Musicalnight

59:

Verschlafen setzte ich mich im Bett auf und rieb mir über die Augen. Der Anflug eines Lächeln huschte auf mein Gesicht, als ich an gestern dachte. Louis, mein Freund, hatte sich in den Kopf gesetzt, mir das schönste Date aller Zeiten zu schenken und das war es auch geworden. Ich drehte meinen Kopf, spähte auf seine Seite des Bettes und runzelte die Stirn. Das Bett war leer. Wo war Louis denn hin?

Er hatte doch gesagt, dass er da sein würde. Wo konnte er denn sein?

'Vielleicht war er früher aufgewacht und versuchte gerade mir etwas zu essen zu machen,' schoss es mir durch den Kopf und ich grinste als ich daran dachte, was dabei alles schief gehen könnte. Ich konnte guten Gewissens sagen, dass Louis nie ein Chefkoch werden würde, aber das machte mir nichts aus - er war perfekt, so wie er war.

Seufzend streckte ich mich und spürte wie sich manche Verspannungen vom Schlafen lösten. Dann rutschte ich vom Bett herunter und griff nach irgendwelchen Gewandstücken, die ich gerade sehen konnte, um mich anzuziehen. Dabei fiel mir auf, dass Louis' Sachen von gestern, bis auf seinen Sweater, weg waren. Was war denn wirklich los? Wenn Louis in der Früh aufstand, hasste er es, sich sofort anzuziehen. Manchmal rannte er sogar bis Mittag nur mit Boxershorts herum. (Nicht, dass ich was dagegen hatte.)

Verwirrt eilte ich aus unserem Zimmer hinaus und ging in die Küche - nichts. Keine Spur von Louis.

Besorgt verließ ich den Raum wieder und schaute ins Wohnzimmer, doch auch dort war mein Freund nicht zu sehen.

"Louis?", rief ich durchs Haus, doch ich bekam keine Antwort. Was war denn da los? Louis war doch nicht die Person, die einfach so verschwand. Das hatte er noch nie getan und das würde er auch nie tun. Außerdem, warum sollte er überhaupt weglaufen?

In Gedanken versunken ging ich wieder in mein Zimmer und schnappte mein Handy, das auf dem kleinen Tisch neben dem Bett lag. Keine neuen Nachrichten. Nichts.

Ich starrte darauf, als ob mein Blick etwas daran ändern könnte, das dieses verdammte Display eine neue Nachicht anzeigen könnte, doch es geschah nichts. Hastig dachte ich darüber nach, was ich jetzt tun sollte und beschloss dann, Louis eine Nachricht zu schreiben. Sofort entsperrte ich das Handy und begann eine Mitteilung zu tippen.

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An: meinen Superhelden Loueh <3

Lou, wo bist du? Du hast gesagt, du bist da, wenn ich wieder aufwache, aber ich kann dich nicht finden! Gehts dir gut?

Love you to the moon and beyond xx H

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Damit ging ich wieder ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen, das Handy direkt neben mir, falls es aufleuchten sollte. Und dann hieß es für mich warten.

Kaum eine Minute später hielt ich es nicht mehr aus und griff nach meinem Smartphone - nichts. Kein einziges Lebenszeichen von Louis, wie wenn er vom Erdboden verschluckt worden wäre.

Unwillig schleppte ich mich in die Küche und nahm mir eine Scheibe Brot auf die ich irgendeinen Streichkäse schmierte, ich konnte mich nicht dazu aufraffen nachzusehen, was es genau war und schmecken tat er nach gar nichts, vielleicht war das aber einfach nur meine Laune. Mit dem Essen setzte ich mich wieder ins Wohnzimmer und griff sofort zu meinem Handy. Noch immer nichts. Warum war Louis nur verschwunden? Hatte ich etwas falsch gemacht? Was wenn ich einfach alles falsch verstanden hatte, und er liebte mich nicht einmal wirklich? Wenn ich mir das alles nur eingebildet hatte?

Nein, energisch schüttelte ich den Kopf, das konnte nicht sein. Louis hatte mir immer wieder erzählt, wie sehr er mich liebte und er mochte vieles sein, aber ein Lügner war er nicht. Was also hatte ihn sonst dazu gebracht, einfach so zu verschwinden?

Irgendetwas musste passiert sein! Er sagte mir doch immer, wenn er weg ging, um etwas zu eledigen. Es gab doch keine Geheimnisse zwischen uns. Was war nur los? Ich verstand es einfach nicht und ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, kehrten die unerwünschten Gedanken zurück, dass Louis ja vielleicht doch nichts mehr mit mir zu tun haben wollte.

Die Sicht schien langsam immer unschärfer zu werden und ich rieb mir hastig über die Augen, um was auch immer es war, das mich verschwommen sehen ließ, wegzuwischen. Erst als ich über meine Augen strich, fiel mir auf, dass ich zu weinen begonnen hatte und die Tränen meine Sicht verschlechterten. Jetzt, da ich es bemerkt hatte, konnte ich mich gar nicht mehr halten und schluchzte laut auf. Was hatte ich nur getan, um das verdient zu haben?

Um mich abzulenken griff ich schnell nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Wie es nicht anders zu erwarten gewesen war, lief nur Blödsinn und ich schaltete uninteressiert durch die Kanäle. Dann blieb ich bei irgendeiner Sendung über Katzen hängen, doch als ich nur daraufstarrte und auf einmal das kleine Kätzchen, das ein Pflegefall gewesen war, starb, schaltete ich den Fernseher wieder aus und drehte den Kopf zur Seite, so dass ich ihn in einem Polster vergrub und nichts mehr sehen musste. Ich wollte einfach nur wissen, was ich getan hatte!

Ein leises Vibrieren riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute zuerst nur verwirrt auf mein Handy, bevor mir durch den Kopf schoss, dass das ja Louis sein könnte. Ich sprang auf und schnappte mir das Smartphone, entsperrte den Bildschirm und schaute auf die Wörter, die sich vor mir bildeten.

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Von: meinem Superhelden Loueh <3

Morgen Hazzy, es tut mir leid. Ich hab vergessen, dass ich heute ja noch eine Probe vor der Aufführung des Musicals hab und deshalb hab ich schon so bald weg müssen. Die schinden uns hier richtig, ich mach gerade fünf Minuten Pause..

Ich wünschte, ich könnte bei dir sein! <3 aber ich wollte dich heute früh nicht wecken, du hast so friedlich geschlafen. Hast du den Zettel nicht gesehen, den ich dir auf meinen Polster gelegt habe?

Tut mir soo leid, wenn ich dich erschreckt hab! Mir gehts gut, mach dir keine Sorgen. Aber was ist mit dir? Bitte sag, dass es dir gut geht!

Love you so much more xx L

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Oh Gott! Louis hatte nur eine Probe für das neue Musical? (Er hatte sich schon immer fürs Schauspielern interessiert und deshalb hatte er beschlossen, dass er Schauspieler werden würde und jetzt spielte er in einigen Musicals mit. Diese waren zwar nicht immer die bekanntesten, aber ich fand trotzdem, das es die Schönsten waren.)

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, doch ich war eindeutig erleichtert über diese Erklärung. Ich hätte es nicht ausgehalten, wenn er plötzlich beschlossen hätte, dass er mich nicht mehr liebte, oder einfach keine Zeit mehr mit mir verbringen wollte.

Mit zitternden Händen begann ich eine neue Nachricht zu schreiben.

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An: meinen Superhelden Loueh <3

Lou! Du bist noch da!

Nein, mir gehts nicht wirklich gut. Ich hab geglaubt, du wärst weg oder dir wäre was passiert.

Dork, I love you more! xx H

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Ich musste auch nicht lange warten, bis ich eine weitere Nachricht erhielt und schon als ich nur Louis' Namen aufleuchten sah, ging es mir besser. Mein Louis war da geblieben, er hatte mich nicht satt, er liebte mich und er sorgte sich um mich. Es war nur ein Missverständnis gewesen.

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Von: meinem Superhelden Loueh <3

Hazzabear, bitte denk sowas nicht! Du solltest doch wissen, wie sehr ich dich liebe. Ich könnte dich niemals verlassen, es geht nicht. Dazu bin ich zu schwach und du bist mir zu wichtig.

Ich liebe dich, okay?! so sehr, auf immer, vergiss das nicht!

Was hältst du davon, du kommst mich hier besuchen und wir machen so viel wie möglich aus dem Tag und wenn wir nach Hause kommen, werde ich dir zeigen, warum ich dich so sehr liebe, und warum ich dich nie, nicht einmal, wenn ich es wollen würde, verlassen könnte?

Nope, never, I love you more than anything else, more than there are stars in this universe <3 xx L

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Während des Lesens breitete sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen aus und dann, nachdem ich alles gelesen hatte, war ich am Strahlen. Louis war so verdammt süß.

Wie hatte ich nur glauben können, dass er mich verlassen könnte? Ich hatte doch eigentlich gewusst, dass es unmöglich war, aber irgendwie hatte die Panik mich einfach nicht mehr losgelassen. Aber das war jetzt auch egal, denn ich würde mich sofort auf den Weg zu meinem Louis machen und dann könnten wir den restlichen Tag gemeinsam genießen. (So sehr das halt möglich war, wenn Louis immer wieder proben musste.)

Damit schickte ich ihm noch schnell eine Nachricht, dass ich sofort kommen würde und lief auch schon zur Tür hinaus, ohne dass ich mich noch darum kümmerte, wie ich aussah. Es war mir egal, ich wollte einfach nur zu meinem Louis und genau dahin würde ich jetzt fahren. Und dann könnte ich ihm beim Schauspielern zusehen, wie heiß er dabei war und noch viel mehr freute ich mich auf den Abend, wenn wir dann endlich nach Hause konnten und einfach nur wir selbst sein konnten. (Und wenn Louis heute noch zwanzig Mal öfter "Ich liebe dich!" zu mir gesagt, mich so richtig liebevoll angesehen und mir zärtlich tausend Küsse auf den Körper gehaucht hatte, dann war das ganz allein meine Sache.)

*****

Hey, liebe virtuelle Welt und Menschen auf der anderen Seite dieses irre komischen Phänomens (mal ehrlich, wie kann man sowas überhaupt erschaffen? ist ja schon irgendwie komisch - ich sitz nur in meinem Zimmer und schreib was auf meinem Laptop und ihr alle könnt das lesen, weil ich es wo hochlade..) (ok, ich denk heute zu viel nach haha..) ^^

Meinungen zum neuen OS (den es übrigens nur gibt, weil ich krank bin und unbedingt was machen wollte..)? ;D

WIDMUNG: CalumsCupcaake

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