Liebes Tagebuch
Ich war sehr enttäuscht, aber ich versuchte mich damit zu trösten, dass ich immerhin nicht durch einen Burst-Finish verloren hatte. Und wenigstens war Shu noch im rennen. Das problem war nur... Jetzt würde er gegen ihn kämpfen müssen.
Daigo und Ken verabschiedeten sich relativ schnell. Ich lief nach meinem Kampf mit Orochi mit Shu nach hause. Als wir am Krankenhaus vorbei liefen blieb er stehen. "Ich habe noch einen Termin." meinte er und ging in Richtung Eingang.
"Warte, was? Was ist los? Geht es dir nicht gut?" fragte ich besorgt, aber er antwortete mir nur, dass ich mir keine Sorgen machen solle und dass er mir alles Erzählen würde, sobald er zuhause wäre.
Der nachhauseweg war dunkel, aber das störte mich nicht, da die Strassenlaternen leuchteten und mich die dunkelheit auch irgendwie über den verlorenen Battle hinwegtröstete. Mum war nicht da, als ich zuhause ankam, aber mit dem Essen wollte ich noch warten, bis Shu auch zuhause war. In meinem Zimmer liess ich mich erst einmal ufs Bett fallen, bevor ich von meinem Schreibtisch her einen Stift und etwas papier nahm. Ich begann, Cheerling einen Brief zu schreiben, stetzte dann aber ab, als ich bemerkte, dass ich eigentlich nur an den rändern des papieres rum krakelte. Bey's und flugbahnen. Hm, scheinbar war das ganz noch immer viel zu sehr in meinem Kopf als dass ich mich hätte konzentrieren können.
Seufzend legte ich das Papier weg und holte aus der Schublade meines Nachtisches stattdessen mein Tagebuch hervor. Ich hatte es schon seit ich ganz klein war, aber es war erst zu zwei dritteln gefüllt. Im Internat habe ich es relativ selten benutzt, hauptsächlich, weil es da kaum etwas zu erzählen gab. Das aufregendste, was mir in dieser Zeit passiert war, war als ich mit Cheerling einen Projetktpreis gewonnen hatte. Dies war auch den aktuellste eintrag. Unter dem Foto von mir und Cheerling, auf dem wir unsere medaillie halten, zog ich eine linie und setzte zum nächsten Eintrag an:
Liebes Tagebuch,
Heute habe ich einen Battle bei der Meisterschaft verloren und bin damit ausgeschieden.
Ich stoppte. Was gab es denn sonst noch dazu zu sagen? Warum war das überhaubt wichtig genug um es auf zu schreiben? Ich seufzte und dachte nach. Hm.
Ich habe vor kurzem endlich Daigo wieder gesehen. Zuerst war er ganz anders als ich ihn in Erinnerung hatte. Grob und ehrlich gesagt auch ziemlich gemein. Aber jetzt haben wir uns versöhnt. Er meinte, dass er mir nur desshalb nicht mehr geantwortet häbe, weil er eifersüchtig gewesen wäre.
Ich stoppte erneut. Jetzt spürte ich es. Das Gefühl, wenn man seinem Tagebuch ganz genau das anvertraute, das einem auf der Seele brannte. Aber noch nicht die befriedigumg, es los geworden zu sein. Aber was musste ich denn loswerden? Frustriert schlug ich das buch zu, etwas zu fest, da sich der Deckel gleich wieder hob und die erste seite aufschlug. Darauf stand mit der Sauklaue einer vierjährigen „lin 🌹 kurenai" geschrieben, wobei ich das „rose" als tatsächliche Rose gezeichnet hatte. Ich blätterte um und betrachtete die ersten paar einträge, die alle nur aus schlechten zeichnungen bestanden.
Dann war ein kleiner Zeitsprung, denn plötzlich konnte ich schreiben. Da gab es pro Seite bis zu sechs einträge, alle nur aus einem Satz. Ich stutzte, als nach einem Eintrag, der davon handelte dass ich an diesem Tag Pizza gegessen hatte, Ein Eintrag folgte, in dem ich Daigos Namen erkannt. Der Eintrag lautete:
„ Ich habe jetzt einen Besten Freund, er heisst Daigo! Ausserdem sind Gummibärchen lecker!"
Auch wenn ich den Gedankengang hinter dem Eintrag nicht mehr verstand musste ich darüber lächeln.
In den folgenden Einträgen wurde Daigo immer mal wieder erwähnt. Ein eintrag stach aus der Menge hervor.
Liebes Tagebuch! Heute stelle ich dir Daigo vor! Das ist er:
Daneben stand mit einer anderen Handschrift:
Hallo Lins Tagebuch!
Aus unerklärlichen Gründen stimmte mich das traurig. Melancholie nannte man das, glaube ich. Immer mal wieder standen kleinigkeiten in Daigos Handschrift zwischen meinen Eintragägen. Ich blätterte durch und meine Melancholie wuchs mit jeder Erinnerung, die ich dadurch aufgeweckt hatte. Dann kam der Eintrag, der am Tag bevor ich ins Internat ging datiert war. Ich hatte mich selbst mit meinem koffer gezeichnet. Ich hatte schon lange nicht mehr gezeichnet, und plötzlich hatte ich wieder lust dazu. In einem Physikstudium zeichnete man höchstens versuchsabbildungen und grafiken. Nemen meiner zeichnung war eine weitere, mit einem anderen Stift gemalene zeichnung. Ganz klar hatte Daigo sich selbst neben mir gezeichnet. Ich erninnerte mich noch, dass er das gemacht hatte, als ich am packen war und er eine Pause machte. Der gezeichnete Daigo schien traurig und irgendwie fühlte ich mich mit einem mal schlecht, dass die gezeichnete Version von mir so glücklich aussah.
Ich blätterte zurück zu meinem angefangenem Eintrag von heute und setzte an.
Ich habe ihn vermisst und bin froh, dass wir uns jetzt versöhnt haben. Aber ich bin auch ein wenig enttäuscht, weil wir nicht so viel zusammen machen, wie ich gern wollte.
Ja, jetzt stimmte alles. Ich entschied, noch eine zeichnung zu machen, mal wieder. Eigentlich hatte ich Laracer und orochis Bey zeichnen wollen, wegen dem kampf von heute, aber irgendwie hatte meine hand ihren eigenen willen. Auf der Zeichnung war es Doomscizor der gegen Laracer prallte.
Es fühlte sich wie ein Omen an.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top