2. Türchen

Weihnachtszauber Teil 1

„Wir hätten an der letzten Abzweigung doch abbiegen sollen.", grummelte Harry, den Kopf an die Fensterscheibe gelehnt und den Blick starr geradeaus aus der Windschutzscheibe gerichtet. Auch wenn nichts zu sehen war, dank dem ganzen weiß. Harry und seine zwei besten Freunde seit der Grundschule waren auf dem Weg zum Flughafen. Sie hatten alle die letzten Hausarbeiten für das Jahr abgegeben und wollten die Semesterferien dazu nutzen, um zusammen wegzufliegen, was durch den ganzen Stress in der Uni bis jetzt nicht geklappt hatte.

Womit sie aber nicht gerechnet hatten, war dieser Schneesturm. Ja, laut Wetterbericht  sollte es schneien, aber von einem Schneesturm war nicht die Rede gewesen.

Bis vor drei Stunden war auch alles gut gewesen.
Harry und Liam hatten Niall rechtzeitig von seinen Eltern abgeholt und sie waren gerade auf der Autobahn in Richtung Flughafen gewesen, als weiter vorne auf ihrer Strecke ein Unfall passierte. Was genau los war, hatten die drei nicht mitbekommen, nur dass alle Spuren gesperrt waren und man mit bis zu zwei Stunden Verzögerungen rechnen sollte. Aber weil die Jungs einen strikten Zeitplan hatten, um ihren Flug nach Kalifornien zu erwischen, entschieden sie sich an der nächsten Ausfahrt von der Autobahn zu fahren und eine Landstraße zu nehmen.

Dort kommt man zwar nicht so schnell fahren, wie auf der Autobahn, vor allem, weil es auch noch zu schneien angefangen hatte, aber sie waren immer noch schneller als wenn die zwei Stunden Verzögerung doch länger dauern sollten. 

Dachten sie zumindest. Jetzt waren sie mitten im nirgendwo auf einer Landstraße, konnten durch den dichten Schneefall kaum einen Meter weit sehen und nur in Schrittgeschwindigkeit fahren und Netz hatten sie auch keines, um ihren Standpunkt orten zu können.

Ganze zwei Stunden war es schon her, dass die Freunde die Autobahn verlassen haben und sie waren ihres Wissen auch noch an keiner Ortschaft vorbeigekommen, an der sie hätten halten können.

„Dieser dumme Schneesturm vermasselt uns noch die ganzen Ferien.", seufzte Harry, fuhr sich kurz durch seine langen, braunen Locken und sah dann zu seinem Freund Liam, der am Steuer saß. „Du fährst aber schon noch weiter oder? Vielleicht hat der Flug ja auch Verspätung und wir erwischen ihn noch."Liam schaute weiterhin konzentriert auf die Straße, was wahrscheinlich auch gut so war, aber antwortete dem Lockenkopf trotzdem. „Nein, tut mir Leid, Haz. Bei er nächsten Abzweigung fahre ich ab. Ich kann so nicht weiterfahren, man sieht ja kaum noch was und wir wollen nicht die nächsten sein, die einen Unfall haben und das noch mitten in der Pampa."

Harry gab einen genervten Ton von sich. Er wusste ja auch, dass es zu gefährlich war so weiterzufahren, aber er wollte doch einfach nur seine Ferien mit seinen Freunden im sonnigen Kalifornien verbringen. War das denn zu viel verlangt?

Niall meldete sich von der Rückbank und klinkte sich in das Gespräch mit ein.
„Es fliegen jetzt wahrscheinlich sowieso keine Flugzeuge mehr und wir müssten bis morgen warten. Also können wir uns auch jetzt eine Unterkunft suchen und morgen schauen, ob die Flüge starten."

Er wusste, dass seine Freunde recht hatten. Er hatte nur schon genug vom Winter dieses Jahr. Er war eben einfach ein Sommerliebhaber, obwohl er im Winter Geburtstag hatte, und hatte sich so auf den sommerlichen Urlaub gefreut.

An der nächsten Gelegenheit, die sich ihnen geboten hatte, war Liam abgebogen und brachte den Wagen nach einigen Kurven vor einer Hütte zum stehen. "Meint ihr, da wohnt jemand?", fragte der Ire und blickte zweifelnd aus dem Fenster. Viel konnte man Dank des Schneesturms zwar immer noch nicht erkennen, aber man konnte erahnen, dass sich dieses Haus nicht etwa in einer Stadt oder einem Dorf befand, sondern von Bäumen umgeben war.

"Es brennt Licht. Außerdem werde ich das Auto nicht mehr hier wegbewegen. Nicht bei diesem Wetter.", stellte Liam klar, stellte den Motor aus und öffnete die Autotür, um auzusteigen. Sofort strömte die kalte Luft samt Schneeflocken herein und ließ Niall und Harry frösteln.

"Kommt ihr oder wollt ihr im Auto übernachten?", rief Liam den beiden noch zu, ehe er die Tür schloss und auf die Hütte zulief. Obowhl Hütte eine Untertreibung war, da das Gebäude eine gute Größe hatte, wenn man direkt davor stand. Liam ging gerade die wenigen Stufen zur überdachten Terasse hoch, als sich Harry und Niall dazu entschlossen ihrem Freund zu folgen.

Zu dritt standen sie also vor der Tür, an der, wie sie dann erst bemerkten, ein Schild befestigt war. "North Pole Inn" stand in großen Buchstaben auf dem Schild, das aus Holz bestand und mit einer roten und weißen Kordel an der Tür aufgehängt wurde. "Heißen Hotels nicht immer irgendwas mit "Inn" am Ende? Zumindest bei den Gilmore Girls-", fing Niall an, wurde aber sofort von dem Lockenkopf unterbrochen. "Können wir endlich raus aus der Kälte?" Harry zitterte schon nach der kurzen Zeit in der Kälte am ganzen Körper, trotz seiner ganzen Schichten und er wollte nur noch ins Warme.

Niall kicherte leise und legte einen Arm um Harrys Schultern und zog ihn an seine Seite. "Noch alles dran, Curly?" Harry murmelte etwas, das einer Beleidigung gleichen sollte, aber von dem Geräusch von Liams Knöcheln auf der Holztür übertönt wurde. Als die drei nach fünf Minuten Warten noch immer auf der Terasse standen, klopfte Liam noch einmal und probierte dann die Tür zu öffnen, die auch aufing.

Sie schoben sich alle durch die Tür in einen großen Raum, der warm beleuchtet war und viele Sofas, sowie eine Theke und eine Treppe ins obere Stockwerk beinhaltete. Alles in allem sah das wirklich wie das Foyer eines Hotels aus. Niall konnte also Recht gehabt haben.

"Hallo?", rief Liam in den Raum rein, schließlich wollte er nicht, dass die Bewohner dachten, dass sie Einbrecher waren oder soetwas in der Art und sie gleich wieder auf der Straße landeten. "Wir wollten nicht stören, aber draußen stürmt es ziemlich heftig und wir hatten gehofft einen Unterschlupf zu finden.", erklärte er in den leeren Raum rein, da noch immer niemand aufgetaucht war.

Dann hörten sie zwei dumpfe Stimmen und wie sich eine Tür öffnete und wieder schloss, bevor die Stimmen lauter wurden und zwei junge Männer, einer brünett und der andere schwarzhaarig, ins Foyer traten und wie angewurzelt stehen blieben, als sie die drei Freunde entdeckten.

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Das ist ja doof mit dem Kalifornienurlaub, aber sie haben ja zum Glück eine Unterkunft gefunden. Ob sie dort auch bleiben dürfen?🙃
All the Love xx

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