„Haz?" Ich stellte den Karton auf den Boden und schüttelte den Schnee von meinen Armen. Es war arschkalt draußen, dabei war es erst der erste Advent.

Harry kam aus dem Wohnzimmer. Er trug eine dämliche Weihnachtsmütze, die blinkte, aber er sah einfach nur niedlich damit aus. „Oh, perfekt, du hast noch alles bekommen!" Er nahm die Kiste vor meinen Füßen und wollte sich schon wieder umdrehen.

„Ähm, entschuldige mal. Begrüßung?"

Harry lächelte mich warm an. „Du warst nur eine halbe Stunde weg."

„Trotzdem." Ich sah ihn empört an.

Harry grinste, stellte die Kiste auf die Schuhbank und zog mich an sich. Dann küsste er mich.

„Deine Lippen sind ganz kalt", beschwerte er sich, als wir uns wieder lösten.

„Dann musst du sie wohl noch mehr küssen", grinste ich und er gehorchte und küsste mich weiter.

„Aber du bist auch kalt und tropfst langsam auf den Teppich", meinte er dann, zog den Reißverschluss meiner Jacke auf und half mir raus. Dann verschwand er damit ins Badezimmer, vermutlich um sie über die Wanne zu hängen und lächelte als er wiederkam.

„Ich liebe dich", flüsterte er, zog meine Mütze vom Kopf und vergrub seine Hände in meinen Haaren, bevor er mich wieder küsste.

„So will ich begrüßt werden", lächelte ich und spielte mit seiner Kette. „Auch wenn ich nur zehn Minuten weg bin."

„Lässt sich einrichten." Harry schmunzelte und nahm die Kiste mit den Einkäufen. „Aber jetzt muss ich wirklich noch zu Ende dekorieren, die Jungs sind in einer halben Stunde hier."

Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und folgte Harry dann in die Küche, wo er den Zucker auf den Tisch stellte und den Rest der Lebensmittel in den Kühlschrank räumte.

„Wann wollen wir es ihnen eigentlich sagen?", fragte ich.

Harry warf mir nur einen amüsierten Blick zu und nickte. „Wir sollten es ihnen echt mal sagen. Ich meine, wir sind jetzt fast ein halbes Jahr zusammen."

„Es hat einfach Spaß gemacht sie zu verarschen." Ich ging auf ihn zu und schlang meine Arme um seinen Bauch.

Er lächelte zu mir runter. „Okay, ich würde sagen, wir bescheren Niall das beste Weihnachten und schenken ihm ein Kussfoto. Ich hab ihn im Wichteln. Der Junge wird ausrasten vor Freude."

„Wir schenken ihnen zu Weihnachten, dass wir zusammen sind? Oh mein Gott, das ist die beste Idee, die du seit langem hattest." Ich grinste und drückte meine Nase in seine Schulter.

„Ähm hallo? Ich hatte auch die Idee mit dem gemeinsamen Keksebacken?" Er sah mich fast schon empört an.

„Ja, aber du hattest auch die Idee dir diese grauenvolle Mütze aufzusetzen", grinste ich und pikste gegen das blinkende Etwas auf seinem Kopf.

„Das ist süß!", verteidigte er sich und ich musste ein Lachen zurück halten.

„Oh ja, du bist süß. Aber dafür brauchst du keine Mütze."

Er lächelte und sah neben mir zu Boden und ich drückte ihm nur einen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich wieder von ihm löste und den leeren Pappkarton zum Altpapier stellte.

„So, du kannst jetzt weiter dekorieren gehen, wenn du drauf bestehst. Ich bereite das Zeug für die Kekse vor."

Harry legte seine Stirn in Falten und tat so als würde er überlegen. „Hmm, du alleine in der Küche...ist das eine gute Idee?"

„Okay, das war ein Mal, Harold!"

„Die Mikrowelle ist explodiert. Da reicht auch einmal schon, um dich nicht unbeaufsichtigt zu lassen."

Ich verdrehte die Augen und boxte ihm leicht in die Seite. „Ich verspreche dir, ich halte mich von allen Küchengeräten fern bis du wieder da bist. Ich hole nur alle Zutaten, die wir brauchen."

Harry grinste. „Okay, ich vertraue dir. Außerdem muss ich wirklich zu Ende dekorieren." Und damit lächelte er mir nochmal zu und verschwand im Wohnzimmer.

Ich machte leise das Radio an und summte zu der laufenden Weihnachtsmusik während ich das unnötige Geschirr vom Tisch räumte, alle Zutaten, die auf Harrys Rezepten standen aus den Küchenschränken holte (außer das Mehl, das stand zu weit oben und ich wollte mich jetzt nicht auf einen Stuhl stellen, wenn mein Freund gefühlt zwei Meter groß war und da problemlos rankam) und den Tisch sorgfältig abwischte, sodass wir den Teig darauf würden ausrollen können.

Und dann war Harry anscheinend auch schon fertig mit dekorieren und kam zu mir in die Küche. Er umarmte mich von hinten, drückte mir einen Kuss auf die Wange und hielt mir dann ein Foto vor die Nase. „Was ist damit? Das könnten wir als Nialls Wichtelgeschenk nehmen."

Ich musste lächeln. Es war ein etwas verschwommenes Polaroid wie Harry und ich uns küssten. Es war vor etwa zwei Monaten entstanden, wir hatten davon ungefähr zehn Stück gemacht, deshalb konnten wir eins entbehren.

„Perfekt", meinte ich und sah zu ihm hoch, um ihn richtig zu küssen. Als er sich von mir löste rieb er seine Nase kurz an meiner. „Louis, du weißt gar nicht, wie unglaublich glücklich du mich machst."

Ich schmolz bei seinen Worten fast. Dann drehte ich mich in seinen Armen komplett um und fuhr mit meinen Händen in seine Haare unter die dämliche Mütze und drückte meine Lippen wieder auf seine. Er umschlang mich fest und hob mich dann hoch, um mich auf die Kücheninsel zu setzen. Bestimmt eine Viertelstunde waren wir damit beschäftigt uns einfach nur zu küssen, aber ich beschwerte mich nicht.

Harry zu küssen war meine Lieblingsbeschäftigung.

Allerdings wurden wir durch die Klingel unterbrochen und fuhren auseinander.

„Fuck, sind die Jungs schon da?"

Er sah auf seine Uhr. „Sie sind sogar fünf Minuten zu spät. Wir haben uns wohl ein bisschen ablenken lassen."

Ich grinste und zog ihn nochmal zu mir, um einen letzten Kuss auf seine Lippen zu drücken. Dann sprang ich von der Kücheninsel und musterte ihn.

„Und wie kaschieren wir das jetzt?", fragte ich ihn und er zog nur die Augenbrauen hoch. „Was?"

„Naja, ich kann mich zwar nicht sehen, aber du siehst auf jeden Fall aus, als hätten wir gerade eine Viertelstunde rumgemacht." Seine Lippen waren geschwollen, seine Wangen rot und die Mütze war auf dem Boden gelandet, seine Haare durcheinander.

Harry musterte mich. „Ja...du auch."

Ich versuchte irgendwie meine Haare in Ordnung zu bringen und Harry machte seine Hände nass und fuhr sich damit durchs Gesicht.

Dann winkte er ab. „Ach...wir sagen einfach wir haben noch den Baum aufgestellt und das war anstrengend." Ich runzelte grinsend die Stirn.

„Das klappt nie."

„Ist einen Versuch wert."

Ich zuckte mit den Schultern. „Was sollen wir auch sonst machen?"

Er lachte leise und es klingelte nochmal. „Jaha!", rief ich genervt und ging schon mal in den Flur, während Harry noch kurz das Foto für Niall einpackte.

„Chillt mal", sagte ich statt einer Begrüßung als ich die Tür öffnete. Liam, Niall und Zayn grinsten mich an und kamen dann rein. Ich umarmte alle nacheinander und die drei zogen ihre Schuhe aus.

Jetzt stieß Harry auch dazu und begrüßte sie alle.

Dann musterte Niall Harry und mich und legte den Kopf schief.

„Sag mal Jungs...Was habt ihr gemacht?"

„Warum? Bin ich immer noch so verschwitzt?", fragte Harry und seufzte. „Sorry, wir haben eben den Baum aufgestellt und das war ziemlich anstrengend." Ich musste ein Grinsen unterdrücken. Harry war ein guter Schauspieler.

„Uh huh." Niall biss sich auf die Lippe. „Ihr seht nämlich eher aus als hättet ihr euch geküsst. Lange."

Ich prustete los. „Harry und ich? Sei nicht albern, Niall."

„Na gut." Niall sah nicht ganz überzeugt aus, aber er schien uns fürs Erste zu glauben. Liam grinste und Zayn schien über Harrys Mütze zu lachen.

„Also." Liam klatschte voller Tatendrang in die Hände. „Kekse? Und dann Bescherung?"

Harry grinste. „Natürlich. Folgen Sie mir in die Küche." Er machte eine dämliche Verbeugung und ich musste mir ein liebevolles Lächeln verkneifen. Ich war so in diesen Idioten verliebt.

Wir begaben uns in die Küche und Niall drehte die Weihnachtsmusik lauter und kurz darauf war die ganze Wohnung von einer wunderschönen Stimmung durchzogen. Wir lachten und backten (nachdem Harry noch das Mehl aus dem Schrank geholt hatte) und dann erfüllte irgendwann der wunderschöne Duft von Plätzchen die Luft und der Ofen strahlte Wärme aus.

Zayn, Liam und Niall tuschelten aber zwischendurch immer relativ viel und ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie irgendwas vorhatten.

Niall war auch irgendwann relativ lange „auf Toilette" verschwunden. Deshalb war ich etwas skeptisch.

„Wollen wir rüber ins Wohnzimmer gehen und uns unsere Wichtelgeschenke geben?", fragte Harry dann und wischte das restliche Mehl vom Tisch. Liam und Zayn nickten, Niall grinste.

„Gute Idee."

Damit drehte er sich um und schob Liam und Zayn aus dem Raum. Ich wechselte einen Blick mit Harry, der nur die Schultern zuckte und den Spüllappen in die Spüle warf.

Dann griff er noch nach dem Umschlag für Niall, den er im Stapel Zeitungen versteckt hatte und wir gingen ins Wohnzimmer. Als wir gerade auf der Türschwelle standen rief Liam aber ganz laut „Stopp!" und Harry und ich erstarrten mitten in unserer Bewegung und sahen ihn verwirrt an.

Zayn zeigte grinsend nach oben und Niall sah aus wie ein Kind, das gerade einen Süßigkeitenladen geschenkt bekommen hatte.

Harry und ich sagen hoch, nur um einen Mistelzweig über unseren Köpfen baumeln zu sehen.

Das hatte Niall also gemacht als er „auf Toilette" gewesen war.

Und Liam und Zayns Grinsen nach zu urteilen hatten sie sich das zu dritt ausgedacht.

„Es tut mir Leid ihr Beiden, aber ihr kennt die Regeln", meinte Niall und zuckte mit den Schultern als ob er da jetzt auch nichts machen könnte.

Ich warf einen Blick zu Harry und wir verstanden uns ohne Worte. Zeit, die drei richtig zu verarschen. Beziehungsweise uns für diesen hinterlistigen Plan zu rächen. Sie wussten ja nicht, dass wir schon zusammen waren.

„Ihr wollt ernsthaft, dass wir uns jetzt küssen?", fragte ich und alle drei nickten.

„Es sind die Regeln von Weihnachten."

„Aber..." Harrys Stimme zitterte. Ich musste mir ein Grinsen unterdrücken. Wieso konnte er das so gut? „Ich kann Louis doch nicht...also...nicht Louis!"

Er warf einen gespielt verzweifelten Blick zu Niall.

„Tut mir Leid, Haz. Ihr müsst. Auch wenn ihr beste Freunde seid."

„Niall, you little shit", zischte ich und tat so als würde ich meine Nasenflügel massieren. Dann sah ich hoch zu Harry und er biss sich auf die Lippe.

„Wir können nicht-"

„Jetzt stellt euch nicht so an, ist doch nur ein Kuss."

Harry sah wieder zu mir. Dann hob er vorsichtig hob die Hände an meine Wangen und warf noch einen Blick zu den anderen drei, die uns gespannt beobachteten.

Er beugte sich ein Stück zu mir runter, von Niall kam nur etwas wie „Oh mein Gott, wie werden den ersten Larry Kuss miterleben." und ich musste fast lachen, denn...das würde er nicht.

Dann trafen unsere Lippen aufeinander und erst küssten wir uns ganz vorsichtig, dann schlang ich meine Hände um Harrys Taille und zog ihn an mich. Harry grinste an meinen Lippen als wir den Kuss richtig leidenschaftlich werden ließen, mit viel Zunge und Harrys Händen, die über meinen ganzen Körper fuhren.

Irgendwann lösten wir uns ruckartig voneinander und starrten uns an, als wüssten wir nicht was gerade passiert war.

„Fuck", stieß ich hervor und rannte weg. In mein Zimmer. Ich hörte wie Harry irgendetwas sagte und Niall auf ihn einredete. Grinsend hörte ich Schritte und wie Liam an meine Tür anklopfte.

„Louis? Alles okay? Wir wollten nicht, dass ihr...also, dass sowas passiert."

Ich grinste noch breiter und antwortete nicht. Ich musste eh noch Zayns Geschenk einpacken (es war einfach nur ein Grinder, weil seiner kaputt gegangen war, aber ich wusste, er würde sich freuen) und blieb zwei Minuten in meinem Zimmer, die Worte von Liam ignorierend. Dann öffnete ich die Tür, hob den Blick und sah ihn starr an.

„Alles ok", brachte ich knapp hervor und schob mich an ihm vorbei. Im Wohnzimmer konzentrierte ich mich darauf, Harry keines Blickes zu würdigen und mich neben Niall zu setzen.

Der sah besorgt zwischen uns hin und her.

„Hör mal-", begann er aber ich presste nur die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.

„Wir reden da nicht drüber. Hier Zayn, dein Geschenk."

Zayn musterte mich auch besorgt, nahm das Geschenk dann aber an und öffnete es.

„Oh Mann, danke!", rief er und grinste begeistert. „Den kann ich gebrauchen."

Er rutschte näher und umarmte mich. Die Stimmung war aber natürlich immer noch komisch, deshalb warf ich Harry einen ganz kurzen Blick zu und er nickte.

„Niall, du als Nächstes", meinte er und lächelte. Dann gab er Niall das Geschenk.

Niall musterte es und schluckte. „Jungs, es tut mir echt Leid", begann er dann aber, ohne es aufzumachen. „Ich wollte nicht-also die Stimmung ist jetzt-"

„Mach einfach das Geschenk auf, Niall", unterbrach ich ihn und grinste. Das verwirrte ihn, aber er sah nur auf das Geschenk runter, seufzte und öffnete den Umschlag dann vorsichtig.

Als er das Foto herauszog, musterte er es bestimmt erstmal 5 Sekunden lang sprachlos.

„Ähm", sagte er dann und ich grinste nur noch breiter, stand auf, ging zu Harry und setzte mich auf seinen Schoß.

„Ihr habt heute nicht den ersten Larry-Kuss gesehen", grinste ich und legte meine Arme in Harrys Nacken.

„Merry Christmas, Niall", meinte Harry dann, bevor er mir einen sanften Kuss auf die Lippen drückte.

Zayn, Liam und Niall saßen nur mit offenem Mund da.

Dann breitete sich nach und nach erst auf Liams, dann auf Zayns und dann auf Nialls Gesicht ein Grinsen aus.

„Nicht euer Ernst", meinte Zayn und Harry und ich lachten nur.

„Wir sind schon ein halbes Jahr zusammen, aber es war ziemlich witzig euch beim Verzweifeln zuzusehen", meinte ich dann und beobachtete wie Nialls Mund noch weiter aufklappte.

„Ein halbes Jahr?", rief er dann laut uns Harry zuckte zusammen. Dann lachte er.

„Ja, Niall, ein halbes Jahr."

Niall starrte uns nur an, dann stand er auf und warf sich auf uns. Ich gab einen erstickten Laut von mir und grinste.

„Ihr seid solche Idioten", meinte Niall. „Aber das ist trotzdem das schönste Weihnachtsgeschenk, das ihr mir hättet machen können."

„Das wissen wir", antworteten Harry und ich gleichzeitig und dann schlossen sich auch Liam und Zayn der Gruppenumarmung an.

„Und ich dachte schon wir hätten eure Freundschaft kaputt gemacht", meinte Liam lachend als wir uns wieder voneinander lösten.

„Das ist unmöglich. Selbst wenn wir nicht zusammen wären, Harry und ich kann man nicht voneinander trennen."

Und für den Satz küsste Harry mich gleich nochmal.

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okay. also erstmal natürlich herzlich willkommen zur ersten geschichte.

zweitens: es tut mir leid, dass am sonntag kein neues kapitel von a rose by another name kam, aber ich bin gerade extrem im schulstress und hoffe ich krieg das mit dem adventskalender hier auch alles rechtzeitig hin.

tbh ich bin noch null in weihnachtsstimmung, aber ich hoffe das ändert sich bald haha

einen schönen ersten dezember euch

💕