11. türchen - taking it slow (not really)

Okay, es war also schon wieder passiert. Louis und Harry waren schon seit 2015 getrennt, aber sie konnten einfach nicht die Finger voneinander lassen. Die Welt der Promis war klein, man traf sich ständig. Immer wieder sahen sie sich und immer wieder landeten sie dann im Bett.

Und jetzt war Louis hier in Harrys Skihütte, weil sie ein Bandtreffen wie in den guten alten Zeiten machen wollten und er drei Tage früher kommen wollte und sie hatten gesagt, dass sie wirklich versuchen würden nur Freunde zu sein, es langsam angehen zu lassen.

Und jetzt war Louis seit zehn Stunden hier und seit neun nackt in Harrys Bett.

Sein Ex schlief ruhig neben ihm, eine Hand auf Louis' Brust über seinem Herzen und Louis wurde ernsthaft nachdenklich.

Wieso konnten sie nicht einfach Freunde sein? Das hatte am Anfang der Band doch auch geklappt.

Gut, das war absoluter Bullshit und das wusste Louis auch, er hatte sich genau in dem Moment in Harry verliebt, als der Idiot ihm auf den Schuh gepinkelt hatte und es hatte auch damals nur ein halbes Jahr gedauert, bis die beiden zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten.

Zum ersten Mal mit irgendjemandem geschlafen hatten.

Generell...Louis hatte nicht wirklich mit vielen Leuten außer Harry Sex gehabt. Die ersten fünf Jahre nur mit ihm, dann dieser betrunkene One Night Stand mit Brianna nach ihrer Trennung, der ihm seinen Sohn geschenkt hatte und dann hatte es da ein oder zwei andere Leute gegeben, aber das war es.

Warum sollte er auch, wenn er immer wieder die Chance hatte mit Harry zu schlafen?

Um ehrlich zu sein wusste Louis nicht mal so richtig warum sie noch getrennt waren. Er jedenfalls liebte Harry immer noch genauso wie vor sechs Jahren, wenn nicht sogar mehr.

Aber Harry...sein Leben war jetzt so anders. Er war so erfolgreich, traf die unterschiedlichsten Menschen, drehte Filme, schwang alle möglichen Prideflaggen auf Bühnen überall auf der Welt und generell hatte er sich irgendwie so verändert...manchmal konnte Louis kaum glauben, dass er der gleiche Junge war, den er damals dazu zwingen musste, sich alle Nägel der Hand lackieren zu lassen.

Dieser Junge hatte jetzt eine eigene Nagellacklinie.

Louis war so stolz auf ihn, dass er manchmal dachte er platzte.

Aber die Wahrheit war, er wusste einfach nicht ob er noch einen Platz in Harrys Leben hatte.

Es war so aufregend und anders und Louis...ja, Louis war halt genauso wie er immer schon war. Nur vielleicht etwas erwachsener und weniger laut.

Und ja, Harry und er hatten immer wieder Sex und ja, es fühlte sich jedes Mal an als würde es auch Harry viel bedeuten, aber danach war Louis einfach immer noch unsicherer als vorher.

Er hatte auch das Gefühl...während er mit ein zwei anderen Personen geschlafen hatte, war Harrys Sexleben mehr als sehr aktiv. Und zwar nicht nur mit ihm, sondern mit einigen Menschen und das tat Louis irgendwie weh. Aber irgendwie auch nicht, denn mein Gott, Harry war so wunderschön, wie er gerade sein Leben lebte, dass Louis ernsthaft nicht wirklich fand, dass er sich beschweren konnte.

Denn Harry war glücklich. Wirklich, wirklich glücklich. Und er strahlte das so sehr aus, dass es Louis egal war mit wem Harry alles schlief, solange er so glücklich blieb.

Louis nahm Harrys Hand so vorsichtig wie möglich von seiner Brust, stand auf, zog sich zumindest Unterwäsche und eine Jogginghose an und lief dann aus dem Zimmer in die Küche. Er musste nachdenken. So ging das nämlich nicht mehr weiter, das hielt sein Herz nicht aus, auch wenn er versuchte sich das einzureden.

Louis machte sich einen Tee und setzte sich dann auf den Tisch. Seufzend sah er nach draußen in den Schnee. Es war so friedlich hier, aber in ihm herrschte Krieg.

Harry war zwar glücklich und Louis wollte wirklich glauben, dass das reichte, um ihn auch glücklich zu machen, aber so war es nicht. Er wollte Harry so sehr zurück, aber es passte einfach nicht. Sie waren ja nicht mal mehr richtig Freunde.

Louis hatte keine Ahnung was sie waren. Als Bekannte würde er sie jetzt auch nicht bezeichnen. Und Ex-Freunde schien ihm noch abwegiger.

Was sollte er denn tun? Und vor allem wie zur Hölle sollte er sich Niall vom Hals halten, wenn der in zwei Tagen auch da war? Anders als Liam, der einfach für Louis da war, versuchte Niall nämlich seit Ewigkeiten Harry und Louis wieder zusammen zu bringen und so sehr Louis Niall auch lieb hatte...

Er konnte das nicht. Es tat zu sehr weh.

Louis musste hier mal kurz raus. Er brauchte frische Luft, er musste irgendwie einen klaren Kopf bekommen. Also ging er in Harrys Kleiderschrank, klaute einiges, um es anzuziehen und schlüpfte dann vor der Tür noch in Harrys hässliche Schneestiefel.

Er griff nach dem Schlüssel der dort hing und verließ die Hütte.

Es half ein wenig. Die kalte Luft sorgte tatsächlich dafür, dass er ein wenig klarer im Kopf wurde und er lief langsam durch das kleine Dorf, in dem Harry sich die Hütte gekauft hatte. Er hatte es wirklich gut ausgesucht. Es war ruhig, gab einen Supermarkt, einen Bäcker und eine Tankstelle und die meisten Menschen hier wollten einfach ihre Ruhe. Einen besseren Platz zum Untertauchen gab es für Harry Styles nicht.

Louis ging zu dem Bäcker und kaufte ein paar Sachen für sie zum Frühstück, dann machte er sich auf den Rückweg, weil ihm inzwischen auch kalt wurde, er war einfach eine Frostbeule.

Bei der Hütte angekommen (er musste sich dreimal versichern, dass es die Richtige war, die sahen wirklich alle so ähnlich aus) schloss er sie auf und wurde sofort von einem immer noch zumindest halbnackten Harry begrüßt, der im Flur stand und zusammenzuckte, als Louis die Tür öffnete.

„Lou!", sagte er und rieb sich durchs Gesicht. „Hi, da...da bist du ja."

Louis nickte, kam ganz rein und schloss die Tür. Er schlüpfte aus den hässlichen Stiefeln und dankte den Millionen auf Harrys Konto für die Fußbodenheizung.

„Du äh...", sagte Harry und wirkte irgendwie etwas durch den Wind. „Du warst nicht mehr im Bett", sagte er und Louis' Herz begann zu flattern, als er Harrys Gesichtsausdruck sah. Irgendwas daran ließ ihn so viele Dinge fühlen, dass er nicht mehr hinterherkam.

„Ich brauchte ein bisschen frische Luft", sagte Louis und hob dann die Bäckertüte hoch. „Und ich hab uns was zum Frühstück geholt."

Harry atmete aus und Louis lächelte vorsichtig, gab ihm die Tüte und schlüpfte aus der Jacke.

„Du...du trägst meinen Pulli", bemerkte Harry und Louis nickte und biss sich auf die Lippe. „Ja, ich hab vergessen, dass meine Kleidung eigentlich im Gästezimmer liegt und ich wollte dich nicht aus Versehen wecken."

Das war zwar die Wahrheit, aber Harrys Pulli roch auch nach ihm und Louis fühlte sich darin einfach wohl.

„Okay", sagte Harry und lächelte. „Ähm...dann lass uns frühstücken?"

Louis nickte und das taten sie dann. Harry immer noch nur in Jogginghose und übergeworfener Jacke, deshalb war Louis zwischenzeitlich sehr abgelenkt und es war immer noch irgendwie ein bisschen awkward, sie wussten nicht so ganz über was sie reden konnten und dabei hatte Louis so viel, was er eigentlich rauslassen musste.

Irgendwann funktionierte es dann aber endlich und das Gespräch lief wie von selbst. Und Louis musste sich zwingen, nicht emotional zu werden, denn dieser Harry hier...

Das war sein Harry. Er war älter, selbstbewusster und glücklicher, aber er war sein Harry. Der gleiche Harry mit den gleichen schlechten Knock-Knock Witzen und dem breiten Lächeln, das die Sonne aufgehen ließ und seinem schüchternen Schulterzucken, wenn er mit irgendwas nicht gut umgehen konnte.

Und Louis liebte ihn so sehr.

_____

Nach dem Frühstück lagen sie beide auf der Couch und sahen sich Weihnachtsfilme an, Harry hatte sich inzwischen einen Pulli angezogen und Louis' Fuß berührte seine Wade.

Er hatte das Gefühl wenn er im gleichen Raum war wie Harry und ihn nicht in irgendeiner Weise berührte, starb er.

Liam und Niall würden in zwei Tagen schon ankommen und Louis konnte nicht anders als sich irgendwie zu wünschen sie würden es einfach lassen.

Ihm Zeit alleine mit Harry schenken. Auch wenn das alles andere als gut für sein Herz wäre.

Als der Abspann von Love Actually lief, verschwand Louis kurz in der Küche, um etwas zu trinken und als er zurückkam und Harry einfach nur auf dem Sofa liegen sah und er sofort wieder spürte wie die Liebe für ihn sein Herz zerriss, hielt er es nicht mehr aus.

„Ich kann das nicht mehr, Harry!", platzte es aus ihm raus. „Verdammt, ich kann das einfach nicht mehr."

Harry sah ihn verwirrt an, stand vom Sofa auf und kam langsam auf ihn zu.

„Louis, was meinst du?", fragte er und Louis presste überfordert seine Lippen aufeinander und musterte den Mann vor ihm, die Liebe seine Lebens.

„Ich kann nicht mehr mit dir schlafen. Ich kann dich nicht mehr sehen, es geht einfach nicht, es tut zu sehr weh."

Harrys Lippen öffneten sich, er runzelte die Stirn, aber Louis sprach einfach weiter.

„Ich weiß, dass wir nicht mal mehr Freunde sind, ich weiß, dass ich keinen Platz in deinem Leben habe, außer für ein paar Nächte pro Jahr, und ich kann das nicht mehr mitmachen, es macht mich kaputt."

„Louis, was-"

„Nein, Harry. Lass mich ausreden. Ich weiß, dass wir seit sechs Jahren nicht mehr zusammen sind und das macht es eigentlich nur noch schlimmer, weil ich weiß, dass ich keine Chance habe, dich jemals wieder zu kriegen und deshalb muss ich endlich aufhören mit Hoffnungen zu machen, muss aufhören mit einzureden, dass ich glücklich bin, solange du glücklich bist, weil das einfach Bullshit ist, ich bin nicht glücklich ohne dich, aber weil ich dich nicht haben kann, muss ich aufhören immer wieder mit dir zu schlafen, das ist einfach nur Folter für mein Herz."

„Louis?" Harrys Stimme war leise. „Was zur Hölle redest du denn da, du hast mit mir Schluss gemacht. Wenn es nach mir-"

„Ja, aber doch nur", begann Louis laut und stockte dann kurz, um leiser zu werden. „Doch nur, weil ich dachte, ich bin nicht mehr gut genug für dich. Generell nicht genug."

Harry sah ihn nur an. Dann schüttelte er den Kopf.

„Oh, Baby", hauchte er und nahm Louis' Gesicht in seine großen Hände. Das kalte Metall seiner Ringe fühlte sich vertraut an. „Wie kommst du denn auf so eine Scheiße?"

Harry hatte Tränen in den Augen, fiel Louis auf.

Louis holte tief Luft. „Ich meine, du bist der Star der Welt, Harry. Du bist dafür gemacht auf der Bühne zu stehen, von allen angebetet zu werden und du verdienst das aufregendste Leben und die besten Leute um dich herum und das...das war ich damals einfach nicht mehr. Ich hätte dich unnötig zurückgehalten. Ich wollte nicht Schuld sein, dass du nicht das Geschenk für diese Welt sein kannst, das du bist. Das steht mir nicht zu. Nur weil ich dich für mich will...heißt das nicht, dass ich dich haben kann. Ich kann dich nicht einfach für mich beanspruchen."

„Louis..." Harrys Blick huschte über Louis' ganzes Gesicht, als hätte er Angst, er könnte es nie wieder sehen, als wüsste er nicht wo er zuerst hinsehen sollte und seine Stimme zitterte. „Du bist...der beste Mensch", sagte er dann und strich mit seinem Daumen über Louis' Wange. „Und du bist der aufregendste Mensch und...und der stärkste Mensch..." Er holte tief Luft und lehnte seine Stirn gegen Louis'.

„Und du bist alles was ich will. Ich will, dass du mich für dich beanspruchst. Und ich...ich dachte einfach immer, du hast aufgehört mich zu lieben. Ich dachte immer..." Er rang nach Luft. „Ich dachte immer, ich wäre nicht mehr genug für dich gewesen. Scheiße, hast du denn keinen meiner Songs gehört? Ich liebe dich, Louis. Und ich werde dich immer lieben. Und es tut mir so Leid, es...es zerreißt mich, dass ich nicht gesehen habe, wie sehr du an dir...an dir selber gezweifelt hast."

Er löste eine Hand von Louis' Wange, um sie um seine Taille zu schlingen und schluchzte leise auf.

„Verdammt, Louis Tomlinson, du kannst doch nicht ernsthaft jemals gedacht haben, dass du nicht genug für jemanden bist. Du. Der unglaublichste Mensch...aller Zeiten."

Louis wusste nicht so ganz ob er noch lebte.

Harry war komplett am weinen.

Louis hob seine Hände und krallte sie in Harrys Kragen.

Sein ganzer Körper war überfordert, sein Gehirn war überfordert, er versuchte irgendwie hinterher zu kommen und schaffte es nicht.

Aber Harry weinte.

Und wenn Harry weinte, dann war es das einzig Wichtige, dafür zu sorgen, dass er wieder okay war.

„Hey", flüsterte Louis und Harry entfernte seinen Kopf so von ihm, dass er ihn sehen konnte. Der Tränenschleier machte es vermutlich immer noch etwas schwierig, aber Louis rastete aus, weil Harry selbst so verheult das schönste Geschöpf war, das jemals Fuß auf diese Erde gesetzt hatte.

„Hey, ich liebe dich", flüsterte er. „Natürlich liebe ich dich, Harry, wie könnte ich nicht? Die ganze Welt tut das."

Das schien es fast zu verschlimmern, denn Harry schluchzte wieder leise auf.

„Es ist mir so egal, ob die ganze Welt mich liebt, oder nicht, Louis", sagte er, fast schon frustriert. „Du bist der Einzige, der zählt. Der Einzige von dem ich Liebe will. Der Einzige, von dem ich Liebe brauche."

„Die hast du", flüsterte Louis. „Ich liebe dich. Fuck, Harry, ich hab das Gefühl dich zu lieben ist das einzige was ich wirklich kann. Du bist meine erste, meine große, meine einzige Liebe. Du bist alles."

Harry sah ihn nur an, musterte ihn wieder ganz genau aus seinen grünen, glasigen Augen und presste dann seine Lippen aufeinander.

„Wirklich?", fragte er. „Du...du liebst mich wirklich immer noch?"

„Natürlich liebe ich dich immer noch. Wie konntest du nur jemals denken, dass ich damit aufgehört habe?"

Harrys Lippen bewegten sich, aber er sagte nichts. Seine Augen flogen wieder über Louis' ganzes Gesicht. Dann presste er seine Lippen auf Louis' und küsste ihn hungrig und verzweifelt und flüsterte ihm damit noch all die Dinge zu, die er nicht sagen konnte, weil es dafür einfach keine Worte gab, weil es größer war als Worte, größer als alles.

Der Kuss riss Louis den Boden unter den Füßen weg. Aber er ließ ihn auch schweben, also war das okay.

Als sie sich zum ersten Mal voneinander lösten, lächelte Louis leicht. „Du solltest vielleicht aufhören zu weinen", flüsterte er und Harry lachte leise, die Nase gegen Louis' Wange.

„Du auch", flüsterte er und dann küssten die beiden sich wieder und versanken in ihrer Liebe und als Harry irgendwann fragte: „Warum sind wir nochmal getrennt?" hauchte Louis nur zurück „Ich hab's vergessen, ist nicht mehr wichtig, wir sind wieder zusammen." und küsste Harry wieder.

Sie küssten sich weiter und weiter als ob ihr Leben davon abhing und vielleicht tat es das und dann landeten sie auf der Couch, atmeten eigene ich liebe dichs aus und die des Anderen ein und gaben sich einander hin, verloren sich, fanden sich wieder, liebten sich.

„Versprich mir, dass du mich nie wieder hergibst", flüsterte Harry irgendwann zwischen Louis' Schlüsselbeine und Louis zog ihn nur noch enger an sich heran und flüsterte mit der ehrlichsten Ehrlichkeit:

„Ich verspreche es."

_____

okay ich hab keine ahnung wo das herkam lol. sollte was ganz anderes werden, dann hat es sich selbstständig gemacht (wie so oft hahaha)

definitiv einflüsse aus to the ends of the earth zu finden, vor allem in bezug darauf wie ich mir das mit der hütte vorstelle und so :)

war intense denke ich, aber wie fandet ihr es?

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