Katzenalarm

71:

Leise vor sich hin summend räumte Harry seinen Arbeitsplatz zusammen. Vor ein paar Minuten hatte er einem kleinen Hund ein neues Zuhause geschaffen und er war jetzt dabei, den Schlafplatz des Welpen zu säubern.

Harry liebte seine Arbeit in dem Tierheim, das er selbst gegründet hatte. Es war immer sein Traum gewesen irgendwie mit Tieren zu arbeiten und welche bessere Möglichkeit gibt es, als ein Heim zu eröffnen. Jedoch legte Harry besonderen Wert auf die Unterkunft der kleinen Rabauken und so gab es in seinem Tierheim kaum Käfige, sondern er hatte eigene Räume für sie eingerichtet. So gab es jetzt einen Hunderaum, den Harry spielerisch Welpenbau nannte, und einen damit verbundenen Raum für ältere Hunde, die ihre Ruhe haben wollten. Dann gab es da noch den Katzenraum, der den Namen Kletterhöhle trug. (Harrys Tierheim beschränkte sich auf diese beiden Tierarten, da sein Geschäft am Rand einer Stadt war, umgeben von ein paar anderen Läden und es war schwer, hier viele Tiere zu halten.)

Mit einem Lächeln auf den Lippen wuschelte Harry dem kleinen Welpen, der gerade an seiner Hose schnüffelte, über den Kopf.

"Na, du kleiner Streuner, wie gehts denn?", fragte Harry den Welpen, welcher, als er die Stimme hörte, zu fiepen begann. Der Lockenkopf musste leise lachen und setzte sich zu dem kleinen Hund auf den Boden. Sofort versuchte der rabenschwarze Hund auf seinen Schoß zu klettern, doch er war noch so ungeschickt, dass er es nicht schaffte. Vorsichtig half Harry ihm wieder auf, als der Kleine abrutschte und umfiel und hob ihn auf seinen Schoß. Sobald der Welpe auf ihm herum tapsen konnte, ließ er sich fallen und rollte sich auf Harrys Beinen zusammen.

Lächelnd streichelte Harry über das Fell des kleinen Hundes. Ja, er liebte seinen Job.

Das Geräusch der Klingel an der Tür ertönte, signalisierte, dass jemand hereingekommen war. Seufzend hob Harry den Welpen von ihm runter, kraulte ihn noch mal am Ohr und ging dann durch die Tür raus aus dem Welpenbau, um den neuen Kunden zu begrüßen.

Das Erste, was ihm auffiel, waren hellbraune, verwuschelte Haare. Sie gehörten einem jungen Mann, der etwa in Harrys Alter sein musste. Der Fremde war Harry sofort sympathisch, obwohl er ihn noch nicht einmal ein Wort hatte sprechen hören.

"Hi," rief Harry dem jungen Mann zu, der sich abrupt zu ihm umdrehte, als er seine Stimme hörte.

"Hallo, ich wollte fragen, wo ich-", begann der Fremde zu reden, doch als seine Augen auf Harrys trafen, stockte er und brach ab.

Harry sah ihn verwirrt und etwas belustigt an. Was wollte der Fremde wissen? Er ging etwas näher zu ihm hin und sah ihn fragend an.

Der junge Mann öffnete den Mund, doch es kam nichts heraus. Harry zog seine Augenbrauen verwirrt hoch. Warum sagte er denn nichts?

"Ähm . . . ich wollte w-wissen, ob . . . du hier kleine Katzen verkaufst.", stieß der Fremde dann hervor. Harry konnte sich nicht davon abhalten und musste leise lachen. Der Mann vor ihm war irgendwie süß. Und Harry musste zugeben, dass ihm diese wachen, blauen Augen eine einzigartige Ausstrahlung verliehen. (Und die Haare waren auch nicht zu verachten, sahen sie doch so unglaublich weich aus.)

"Das ist der Sinn dieses Geschäfts.", antwortete Harry dann frech und lächelte als sich ein leichter Rotschimmer über die Wangen des Fremden zog. Dieser trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und stotterte herum.

Bald bekam Harry Mitleid mit dem jungen Mann und nahm die Sache selbst in die Hand.

"Willst du dir die Katzen anschauen?", fragte er und der Blauäugige nickte erleichtert.

Sofort drehte Harry sich um und deutete dem Fremden, er solle ihm folgen. Der Lockenkopf ging die wenigen Schritte zur Kletterhöhle, dem "Heim" der Katzen. Vorsichtig stieß er die Tür auf, um keines der Kätzchen zu treffen. Und dann standen sie in dem geräumigen Zimmer, das für die Katzen wohl ein Paradies sein musste.

Der Fremde sah sich mit großen Augen um und Harry fasste das als ein Kompliment auf. Er wusste, dass sein Tierheim kaum einem typischen Heim entsprach, aber genau deswegen war er ja so stolz darauf.

"Und findest du eine, die es dir angetan hat?", fragte Harry und hatte seine Stimme vorher voller Elan etwas frech geklungen, so war sie jetzt sanft und zart, als er die kleinen Geschöpfe in dem Raum herumtollen sah.

Der junge Mann hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen als er sich umsah und sein Blick auf dem wohl süßesten Bild hängen blieb, das sich ihm jemals geboten hatte. In einem Blumentopf lag eine weiße Katze mit ihren drei kleinen, ebenso schneeweißen Jungen. Harry beobachtete den Fremden als er vorsichtig auf sie zuging, um sie nicht zu erschrecken. Dann streckte er die Hand aus und fuhr zuerst über das Fell der Mutter, welche ihn wachsam anstarrte. Als sie jedoch erkannte, dass er nichts Böses wollte, ließ sie ihn gewähren und der junge Mann durfte eines der kleinen Kätzchen hinter den Ohren kraulen.

"Die Kleinen sind knappe drei Monate alt.", informierte Harry den potentiellen Käufer und dieser lächelte.

"Sie sind süß!", meinte er und richtete sich wieder auf.

"Willst du eine von ihnen haben?", fragte Harry. Der Fremde jedoch erblich und murmelte dann etwas, was sich verdächtig nach "Ich kann die armen kleinen Kätzchen doch nicht voneinander und der Mutter trennen." anhörte. Harry kam nicht umhin, dass unglaublich süß zu finden. Der Fremde wurde ihm immer sympathischer und er brachte das Lächeln in seinem Gesicht gar nicht mehr zum Verschwinden.

"Das macht ihnen nichts aus. Zumindest nicht lange, aber sonst schau dich einfach weiter um.", beruhigte Harry ihn und der Fremde ließ seinen Blick erneut über den Raum wandern.

Plötzlich humpelte ein etwas älterer Kater auf die beiden zu und Harry sah den grau Getigerten verblüfft an. Mr Devil, so der Name der Katze, war schon eine lange Zeit bei Harry und niemand wollte ihn mitnehmen, da er die Angewohnheit hatte unglaublich grantig zu sein und jeder lieber eine junge Katze wollte. Nicht so der Fremde, der sich in diesem Moment hinunter bückte und dem Kater über das Fell strich. Harry atmete erstaunt aus, als Mr Devil nicht einmal Anstalten machte, den jungen Mann anzupfauchen.

"Wer ist das?", fragte der Mann nach und Harry brauchte einen Moment, um sich zusammen zu reißen.

"Das ist Mr Devil und normalerweise wird er seinem Namen auch gerecht.", beantwortete er die Frage mit einem sanften Unterton.

"Er ist sieben Jahre alt und vor drei Jahren nach einem Unfall zu mir gekommen. Deswegen humpelt er auch so.", fuhr Harry fort und er stieß einen überraschten Laut aus, als sich der grimmige Kater tatsächlich von dem jungen Mann hoch heben ließ ohne sich zu wehren.

"Ich mag ihn kaufen.", sagte dieser schließlich und Harry fiel beinahe aus allen Wolken. Das war wohl einer der erstaunlichsten Tage, den er jemals erlebt hatte.

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Die letzten drei Tage hatte Harry nichts anderes getan, als über den süßen Fremden, dessen Name Louis war, wie er beim Ausstellen der Rechnung erfahren hatte, nachzudenken. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er wohl gesagt, er sei verliebt. Doch das war unmöglich. Man konnte sich doch nicht innerhalb drei Tage verlieben! Vor allem wenn man die Person erst einmal gesehen hatte und das nicht einmal für eine Stunde. Also nein, Harry war nicht verliebt. Höchstens verzaubert. (Und vielleicht ein klitze kleines bisschen verliebt.)

Vor sich hin träumend lehnte der Lockenkopf an der Wand hinter der Kassa und starrte ohne etwas wahrzunehmen in die Luft vor ihm. Vielleicht würde er Louis noch einmal sehen. Er könnte die Adresse aufsuchen, die der junge Mann bei der Rechnung angegeben hatte. Aber nein, das wäre Privatsphäremissbrauch. Er musste sich wohl mit seinen Gedanken und Träumereien zufrieden geben, auch wenn er so viel mehr wollte.

Er bemerkte das Klingeln beim Öffnen der Tür nicht einmal und sah die Person auch nicht kommen. Erst als er zum wiederholten Mal angeredet wurde und jemand ihm mit der Hand vor dem Gesicht herumwedelte, riss sich Harry aus seiner Gedankenwelt los.

Sein Blick klärte sich und sobald er die Person vor ihm erkannte, erstarrte er. Das durfte doch nicht wahr sein - hatte er sich wirklich gerade vor dem einen Menschen blamiert, den er doch so gerne beeindrucken wollte?

Vor ihm stand Louis.

"Hallo? Erde an Harry, jemand zuhause?", fragte dieser belustigt und Harrys Wangen fühlten sich so an, als wäre er zu nahe an eine Kerze geraten - heiß, und flammend rot.

Der Lockenkopf räusperte sich und schluckte bevor er den Kopf senkte, so dass seine Haare die Sicht auf sein Gesicht verbargen.

"Ahm . . . ja, ich bin nur-", brach Harry mitten im Satz ab, als sich eine Hand unter sein Kinn legte und seinen Kopf sanft nach oben drückte. Dann schoben die vorlauten Finger eine Haarsträhne hinter Harrys Ohren und der Tierliebhaber war sich sicher, dass seine Wangen jetzt sogar einer Tomate Konkurrenz machten.

"Besser", murmelte Louis und Harry biss sich verlegen auf die Unterlippe. Unter dem Tisch knetete er seine Hände ineinander und versuchte sich irgendwie abzulenken, doch es schien nicht zu funktionieren.

Eine kurze Zeit lang war es still zwischen den beiden und Harry schluckte unruhig, als sein Blick von Louis' beinahe gefesselt wurde, doch dann brach der junge Mann das Schweigen. "Ich bin hier, weil ich wissen wollte, welches Katzenfutter Mr Devil mag. Er verweigert beinahe alles, was ich ihm anbiete."

Harry lächelte schwach. Ja, das hörte sich nach Mr Devil an. Erleichtert das die Aufmerksamkeit nicht mehr völlig auf ihm lag, fragte Harry nach, was Louis denn schon alles probiert hatte. Etwas ratlos, da auch das Futter dabei war, welches der Kater bei Harry immer bekommen hatte, zog der Lockenkopf die Augenbrauen hoch.

"Um ehrlich zu sein, keine Ahnung, was er hat. Mr Devil hat hier auch immer Whiskers gefressen und er hat nie ein Problem damit gehabt. Wie verhält er sich denn?", fragte Harry verwirrt nach. Vielleicht lag es nicht am Fressen, sondern an etwas Anderem.

"Er ist ganz okay. Nicht übermäßig grantig, aber irgendwie ein bisschen träge. Er schläft die ganze Zeit.", zählte Louis auf. Harry grinste, denn ja, das war auch typisch für den getigerten Kater.

"Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Vielleicht muss er sich erst an den Umzug gewöhnen. Probiers einfach weiter mit dem Futter, falls dir etwas Komisches auffällt, kannst du noch mal vorbei schauen.", meinte Harry und Louis nickte nur.

"Danke, Harry.", meinte er, bevor er sich umdrehte und ging.

Harrys sah ihm nach. Seine Gedanken schrieen ihn fast an, etwas zu sagen. Er musste Louis aufhalten, ihn fragen, ob sie gemeinsam etwas machen könnten. Es musste ja kein Date sein, aber einfach nur zusammen abhängen.

Die Klingel ertönte, als die Tür aufschwang und der junge Mann in die frische Luft hinaus trat.

'Harry, tu endlich was!'

"Louis, willst du-"

Ein zweites Mal das helle Geräusch, als die Tür wieder ins Schloss fiel.

Zu spät.

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Trübselig saß Harry auf dem Sessel hinter der Kassa. Seine Arme waren auf dem Tisch abgestützt, der Kopf lag in den Händen. Es waren erst fünf Tage vergangen, seitdem er Louis das letzte Mal gesehen hatte und doch fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Jedes Mal, wenn die Klingel ertönte, hatte er voller Hoffnung aufgeschaut, bevor die Ansätze des Lächelns wieder verschwanden und durch ein breites Fakelächeln ersetzt wurden.

Nichts wünschte Harry sich sehnlicher, als damals einfach schneller gewesen zu sein. Wenn er doch nur nicht so schüchtern gewesen wäre und einfach etwas gesagt hätte!

Seufzend rieb Harry sich über die Augen und atmete tief durch. Er würde das schon schaffen, auch ohne Louis.

Gerade als Harry sich aufrichtete, ertönte die Türklingel. Der Lockenkopf seufzte und machte sich für einen weiteren langweiligen Kunden fertig. Er atmete noch einmal tief durch, setzte das strahlende falsche Grinsen auf, das in den letzten Tagen zu seinem ständigen Begleiter geworden war und sah auf.

Wie vom Blitz getroffen erstarrte er.

Vor ihm stand niemand Geringeres als Louis Tomlinson.

"Hi," grüßte Louis den wie versteinerten Harry, der einige Sekunden brauchte bevor er die Begrüßung erwiderte. Er schüttelte den Kopf, wie um die Gedanken an den Blauäugigen loszuwerden und zum ersten Mal seit fünf Tagen war sein Lächeln wieder echt. Es war wirklich Louis!

"Was gibts denn?", fragte Harry fröhlich und wartete auf eine Antwort.

"Mr Devil ist irgendwie noch seltsamer geworden.", begann Louis zu sprechen. Harry beobachtete ihn, wie er sich mit der Hand durch die ohnehin schon verwuschelten Haare fuhr. Heiß, schoss es ihm durch den Kopf.

'Konzentrier dich!', ermahnte er sich selbst.

"Was ist denn mit ihm?", fragte Harry nach und schaute den jungen Mann ihm gegenüber fragend an.

"Er hat zwar angefangen wieder zu fressen, aber jetzt schreit er die ganze Zeit. Ich hab absolut keine Ahnung, was ihm fehlt.", erklärte Louis leicht verzweifelt.

Das wäre Harrys Chance. Sollte er es wagen?

Zögerlich öffnete der Lockenkopf den Mund. Er biss sich auf die Unterlippe und gab sich einen Ruck.

"Wenn du willst, kann ich mitkommen und mir anschauen, was ihm fehlen könnte.", murmelte er und als hätte er einen Lichtschalter umgelegt, begann Louis förmlich zu strahlen.

"Das würdest du tun? Danke, du rettest mir gerade mein Leben.", bedankte er sich überschwänglich. Harry lächelte, er hatte den richtigen Entschluss gefasst.

"Gibst du mir deine Nummer, dann kann ich dir alles Notwendige schicken, wenn du den Laden zusperrst.", fügte Louis hinzu und besaß nicht einmal den Anstand etwas betreten auszusehen, einfach so nach der Handynummer eines praktisch Fremden zu fragen. Nicht, dass es Harry etwas ausmachte. Nein, ganz und gar nicht.

Schnell tippte Harry seine Nummer in Louis' Handy ein, welches dieser ihm gereicht hatte. Dann kontrollierte er die Ziffern mindestens fünf Mal - nur um sicher zu gehen.

"Ich hör um halb sechs auf zu arbeiten.", fügte Harry dazu, als er Louis das Smartphone zurückgab. "Schreib mir!"

Es klang wie ein Befehl und Louis musste grinsen. Harry hätte nur zu gern gewusst, was im Hirn dieses Mannes vorging.

"Okay, versprochen.", murmelte Louis. Er drehte sich mit einem Lächeln auf den Lippen um, und ging durch die Tür hinaus. (Und wenn Harrys Blick von Louis' Rücken etwas weiter nach unten wanderte, um an seinem unglaublichen Hintern hängen zu bleiben, dann war das ganz allein seine Sache.)

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Von: Unbekannt

Hi Harry :)

Hast du heute noch Zeit, um vorbei zu schauen? Mr Devil bräuchte ganz dringend einen Gemütscheck! ;)

Achja, falls du es noch nicht kapiert hast, Sweets - ich bin's, Louis x

Das war wohl die SMS mit der alles begann.

Kaum zehn Sekunden waren vergangen, da schrieb Harry schon eine Antwort und ein paar Minuten später machte er sich auf den Weg zu Louis' Haus.

Dort angekommen atmete er tief durch bevor er mit eiskalten Händen auf die Klingel drückte. Harry schluckte hart, strich sich mit der Hand eine Strähne aus dem Gesicht und presste kurz die Augen zusammen, um sich zu beruhigen. Dann ging die Tür auf und er wurde von strahlend blauen Augen und einem breiten Lächeln begrüßt.

"Komm doch rein, Harry.", sagte Louis und deutete dem Lockenkopf an, hinein zu gehen.

Schon von weitem konnte Harry Mr Devil auf sich zu humpeln sehen. Der Kater sah nicht unzufrieden aus, im Gegenteil er wirkte beinahe fröhlich.

"Was ist denn mit ihm?", fragte Harry verwirrt, als er nichts Außergewöhnliches feststellen konnte. Louis' Gesichtsausdruck widerspiegelte seinen bis ins letzte Detail, die Verwirrung deutlich abzulesen.

"Das gibts doch nicht!", murmelte Louis. "Bis vor fünf Minuten hat der noch gejammert, als wäre er am schlimmsten Ort der Welt.", erklärte er weiter und Harry zog eine Augenbraue hoch.

"Mr Devil, was machst du nur für einen Blödsinn?", murmelte Harry und kniete sich vor den Kater. Als er die Hand nach ihm ausstreckte, pfauchte der grau Getigerte etwas, doch ließ er die Streicheleinheit über sich ergehen.

"Ich weiß echt nicht, was er hat. Tut mir leid, dass du jetzt umsonst gekommen bist.", meinte Louis und stieg von einem Fuß auf den anderen. Er wirkte nervös, doch Harry hatte keine Ahnung warum.

"Macht doch nichts!", entkräftigte er Louis' Aussage sofort. Aber der Blauäugige konnte natürlich nicht wissen, dass es für Harry nicht umsonst gewesen war.

"Wenn du willst, kannst du hier was Essen, dann war es nicht ganz umsonst . . . also wenn du Hunger hast, meine ich.", schlug Louis vor, wobei seine Stimme immer leiser und leiser wurde, bis sie schließlich völlig abbrach.

Schnell stimmte Harry zu. Vielleicht etwas zu schnell. Louis grinste leicht und fragte ihn, ob Pizza in Ordnung war. Der Tierliebhaber stimmte zu und wurde dann von einem energischen Louis auf eine Couch im Wohnzimmer verfrachtet.

Mit einem "Warte hier", verschwand Louis in der Küche und kam kurz später mit einer Pizzaschachtel zurück.

"Ich wollte eigentlich selbst gerade essen.", beantwortete er Harrys unausgesprochene Frage. Dann ließ er sich neben Harry fallen und die beiden verfielen in Schweigen.

'Warum war das immer so viel schwerer als SMS schreiben?', tönte es durch Harrys Kopf.

Auf einmal fiel etwas mit voller Wucht von hinten gegen ihn und Harry fiel nach zur Seite, direkt auf einen überrumpelten Louis, der ihn gerade noch so auffangen konnte. Eilig versuchte Harry sich wieder aufzurappeln und stützte sich mit den Händen auf Louis' Oberschenkeln ab. Als er sich wieder halbwegs aufgerichtet hatte, brachte er hochrot ein leises "Entschuldigung" heraus. Durch den unbeabsichtigten Fall waren die beiden einander viel näher gekommen und Harry spielte nervös mit seinen Fingern.

"Ist okay," beruhigte ihn Louis. Schluckend sahen sie einander an, dann schien ein Ruck durch den Blauäugigen zu gehen und er legte seine Hand an Harrys Hals, der Daumen zeichnete Muster auf seinem Kiefer und zog den geschockten Lockenkopf sanft zu ihm. Kurz später, und doch schien es eine Ewigkeit zu dauern, lagen Harrys Lippen auf denen seines Gegenübers.

Hätte man Harry später gefragt, wie er diesen einen ersten Kuss beschreiben würde, hätte er träumerisch in die Luft gestarrt und mit "Perfekt" geantwortet, doch in diesem Moment waren all seine Gedanken wie weggefegt. Als sich ihre Lippen gegeneinander bewegten, seufzte er leicht auf und sank gegen Louis' Brust, stützte sich an ihm ab. So sanft der Kuss begonnen hatte, so sanft endete er auch und als sie sich, kaum fünf Zentimeter voneinander entfernt, fest in die Augen schauten, breitete sich ein zartes Lächeln auf Harrys Mund aus. Jetzt, in diesem Moment, war sein größter Wunsch, einfach nur diesen Kuss wieder zu erleben.

Aus den Augenwinkeln konnte Harry erkennen, wie Mr Devil selbstzufrieden aus dem Raum stolzierte, den Kopf hoch erhoben, die Augen funkelnd.

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Wenn Harry im Nachhinein über die vergangenen Wochen und Tage nachdachte, dann musste er immer daran denken, wie viel Glück er gehabt hatte, dass Mr Devil genau in diesem Moment beschlossen hatte, Louis zu mögen und es doch tatsächlich geschafft hatte, die beiden zusammen zu bringen. Daher stammte auch sein Spitzname, den Harry und Louis ihm kaum später verliehen hatten - Cupid.

Seit diesem einen Kuss verbrachte Harry seine Zeit wie in einem Märchen. Seine Welt war, wie er fand, mehr als nur perfekt, solange er nur Louis an seiner Seite hatte.

(Und wenn sie einander einmal nicht sahen und den anderen vermissten, dann waren die SMS wieder an der Reihe.

Von: Loubear <3

Hazzy,

Mr Devil spinnt! ;) Er geht nur rückwärts, du musst sofort kommen und schauen, was mit ihm los ist!!

Hilfe!

Dein in Not geratener Louis x

An: Loubear <3

Stimmt doch gar nicht, Mr Devil ist die Zufriedenheit in Person. Du suchst nur nach Ausreden!

Dein schmollender Harry x

Von: Loubear <3

Dann musst du wohl rüber kommen und dir selbst ein Bild davon machen ;)

Love, Louis x

Diese SMS halfen immer.)

*****

Hi =)

Ich meld mich wieder zurück.. Sorry für die langen Wartezeiten, aber irgendwie gehts zur Zeit nicht besser..

Danke euch allen für die vielen Votes und Kommentare, ich bin immer total sprachlos und freu mich mega darüber! (:

Was haltet ihr vom neuen OS?

Wörter: 3235 (irgendwie ist das eine coole Zahl.. xD)

Hab euch alle lieb!! 💚

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