Szene 2 Tag/Innen/Litoria

Ein dunkler Raum, der von wenigen Kerzen erhellt ist.

Illia:
Wir sind's, Peet.

Ein Mann tritt ins Licht. Er ist etwas älter als die beiden Frauen und in seiner Hand blitzt ein Messer. Als er die beiden erkennt, steckt er es jedoch weg. Ebenso wie auf Illias rechtem Wangenknochen, ist auch auf seinem ein schwarzes „B" zu erkennen.

Peet:
Ich dachte schon, ihr kommt nicht mehr. Habt ihr was mitgebracht?

Der Falke auf Tarias Schulter schreit.

Taria (zu Sindo):
Pscht! Ist ja schon gut, hier hast du die Maus.

Sie setzt den Falken auf eine Stange und wirft ihm die Maus zu, dann gibt sie Peet die Birne. Dieser sieht sie skeptisch an.

Peet:
Wie soll ich davon satt werden? Dir ist klar, dass ich dieses Haus nicht verlassen kann?

Taria (während sie den Kamin anzündet):
Ja, ist es, du betonst es jeden Tag. Aber nur die Birne hat schon drei Taler gekostet. Mehr ist grade halt einfach nicht drin.

Illia lässt sich auf einen Stuhl fallen.

Illia:
Ich dachte, du hättest Sindo so abgerichtet, dass er irgendwelche menschlichen Dinge bringt. Stattdessen schleppt er seit Wochen nichts als Nagetiere an.

Taria:
Ich habe ihn abgerichtet, aber wenn da draußen keine Menschen sind, kann er auch nichts holen.

Illia:
Da müssen aber Menschen sein.

Taria:
Dann sieh doch selbst nach! Vor der nächsten Stadt wirst du niemanden finden.

Die beiden sehen sich finster an.

Peet:
Stopp, Ladies. Das bringt uns doch nicht weiter. Fakt ist, wenn Sindo nichts bringt, können wir hier nicht weg.

Illia:
Aber wir können doch weg! Wir sind kaum eine Woche von der Grenze entfernt.

Peet und Taria sehen sich an, Peet sieht zu Boden und Taria schüttelt den Kopf.

Taria:
Es ist zu gefährlich. Jedenfalls im Winter. Wir müssten durch die Steppe. Da gibt es keinerlei Schutz. Entweder erfrieren wir oder wir werden von irgendwelchen Tieren gefressen. Ich stell mir mein Leben ehrlich gesagt anders vor.

Sindo knabbert Stücke aus der Maus heraus, während die drei am Kamin sitzen und die Flammen beobachten.