, hatten ihn davon abgehalten. So stapelten sich nun die Pakete oben unberührt in einem seiner Zimmer und Harry selbst würde sich mit einer Tasse Tee und einer großen Dose Weihnachtskekse vor den Fernseher werfen.
Gedanklich war er bereits bei der Auswahl seines heutigen Trostspenders – erneut The Notebook oder doch lieber Schadenfreundinnen? – als Harry ein Geräusch aus seiner Auffahrt vernahm. Es hatte geklungen wie ein kurzer Schrei. In sekundenschnelle fuhr er herum um zu lauschen, doch alles war ruhig. Bis zum Hals pochte ihm sein Herz als der Weltstar an den Stalker dachte, den er vor einigen Jahren gehabt hatte. Immer wieder hatte er mysteriöse Geschenke bekommen, war häufig mehrmals hintereinander angerufen worden und hatte ständig das Gefühl gehabt, beobachtet zu werden. Mit einem Mal fühlte sich der Sechsundzwanzigjährige nahezu naiv, seine Bodyguards in Heathrow in den Feierabend entlassen zu haben. Louis würde ihm den Kopf abreißen, sollte ihm etwas passieren.
Harry wollte seine Sorge als Unbegründet abtun, doch dann hörte er erneut ein Rascheln und bekam es mit der Angst zu tun. Jemand hatte soeben versucht seine Haustür zu öffnen. In sekundenschnelle sprang Harry hinter die Kücheninsel und berechnete die Höhe der Chance, dass Louis ihm einen Überraschungsbesuch abstattete. Seine Ergebnisse gingen gleich null.
So kauerte der Lockenkopf unter dem Kühlschrank und betete um sein Leben. Seine Bitte schien erhört worden zu sein, denn irgendwann hörte Harry nichts mehr. Alles war still. Oder war genau dieser Gedanke das Ziel seines Einbrechers? Sollte sich Harry in Sicherheit wiegen damit der Überraschungseffekt größer war?
Egal wie dieser Abend enden würde, Harry schwor sich: nie wieder American Horror Story.
Er war so vertieft in seine Gedanken dass der Sänger gar nicht mitbekam, wie jemand leise um die Kücheninsel herumschlich. Als er schließlich an der Schulter gepackt wurde, erschrak er sich so dermaßen dass Harry nur noch schreien konnte. Er schrie und schrie – bis ihm auffiel dass er nicht der einzige war. Noch eine Person brüllte sich hinter ihm die Seele aus dem Leib.
Auf der Stelle befreite sich der Lockenkopf aus dem festen Griff der Person, fuhr herum und – „Phoebe?!", erschrocken sah Harry ins Gesicht des brünetten Mädchens. Diese starrte mindestens ebenso erschrocken zurück. „Wa..wa..was?" Harry fehlten die Worte als auch Daisy, Lottie, Louis, Ernest und Doris in seinem Blickfeld auftauchten. Was machten sie alle in seinem Wohnzimmer? Sollten sie nicht in Doncaster sein? Warum zum Teufel wusste er davon nichts? Es dauerte einen Moment eher Harry diese bizarre Situation realisierte und vom Boden aufstand. Vollkommen sprachlos kam er hinter der Kücheninsel hervor und starrte seine Familie einen Augenblick wortlos an, bis Lottie irgendwann eine Grimasse schnitt. „Frohe Weihnachten." Die Blondine zog ihre Mundwinkel nach oben und machte ein Gesicht, als hätte sie den Auftritt des Jahrtausendens hingelegt. Dennoch waren ihre Worten der Startschuss gewesen, denn auf einmal wurde Harry bewusst wie blöd sie gerade alle aussahen. Louis, der Doris auf dem Arm hielt, sah aus als hätte ihm soeben jemand die Existenz des Weihnachtsmannes bestätigt, Daisy machte den Eindruck als müsste sie sich jede Sekunde übergeben, Lottie mit ihrer komischen Grimasse machte es auch nicht besser, Ernie verstand die Welt nicht mehr und Phoebe neben ihm hielt sich immer noch die Hand auf die Brust. Ganz zu schweigen davon dass Harry selbst gerade befürchtet hatte von seiner eigenen Familie entführt zu werden. Und dass sein Können im Wahrscheinlichkeitsrechnen wohl unterirdisch sein mussten.
Als er sich diese Tatsache vor Augen führte, konnte der Lockenkopf ein Grinsen nicht unterdrücken und einen Moment später waren sie alle in einen Lackkrampf ausgebrochen.
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Knapp zwei Stunden später schloss Harry leise die Tür zum Zimmer der Zwillinge. Nachdem sie sich vorher beruhigt und geklärt hatten, weshalb die gesamte Familie Tomlinson spontan beschlossen hatte zu Harry nach London zu fahren, hatten sie sich Pizzen bestellt, auf die Couch gekuschelt und doch noch ihre Geschenke geöffnet. Daisy hatte den Kamin angeworfen und das Problem, dass Harry keinen Weihnachtsbaum hatte, wurde von Doris behoben indem die Sechsjährige einen zeichnete. So hatten sie gelacht, gefeiert und als Louis die Fotos von Jay und Fizzy entdeckt hatte, die Harry neben den Kamin auf die Bilderwand gehängt hatte, auch geweint. Doch es war okay gewesen. Harry bewunderte die sechs dafür, wie gut sie gelernt hatten, mit diesen Verlusten umzugehen. Mit der Zeit hatten sich die Großen in ihre Zimmer verzogen und der Sänger war froh, dass auch die Kleinen nach einer Geschichte recht schnell eingeschlafen waren. Noch einmal kontrollierte er ob bei den Älteren ebenfalls alles in Ordnung war, eher er nach unten ging und sich neben Louis auf die Couch fallen ließ, der ihn sogleich in seine Arme zog.
„Danke." Harry griff nach der Hand seines Ehemannes und begann mit dessen Fingern zu spielen als Louis seine Nase in den braunen Locken vergrub. „Wofür? Dass wir dir den Schrecken deines Lebens eingejagt haben?" schelmisch grinste der gebürtige Doncaster. „Haha sehr witzig." Harry drehte sich in der Umarmung und sah Louis in die blauen Augen. „Dafür, dass ihr heute hergekommen seit, obwohl ich dagegen war.", flüsterte er und legte eine Hand auf die Wange des Kleineren. „Das haben wir gern getan.", war dessen leise Antwort bevor er sich vorlehnte und seine Lippen auf Harrys legte. Im Bauch des Lockenkopfs flatterten die Schmetterlinge um die Wette als er Louis' süßen Geschmack aufnahm und automatisch richtete er sich ein Stückchen auf. „Obwohl", nuchelte Louis gegen Harrys Lippen „die fünf Tage Quarantäne waren der Horror. Vielleicht sollte ich dafür eine Belohnung bekommen..." Sogleich kam ihm der Wuschelkopf entgegen und drückte Harry fordernd in die Kissen. Er wusste nicht wann die Stimmung so schnell umgeschwungen war, doch als sich die Hände seines Ehemannes auf Wanderschaft machten blieb auch der Lockenkopf nicht untätig. Sanft fuhr er dem Blauäugigen von den Wangen über den Rücken bis zu seinen Oberschenkeln, die er packte und Louis somit auf seinem Schoß positionierte. Dieser ließ keine Sekunde von ihm ab und seufzte genüsslich als Harry dazu überging seinen Hals zu küssen. Mindestens fünf Minuten liebkoste er seinen Hals bis Louis aufstand, mit einem verschleierten Blick nach Harrys Hand griff und ihn hinter sich her ins Schlafzimmer zog.
Zwischen den beiden waren keine Worte nötig, sie wussten was dem anderen gefiel. Louis stieß Harry auf die Matratze, kletterte auf seinen Schoß und verwickelte ihn in einen feuchten Kuss. Harrys Gedanken fuhren Karussell als er die Hände seines Mannes fühlte, wie sie sich einen Weg über seinen Oberkörper zu seiner Hose bahnten und die obersten Knöpfe öffnete. Doch bevor Louis in die Jeans greifen konnte um diese mitsamt der Unterwäsche runterzuziehen, hielt Harry seine Hände mit einer Hand über ihren Köpfen fest. Er stöhnte als er mit der anderen Hand Louis' Hintern packte und durch den Stoff der Jeans zu massieren begann.
Wie sehr er es liebte, seinem Ehemann nach fast zwei Monaten solche Töne zu entlocken.
Es machte ihn beinahe wahnsinnig. In seinem Rausch brummte Harry und drehte sich mit Louis um, so dass dieser nun unter ihm eingepfercht war und er wie ein König über ihm thronte. Unschuldig blickte Louis aus blauen Augen zu ihm hinauf und begann sein Becken zu bewegen als Harry keine Anstalten machte, ihm seine Hose auszuziehen. Überrascht vom Tatendrang seines Mannes keuchte dieser auf und fuhr seitlich die Konturen des zierlichen Mannes nach nur um ihm dann endgültig die Jeans von der Hüfte zu reißen. Heiß bahnte er sich mit seinem Mund einen Weg von Louis' tattoowierter Brust über den definierten Bauch mit dem angedeuteten Sixpack bis zu seinen Lenden. Beinahe flehend seufzte der Kleinere als der Lockenkopf die Innenseite der Oberschenkel nach unten küsste. Louis Beine zitterten als Harry kurz vor dem pulsierenden Schaft des Wuschelkopfs stoppte. Er grinste breit, denn der Lockenkopf wusste, diesen Gefallen würde er Louis nicht tun – und euch auch nicht.
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