5. Türchen - Wiedersehen

Harrys Pov

In einer dicken Decke eingepackt saß ich auf dem Sofa im Wohnzimmer und betrachtete die Schneeflocken, die draußen vorm Fenster zu Boden fielen. Der Schnee hatte es in den letzten Tagen geschafft, der Stadt ihre Hektik zu nehmen. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren zum Teil ausgefallen, die wenigen Autos, die noch auf den Straßen unterwegs waren, kamen nur langsam voran und Fußgänger waren so gut wie gar nicht mehr unterwegs. Wer das Haus nicht unbedingt verlassen musste, tat es auch nicht. 

Für die Kinder war all der Schnee natürlich ein Paradies, weswegen sie ihre Eltern in den Park schleppten, um dort Schneemänner zu bauen oder Schlitten zu fahren. Wäre ich Vater hätte ich mich sicherlich auch raus in die Kälte gewagt, doch da ich allein Zuhause war, konnte ich im warmen Wohnzimmer bleiben. In anderen Momenten hätte ich sicherlich auch die bestehende Stille genossen, aber das Klingeln meines Telefons wäre mir in dem Moment lieber gewesen. 

Louis war für eine Woche nach L.A. geflogen, um Freddie zu besuchen. Da mir spontan ein Termin in London dazwischen gekommen war, der nicht verschoben werden konnte, war er alleine geflogen. Es war für Louis die letzte Möglichkeit, um seinen Sohn noch einmal vor Weihnachten zu sehen, weswegen ich es ihm auch nicht übel nehmen konnte, dass er ohne mich geflogen war. Natürlich hatte ich meinen Freund immer gerne in meiner Nähe, doch da es keine Seltenheit war, dass wir uns in unterschiedlichen Ländern aufhielten, kam ich die Woche über mit seiner Abwesenheit klar. 

Ich hätte den Älteren gerne persönlich am Flughafen abholen, aber es erregte meist schon genug Aufsehen , wenn einer von uns beiden dort war, weswegen ich brav Zuhause wartete. Ein Fahrer würde Louis am Flughafen einsammeln und hoffentlich heile hier her bringen. 

Gerade als ich nach meinem Handy greifen wollte, um zu schauen, ob Louis sich eventuell schon gemeldet hatte, wurde die Haustür aufgeschlossen. Mein Blick glitt sofort Richtung Wohnzimmertür, die offen stand, wodurch ich einen Teil des Flures sehen konnte. Die Haustür fiel ins Schloss und tatsächlich erschien Louis mit dicken Schneeflocken im Haar nur Sekunden später in meinem Blickfeld. 

  "Das Wetter in L.A. war deutlich angenehmer als hier in London", beklagte sich der Brünette, nachdem er mich auf dem Sofa bemerkt hatte. Er schlüpfte im Flur aus seinen Sneaker und zog sich seine Jacke aus, dann kam er zu mir ins Wohnzimmer. Lächelnd hob ich die Wolldecke für ihn an. Mit einem Seufzen ließ Louis sich auf meinem Schoss nieder und lehnte sich an mich, während ich ihn mit mir in die Decke einwickelte. "Warum muss es draußen so kalt sein?", hinterfragte Louis, wobei er mit beiden Händen unter meinen Pullover fuhr. Ich zuckte zusammen, als seine eiskalten Finger meine Haut berührten. 

  "Lous", meckerte ich. Der Angesprochene lachte jedoch nur. Schmollend zog ich seine Hände unter meinem Pullover hervor. Mit einem Grinsen im Gesicht blickte Louis, dessen Kopf auf meiner Schulter lag, zu mir hoch. 

  "Bekomme ich denn einen Kuss oder sind dir meine Lippen auch zu kalt." Nachdenklich musterte ich ihn. 

  "Wir können ja mal einen Versuch riskieren", entschloss ich lächelnd, wobei ich mich zu ihm vorlehnte. Kurz vor seinen Lippen stoppte ich. "Oder vielleicht doch lieber nicht?" Louis verdrehte grinsend die Augen, kam mir die letzten Zentimeter entgegen und küsste mich zärtlich. Nur zu gern erwiderte ich den Kuss, während ich meine Arme enger um Louis Körper schlang. 

"Wie war es in L.A.?", erkundigte ich mich, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten und Louis mit geschlossenen Augen in meinen Armen lag. 

  "Sehr schön, Freddie wird nur viel zu schnell groß. Ich habe ihm eins der Bilder vom Schnee gezeigt, die du mir geschickt hast. Wäre es nach ihm gegangen, wäre er direkt mit nach London gekommen."

  "Hätte mich nicht gestört", meinte ich. 

  "Es hätte dich also nicht gestört, wenn du heute Nacht hättest versuchen müssen, ruhig zu sein, damit dein Stöhnen nicht im ganzen Haus zu hören wäre?"

  "Denkst du denn, ich werde heute Nacht einen Grund zum Stöhnen haben?"

  "Ich weiß nicht, ob du ihn gehabt hättest, wäre Freddie hier, aber da wir beiden allein sind, bin ich mir ziemlich sicher, dass dein Stöhnen hier heute Nacht zu hören sein wird." 

  "Wenn der Jetlag nicht zuschlägt", gab ich zurück. 

  "Die Gefahr besteht natürlich. Vielleicht sollten wir die für heute Nacht geplante Aktivität einfach vorziehen, bevor uns der Jetlag dazwischen funken kann." Louis Hände, die zwischenzeitlich zum Glück wärmer geworden waren, fuhren erneut unter meinen Pullover. 

  "Das klingt nach einer sehr guten Idee", stimmte ich grinsend zu und verband unsere Lippen miteinander. Ohne den Kuss zu unterbrechen drückte Louis mich auf den Rücken, schob meine Beine etwas auseinander und legte sich dazwischen. Immer wieder rieb Louis seinen Schritt gegen meinen, wodurch er mir das ein oder andere Keuchen oder Stöhnen entlockte. Bereits in kürzester Zeit hatte er mich völlig in seinen Bann gezogen, weswegen ich nun mit gespreizten Beinen unter ihm lag und es gar nicht erwarten konnte, ihn tief in mir zu spüren. 

Gerade als ich Louis anflehen wollte, mich endlich von der engen Jeans zu befreien, stand dieser auf, weswegen ich fragend vom Sofa aus zu ihm hochsah. 

  "Was hältst du von einem warmen Bad?", schlug der Ältere vor, wobei er sich bereits auf dem Weg Richtung Treppe befand. Seufzend setzte ich mich auf. Ich wollte nicht länger warten, aber Louis liebte es, mich auf die Folter zu spannen und, obwohl ich das niemals ihm gegenüber zugeben würde, liebte ich es genauso. Um meinem Freund nach oben ins Badezimmer zu folgen, erhob ich mich vom Sofa und lief zur Treppe. 

Als ich das Badezimmer betrat, rauschte das Wasser bereits und Louis hatte sich sein Oberteil ausgezogen. Ich nahm mir einige Sekunden, um seinen nackten Oberkörper zu betrachten, überbrückte dann aber die letzten Meter zu ihm und nahm seine Lippen in beschlag. Louis Hände glitten hinten in meine Hose und legten sich auf meinen Arsch, wo sie fest zu packten. Ein Keuchen entfuhr mir. 

Bereits in diesem Moment war mir längst klar, dass es doch gar nicht so schlecht war, dass Freddie nicht direkt mit nach London gekommen war, denn so konnte ich mein Wiedersehen mit Louis genießen ohne dass wir auf unsere Lautstärke achten mussten. 

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