3. türchen - cold
Louis: Leute, ich kann heute nicht kommen, sorry (10:34)
Niall: Ähm, entschuldige mal, doch du kommst?? Keine Diskussion.
(10:36)
Liam: warum, was ist los?
(10:36)
Louis: hab mir irgendwas eingefangen, ich hab mir eben eine halbe Stunde lang die Seele aus dem Leib gekotzt
(10:37)
Zayn: bah, louis
(10:37)
Louis: Sorry, Zaynie ich vergesse immer, dass du Angst hast
(10:38)
Zayn: entschuldige mal, emetophobie ist ernst zu nehmen ok? Und nenn mich nicht zaynie
(10:40)
Liam: oh nein, gute Besserung, louis
(10:40)
Niall: du weißt schon, dass er dich jetzt erst recht so nennen wird, oder?
(10:40)
Louis: entschuldigen Sie Eure Majestät, natürlich, es ist ein ganz großes Problem
(10:41)
Liam: Louis, brauchst du irgendwas? Soll ich vorbeikommen?
(10:42)
Zayn: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Emetophobie
(10:43)
Zayn: hier, da siehst du mal wie schlimm das wirklich ist
(10:43)
Niall: vielleicht geht's dir ja heute Abend besser, louis. Bitte komm miiiiittttt
(10:43)
Louis: danke, liam, aber ich komm klar. Ich guck mir einfach phineas und Ferb an
(10:44)
Zayn: louis?? Hast du es jetzt gelesen??
(10:44)
Niall: phineas und ferb? Ist das dein Ernst?
(10:44)
Louis: Ja und ja. Und sorry Zayn, aber bei dir ist diese Phobie nicht so stark, oder? Du hast nur Angst davor jemand anderen beim kotzen zu sehen oder selber zu kotzen, aber du hast deshalb ja keine Essstörungen und so, oder? Und auch keine Angst mach draußen zu gehen? Und du meidest auch deine schwangere Frau nicht deshalb
(10:45)
Zayn: kannst du bitte nicht so oft kotzen sagen?
(10:45)
Liam: ist das bei dir wirklich so, Zayn?
(10:45)
Louis: nein, komm, offensichtlich nicht, er ist ja auch für Gigi da bei ihrer morgenübelkeit
(10:46)
Niall: das ist eine kindershow, warum guckst du dir das an?
(10:46)
Louis: weil es eine brillante serie ist. Und hallo? Niall, du bist derjenige, der Love island zu seiner Religion gemacht hat. Phineas und ferb ist wenigstens nicht so verblödend
(10:47)
Zayn: was für ein Ehemann wäre ich denn bitte, wenn ic Gigi da alleine lassen würde?
(10:47)
Liam: Ja, aber wenn die Phobie bei dir so krass wäre, dann wäre das ja so. Es ist alles ok, oder?
(10:48)
Zayn: Ja, keine Sorge, Li, ich bin okay. Ich wollte nur, dass Louis das wenigstens mal ein bisschen ernst nimmt.
(10:49)
Niall: hab ich gar nicht. Ich guck die Show nur ab und zu.
(10:49)
Louis: sorry, Z, ich mach doch nur Spaß
(10:49)
Liam: ab und zu? Niall, du hast ein Poster von denen über deinem Bett hängen.
(10:50)
Louis: hahaha, guck Niall, Liam stimmt mir zu
(10:50)
Niall: ._.
(10:50)
Zayn: Wenn es dir nicht gut geht, solltest du vielleicht wirklich nicht mit in die Kälte kommen
(10:51)
Niall: nein!! Zayn! Überzeugt ihn nicht davon, er muss mit. Er war schon letztes Jahr nicht dabei wegen Harry, er muss dieses jahr mitkommen.
(10:52)
Louis: NIALL. LÖSCH DIE NACHRICHT SOFORT, HARRY KANN DIE SEHEN
(10:52)
Niall: ah fuck stimmt, sorry, mach ich sofort
(10:52)
Niall: wo ist der überhaupt? Also warum schreibt er nichts?
(10:53)
Zayn: es ist Samstag, der schläft bestimmt noch. Wie ich auch tun würde, hätte Gi mich nicht geweckt
(10:54)
Liam: Lou, du musst deine Nachricht auch löschen, sonst bringt das wenig
(10:54)
Louis: ah fuck danke liam
(10:54)
Niall: wieso hat Gigi dich denn geweckt, die weiß doch, dass du Langschläfer bist
(10:54)
Zayn: das Baby hat zum ersten Mal getreten!!
(10:55)
Niall: UND DAS ERZÄHLST DU UNS ERST JETZT? DAS SIND WICHTIGE NEUIGKEITEN
(10:55)
Zayn: haha, sorry, Niall, es ging ja aber darum, dass lou krank ist
(10:55)
Liam: wenn es dir nicht gut geht, dann bleib zu Hause louis, mach dir keine Gedanken
(10:56)
Zayn: Ja bitte, ich will nicht sehen, wie du dich übergibst
(10:56)
Niall: leuteeee. Louis muss kommen.
(10:56)
Liam: Es bringt doch nichts wenn es ihm scheiße geht
(10:56)
Zayn: seit wann heißt die Gruppe eigentlich Niall and the potatoes? Denkst du wirklich, das würde niemanden auffallen niall?
(10:57)
Niall: ja. Und offensichtlich ist es das auch niemandem, ich hab die schon vor zwei Wochen umbenannt
(10:57)
Liam: mir ist es aufgefallen, aber es war mir egal. Ist eh ein besserer name als „fünf Menschen"
(10:57)
Louis: jetzt bin ich persönlich beleidigt
(10:57)
Liam: wir könnten auch was ruhigeres drinnen machen, dann kann Louis vielleicht doch dabei sein
(10:58)
Niall: NEIN. Sorry, Lou, aber das ist TRADITION
(10:58)
Liam: ok ok von mir aus
(10:59)
Zayn: ey Niall bringst du jetzt eigentlich jemanden mit? Du machst jetzt schon seit drei Wochen so ein Geheimnis daraus wer mit dir auf diese Dates geht
(10:59)
Niall: ja, ich bring sie mit :)
(10:59)
Liam: oh cool, damit hab ich jetzt nicht gerechnet
(10:59)
Zayn: wann treffen wir uns denn eigentlich?
(10:59)
Niall: so wie jedes Jahr um 18 uhr. Wieso muss ich euch das eigentlich immer wieder neu erklären?
(10:59)
Zayn: Gi kommt dieses Jahr übrigens nicht mit
(10:59)
Liam: davon sind wir glaub ich alle ausgegangen. Ist schwierig so schwanger dabei zu sein
(11:00)
Seufzend legt Louis sein Handy zur Seite. Er hat jetzt keine Kraft mehr dafür. Ihm geht es wirklich grauenvoll und er wird mit Sicherheit bei mindestens der dritten Folge einschlafen. Er greift nach seiner Fernbedienung, dankt sich selber nochmal dafür, dass er so ein bequemes Sofa im Wohnzimmer hat und zieht seine Bettdecke enger um sich.
Er zittert.
Louis geht auf Disney + (was er eigentlich nur für Marvel, Star Wars und Phineas & Ferb hat) und sucht den Cartoon. Der Player ist immer bei irgendeiner random Folge, weil Louis immer mal wieder zwischendurch eine guckt und er macht sie einfach an.
Als der Vorspann anfängt sinkt er in die Kissen und zieht seinen Arm mit unter die Decke. Er kann heute wirklich nichts machen außer Fernsehen und schlafen.
Erst nach fünf Minuten fällt ihm auf, dass er ja Teewasser aufsetzen wollte und er seufzt und krabbelt aus dem Deckenberg. Er steht auf, ist etwas wacklig auf den Beinen, schafft es aber rüber in die Küche und füllt den Wasserkocher, bevor er ihn anmacht. Dann geht er zurück ins Wohnzimmer auf die Couch und hat sich gerade wieder hingesetzt, da klingelt es.
Ernsthaft? Wer will denn jetzt was von ihm?
Wer auch immer es ist muss wieder gehen, Louis steht jetzt nicht nochmal auf. Er macht die Folge weiter an und denkt schon, dass die Person gegangen ist, da klingelt es nochmal. Louis gibt ein genervtes Geräusch von sich und seufzt. Es könnte doch sein, dass er gar nicht zu Hause ist, oder? Wieso geht die Person nicht einfach wieder?
Als es weitere zwei Minuten später ein drittes Mal klingelt, steht er ächzend auf und kratzt sich am Hals. Gut, er wollte ja eh seinen Tee machen. Er schleppt sich mit der Decke auf den Schultern zur Tür und macht sie wenig enthusiastisch auf.
„Hab ich dich geweckt?", fragt Harry, ohne eine Begrüßung und Louis starrt ihn nur etwas überfordert an. Was macht Harry hier?
Er schüttelt den Kopf. Dann runzelt er die Stirn. „Was...", fragt er. „Was machst du hier?"
„Mich um dich kümmern." Harry lächelt. „Niemand sollte allein sein, wenn er krank ist. Vor allem nicht du."
Louis hat keine Kraft zu fragen, was Harry mit dem letzten Satz meint, er nickt nur und Harry schiebt sich schon an ihm vorbei in die Wohnung. Er schlüpft aus seinen Schuhen, stellt die Tasche ab, um seine Jacke auszuziehen und hängt sie auf. Dann legt er einen Arm um Louis mit seiner Decke und führt ihn wieder ins Wohnzimmer, bevor Louis richtig versteht was los ist.
„Du bleibst hier und ich mach dir Tee und Suppe, okay? Wenn du irgendwas brauchst, schrei einfach, ich bin sofort da." Harry lächelt und Louis kann nicht anders, als es zu erwidern.
Harry ist einfach hergekommen, nur weil es Louis schlecht geht. Um sich um ihn zu kümmern.
Ich liebe dich, will Louis schreien, aber es geht nicht.
„Okay", haucht er stattdessen und lässt sich in die Kissen sinken. Harry deckt ihn wieder richtig zu und Louis will nicht, dass sein Herz deswegen schneller schlägt, aber es tut es.
Verdammt, es gibt wenig Dinge, die so sehr wehtun, wie unglücklich verliebt zu sein.
Harry verschwindet in der Küche, vermutlich um Tee und Suppe zu machen, wie er angekündigt hat und Louis widmet sich einfach wieder der Serie. Nach drei Minuten kommt Harry kurz rüber, um Louis den Tee und einen Eimer zu bringen, dann ist er wieder weg und Louis hört ihn nur in der Küche rumhantieren und leise summen. Er muss sich zusammenreißen, den Fernseher nicht stumm zu schalten, um es besser hören zu können.
Louis entspannt sich ein bisschen, weil Harry hier ist, merkt aber gleichzeitig, dass es ihm wirklich miserabel geht, schlechter als heute Morgen, sein ganzer Hals kratzt und zwischendurch friert er extrem, obwohl er unter zwei fetten Decken begraben ist.
Nach zwei Folgen kommt Harry mit einer dampfenden Schüssel und einem Löffel zurück ins Wohnzimmer und Louis geht es noch schlechter. Er ist ziemlich schwach und kann nur müde lächeln, als Harry sich neben ihm aufs Sofa niederlässt.
Louis schiebt seine Arme von unter der Decke vor und Harry gibt ihm die Schüssel.
Louis lächelt ihm zu und schlürft genüsslich die ersten paar Löffel (selbst Hühnersuppe macht Harry besser als andere Leute), aber nach ein paar Minuten fällt ihm die Schüssel fast aus der Hand und Harry rückt näher und hält sie mit ihm fest. Dabei berührt er Louis' Finger und der sieht ihn eine Sekunde nur an, denkt dann schnell an was anderes und isst weiter. Fast schon zum Glück kriegt er gerade höllische Kopfschmerzen, die lenken ihn auch ab.
Irgendwann kann er die Schüssel kaum festhalten und Harry merkt es und nimmt ihm den Löffel aus der Hand. Er füttert Louis und Louis hat keine Kraft mehr darüber nachzudenken. Die ist in den letzten fünf Minuten rapide gesunken.
Als er die Hälfte der Schüssel gegessen hat, lässt er seinen Kopf wieder nach hinten in die Kissen fallen. Das war schon viel zu anstrengend. Und die Kopfschmerzen sind wirklich schlimm.
Harry sieht ihn kurz in einer Art und Weise an, die Louis nicht deuten kann, dann runzelt er die Stirn und streicht eine Strähne aus Louis' Gesicht, die vor seinem Auge hängt.
Louis lächelt selig, weil die Berührung so schön ist, aber Harry hält inne, stellt die Schüssel auf den Wohnzimmertisch und kurz darauf liegt seine Hand flach auf Louis' Stirn. Louis seufzt auf, weil es so schön kühl ist und Harry flucht.
„Verdammt, Lou, du glühst. Du hast mit Sicherheit Fieber. Hast du irgendwo ein Thermometer?"
Louis hat die Augen geschlossen, als er antwortet und ihm fällt auf, wie unglaublich scheiße es ihm gerade wirklich geht. „Im..." Er holt tief Luft. „Im Medizinschrank, im Bad, linke Schublade", murmelt er und stöhnt leise, denn er will einfach nur schlafen, aber die Kopfschmerzen lassen ihn nicht.
Harry verschwindet kurz, Louis kriegt es kaum mit.
„Harry", flüstert er dann und er denkt fast Harry hört ihn nicht, weil er so unfassbar leise gesprochen hat, aber er hätte es besser wissen müssen. Es ist Harry.
„Was?"
„Kopfschmerzen", jammert er leise. „Bitte mach was."
Er spürt Harrys Hände an seinem Kopf, an den Seiten von seinem Gesicht, wie sie sanft über seine Kopfhaut streichen. „Wir messen jetzt erstmal dein Fieber und dann versuch ich alles, um es besser zu machen, ich versprech's dir." Louis spürt Harrys Lippen auf seiner Stirn, wie sie einen sanften Kuss auf die Haut drücken und selbst in diesem Zustand, in dem er gar nichts mehr kann, muss er leicht lächeln.
„Achtung, das ist jetzt etwas unangenehm", warnt Harry vor, als er das Fieberthermometer in Louis' Ohr drückt und Louis macht ein kleines „Mhmf".
Dann hört er es piepen und Harry entfernt das Ding wieder. „Oh Mist", hört er ihn sagen und Louis hat nicht mal die Kraft nachzufragen. Er will einfach nur schlafen. Wenn da nicht diese Kopfschmerzen wären.
„Okay, Louis", sagt Harry und nimmt sein Gesicht in seine Hände. Louis zwingt sich seine Augen immerhin ein bisschen zu öffnen und sieht Harrys besorgten Gesichtsausdruck. „Du hast 39.2 Grad Fieber. Ich muss sofort versuchen das zu senken, ich mach dir jetzt Wadenwickel und lös dir Ibuprofen auf, okay?"
Louis kann eh nichts machen, außer zu nicken, also macht er das einfach und spürt Harrys, im Gegensatz zu Louis' glühender Haut, kalte Finger gegen seine Schläfen. „Das könnte auch gegen die Kopfschmerzen helfen."
Louis schließt die Augen wieder und Harry verschwindet aus dem Raum. Als er wiederkommt, hat er in der einen Hand ein Glas und in der anderen Louis' zweiten Putzeimer, mit Tüchern drin. Er schlägt die Decke weg und seufzt.
„Louis, kannst du die Hose ausziehen?"
Louis schüttelt nur schwach den Kopf und Harry holt tief Luft. Eine Sekunde ist es still. „Ist es okay, wenn ich das mache?", fragt er dann. „Ich muss echt dein Fieber senken."
Louis nickt nur und dann spürt er wie Harry vorsichtig und fast ein bisschen zögerlich die Schleife am Bund aufmacht und Louis' Jogginghose von seinen Beinen zieht.
Kurz darauf spürt Louis, wie Harry nasse Tücher um seine Waden wickelt und verzieht das Gesicht. Er mag das Gefühl nicht. Hat er noch nie, schon als er ein Kind war, fand er es unglaublich unangenehm.
Harry wickelt jeweils ein Handtuch darüber und legt Louis' Beine auf der Decke ab. Dann greift er nach dem Glas und rührt nochmal mit dem Plastiklöffel, der darin ist, herum.
„Louis? Lou, du musst dich kurz aufsetzen, um einen Schluck zu trinken, ja?"
Louis will nicht. Er will schlafen, warum versteht Harry das denn nicht?
Harry schiebt eine Hand unter Louis' Kopf und hält ihm dann das Glas an die Lippen und Louis gibt sich einfach geschlagen und trinkt etwas davon.
Ein paar Minuten später misst Harry wieder sein Fieber und macht ihm neue Wickel. Louis kann nur daliegen und versuchen die Kopfschmerzen auszublenden, es ist gerade wirklich schlimm.
Harry setzt sich halb hinter ihn und zieht Louis ein bisschen an sich und dessen Kopf fällt sofort erschöpft gegen Harrys Brust.
Er ist so fertig, dass er nicht mal über seine Gefühle nachdenken kann.
„Fuck, Lou, was hättest du gemacht, wenn ich nicht hier wäre?"
Es klingt kaum wie eine echte Frage, eher wie ein Gedanke, den Harry hat und Louis will gerade wieder fragen, ob er noch irgendwas gegen seine Kopfschmerzen tun kann, da spürt er schon Harrys Fingerspitzen über seine Stirn streichen und dann wie er anfängt seine Schläfen und Kopfhaut zu massieren und Louis seufzt leise, weil es das wirklich besser macht.
Sie bleiben eine Ewigkeit so, Louis hat aber sowieso jegliches Zeitgefühl verloren. Als Harry dann irgendwann nochmal sein Fieber misst scheint er erleichtert und Louis ist einfach froh, dass er wieder unter die Decke kann.
Dann streckt er eine Arm müde nach Harry aus, weil er wirklich nicht beide gleichzeitig heben kann und Harry setzt sich wieder dahin wo er gerade war und Louis kuschelt seinen Kopf in Harrys Schoß.
Der massiert wieder sanft seine Kopfhaut und beginnt entspannend zu summen und Louis merkt wie er immer weiter wegdriftet.
Als Louis das nächste Mal aufwacht ist es, weil irgendwas ruckelt und dann versteht er, dass Harry ihn gerade vom Sofa gehoben hat. Er lässt seinen Kopf gegen Harrys Schulter sinken und schlingt seine Arme um seinen Hals.
„Shh, hey, schlaf einfach weiter", flüstert Harry und Louis nickt an seine Brust und kriegt nur noch mit wie er kurz darauf auf seinem Bett abgelegt wird und Harry verschwindet, um die Bettdecke aus dem Wohnzimmer zu holen.
Das nächste Mal wacht er auf, weil er sich übergeben muss und Harry ist sofort bei ihm, gibt ihm einen Eimer und danach Wasser und etwas Zwieback. Draußen ist es schon dunkel und Louis hat absolut keine Ahnung wie spät es ist. Harry zwingt ihn etwas mehr Wasser zu trinken und dann schläft Louis wieder so ein bisschen ein, merkt aber noch wie Harry weggeht und mit einem ausgewaschenen Eimer zurückkommt.
„Kannst du...", beginnt er und Harry nimmt seine Hand. Er lächelt schwach. „Kannst du hierbleiben?"
„Du denkst ich würde dich jetzt alleine lassen?" Harrys Stimme klingt fast belustigt.
„Kannst du hier bei mir bleiben?"
„Ja, okay."
Und dann merkt Louis, wie Harry sich neben ihn legt, ein Arm sich um seinen Bauch schlingt und er ihn ein bisschen an sich zieht.
„Und jetzt schlaf weiter", flüstert Harry gegen Louis' Schläfe und Louis nickt müde und schläft wieder ein.
Der Rest der Nacht ist die Hölle. Irgendwann um 1 ist Louis' Fieber wieder höher und er hat sogar irgendwelche Halluzinationen von komischen Monstern auf dem Teppich und Harry muss gleichzeitig versuchen, sein Fieber zu senken und ihn irgendwie zu beruhigen, ihm klarmachen, dass da keine Monster sind und alles gut ist.
Dann schläft Louis wieder.
Irgendwann hat er so sehr Schüttelfrost, dass Harry ihn nur irgendwie wärmen kann, als er sich mit ihm unter die gleiche Decke legt und ihn eng an sich zieht.
Immerhin sind die Kopfschmerzen weg.
Wieder etwas später schwitzt Louis so stark, dass er Harry und all seine Decken von sich schiebt. Zwischendurch misst Harry immer mal wieder Louis' Fieber, aber es ist zum Glück am Ende der Nacht nur noch erhöhte Temperatur und irgendwann spürt Louis wirklich, wie es ihm ein bisschen besser geht.
„Langsam haben wir das Schlimmste überstanden, oder?", fragt Harry, als Louis müde etwas Wasser trinkt und die Flasche sogar selbst hält.
„Mhm", murmelt er, legt sich wieder hin und schlingt seinen Arm um Harrys Bauch. Er kann nicht anders, als es auszunutzen, dass er gerade die Möglichkeit dazu hat, dem Mann, den er liebt so nahe zu sein.
Und es geht ihm ja auch tatsächlich noch nicht gut. Fast schon schlechter als er dachte, denn ein paar Minuten später, als er einschläft, hat er noch eine Halluzination.
Er hört wie Harry leise flüstert: „Fuck, Louis, ich liebe dich so sehr."
Es ist das Einzige dieses Fieberwahns, wovon Louis sich wünscht es wäre echt.
Dann schläft er ein.
_____
Den ganzen nächsten Tag bleibt Harry bei ihm. Er kocht für ihn, er lässt ihn, außer um aufs Klo zu gehen, nicht vom Sofa aufstehen und bringt ihm alles was er braucht.
Louis genießt es in vollen Zügen. Wenn er könnte, würde er nie wieder gesund werden, wenn das dafür sorgen würde, dass Harry immer bei ihm bleiben und ihm so viel Aufmerksamkeit schenken würde.
Am späten Nachmittag, als es draußen schon extrem dunkel ist, sitzen er und Harry mit Tee auf dem Sofa und unterhalten sich. Aber irgendwann ändert Harry das Thema um 180°.
„Camille und ich...", sagt er. „Wir sind nicht mehr zusammen."
„Was?" Da kommt Louis nicht so ganz hinterher. Harry und seine Freundin sind jetzt - waren jetzt über ein Jahr zusammen und man konnte immer sehen, wie sehr er sie liebt. Deshalb war es für Louis ja so schwierig bei irgendwelchen Gruppenaktivitäten dabei zu sein.
„Ja. Seit ein paar Tagen. Ich wollte es euch eigentlich gestern sagen, aber dann ist es ja anders gekommen."
„Warum?", fragt Louis etwas unsensibel und merkt es im gleichen Moment.
„Ist das wichtig?"
Louis schüttelt schnell den Kopf und nimmt Harrys Hand.
„Das äh...das tut mir Leid, Harry. Ich bin mir sicher, das muss schwer sein."
Harry zuckt mit einer Schulter. „Es geht schon", sagt er und Louis will schnell das Thema wechseln, weil Harrys Gesichtsausdruck ihm wehtut. Er hasst es ihn unglücklich zu sehen.
Auch wenn es ihn auf egoistische Weise glücklich macht.
„Ja, da waren die anderen gestern wohl ohne uns unterwegs, hm?", fragt Louis also und nimmt einen Schluck von seinem Tee und Harry springt zum Glück sofort darauf an.
„Ja. Echt schade."
Die Jungs haben eine Tradition beim Winteranfang und ersten Schnee (es gibt jeden Winter bei ihnen ziemlich viel davon) alle Schneeaktivitäten zusammen zu machen und dann abends mit Kakao so lange Weihnachtsfilme zu gucken, bis sie alle einschlafen. Partner sind dabei herzlich willkommen, aber Schlittenfahren, extrem viele Schneeengel machen und Iglus bauen ist ziemlich schwierig wenn man hochschwanger ist, deshalb ist Zayns Frau dieses Jahr gestern nicht dabei gewesen.
Vermutlich liegen die andern jetzt aber alle bei Liam und Maya auf den Sofas und Matratzen und schlafen noch, weil sie viel zu lange wach gewesen sind.
„Aber man kann nichts machen, du bist halt krank."
„Ja", sagt Louis leise und kratzt einen Krümel von seiner Tasse. „Kann man nichts machen."
Eine Weile ist es still, dann holt Harry tief Luft und als Louis zu ihm aufsieht, wirkt er extrem verunsichert und stellt den Tee weg, um seine Hände nervös miteinander zu verknoten. Louis runzelt die Stirn.
„Louis, warum...warum bist du letztes Jahr meinetwegen nicht mitgekommen?", fragt er leise.
Louis blinzelt zweimal. Dann atmet er langsam aus. „Du...du hast die Nachricht gesehen?"
Harry nickt und Louis kann sehen, wie er schluckt. Louis stellt seine Tasse ebenfalls weg und rückt noch ein Stück näher an Harry heran.
„Ich..." Er holt tief Luft. Er kann nicht die Wahrheit sagen. Die letzten zwei Tage haben doch nur bewiesen, wie unfassbar wichtig Harry als Freund für ihn ist und er kann das einfach nicht verlieren.
Andererseits will er nicht mehr lügen.
Also lässt er seine Stirn gegen Harrys Schulter fallen, genießt es, ihm jetzt noch so nah sein zu können und sagt: „Camille."
Er kann förmlich hören, wie Harry die Stirn runzelt, als er sagt: „Was meinst du?"
Louis schließt die Augen, schlingt seinen linken Arm um Harrys Torso und atmet langsam aus. „Ich...mittlerweile hab ich mich ein bisschen dran gewöhnt, aber ich...ich konnte euch nicht zusammen sehen."
„Was? Warum nicht?"
„Ihr seid glücklich zusammen."
Harry versteht es nicht, das merkt Louis an seiner nicht vorhandenen Antwort. Er holt zitternd Luft.
„Harry, glaubst du ernsthaft, dass ich einfach zufällig, sowohl Camille, als auch Xander und Kendall nicht ausstehen konnte? Dass ausgerechnet die Leute, mit denen du in einer Beziehung bist, immer genau die Art von Personen sind, mit denen ich nicht klarkomme?"
Louis spürt, wie Harry sich ein wenig anspannt. Das war es jetzt also mit ihrer Freundschaft.
„Du magst Kendall", sagt Harry aber stattdessen und Louis seufzt.
„Ja, aber erst seit ihr nicht mehr zusammen seid."
Harrys Arm schließt sich um Louis und Louis' Herz läuft Amok. „Was...Louis, was bedeutet das?", fragt Harry flüsternd und Louis sieht zu ihm auf, Tränen in den blauen Augen.
„Verstehst du es echt nicht?"
Harry schüttelt langsam den Kopf und eine Träne löst sich aus Louis' Wimpern. Er kann nichts dagegen tun.
„Ich bin in dich verliebt, Harry", flüstert er und es ist das Ehrlichste was er je gesagt hat. „Seit Ewigkeiten. Und ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, dich mit anderen Menschen zu sehen, nicht...nicht wenn du dabei so glücklich bist."
Harry starrt ihn einfach nur an. Louis weicht seinem Blick aus und rückt ein Stück von ihm ab, um seine Tränen wegzuwischen. Ihm tut alles weh und das liegt zum ersten Mal seit zwei Tagen nicht daran, dass er sich irgendein Virus eingefangen hat.
Harrys Blick spiegelt Schock wider und Louis schließt einfach nur die Augen und verknotet seine Finger und versucht den Schmerz in seinem Herzen irgendwie auszuhalten.
„Louis", haucht Harry und da ist irgendwas in seiner Stimme, womit Louis nicht gerechnet hat und er sieht vorsichtig auf und Harry sieht immer noch überrascht aus, aber da ist etwas anderes in seinen Augen. Etwas Weicheres. Er streicht Louis sanft eine Haarsträhne aus der Stirn. Louis hat vergessen wie man atmet.
„Willst du wissen, warum ich mich von Camille getrennt habe?", fragt er und als die Worte bei Louis ankommen, öffnet sich sein Mund ein kleines Stück.
„Du...du hast mit ihr Schluss gemacht?"
Harry nickt. Louis' Mund ist trocken. Damit hat er nicht gerechnet. Er ist fest davon ausgegangen dass es Camilles Entscheidung war, denn...
„Warum?", haucht er leise. „Du liebst sie doch."
„Ja", sagt Harry vorsichtig. „Aber bei Weitem nicht so sehr wie dich."
Louis kann ihn nur anstarren. Er weiß nicht, ob er das jetzt richtig verstanden hat. Er setzt sich auf, kniet neben Harry auf dem Sofa und schluckt.
„Du liebst mich?"
Harry nickt langsam.
Louis ringt nach Luft. „Wirklich?"
Harry nickt schneller.
Louis kommt mit den Gefühlen gar nicht mehr hinterher und wischt sich die letzte noch übrige Träne von der Wange.
Er weiß nicht was er sagen soll.
Harry...Harry liebt ihn auch. Seine unerwiderte Liebe ist nicht mehr unerwidert.
Harrys Hände finden Louis' Taille und ziehen ihn wieder näher und Louis muss jetzt wirklich mal seinen Atem unter Kontrolle kriegen, sonst hyperventiliert er hier noch gleich.
„Es tut mir so Leid...dass ich dir wehgetan habe", flüstert Harry leise und Louis beißt sich nur auf die Lippe.
„Ich will nur, dass du glücklich bist", sagt er dann und Harry zieht ihn in eine sanfte Umarmung und legt sein Kinn auf Louis' Schulter ab.
„Du machst mich glücklich", flüstert Harry gegen Louis' Nacken und Louis ist sich nicht so ganz sicher, dass er noch lebt. Was wenn er von dem Virus gestorben ist und jetzt im Himmel?
Harry löst sich ein Stück von Louis und legt seine Hände an Louis' Wangen.
Ja, Louis ist definitiv im Himmel.
Harry lächelt, beugt sich zu Louis und der will schon einfach seine Augen schließen und endlich seinen Traum Realität werden lassen, da legt er seine Hände an Harrys Brust und stoppt ihn.
„Nicht, du steckst dich noch an", sagt er in einem nicht besonders überzeugenden Ton, seine Augen auf Harrys Lippen.
Harry beginnt zu grinsen. „Das ist mir sowas von egal", sagt er.
Und dann zieht er Louis an sich und küsst ihn.
Und Louis...ja, Louis weiß nicht ob er jemals so glücklich war.
_____
soooo das war also dieser one shot. wie fandet ihr ihn? ich mag ihn echt gerne :)
und ich muss langsam echt mal meinen schlafrhythmus unter kontrolle kriegen, es nervt mich richtig, dass ich jeden tag erst so spät aufwache. ich hab sogar immer wecker, aber wenn die dann angehen denk ich so: nee, ich kann noch weiter schlafen, ich muss ja nirgendwo hin...
na ja egal, einen schönen 3. dezember euch :)
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