Sweet Little Love

30:

Kurze Vorwarnung: Harry ist hier ausnahmsweise mal kleiner als Louis.

Ich war anders. War es schon immer gewesen und würde es auch immer sein. Und wie vermutlich bekannt, Menschen mochten Andersartigkeit nicht. Menschen mochten mich nicht.

Ich war zu anders.

Natürlich war jeder anders, es gab keine gleichen Menschen auf der Welt, aber irgendwo gab es eine unausgesprochene Grenze, die ich überschritt.

Nicht etwa, weil ich abgetragene Kleidung anhatte, oder mich nie duschte. Nein, das war es ganz und gar nicht, denn ich hatte sehr wohl ordentliches Gewand an und ich ging auch jeden zweiten Tag duschen.

Der Grund warum ich von vielen dumm angeschaut wurde, war, dass ich jeden Tag einen Blumenkranz auf meinem Kopf trug. Ich hatte Blumen schon immer geliebt und kam mir durch sie irgendwie geborgen und schön vor. Ich trug diese Blumenkränze mit Stolz und niemand konnte mir etwas anhaben.

Niemand.

Obwohl ich mir immer wieder böse Blicke einfing, kam aber nie jemand zu mir, um mich direkt zu beleidigen oder mir weh zu tun, oder was auch immer in ihren kranken Hirnen vorging. Lange Zeit hatte ich nicht begriffen wieso das so war, doch als ich begonnen hatte, mich genauer umzuschauen, war mir aufgefallen, dass da immer eine Person war, die auf mich aufpasste. Mein persönlicher Schutzengel.
Jemand, vor dem alle Respekt hatten und den sie nicht auf der Gegnerseite wissen wollten.
Jemand, mit dem ich noch nie ein Wort gewechselt hatte, der aber so faszinierend war wie niemand sonst.

Jemand, der den Namen Louis trug.

Louis war so ziemlich das Gegenteil von mir. Er war 'böse'. Die Sorte von Jungs, bei denen die Eltern sich um ihre Töchter Sorgen machten. Er war ein Punk.
Unzählige Tattoos überfüllten seine leicht gebräunte Haut und mehrere Piercings zierten sein makelloses Gesicht. Das an seiner Unterlippe - keine Ahnung wie man so etwas nannte - faszinierte mich am meisten. Er spielte mit seinen Zähnen immer daran herum und das sah echt heiß aus.

Schon seit ich das erste Mal mitbekommen hatte, wie er jemanden fast zu Tode ängstigte, weil dieser mich beleidigt hatte, beobachtete ich ihn. Er war so anders als ich, doch ich konnte mir einfach nicht helfen. Aber geredet hatte ich nicht mit ihm. Ich war einfach viel zu schüchtern, um auch nur irgendjemanden anzureden. Schon gar nicht Louis.

Heute war ein Tag wie immer - ich ging langsam durch die Schule, ignorierte dabei die verächtlichen Blicke der anderen Schüler und hielt heimlich Ausschau nach einem bestimmten Schüler braunen Haaren, schwarzen Tattoos und Piercings. Als ich um eine Ecke bog, rannte ich fast in einen Jungen aus meiner Klasse hinein, der mich von oben herab anschaute.

"Na schau, wen wir da haben. Harry Styles, das Blumenprinzesschen.", begann er höhnisch zu reden. Ich schaute ihm mit dem bisschen Mut, den mir noch keiner genommen hatte, ins Gesicht und entgegnete: "Hör auf damit."

"Oh, da wird jemand aber ganz schön fordernd.", lachte Alec, mein Mitschüler.
Ich schluckte und schaute zu Boden.

"Wenn ich da so nachdenke, dann kommt mir ein Gedanke. Du bist eine echte Missgeburt und wie heißt es so schön, 'der Apfel fällt nicht weit vom Stamm', also was ist mit deiner Famile falsch. Wie können sie nur so einen Fehler machen und etwas wie dich groß ziehen.", schleuderte er mir entgegen und ich war schon den Tränen nahe. Es war eine Sache, wenn man mir ignorante Blicke zuwarf, aber eine ganz andere, wenn man mich von Kopf zu Kopf direkt beleidigte und noch schlimmer, wenn es nicht ich, sondern meine Familie war. Sie hatten das nicht verdient.

Ohne ihn weiter zu beachten, drehte ich mich um und rannte aus dem Schulhaus hinaus. Ich ignorierte die beleidigenden Rufe und konzentrierte mich darauf, nicht zusammen zu brechen und zu weinen anzufangen.

Schnell stieß ich das Schultor auf und rannte über den Parkplatz zu einer Bank hinter einem Baum. Man konnte sie nur finden, wenn man wusste, dass sie da war. Als ich den großen Baum umrundete, beschleunigte ich meine Schritte noch einmal. Ich musste mich irgendwie beruhigen. Vielleicht half es, wenn ich einfach in Ruhe herausen sitzen und nachdenken konnte.

Ich rannte um die Kurve und prallte gegen etwas Festes. Der Aufprall ließ mich zu Boden gehen und ich fing mich mit den Händen ab. Mein Blick fand ein Paar bequemer Schuhe und ich ließ meine Augen langsam die schwarze, enge Jeans hinauf wandern.

Bei dem Gesicht der Person angelangt, stockte ich. Es war Louis.

Ich riss meine Augen weit auf. Hoffentlich hatte ich mich nicht getäuscht und er beschützte mich wirklich, denn wenn nicht, würde ich jetzt wahrscheinlich sterben. Louis war eher ein Einzelgänger und wenn er etwas nicht mochte, dann war es Hetzerei und wenn ihm jemand im Weg war.

Louis kniete sich hin, um mit mir auf Augenhöhe zu sein. Dann schaute er mich an, aber ich konnte den Ausdruck in seinem Gesicht nicht deuten. War das Besorgnis?

"Warum weinst du?", fragte Louis.

Ich weinte doch gar nicht, oder? Schnell fuhr ich mir mit einer Hand übers Gesicht und als ich sie zurück zog, war sie nass. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich zum weinen angefangen hatte und es war mir peinlich, dass Louis mich so sah.

"Es geht mir gut.", antwortete ich mit leiser, zittriger Stimme. Louis zog nur die Augenbrauen hoch und sah mich mit einem dein-Ernst-Blick an.

"T-tut mir leid, d-dass ich in dich reingerannt bin.", stotterte ich hervor, doch es schien Louis nichts auszumachen. Er hob seine Hand an und legte sie mir beruhigend auf den Oberarm.

"Wer war das?", fragte er und der gefährliche Unterton in seiner Stimme ließ mich erstarren. Ich starrte ihn aus großen Augen anumd murmelte dann leise: "Alec."

Louis biss die Zähne zusammen, zischte dazwischen durch und meinte dann ohne Reue: "Der kann was erleben."
Mit diesen Worten stand er auf, drehte sich um und wollte in Richtung Schule davoneilen. Ohne zu zögern rappelte ich mich auf und griff nach seiner Hand.

"Warte!", sagte ich laut.

Louis blieb stehen und sah mich fragend an. Mein Blick fiel auf unsere verschränkten Hände, ich wurde rot und zog meine Finger schnell weg. Doch Louis griff wieder danach und drückte meine Hand kurz, um mir zu zeigen, dass er es okay fand.

Noch immer rot im Gesicht begann ich zu sprechen: "Ich will nicht, dass du irgendwas tust, dass dich in Schwierigkeiten bringen könnte. Schon gar nicht wegen mir."

"Aber doch gerade wegen dir muss ich das machen. Er kann doch nicht einfach herumrennen und dich verletzen. Dazu bist du viel zu gut und schön.", erwiderte er.

Oh mein Gott, hatte Louis mich gerade schön genannt? Mich, den Jungen, den alle anderen für verrückt hielten?

"Jetzt erst recht nicht.", sagte ich leise, doch Louis konnte mich problemlos verstehen.
"Warum tust du das für mich? Warum passt du auf mich auf?", fragte ich weiter nach. Louis seufzte, zog mich an der Hand zu der Bank, die ein paar Meter vom uns entfernt war und setzte sich. Ich ließ mich neben ihn fallen und schaute schüchtern auf meine Hände, die in meinem Schoß gefaltet waren.

"Ich bin mir nicht sicher, warum ich immer auf dich aufpasse, aber es ist einfach so ein Gefühl in meinem Bauch, dass ich das nicht zulassen darf.", fing er an zu reden und ich hob langsam meinen Kopf. Als ich ihn anschaute, fiel mein Blick sofort auf seine Augen. Wie konnte ein Mensch nur so wunderschöne, blaue Augen haben. Er hatte sie mit dünn Eyeliner umrandet und das Blau stach nur noch mehr heraus.

"Ich verspreche dir, ich werde auch weiter auf dich aufpassen. So etwas wird nicht mehr vorkommen.", sagte da Louis, und riss mich aus meinen Gedanken.

In seinen Augen sah ich die Ehrlichkeit und beinahe hätte ich wieder zu weinen angefangen, doch dieses Mal nicht, weil mich und meine Familie jemand beleidigte, sondern weil sich noch nie jemand so um mich gekümmert hatte.

Louis griff mit seiner Hand nach meinen und drückte sie fest. Wärme machte sie in mir breit und ich lächelte über das ungesagte Versprechen, er würde immer an meiner Seite stehen.

~~~~~

Fröhlich lächelnd kam ich am nächsten Tag bei der Schule an. Gestern war der beste Tag meines Lebens gewesen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Louis mit mir geredet hatte und mir auch noch versprochen hatte, immer für mich da zu sein.

Ich lief in die Schule hinein und ging eilig den Gang entlang. Ich wusste genau, wo Louis stehen würde. In seiner Ecke, ein Platz wo sich sonst kaum jemand hin traute. Ich eilte weiter und dann sah ich ihn. Lässig lehnte er an der Wand und ließ seinen Blick über die Menge wandern. Gleich. Jetzt. Dann trafen seine Augen auf mich und er grinste leicht. Mein Lächeln wurde noch breiter. Heute konnte mir nichts den Tag versauen.

Ich ging zu ihm hinüber und als ich vor ihm stand, trat ich nervös von einem Fuß auf den anderen. Wie sollte ich ihn begrüßen? Umarmen? Hallo sagen? Hand schütteln?

Louis nahm mir die Entscheidung ab und zog mich kurz in seine Arme. "Alles okay?", fragte er leise und ih nickte heftig, so dass meine Locken herumflogen und mein Blumenkranz fast aus den Haaren fiel. Lächelnd hob Louis seine Hände und rückte ihn wieder zurecht. Dann ließ er seine Hände wieder fallen, aber nicht ohne mir mit den Fingerspitzen flüchtig über die Wange zu streichen.
Meine Wangen nahmen einen leichten Rosaton an. Ich hätte gar nicht glücklicher sein können - Louis akzeptierte mich so wie ich war und er wollte trotzdem etwas mit mir zu tun haben.

"Komm, du musst in den Unterricht.", meinte Louis und griff nach meiner Hand, als er mich durch den Gang zog. Ich konnte verblüffte und überraschte Blicke auf uns spüren. Jeder schien uns anzustarren. Als wären wir zwei Außerirdische, die möglicherweise die Welt in die Luft sprengen wollten.

Vor meinem Klassenzimmer blieben wir stehen und Louis drückte meine Hand noch einmal. "Ich hol dich nacher ab.", sagte er leise und ich lächelte ihn an.

Dann ließ er meine Hand los, drehte sich um und ging davon.

Der Unterricht hätte nicht langweiliger sein können. Obwohl ich versuchte mich zu konzentrieren, schaffte ich es einfach nicht. Und als mich die Pausenglocke endlich erlöste, atmete ich erleichtert auf und eilte aus dem Raum.

Vor der Tür stand, an die Wand gelehnt schon Louis und wartete auf mich. "Wie bist du denn so schnell hier her gekommen?", fragte ich nach.

"Ich bin früher weggegangen.", sagte Louis schulterzuckend.

Mit großen Augen schaute ich ihn an. "Aber du sollst doch nicht wegen mir schwänzen.", protestierte ich. Louis lachte nur kurz auf. Dann zog er mich weg von dem Klassenzimmer, wo sich ein paar Schaulustige in unserer Nähe versammelt hatten und krampfhaft versuchten etwas mitzubekommen ohne dabei aufzufallen.

Wir gingen auf den Schulhof und stellten uns an eine Ecke des Schulgebäudes. Ich lehnte mich neben ihn an die Wand und sah ihm zu, wie er in seine Hosentasch griff und ein kleines Päckchen herauszog, von dem ich zuerst keine Ahnung hatte, was es überhaupt sein sollte. Er öffnete es und nahm eine Zigarette heraus. Louis rauchte?

Mit weiten Augen starrte ich ihn an und als er sich die Zigarette angezündet hatte, griff ich schnell danach und warf sie auf den Boden. Louis war zuerst zu verblüfft um etwas zu sagen, doch dann sah er mich mit einem undurchdringlichen Blick an. "Harry! Warum hast du das getan?"
Ich konnte echt nicht sagen, ob er sauer war oder nicht. Es war, als hätte er alle seine Emotionen per Knopfdruck ausgeschaltet.

"D-das ist nicht gesund. D-du kannst K-krebs bekommen.", stotterte ich heraus. Louis sah mich weiter so komisch an und ich spürte wie sich langsam Tränen in meinen Augenwinkeln sammelten. Jetzt hatte ich alles kaputt gemacht, nur weil ich einmal instinktiv reagiert hatte. Wie dämlich war ich eigentlich?

Louis musste die Verzweiflung in meinem Gesicht gesehen haben, denn seine Miene wurde weicher und er strich mit seinem Daumen über meinen Augenwinkel, fing die Tränen auf, die überzutreten drohten.

"Hey, ist schon gut. Ich bin nicht sauer. Es hat sich nur noch nie jemand solche Sorgen um mich gemacht und ich bin das nicht gewohnt.", erklärte Louis schnell und zog mich in seine Arme. Ich drückte mich an ihn und versteckte meinen Kopf in seinem schwarzen Pullover mit Aufschrift.

Louis drückte mich fest an sich und langsam entspannte ich mich wieder. Er merkte, dass ich mich wieder unter Kontrolle hatte, doch er ließ mich nicht los. Stattdessen strich er mir mit einer Hand eine Locke aus dem Gesicht und lächelte mich aufmunternd an.

"Ich verspreche dir, ich versuch aufzuhören.", murmelte er leise in mein Ohr. Ich sah ihn dankbar lächelnd an und verlor mich sofort wieder in seinen wunderschönen blauen Augen.

Als ich meinen Blick wieder von seinem lösen konnte, schaute ich mich um und runzelte die Stirn, als ich sah, dass niemand mehr da war. Wir waren alleine.

"Wo sind die alle?", fragte ich verwirrt. Louis schaute über seine Schulter und sagte dann: "Ich glaube, die Stunde hat schon angefangen."

Ich riss die Augen auf. "Scheiße. Ich muss.." Ich löste mich aus unserer Umarmung und wollte ins Schulgebäude laufen. Ich hatte noch nie gefehlt. Nur wenn ich krank war, aber ich hatte noch nie geschwänzt.

Plötzlich hielt mich Louis zurück. "Harry, denk mal nach. Wir könnten uns heute einfach einen gemütlichen Tag machen und morgen gehst du wieder in die Schule. Wenn sie dich fragen, kannst du sagen, dass dir schlecht war." Unsicher schaute ich zwischen Louis und der Schule hin und her. Ich atmete tief durch. Wie gerne würde ich mit Louis gemeinsam irgendetwas anderes machen, aber konnte ich wirklich schwänzen.

Meine Augen trafen auf seine und ich verlor mich in ihnen. Ohne weiter nachzudenken, nickte ich. Louis lächelte breit und griff nach meiner Hand. Er zog mich über den Parkplatz und von dem Gelände hinunter.

"Wohin gehen wir?", fragte ich als er mich immer weiter zog. Louis drehte sich zu mir und grinste. "Wirst du schon noch sehen."

Ich kannte diese Gegend nicht, denn ich war immer nur auf der anderen Seite der Stadt, also hatte ich keine Ahnung, wo wir waren. Neigierig schaute ich mich um als wir zu einem Park kamen. Louis führte mich hinein und weiter nach hinten. Ich sah eine große Wiese mit ein paar Bäumen hier und da. Doch was ich dann erblickte, übertraf alle Schönheit, die dieser Ort hatte.

Ein Meer aus Blumen.

Ich konnte alle möglichen Arten sehen, dicht aneinander gereiht, eine schöner als die andere. Mir stockte der Atem bei dem Anblick und als ich mich zu Louis drehte, um mich bei ihm zu bedanken, sah ich, dass er mich schon beobachtete.

"Danke.", wisperte ich. Durch ein plötzliches Aufflackern von Mut trat ich einen Schritt näher zu ihm und streckte mich, um ihm einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben.

Dann drehte ich mich um und lief zu dem Blumenfeld. Sanft strich ich mit meinen Fingern über die verschiedenen Blüten. Vorichtig ließ ich mich auf den Boden sinken, setzte mich zwischen all dieser Schönheit auf den Boden. Ich spürte wie Louis näher kam und sich neben mir nieder ließ.

"Warum trägst du die Blumenkränze?", fragte er sanft. Ich drehte mich zu ihm, meine Wangen leuchteten vor Lebendigkeit und fast automatisch breitete sich auf Louis' Lippen ein Lächeln aus.

"Warum hast du so viele Tattoos und Piercings?", stellte ich eine Gegenfrage.

"Es ist mein Weg, mit der Welt fertig zu werden und es ist mehr oder weniger meine Lebensgeschichte.", antwortete Louis nachdenklich.
Ich musste lächeln und meinte: "Genau deshalb trage ich meine Blumenkronen. Es ist als würden sie mich irgendwie beschützen und.. ahm.. ich fühle mich dadurch.. ahm.. schön.", sagte ich und meine Stimme wurde zum Schluss hin immer leiser.

Louis lächelte mich an und strich mit seiner Hand über meine Wange. "Das muss dir nicht peinlich sein. Ich finde, du bist schön, egal ob mit oder ohne Blumen in den Haaren und wenn das deine Art ist, alles zu verkraften, dann solltest du das auch weiter so machen.", sagte er leise, aber eindringlich und ich schenkte ihm ein Lächeln, meine Wangen in rosane Farbe getaucht.

Ich wandte meinen Blick ab und schaute auf die vielen Blumen. Vorsichtig begann ich ein paar abzuzupfen und wob sie zusammen. Eine Blüte nach der anderen, hielten sie sich gegenseitig fest und verbanden sich langsam zu einem Kranz. Ich spürte Louis' Blick auf mir ruhen, doch ich ließ mich nicht von der Aufgabe abbringen.

Flink zupfte ich Blumen von der Wiese und machte aus ihnen eine neue, schöne Kreation. Ich blendete alles um mich herum aus und konzentrierte mich nur auf den halbfertigen Kranz in meinen Händen.

Und dann, endlich, war er fertig. Blume an Blume reihten sich Tulpen, Rosen und andere kleinere Blüten nacheinander auf dem Kranz. Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen präsentierte ich ihn Louis. Dieser konnte das kleine Aufzucken seiner Mundwinkel nicht verhindern.

Erst jetzt realisierte ich, dass es schon spät geworden war, da die Sonne am Untergehen war. Die letzten orange-rötlichen Strahlen blitzten auf und mir stockte der Atem, als ich sah, wie sie Louis' Gesicht umrandeten, sanft umspielten und ihn dabei so unglaublich stark wirken ließen.

Vorsichtig legte ich den neuen Blumenkranz auf Louis' Kopf ab un er lächelte mich an.

"Na, wie seh' ich aus?", fragte er, leicht scherzhaft, doch noch bevor ich meine Gedanken wieder unter Kontrolle bringen konnte, antwortete ich auch schon: "Atemberaubend."

Sofort schoss mir die unvermeidliche Röte in die Wangen und ich wandte verlegen den Kopf ab. Louis legte seine Hand sanft auf meine Wange und drehte meinen Kopf wieder in seine Richtung. Als ich das zärtliche Lächeln auf seinem Gesicht sah, entspannte ich mich etwas.

Er strich ganz langsam mit seinen Fingerspitzen über meine Haut, löste ein kleines Kribbeln aus, das sich rasend schnell in meinem Körper ausbreitete und das Lächeln war wie meine eigene Sonne, wärmend, leuchtend.

Und dann verschwand alles um mich herum. Louis' Lippen lagen auf meinen, versetzten meine Welt in eine andere Sphäre. Es drehte sich alles nur um uns. Seine Hand blieb weiter sanft auf meiner Wange liegen und ich drückte meine Wange leicht dagegen. Ich konnte das kühle Metall seines Piercings auf meinem Mund spüren, ein Kontrast zu der wärmenden Hitze, die in mir aufstieg. Ich liebte dieses kribbelnde Gefühl, das sich auf meinen Lippen ausbreitete und dann langsam auf meinen Körper übergriff. Es fühlte sich an, wie die Sonnenstrahlen auf blosser Haut, wie eine Windbrise an einem warmen Sommertag, wie Louis.

Als wir uns langsam wieder voneinander lösten und ich meine Augen wieder öffnete, war ich überrascht, wie wenig sich verändert hatte. Dieser kleine Kuss hatte sich angefühlt, als würde er Welten verändern können, als würde alles perfekt sein und doch war jetzt noch immer alles gleich. Zumindest äußerlich, denn innerlich hatte der Kuss verändert. Er hatte mich verändert, und so wie es aussah auch Louis, denn er sah mich lächelnd an, nahm nur mich wahr.

Louis beugte sich langsam nach vorne und drückte mir noch einen Kuss auf den Mundwinkel.

"Hazza, ich möchte, dass du glücklich bist und ich habe mir geschworen, auf dich aufzupassen. Nur dass du es weißt, wenn du jemanden brauchst zum Reden, oder auch sonst irgendetwas, ich bin da.", versprach er mir leise und ich lächelte ihm unter Tränen zu.

"Danke.", erwiderte ich.

Langsam ließ ich meine Hand durch das Blumenmeer wandern und legte sie dann vorsichtig mitten hinein. Louis' Finger wandten sich um meine und er verschränkte unsere Hände fest ineinander.

"Da ist noch was, dass ich dir sagen möchte.", begann er noch einmal zu reden. Ich nickte ihm zu und er fuhr leise, aber klar verständlich fort. "Eigentlich ist es eher eine Frage." er atmete tief durch - Gott, wie süß war er denn, wenn er nervös war.

"Harry, möchtest du vielleicht mein fester Freund sein?"

Das Lächeln auf meinen Lippen wurde immer größer und ich nickt schnell. Dann warf ich mich auf ihn drauf, schlang meine Arme um ihn und presste meinen Kopf in die Grube zwischen Schulter und Hals. Er lachte leise auf und zog mich fester an ihn.

"Na komm, lass uns gehen. Es wird schon ziemlich dunkel.", flüsterte er mir ins Ohr.

"Ich will nicht gehen.", murmelte ich an seiner Haut und ich spürte wie er unter meinem Atem schauderte. Dann lachte er kurz, drückte mich an ihn und stand vorsichtig mit mir auf.

Erschrocken klammerte ich mich an ihm fest und vergrub meinen Kopf tiefer an seiner Brust.

"Na dann bringen wir dich mal nach Hause, kleines Klammeräffchen.", meinte Louis lächelnd und ich verzog kurz das Gesicht als Reaktion auf diesen Spitznamen und drückte dann schnell einen kleinen Kuss auf seine Brust.

Wenn mein Leben so weiter gehen würde, dann wäre es perfekt. Und genau das tat es.
Mit Louis an meiner Seite war ich unverletzbar.

Wir waren zusammen. Und wenn sich manche Leute übe unsere äußeren Erscheinungen aufregten, konnte uns das gar nicht unwichtiger sein.

Denn wir hatten uns und alles war perfekt.

*****

Hey :) ich bins mal wieder..

Diesen OS hat sich @LarryStylinson_x_x gewünscht, hoffe er gefällt dir..

Noch eine kleine Mitteilung: @lariiisa hat ihr erstes Buch angefangen zu schreiben. Es heißt 'Die große Liebe?' und es ist Larry <3
Es wäre echt cool, wenn ihr mal rein schauen könntet..

Der Klappentext:
Louis ist mit seinen 23 Jahren schon bei der Polizei bekannt, er hat sich schon öfters geprügelt. Dann trifft er Harry, den Bruder seiner besten Freundin. Nach 2 Jahren ist dieser aus dem Wehrdienst zurück. Harry ist schwul, seine Freunde wissen es, aber er posaunt es nicht raus. Louis ist ein kleiner Playboy. Was wenn sich Louis nicht mehr sicher ist, ob er wirklich auf Fraun steht? Was ist, wenn Louis nochmal ausrastet und für kurze Zeit hinter Gitter muss? Und wie würde das Umfeld der beiden reagieren? Und wie werden beide mit dieser Situation klarkommen?

Am Rande sollte noch erwähnt werden, in dieser Geschichte spielen Pferde und reiten eine mittlelgroße Rolle. Und es wird romantisch werden.

WIDMUNG: LarryStylinson_x_x

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