4. türchen - but baby it's cold outside

„Auf jeden Fall", lacht Harry und fährt sich durch die Haare. „Nächstes Jahr komme ich im Weihnachtsmannkostüm."

Louis lächelt nur und mustert seinen besten Freund. Na ja...seinen „besten Freund" trifft es wohl eher, denn Louis ist schon seit Ewigkeiten in Harry verliebt. Er kann sich ehrlich gesagt gar nicht an eine Zeit erinnern, in der er keine Gefühle für ihn hatte.

Und auch jetzt juckt es ihm in den Fingern und er würde sich am liebsten einfach in Harrys Arme werfen, sich an seine Brust kuscheln und da einschlafen.

Heute ist Heiligabend. Und Louis' Geburtstag. Und deshalb ist Harry heute hier.

Hier in Louis' Skihütte in Österreich, die er sich extra gekauft hat, um wenigstens manchmal etwas Ruhe zu haben. In dem kleinen Dorf wohnen eigentlich nur Senioren und es kennt ihn hier keiner. Das entspannt ihn wirklich.

Eigentlich wäre seine Familie zwar über die Weihnachtstage hier, aber dieses Jahr kommen sie erst übermorgen, weil sie noch bei den Großeltern seiner Schwestern sind.

Und weil es technisch gesehen nur seine Halbschwestern sind, hat Louis zu ihren Großeltern nicht wirklich eine enge Beziehung.

Das ist auch völlig okay. Seit seine Mutter gestorben ist, ist Weihnachten feiern sowieso ziemlich schwer für ihn. Und als er Harry gefragt hat, ob er dieses Jahr an seinem Geburtstag vielleicht kommen will und als dieser dann auch noch zugesagt hat, war ihm sowieso klar, dass dieses Jahr alles anders wird.

Und jetzt sitzen sie hier auf dem dunkelroten Sofa in der warmen, gemütlich beleuchteten Holzhütte vor dem Kamin und Harry ist noch da.

Eigentlich wollte er vor einer halben Stunde schon gehen, aber draußen tobt ein wirklich heftiger Schneesturm, deshalb hat er beschlossen noch zu warten bis sich das Wetter etwas beruhigt hat. Sehr zu Louis' Wohlgefallen. Er will nicht, dass Harry geht.

Er fühlt sich den ganzen Tag schon als ob er auf Wolken geht und der himmlische Duft von Harrys Parfum in seiner Hütte trägt nur dazu bei.

Er will Harry am liebsten gar nicht mehr gehen lassen. Er hat Louis heute bestimmt fünf Mal umarmt und jedes Mal hat Louis sich gefühlt als wäre er im Himmel.

Harry ist auch Sänger. Genau wie Louis. Aber auch Schauspieler, worauf er sich in letzter Zeit vor allem konzentriert hat. Die beiden haben sich vor vielleicht sechs Jahren auf einer Awardshow kennengelernt und sich sofort gut verstanden. Daraus ist eine unglaublich tiefe Freundschaft entstanden und als Louis' Mutter gestorben ist, war Harry Louis' Fels in der Brandung.

Auch der Presse ist ihre besondere Freundschaft schon aufgefallen, aber immer wenn wieder irgendwer von Larry Stylinson spricht kann Louis nur leise lachen und I wish denken.

Dabei ist Harry ja nichtmal straight. Und trotzdem denkt Louis nicht, dass er eine Chance hätte. Die letzten Frauen und Männer mit denen Harry in einer Beziehung gewesen ist, waren Supermodels und bekannte Schauspieler und einfach nur begnadete Musiker und Louis kann da nicht mithalten. Zumindest denkt er das.

Louis ist auch nicht out. Es gibt zwar einige Gerüchte über seine Sexualität, weil er vielleicht ein bisschen zu offensichtlich mit ein paar männlichen Interviewern geflirtet hat, aber das stört ihn jetzt auch nicht wirklich. Er findet es irgendwie witzig seinen Fans beim Verzweifeln zuzusehen, ob er jetzt ein Date mit diesem einen Typen hatte mit dem er gesehen wurde oder ob er einfach nur freundschaftlich essen war. Oder was genau das zwischen ihm und Eleanor ist (das weiß Louis selbst nicht so genau..eigentlich ist sie seine Ex, aber manchmal sind die beiden sich dann doch näher als es sich für Exfreunde gehört).

Eigentlich ist das aber alles egal. Denn Louis' Herz gehört nur Harry. Seit er ihn zum ersten Mal gesehen hat, als ein leicht betrunkener Harry Alkohol auf Louis' Hemd gekippt hat und nicht aufhören konnte sich zu entschuldigen und mit einer Serviette an seinem Oberkörper rumzurubbeln, was im Endeffekt übrigens nichts gebracht hat.

Louis war sofort hin und weg.

Und das ist er immer noch. Jedes Mal wenn Harry lacht, wenn er sich durch die Haare fährt oder auch nur redet, fühlt Louis wieder wie sehr er ihn doch will.

Leider haben sie sich in letzter Zeit nur sehr wenig gesehen, weil Harry die ganze Zeit mit den Dreharbeiten für seinen neuen Film beschäftigt ist und nicht sehr flexibel Zeit hat. Da Louis aber auch relativ viel an seinem vierten Album arbeitet, gibt es kaum Wochenenden, an denen beide mal Zeit haben, um sich zu sehen.

Deshalb ist Louis unglaublich froh, dass Harry heute hier ist. Er hat ihn vermisst.

Und es ist wirklich schön. Sie haben Plätzchen gebacken, die Skihütte ein bisschen dekoriert und sind inzwischen auch schon beim Alkohol angekommen. Vor ihnen auf dem Tisch stehen zwei leere Glühweintassen und zwei Scotchgläser, Harrys ebenfalls leer, Louis' noch zur Hälfte voll.

„Lou? Alles okay", fragt Harry jetzt amüsiert und Louis zuckt zusammen. Er war wirklich in Gedanken versunken. Hilfe, was wenn Harry auffällt, wie sehr er ihn angestarrt hat?

„Was? Ja, alles gut, ich war nur...ein bisschen abwesend." Er sieht zu Harry und wird schon wieder von seinen wunderschönen Lippen abgelenkt. Himmel, wenn Louis betrunken ist, ist es immer noch schlimmer. Jetzt ist er zwar nur angetrunken, aber trotzdem kann er sich kaum zurückhalten. Es gab schon Situationen, die waren...ganz kurz davor zu eskalieren.

„Das hab ich gemerkt", schmunzelt Harry, aber dann wird sein Gesichtsausdruck ein bisschen ernster und er mustert Louis, welcher immer noch auf Harrys Lippen starrt.

Harrys Arm liegt lässig auf der Rückenlehne des Sofas, nur ein kleines Stück von Louis' Ellbogen entfernt, der sich seitlich auf die Lehne stützt.

„Louis?" Harry rutscht ein kleines Stück näher. Er berührt mit seiner Hand sanft Louis' Unterarm.

„Ja?", haucht Louis und irgendwie ist die Situation plötzlich anders. Die Luft ist dicker und auch Harry scheint es zu merken, denn er mustert seine Hand auf Louis' Arm und sieht dann zu seinem besten Freund hoch.

Louis schluckt.

Normalerweise ist er nicht so...kleinlaut wenn er bei Harry ist. Klar, er liebt ihn über alles und zu wissen, dass Harry so viel Macht über ihn hat, kann ganz schön beängstigend sein, aber trotzdem ist Louis bei Harry sein normales schlagfertiges Selbst und weiß genau wie er lässig Scherze machen kann und dabei niemanden ernsthaft verletzt.

Aber jetzt gerade ist es irgendwie anders. Er ist überfordert mit der Situation und auch wenn er eigentlich der laute, dominante Louis ist...er fühlt die Macht, die Harry über ihn hat gerade ganz genau.

Harry könnte schließlich mit einem einzigen Wort seine ganze Welt zerstören. Und mit einem anderen Wort Louis in den Himmel auf Erden schicken. Und mit einer einzigen Geste sein Herz explodieren lassen.

Und er weiß es nicht mal.

Harry weiß das alles nicht mal, von allem was er weiß, ist er einfach nur Louis' bester Freund. Das findet Louis schon irgendwie ironisch.

Harry kommt noch ein kleines Stück näher und sein Blick wandert zu Louis' Lippen. Und für einen ganz kurzen Augenblick denkt Louis wirklich, dass sie sich jetzt küssen.

Aber so schnell wie der Moment gekommen ist, ist er auch schon wieder weg.

Harry seufzt und greift nach seinem Handy auf dem Tisch vor ihnen. „Ich sollte mich jetzt wirklich mal auf den Weg machen", meint er und sieht zurück zu Louis. „Der Sturm ist nicht mehr so schlimm. Und ich muss meinen Flieger kriegen, das weißt du. Ich bin schon viel länger geblieben als geplant."

Er ist eine halbe Stunde länger geblieben. Das ist jetzt nicht wirklich „viel länger", findet Louis.

Aber Harry steht schon vom Sofa auf und will in die Küche gehen, um seinen Mantel zu holen.

„Nein, warte!", ruft Louis, ohne wirklich zu wissen, was er sagen will.

„Was denn?"

„Es ist voll kalt draußen."

Harry lacht. „Ja, Louis. Newsflash. Es ist Winter." Er grinst.

Louis seufzt. „Ja, aber...geh noch nicht, Harry. Bitte. Es ist doch noch gar nicht so spät."

Harry lächelt. „Louis...ich muss zum Flughafen."

„Einen Drink noch, komm schon", jammert Louis und geht zu Harry. „Bitte. Außerdem wollten wir doch noch den Plattenspieler ausprobieren!"

Harry hat Louis nämlich einen Plattenspieler für seine Skihütte zum Geburtstag geschenkt und eigentlich wollten sie direkt die Weihnachtsplatte hören, die er dabei hat, aber irgendwie haben sie das dann doch vergessen.

Harry verdreht grinsend die Augen. „Du weißt genau, wie du mich rumkriegst", seufzt er dann und legt seinen Mantel zurück auf die Stuhllehne.

Louis lächelt glücklich und Harry geht zu seiner Tasche, um die Platte rauszuholen.

Louis trinkt den Rest Scotch in seinem Glas auf Ex und geht dann die Flasche aus der Küche holen während sein bester Freund den Plattenspieler an Strom anschließt und die Platte auflegt.

Kurz darauf gießt Louis ihnen neuen Alkohol ein und Weihnachtsmusik von Michael Bublé erklingt leise im Hintergrund. Harry lässt sich wieder auf die Couch fallen.

„Am Ende verpasse ich deinetwegen wirklich noch meinen Flug und kann Weihnachten nicht mit meiner Familie verbringen", sagt er mit einem leicht herausfordernden Funkeln in den Augen und nimmt sein Glas. Louis erwidert nicht, dass er da eigentlich wirklich nicht das Geringste gegen hat, sondern stößt einfach mit Harry an und trinkt einen großen Schluck.

Langsam kann er sich wirklich nicht mehr beherrschen. Wenn Harry so weiter macht und ihn mit diesem Blick ansieht, zieht Louis ihn einfach in sein Schlafzimmer und fängt an ihn zu küssen. Und dann wäre es vorbei mit der Freundschaft.

„Wolle wir ein Spiel spielen?", fragt Harry und Louis nickt.

„Scrabble? Das ist glaub ich das einzige was ich hier habe...Also...und ein Pokerdeck, aber nur Mau-Mau spielen ist doch langweilig."

„Also Scrabble." Harry steht auf, geht zum Wohnzimmerschrank und holt die grüne Verpackung heraus.

Und dann spielen sie einfach. Sie sind beide angetrunken und es geht ihnen gut, deshalb sind sie nur am kichern und legen dumme Wörter wie „Heckenschere" und „Gummischlauch" (Harry hat sogar einen sehr schlauen Moment, in dem er Radio von Louis zu radioaktiv macht und eine Menge Punkte abstaubt), aber nach vielleicht einer Stunde steht Harry auf und stellt sein Glas in die Küche.

Louis kapiert erst gar nicht was los ist, als er dann versteht, dass Harry wieder gehen will, seufzt er innerlich.

„So", sagt Harry und lächelt Louis an. Louis kommt zu ihm in die Küche. Harry steht neben dem Stuhl auf dem sein Mantel steht und Louis mag den Anblick nicht.

„Ich muss echt los."

„Harry, es ist immer noch total kalt."

„Was soll ich denn machen? Gutes Wetter zaubern? Außerdem wird es in der Nacht ja kaum wärmer werden, je länger ich warte, desto kälter wird es."

„Aber du erfrierst doch da draußen." Louis will nicht, dass Harry jetzt geht. Er will wirklich nicht, dass Harry jetzt geht.

„Dann gib mir einen Schal", sagt Harry aber nur lächelnd und mustert Louis.

„Du könntest auch einfach...noch nicht gehen", meint Louis, etwas kleinlaut und Harry seufzt. Louis weiß ja, dass er gerade unerträglich anhänglich ist, aber er kann nunmal nicht anders.

„Louis, dann verpasse ich meinen Flug." Harrys Stimme hat einen sanften Unterton angenommen und Louis seufzt innerlich auf. Er liebt diese Seite an Harry.

Aber then again, er liebt alle Seiten an Harry.

„Wäre das so schlimm?", fragt er also einfach.

„Ich will eigentlich nicht am Flughafen schlafen", antwortet Harry amüsiert und nimmt seinen Mantel in die Hand, um ihn überzuziehen.

„Du müsstest ja nicht am Flughafen schlafen. Du könntest ja auch einfach...hier bleiben?", meint Louis.

„Aber dann bin ich Weihnachten nicht bei meiner Familie. Ich feier immer mit meiner Familie, das ist Tradition."

„Wir könnten doch einfach eine neue Tradition starten."

Harry sieht wirklich aus, als wüsste er nicht was er tun soll. Er seufzt. „Und was ist mit der Presse? Alle wissen, dass ich hier bin, wenn mich heute keine Paparazzi am Flughafen fotografieren, gibt es wieder riesen Schlagzeilen."

„Wäre das so schlimm?" Louis sieht auf den Boden und Harry legt seinen Mantel zurück auf die Stuhllehne und hebt mit einem Finger vorsichtig sein Kinn an. Sofort schlägt Louis' Herz schneller.

„Was ist denn los mit dir heute?", fragt sein bester Freund sanft und seine Augen huschen prüfend über Louis' ganzes Gesicht. Schnell sieht dieser weg und tritt einen Schritt nach hinten.

„Ähh, nichts."

„Irgendwie glaub ich dir das nicht."

Louis schluckt.

„Doch, alles gut", versucht er Harry zu überzeugen. „Aber bleib doch noch wenigstens für eine Zigarette."

Harry seufzt. „Okay", sagt er dann. „Eine Zigarette." Er verdreht die Augen, lächelt aber sanft und greift mit einer Hand nach Louis' Arm, um ihn mit auf die Terrasse zu ziehen, mit der anderen nach der Schachtel Zigaretten, die innen auf dem Fensterbrett liegt.

Vor der Tür ist es wirklich arschkalt und es schneit noch immer. Aber tatsächlich nicht mehr heftig, der Großteil des Sturms ist vorbei. Harry nimmt eine Zigarette aus der Schachtel und gibt Louis eine.

„Gott, du bist so ein schlechter Einfluss." Er klemmt sie zwischen die Zähne und kommt mit seinem Gesicht näher. „Ich rauche nur mit dir."

Louis weiß was er will, holt sein Feuerzeug aus der Hosentasche und hält die Flamme an die Zigarette zwischen Harrys Lippen. Er beobachtet fasziniert wie sich die Glut in das Papier frisst und sieht für einen winzigen Augenblick auf in Harrys Augen, die im Schein der Flamme glänzen.

Harry entfernt sich wieder ein Stück, ganz zu Louis' Missfallen, aber er reagiert und nimmt das Feuerzeug weg. Schnell zündet er sich eine eigene Zigarette an, nimmt einen tiefen Zug und seufzt dann genüsslich, wobei er einen Großteil des Rauchs schon wieder nach außen trägt.

Dann sieht er Harry zu. Rauchen ist scheiße für die Lunge und die ganze Gesundheit, aber Louis ist leider süchtig und bei Harry...Louis verflucht den Fakt, dass Rauch nunmal so ästhetisch aussieht und Harry dabei einfach nur heiß. Etwas so Schlechtes sollte nicht so gut aussehen.

Sie rauchen schweigend in der kalten Luft der Terrasse, aber die Stille ist angenehm.

Als Louis seine Zigarette in den Aschenbecher drückt, ist er allerdings wirklich am frieren. Und da will Harry gleich freiwillig raus und dann auch bis zur Taxistation laufen? Das kann er vergessen. Selbst wenn er wirklich geht (was Louis nicht hofft), wird er ihm definitiv ein Taxi bestellen. Oder ihn zur Not selbst zum Flughafen fahren, vorausgesetzt, das Auto springt an, was es bei dieser Kälte oft nicht tut. Hier bei seiner Ferienhütte hat Louis nur eine fast dreißig Jahre alte Kiste stehen, die es kaum mehr verdient hat Auto genannt zu werden und es ist echt unpraktisch wenn Kälte dafür sorgt, dass sie nicht funktioniert, denn das hier ist nunmal ein Skigebiet, aber Louis hat sie lieb. Und liebevoll Gretchen getauft.

„Es ist wirklich kalt", sagt Harry jetzt, drückt ebenfalls seine Zigarette aus und die Beiden verschwinden wieder in der Hütte. Die wohlige Wärme des Kamins ist ein sehr angenehmes Gefühl und Harry stellt sich sofort davor.

„Und du willst freiwillig wieder da raus, wenn du einfach hier bleiben könntest."

Harry lacht nur, nimmt Louis' Vorschlag nicht ernst und geht zu seinem Mantel. Er zieht ihn sich über und Louis muss schlucken. Das mit „noch eine Zigarette" scheint Harry wirklich ernst gemeint zu haben.

Er schultert seine Tasche und geht dann wieder zu Louis. „Bringst du mich zur Tür?", fragt er, auch wenn die Terrassentür, die Louis irgendwie mehr als Haupteingang benutzt als den wirklichen Haupteingang nur zwei Meter neben ihnen ist.

Louis nickt und schließt ganz kurz die Augen.

Sie gehen drei Schritte rüber und Harry lächelt. „Danke für den schönen Tag, Louis. Ich freu mich, dass du mich eingeladen hast deinen Geburtstag mit dir zu verbringen." Er umarmt Louis und sofort klammert dieser sich an Harry. Wenn das jetzt die letzte Umarmung für heute ist, dann muss er sie genießen.

„Danke, dass du gekommen bist", flüstert er in Harrys Ohr. „Du weißt gar nicht, wie glücklich mich das macht. Sonst hätte ich meinen Geburtstag alleine verbracht. Und das kann ich wirklich nicht gebrauchen mit...mit..." Er braucht es gar nicht auszusprechen, Harry zieht ihn noch enger an sich. Louis hat Angst, dass er sein schnell schlagendes Herz spüren kann.

„Ich weiß, Louis, ich würde dich niemals an deinem Geburtstag alleine lassen."

Louis verkneift sich ein „Tust du doch jetzt" und dreht sein Gesicht einfach so, dass seine Nase sich gegen Harrys Hals presst. Er riecht einfach fantastisch.

Harry umarmt ihn zurück, aber irgendwann will er sich von Louis lösen, was dieser widerwillig zulässt. Aber als Harry sich wirklich zur Tür dreht überkommt Louis ein plötzliches Gefühl der Einsamkeit und er greift nur nach seinem Arm. „Harry, bitte bleib noch."

„Ich darf meinen Flug nicht verpassen."

„Haz..."

„Louis, ich muss wirklich los", sagt Harry und versucht seinen Arm sanft aus Louis' Griff zu lösen.

„Ich will aber nicht, dass du gehst", antwortet Louis und seine Stimme überschlägt sich fast. Dieses Mal klingt es wirklich verzweifelt. Sofort ändert sich Harrys Gesichtsausdruck von verwirrt zu besorgt. Er dreht sich wieder komplett zu Louis, lässt die Tasche von seiner Schulter gleiten, sieht ihn forschend an und legt dann seine Hände an Louis' Oberarme. „Was ist denn los?", fragt er und sieht ihn eindringlich an.

Louis schluckt. Harrys Blick ist ihm eine Spur zu intensiv. So kann er doch niemals seine Klappe halten, was seine Gefühle angeht.

„Ich...", fängt er dann leise an und senkt seinen Kopf. „Ich hab gerade Angst alleine zu sein", flüstert er.

Das ist die Wahrheit. Er hat Angst alleine zu sein. Er will nicht nur nicht, dass Harry geht, weil er Angst hat, dass Harry etwas passieren könnte, oder weil er noch länger diesen Abend mit ihm auskosten will. Der Tod seiner Mutter in der Weihnachtszeit ist einfach immer noch sehr präsent und wenn er dieses Jahr schon nicht mit seinen Schwestern feiern kann, dann will er wenigstens nicht alleine sein.

Aber daran will Louis jetzt nicht denken. Er sieht kurz hoch, Harrys Augen werden weich, deshalb guckt er schnell wieder weg.

„Außerdem...außerdem bin ich irgendwie in dich verliebt." Keine Ahnung wo das plötzlich hergekommen ist. Vielleicht aus der Verzweiflung, dass er wollte, dass Harry blieb? Vielleicht weil es sich den ganzen Tag lang schon angestaut hat?

„Was?" Es ist nur ein Flüstern und als Louis doch vorsichtig den Blick hebt sieht er, dass Harrys Mund leicht aufsteht.

Er seufzt und nickt dann. „Ich bin in dich verliebt", sagt er nochmal, deutlich klarer und selbstbewusster. Jetzt ist es eh raus, da kann er auch dazu stehen.

„Wirklich?" Harrys Augen beginnen zu glänzen und er tritt einen Schritt näher. Louis wird nervös. Was passiert hier gerade? Harry war eh schon so nah, aber jetzt...

„Seit du bei den VMA's Tequila auf mein Hemd gekippt hast."

Harry nimmt seine Hände von Louis' Oberarmen, nur um sie dann sanft in seinen Nacken zu legen. Sie sind kalt, aber Louis zuckt nicht mal mit einer Wimper. Zu sehr genießt er Harrys vorsichtige Berührung.

„Meinst du das wirklich ernst, Louis?", fragt er flüsternd und als Louis nur lächelnd nickt, weil die Situation irgendwie schön ist und bei Weitem nicht so beängstigend wie er gedacht hat, breitet sich ein Lächeln auf Harrys Gesicht aus, dass die ganze Welt erblinden lassen könnte.

„Dann bleibe ich hier", meint er, senkt den Kopf und Louis legt seine Hände auf seine Taille unter Harrys Mantel.

Und dann küssen sie sich. Im Wohnzimmer von Louis' Skihütte, vor den Fenstern hinter denen es schneit, in der wohligen Wärme des Kamins, während Micheal Bublé im Hintergrund I'll Be Home for Christmas singt.

Das hier, denkt Louis. Das hier für den Rest meines Lebens.

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einer meiner lieblingsoneshots, die ich hier bis jetzt geschrieben habe :)

ich hoffe ihr mochtet ihn auch

einen wunderschönen tag euch und um euch noch ein bisschen neidisch zu machen...ich hab heute frei :))

💕

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