Pure Perfect Love
31:
(TEIL 2 VON SWEET LITTLE LOVE)
In dieser Nacht hatte ich sehr gut geschlafen. Vermutlich lag das daran, dass ich Louis nun 'mein' nennen durfte. Etwas, was ich nie geglaub hatte, dass jemals passieren könnte.
Er akzeptierte mich mit all meinen Macken und Problemen im Schlepptau, fragte nicht blöd nach, ob ich mich nicht ändern könnte, weil er es peinlich fand mit jemandem, der Blumen im Haar trägt herumzuhängen. Und das schätzte ich sehr an ihm.
Ich wusste, es gab viele Menschen, denen ich zu 'unnormal' war und manche drückten ihre Unzufriedenheit nicht sehr freundlich aus. Doch jetzt hatte ich Louis, denjenigen, vor dem alle (meist unnötigerweise) Angst hatten.
Menschen ließen sich so schnell von der äußeren Erscheinung einer Person in die Irre führen.
Die Augen noch geschlossen, lag ich auf meinem Bett und genoss die Wärme der Sonne und die kuschelige Decke, die mich umhüllte. Ein Lächeln war in mein Gesicht gemeißelt und meine Gedanken schwirrten um große, tattoowierte und gepiercte Jungs herum. Vor allem Jungs, mit dem Namen Louis. (Oder eigentlich nur einer.)
Ein ganz besonderer.
Das Vibrieren meines Handys ließ mich leicht zusammen zucken und ich griff schnell auf das kleine Kästchen neben dem Bett, auf dem das Telefon lag.
1 neue Nachricht
Schnell klickte ich darauf und der Bildschirm leuchtete auf.
Von: Lou <3
Hey Kleiner, gut geschlafen? x
~~~
An: Lou <3
Ich bin nicht klein! *dich böse anschauen* ja, ich hab gut geschlafen, du? <3 x
~~~
Das Grinsen auf meinem Gesicht wurde immer größer und ich strahlte auf mein Handy hinunter. Louis hatte mir gechrieben. Eine Aufweck-gute-Laune-SMS.
Er war so süß. Ich konnte wirklich nicht verstehen, wieso er von so vielen Menschen missverstanden wurde. Er war ein unbeschreiblich netter, zuvorkommender Mensch mit einer zugegeben etwas sarkastischen Seite, aber er war keineswegs gefährlich. (Zumindest so lange, wie niemand jemandem weh tat, den Louis mochte.)
Von: Lou <3
Doch du bist klein *dich lieb anschauen*
ich hab nicht gut geschlafen und daran ist eindeutig ein kleiner Lockenkopf mit Blumen in den Haaren schuld.. kennst du so jemanden? ;) <3 xxxx
~~~
Wie atmete man noch mal?
An: Lou <3
*schmollen* ich bin nicht klein!
Oh gott! Du betrügst mich.. jemand mit Locken und Blumen im Haar? *schluchz* ^^ xxxxx
~~~
Ich streckte mich kurz und drehte mich in meinem Bett auf die Seite. Mein Blick verließ dabei nie das Handy. Es könnte ja sein, dass Louis geschrieben hatte.
Von: Lou <3
Vielleicht bist du doch nicht so klein.. (denk ja nicht, dass das jetzt mit deinem Schmollmund zusammenhängt!)
Ich glaub, ich muss da was wieder gut machen..
bitte bby, verzeih mir!! *hundeaugen* <3 xxxxxx
~~~
Mein Gesicht fühlte sich schon fast so an, als würde es gleich reißen, so groß war mein Lächeln. Ich wollte gerade eine Antwort tippen, da zeigte mein Handy noch eine Nachricht von meinem Lou an.
Von: Lou <3
Achja, ich hohl dich heute übrigens um halb zwei ab, wir haben ein Date! Love you <3 xxxx
~~~
Seit wann hatten wir heute ein Date?
Moment. Oh Gott.
Ein Date!
Mit Louis.
Um halb zwei. Da hatte ich nur mehr drei Stunden Zeit, um mir zu überlegen, was ich anziehen sollte.
Scheiße, wo wollte er überhaupt hin?
Panisch kletterte ich von meinem Bett und eilte ins Badezimmer unter die Dusche. Das kalte Wasser prasselte auf mich herab und beruhigte mich langsam.
Als ich dann mit meiner morgendlichen Routine fertig war, zog ich Boxer und eine dunkelgraue, enge Jeans an, schnappte mir ein gemütliches T-Shirt und lief die Treppen nach unten in die Küche.
Ich würde diesen Tag schon überleben. Es war ja nur Louis. Der faszinierende, perfekte Lou.
~~~~~
Nur mehr fünf Minuten.
Nervös stieg ich von einem Fuß auf den anderen und wischte meine Hände an meiner Hose ab.
"Harry, was machst du da?", fragte mich plötzlich die Stimme meiner Mutter Anne und ich drehte mich zu ihr um. Sie war eigentlich eine tolle Frau, aber es wäre mir lieber gewesen, sie hätte mich jetzt nicht gesehen.
Sie wusste nicht, dass ich einen Freund hatte. Auch nicht, dass ich schon länger in Louis verliebt war.
"Ahm..", versuchte ich etwas zu sagen, doch mir fiel nichts ein.
Auf einmal klingelte es bei uns an der Tür. Louis.
Was sollte ich denn jetzt meiner Mutter erzählen? Sie wusste ja nicht einmal, dass ich schwul war. Und jetzt stand mein Freund vor der Tür und wollte mich zu unserem Date abholen.
Bevor ich reagieren konnte, öffnete meine Mutter auch schon die Tür und verzog fragend das Gesicht. Ich eilte zu ihr und ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht als ich Louis vor der Tür stehen sah. Er sah perfekt aus, wie immer und in einer Hand hielt er eine einzelne tiefrote Rose.
Seine Mundwinkel verzogen sich nach oben, als er mich sah und ich griff nach seiner Hand, um ihn ins Haus zu ziehen. Louis fuhr mit seinem Daumen über meine Handfläche und streckte mir die Rose entgegen. Lächelnd nahm ich sie und roch daran. Der Duft war unglaublich, so frisch und rein.
Der verwirrte Blick meiner Mutter riss mich aus meinen Gedanken und ich musste schlucken. Dann öffnete ich meinen Mund und begann zu reden: "Ahm.. Mum, also.. ja.. das ist Louis und wir sind zusammen."
Völlig überrumpelt starrte sie mich an. "Ihr seid bitte was?", fragte sie verblüfft.
"Wir sind zusammen.", antwortete ich noch einmal.
Zuerst stand sie nur da, dann schien sie sich wieder zu fassen und öffnete den Mund um zu sprechen. "Ich meine, ich hab ja gewusst, dass du auf Jungs stehst, aber so plötzlich. Hättest du mich nicht vorwarnen können?"
Jetzt war ich an der Reihe, sie blöd anzuschauen. "Du hast gewusst, dass ich schwul bin?"
Sie nickte bloß und meinte: "Ich bin deine Mutter. Ich weiß so einiges über dich." Dann wandte sie sich Louis zu und musterte ihn genauer.
"Allerdings hab ich nicht gewusst, auf welche Art von Jungs du stehst.", murmelte sie leise und ich unterbrach sie bevor sie überhaupt was sagen konnte. "Louis ist echt nicht böse oder so. Er ist total nett und hilfsbereit und süß..."
Meine Stimme wurde mit jedem Wort, das ich sprach immer leiser und meine Wangen immer röter.
Anne schaute mich ernst an, nickte dann und sagte: "Okay, ich vertraue dir, Harry. Louis,", wandte sie sich an ihn und ich konnte sehen, dass er sich merklich anspannte, "wehe, du tust ihm weh."
Er nickte sofort. "Das habe ich auf keinen Fall vor. Ich könnte Harry gar nicht weh tun, dazu mag ich ihn viel zu sehr.", sagte er leise, aber bestimmt.
Meine Mum nickte und erklärte dann schnell: "Na dann, ab die Post mit euch. Ihr habt ein Date, also los, macht das ihr wegkommt und Louis, bring Harry nicht zu spät zurück." Mit diesen Worten scheuchte sie uns aus der Tür, winkte noch einmal und schlug diese hinter uns zu.
Verdattert starrten Louis und ich uns an, bis er auf einmal zu lachen begann und sich fast nicht mehr beruhigen konnte. Meine Mundwinkel begannen auch zu zucken und bald lachte ich mit, obwohl ich eigentlich nicht einmal wusste wieso.
Nur langsamen konnten wir uns wieder beruhigen und als unser Gelächter verebbte, griff Louis nach meiner Hand und zog mich zu einem Ding, auf dem ich noch nie zuvor gesessen hatte und mir fast geschworen hatte, mich nie darauf zu setzen. Ein Motorrad. Oder besser: eine Höllenmaschine.
Abrupt blieb ich stehen und sah Louis fast verzweifelt an. Er begann zu grinsen und sagte nur: "Keine Sorge, dir passiert nichts. Ich passe schon auf dich auf."
Er nahm einen Helm in die Hand und kam zu mir um mir beim Aufsetzen zu helfen. Ich lächelte wegen der netten Geste. Dann zog er sich selbst einen Helm über und setzte sich auf das Motorrad. Er streckte die Hand nach mir aus und zog mich zu ihm. Schwer schluckend setzte ich mich ungeschickt hinter ihn und er führte meine Arme um seinen Bauch, signalisierte mir damit, mich an ihm festzuhalten. Ich schlang meine Arme fest um ihn, in dem Versuch meine Angst vor diesem Teil loszuwerden, wenn ich mich nur stark genug anhielt.
Die ersten paar Minuten waren die schlimmsten. Bei jeder Kurve hatte ich Angst herunterzufallen und wenn uns ein Auto entgegen kam, befürchtete ich, dass wir gleich einen Unfall bauen würden.
Doch langsam mit der Zeit entspannte ich mich. Wir kamen auf eine gerade Landstraße und Louis beschleunigte das Tempo etwas. Um uns herum befanden sich lauter Felder und vereinzelt auch Bäume.
Ich wusste nicht genau was es war, doch aus irgendeinem Grund ließ meine Furcht nach. Wahrscheinlich weil Louis bei mir war und ich wusste, dass er auf mich aufpassen würde.
Mein Griff um seine Taille wurde etwas lockerer und ich presste meinen Oberkörper nicht mehr ganz so stark an seinen Rücken. Der Wind rauschte an uns vorbei und die frische Luft zog an unseren Kleidern. Vorsichtig löste ich eine Hand von Louis Körper und streckte sie leicht nach außen, um die Zugluft zu genießen.
Louis spähte kurz zu mir zurück und ich konnte das leichte Lächeln auf seinem Gesicht erkennen, bevor ich schnell seinen Kopf wieder nach vorne drehte. Ich hörte ihn lachen und fühlte die Vibration an seinem Rücken. Seufzend schmiegte ich mich näher an seinen warmen Körper und schloss die Augen.
War das Freiheit?
Nach etwa einer Viertelstunde waren wir da. Ich hatte keine Ahnung, wo wir waren, aber Louis führte mich zielstrebig durch eine kleine, nette Stadt, deren Namen ich nicht kannte. Die Straßen waren klein und verwinkelt, eher alt, aber wunderschön.
Die Bewohner hatten sich Mühe gegeben, die Stadt nett herzurichten und es war schön anzusehen.
"Wo sind wir hier?", fragte ich leise.
"Ich möchte dir einen Teil meiner Vergangenheit zeigen.", erwiderte Louis. Er lächelte mich an und ich sah die Ehrlichkeit in seinen Augen. Er war so unglaublich schön.
Ihn anschmachtend lief ich ihm nach und als er auf einmal stehen blieb, knallte ich mit voller Wucht gegen ihn und wir fielen fast zu Boden, hätte er mich nicht aufgefangen. Mit roten Wangen richtete ich mich wieder auf und ignorierte Louis' Grinsen.
"Hier bin ich aufgewachsen.", sagte er und deutete dann auf das Haus, vor dem wie stehen geblieben waren. Es war eher klein, sah aber sehr gemütlich und freundlich aus.
"Schön.", kommentierte ich lächelnd und er nickte.
So verging auch der restliche Nachmittag. Er zeigte mir Dinge aus seiner Vergangenheit.
Wo er am liebsten gegessen hatte.
Wo er seine freie Zeit verbracht hatte.
Wo er sich mit seinen Freunden getroffen hatte.
Wo er sich entschieden hatte, sich sein erstes Tattoo stechen zu lassen und welches es war.
Sein Lieblingscafé.
Der Fußballplatz, auf dem er früher trainiert hatte.
Wir gingen gerade eine der kleinen Straßen entlang, die Hände ineinander verschlungen als es langsam zu dämmern begann. "Ich will dir nur mehr eine Sache zeigen.", sagte Louis leise und ich nickte.
Er führte mich zu einem kleinen, verwilderten Grundstück, das man von der Straße aus nicht genau sehen konnte. Es war abgeschieden vom Rest der Welt. Ein Ort des Friedens.
"Das ist mein Fluchtplatz. Wann immer mir etwas zu viel geworden ist, bin ich hierher verschwunden und hab ein bisschen Zeit für mich gehabt ohne mich um irgendwelche Probleme kümmern zu müssen.", erklärte er leise und ich bewunderte die Schönheit dieses Orts.
"Wow.", murmelte ich. "Das ist wunderschön. Wie ein verwünschter Garten aus einem Märchen."
Louis nickte sanft und zog mich etwas weiter hinein. Wir setzten uns auf die trockene, von der Sonne gewärnte Wiese und ließen uns auf den Rücken fallen, starrten in den dämmernden Himmel. Langsam konnte man Sterne erkennen und der Mond wurde sichtbar.
"Die Sterne sind so schön.", flüsterte ich und ich spürte Louis' Blick auf meinem Gesicht hängen.
"Du bist noch schöner.", murmelte er und sah mich lächelnd an. Er strich mit seinen Fingern zärtlich durch meine Locken, den alltäglichen Blumenkranz, den ich beim Motorradfahren abgenommen hatte um ihn nicht zu zerstören, zurecht rückend.
"Du bist einfach atemberaubend schön.", wisperte er leise und beugte sich zu mir. Er kam mir immer näher und zeichnete mit seinen Fingerspitzen sanft die Konturen meines Gesichts nach. Ich konnte seinen Atem schon auf meinen Lippen spüren und dann traf sein Mund auf meinen.
Die Welt um uns herum stand still. Nichts zählte mehr, nur Louis und ich. Sein Piercing lag kühl auf meinen warmen Lippen und sein Körper schmiegte sich an meinen.
Ich zog ihn enger an mich und Louis rollte sich weiter zu mir, bis er schließlich auf mir zum Liegen kam. Sein Gewicht drückte mich angenehm nach unten und ich liebte es, wie er vorsichtig seine Hand über meine Seite wandern ließ.
Louis' Lippen bewegten sich sanft auf meinen und er öffnete sie um mit seiner Zunge über meine Unterlippe zu streichen. Ich seufzte zufrieden auf und schlang einen Arm um seinen Nacken, während er den Kuss intensivierte.
Vorsichtig fuhr er mit einer Hand meinen Arm entlang und verschränkte unsere Finger. Ich fühlte nichts anderes außer ihn. Louis.
All meine Sinne nahmen nur Louis war.
Mein Körper begann zu kribbeln und es fühlte sich an als wäre in meinen Adern ein warmes Feuer ausgebrochen.
In diesem Moment wurde mir klar. Ich war nicht nur in Louis verliebt.
Ich liebte ihn.
Langsam löste Louis seine Lippen von meinem und als hätte er meine Gedanken gelesen, beugte er sich mit einem Funkeln in den Augen vor und flüsterte mir die schönsten drei Worte der Welt ins Ohr:
"Ich liebe dich."
*****
Wow!!! #81 in Fanfiction.. Danke! :*
Ich finds einfach total cool, dass meine OSs so vielen gefallen und ich hätte mir das nie träumen können...
Echt danke!!
Alsoooo, hier ist Nummero due 😊
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