Backe backe Kuchen, das Kätzchen hat gerufen!
38:
(TEIL 2 VON KITTEN)
Ich wurde durch ein sanftes Rütteln aufgeweckt. Dieser schöne, warme Schlafplatz wollte sich doch tatsächlich von mir wegbewegen. Leise grummelnd krallte ich mich an der Wärmequelle fest.
"Ah, aua! Au, Harry.", riss mich eine wunderschöne Stimme aus dem Schlaf, doch gerade jetzt klang sie nicht ganz so wunderschön, sondern eher schmerzerfüllt.
Ich gähnte leise und kniff dabei die Augen fest zusammen. Dann kuschelte ich mich enger an diese atemberaubende Wärme, die sich so unverschämt von mir weg bewegen wollte.
Blinzelnd sah ich auf und mein Blick fiel auf unglaublich blaue Augen. Mein Louis.
Ein Lächeln wollte sich auf meine Lippen schleichen, doch dann bemerkte ich den leicht gequälten Ausdruck auf seinem Gesicht und richtete mich sofort auf. Ich lockerte meine Umarmung und stützte meine Hände auf seiner Brust ab.
Ich sah wie er erleichtert ausatmete und sah ihn verwirrt und aus großen Augen an.
"Ist schon okay, du hast mir nur deine Nägel ziemlich fest reingehaut. Wahrscheinlich noch eine deiner Katzeneigenschaften.", murmelte Louis und setzte sich auf bevor er mich auf seinem Schoß zurecht rückte und mir einen kleinen Guten-Morgen-Kuss auf die Stirn drückte.
Bestürzt sah ich ihn an. "Ich hab dir weh getan?", meine Stimme war leise und ich konnte sie zittern hören. Louis anscheinend auch, denn er drückte mich fester an ihn und presste seine Lippen seitlich auf meinen Kiefer.
"Alles gut, versprochen Babe. Du hast das doch nicht absichtlich gemacht.", murmelte er in mein Ohr, doch trotzdem liefen mir Tränen über die Wangen. Ich konnte es nicht fassen - ich hatte gerade dem wundervollsten Menschen auf der ganzen Welt weh getan. Meinem Louis.
"Shh", flüsterte er weiter und versuchte mich mit seiner Stimme zu beruhigen. Vorsichtig strich er die Tränen aus meinem Gesicht und küsste mich auf die Nasenspitze.
"Es ist alles gut, Kätzchen."
Langsam beruhigte ich mich wieder und vergrub meinen Kopf an seiner Halsbeuge. "Es tut mir leid.", hauchte ich und presste meine Lippen gegen seine leicht gebräunte Haut. Er schloss seine Arme um mich und wiegte mich sanft hin und her.
"Es ist wirklich okay.", sagte er noch einmal und dieses Mal nickte ich leicht.
"Was hältst du davon, wenn wir uns zuerst mal frisch machen und dann irgendetwas backen?", schlug Louis vor und meine Ohren spitzten sich, als ich das Wort 'backen' hörte. Seit Louis und ich das erste Mal Kekse gemacht hatte, war ich fasziniert vom Backen. Ich liebte es so viel Neues wie nur möglich auszuprobieren und laut Louis hatte ich ein Händchen dafür, was zusammen passte und was man eher lassen sollte.
Schnell sprang ich von meinem Platz auf seinem Schoß auf - natürlich nicht ohne ihm vorher noch einen Kuss auf die Wange zu drücken - und lief die Treppe hinauf ins Badezimmer.
Nachdem ich geduscht, meine Zähne geputzt und mich umgezogen hatte, eilte ich schnell wieder nach unten, wo Louis schon auf mich wartete.
"Was willst du backen?", fragte er lächelnd als er mich die Treppe hinuter stürmen sah. (Ein Glück, dass ich Katzenreflexe hatte, sonst hätte ich mir dabei wahrscheinlich schon tausend Mal die Knochen gebrochen.)
"Können wir einen Orangenkuchen machen?", fragte ich und sprang Louis fast an, um ihn zum Ja-Sagen zu überzeugen. Aus großen, unschuldigen Augen sah ich zu ihm auf und Louis gab sich geschlagen.
"Na klar, wir können alles machen, was du willst.", meinte er und küsste flüchtig meine Mundwinkel. Er drehte sich zur Küche und ging los, blieb nach drei Schritten aber wieder stehen und wandte sich mir verwirrt zu.
"Warum kommst du denn nicht, Kätzchen?", fragte er verblüfft - er hatte wahrscheinlich damit gerechnet, dass ich ihn überholen würde, um möglichst schnell in der Küche zu sein.
Ich sah ihn mit einem Schmollmund an und meinte: "Ich hab heute noch keinen einzigen richtigen Kuss bekommen." Dabei ließ ich meine Augen wässrig werden und sah ihn gespielt traurig an. Sofort wurden seine fragenden Gesichtszüge weicher und er kam schnell zu mir geeilt. Sanft zog er mich in seine Arme und sah mir tief in die Augen.
"Was hältst du davon, wenn du deinen Kuss jetzt bekommst?", fragte er leicht grinsend und ich erwiderte das Lächeln.
"Aber was wenn ich mehr als nur einen Kuss will?", murmelte ich und atmete tief seinen atemberaubenden Duft ein. Er roch nach Zitronen und nach etwas, das ich nicht genau beschreiben konnte, aber das ein Gefühl der Geborgenheit bei mir auslöste.
Louis lachte kurz auf. "Du kleiner, unersättlicher Tiger.", war seine Antwort auf meine Frage.
Langsam fuhr er mit seinen Fingern durch meine Locken und kraulte mich kurz hinter meinen Ohren. Dabei murmelte er leise vor sich hin und ich lauschte dem wunderschönen Klang seiner Stimme.
"So weich . . . so süß . . . mein kleines Schmusekätzchen", wisperte er und ich lächelte leicht. Ich drückte meinen Kopf gegen seine Hand und er schenkte mir ein weiteres seiner unglaublichen Lächeln. Dann lehnte er sich langsam zu mir und kam mir immer näher. Seine Hand wanderte in meinen Nacken und zog mich sanft zu ihm.
Und dann lagen seine Lippen auf meinen. Geborgenheit und Zufriedenheit fluteten durch mich hindurch und schwappten über mir zusammen. Fast reflexartig wickelte ich meinen Katzenschwanz um seine Hüfte, um ihn fester an mich zu ziehen. Seine Berührungen ließen meinen ganzen Körper kribbeln und ich schmolz nur so dahin.
"Louis, Harry, wo seit...", unterbrach uns eine bekannte Stimme. "Oh mein Gott."
Ich zuckte zusammen und drehte mich zu der Stimme. Niall.
Warum war er denn so geschockt? Er wusste doch, dass Louis und ich zusammen waren, hatte uns auch öfter schon erwischt beim Küssen, also war das jetzt ja nichts neues.
Ich löste meinen Katzenschwanz von Louis Hüfte und da fiel es mir ein. Niall wusste es nicht. Er wusste nicht, dass ich ein Katzenhybrid war.
Scheiße.
Was würde er jetzt nur sagen? Würde er mich hassen? Was wenn unsere Freundschaft jetzt für immer ruiniert war?
Tränen stiegen mir in die Augen und ich biss die Zähne zusammen um nicht laut aufzuschluchzen. Langsam stolperte ich ein paar Schritte nach hinten, versteckte mich hinter Louis. Ich wollte Niall nicht in die Augen schauen, ich wollte den Ekel nicht sehen.
Louis' Arm schloss sich fest um mich und er drückte mich an seine Brust. Sanft strich er mir durch die Locken und versuchte mich zu beruhigen, doch es gelang nur kaum.
"Was bist du?", fragte Niall und ich war erstaunt, dass seine Stimme eher verwundert als angewidert klang, also schaute ich auf. Ich spähte über Louis' Schulter und mein Blick fiel auf den blonden Iren.
Ich schluckte und flüsterte dann leise: "Ein Katzenhybrid."
Louis presste mich tröstend an ihn und seine beruhigende Wärme griff langsam auf mich über und ich versteckte meinen Kopf wieder in seiner Halsbeuge, so, dass ich trotzdem noch etwas sehen konnte.
"Ein Katzenhybrid?", fragte Niall nach. Wieder klang seine Stimme nur verwundert und auch sein Gesichtsausdruck passte zu dieser Stimmung.
Niall war Louis' bester Freund und er hatte nicht gefragt, warum ich von einem Tag auf den anderen bei Louis wohnte. Stattdessen hatte er mit mir geredet und gelacht und versucht Louis und mich zu verkuppeln. Wenn er wegen meinen Katzeneigenschaften nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, dann würde meine Welt ein Stück weit in Dunkelheit versinken. Ich würde es natürlich überleben, da ich meinen Louis hatte, aber ein Stück Fröhlichkeit und Glück würde mit dem Iren gehen und mich alleine zurücklassen.
Niall trat einen Schritt näher und ich konnte den Ausdruck auf seinem Gesicht nicht richtig deuten, also presste ich mich schutzsuchend an Louis. Dieser drückte mir einen Kuss auf die Stirn und hielt mich einfach nur fest.
"Kann ich..?", fragte Niall und streckte die Hand nach mir aus. Ich schluckte und atmete tief durch bevor ich hinter Louis hervor trat und, seine Hand noch immer fest umklammert, einen Schritt auf den Blonden zumachte.
Langam streckte Niall die Hand weiter nach mir aus, nach meinem Gesicht und ich blieb einfach starr stehen. Dann berührten kalte Finger meine sensiblen Ohren. Sie zuckten wegen der Kälte und Niall starrte mich erstaunt an.
"Du bist ein Katzenhybrid?", wiederholte er seine Frage, mehr für sich selbst, doch ich nickte trotzdem.
Ein kleines Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und es wurde immer breiter, dann begann er richtig zu strahlen und stellte noch einmal fest: "Du bist wirklich ein Katzenhybrid."
Wieder nickte ich und Niall lachte laut los. "Gott, irgendwie ist das süß.", meinte er noch immer grinsend und wuschelte mir durch die Locken. Ich hörte Louis leise grummeln und drehte mich zu ihm um, um ihm einen Kuss auf den Mundwinkel zudrücken und ihm klar zu machen, dass er wirklich nicht eifersüchtig sein musste.
"Also hatte Zayn recht.", sagte Niall auf einmal und ich schaute ihn verwirrt an. Mit was hatte Zayn Recht?
"Er hat schon immer gesagt, dass du etwas Katzenhaftes an dir hast.", erklärte Niall und musste wieder grinsen. "Wenn ich ihm das erzähle, wird er so richtig Zayn-like 'Ich habs dir ja gesagt' sagen.", fügte er noch dazu und mit diesen Worten drehte er sich auf einmal um und rannte aus dem Haus hinaus.
Verwirrt sah ich ihm nach. Was war denn bloß in den gefahren?
Ich drehte mich zu Louis und umarmte ihn. Er drückte mich und lächelte mir zu.
"Na schau, es ist alles gut gegangen und die Jungs haben nichts gegen deine Katzeneigenschaften.", flüsterte er mir zu und ich lächelte. Ja, seine Freunde waren schon einmalig.
"Aber Liam weiß es noch nicht.", warf ich ein.
"Er wird es wahrscheinlich bald wissen. Denk mal an Niall und seine große Klappe.", erwiderte Louis und ich nickte grinsend. Ja, er hatte Recht, Liam würde es wahrscheinlich auch bald wissen. Doch es machte mir nichts mehr aus. Ich hatte keine Angst mehr davor, dass er es erfuhr, denn ich wusste jetzt, Louis würde bei mir sein und mich bei allem unterstützen.
"Ich liebe dich.", murmelte ich gegen die Haut an seinem Hals, knapp unter seinem Kiefer.
Louis lächelte, drückte seine Lippen auf meinen Kopf und erwiderte meine Worte.
"Ich liebe dich auch, Kätzchen."
"Was hältst du davon, wenn wir jetzt deinen Orangenkuchen machen?", fragte er mich und ich fiel ihm wort wörlich um den Hals.
"Ja, ja bitte. Können wir den machen? Bitte, bitte, bitte!", sagte ich aufgeregt und trat ungeduldig von einem Bein aufs andere.
"Natürlich.", antwortete Louis und ich drückte ihm einen großen Schmatzer auf die Wange bevor ich mich umdrehte und in die Küche wirbelte. Da wartete ja noch ein Kuchen auf mich.
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Hi :) 💚
Das ist ganz leicht rekordverdächtig.. den 2. Teil schon am nächsten Tag (ich wollte einmal in meinem Leben nett sein..) ^^
Ich hoffe, der hat euch gefallen!!!
WIDMUNG: storytami
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